Der intersubjektive Ansatz ist mittlerweile kein neuer mehr. Die ersten Wurzeln legte ROBERT D. STOLOROW (schon damals gemeinsam mit GEORGE E. ATWOOD) in den frühen 70er Jahren. Deutlich von der Selbstpsychologie HEINZ KOHUTs geprägt, begann sich um STOLOROW eine Autorengruppe zu etablieren, die in ihrer Rezeption des KOHUTschen Werkes dennoch für einige deutliche Veränderungen plädieren. Jene Veränderungen fanden schließlich 1984 (ATWOOD, G. & STOLOROW, R. D.) in dem Begriff der intersubjektiven Perspektive oder der Theorie der Intersubjektivität ihre Heimat. Einen streckenweise durchaus provokativen Stil verfolgend (wie oben angestelltes Zitat anschaulich zeigt), hat sich bis zum heutigen Tage eine Vielfalt von Publikationen in den selbstpsychologischen Diskurs eingeführt: von philosophischer Verortung ihres intersubjektiven Verständnisses angefangen, bis hin zu dezidiert behandlungstechnischen Schriften – und damit nicht selten eine deutliche Kritik für ihr postmodernes, kontextualistisches Verständnis der Selbstpsychologie erntend. Zunächst jedoch einige grundlegende Anmerkungen zur Person STOLOROWs und anschließend der theoretischen Verortung der Theorie der Intersubjektivität.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Person und theoretischen Hintergrund von ROBERT D. STOLOROW
- Grundlagen der Theorie der Intersubjektivität in der Psychoanalyse
- Das intersubjektive Feld und seine theoretische Verortung
- Entwicklungspsychologische Aspekte aus Sicht der intersubjektiven Perspektive
- Psychopathologie im Licht der Intersubjektivität
- Konvergenzen und Divergenzen zur Selbstpsychologie HEINZ KOHUTS
- Konvergenzen
- Divergenzen
- Der Begriff des Selbst
- Die Bi-Polarität des Selbst
- Fragmentierung: isolierte Triebmanifestation als Desintegrationsprodukt?
- Selbstobjekte vs. „echte“ Objekte
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem intersubjektiven Ansatz in der Psychoanalyse und dessen Beziehung zur Selbstpsychologie Heinz Kohuts. Er analysiert die Grundlagen des intersubjektiven Ansatzes, insbesondere das Konzept des intersubjektiven Feldes, und beleuchtet die Entwicklungspsychologischen Aspekte sowie die Psychopathologie aus intersubjektiver Perspektive. Der Fokus liegt auf den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen dem intersubjektiven Ansatz und Kohuts Selbstpsychologie, insbesondere in Bezug auf die Konzeption des Selbst und die Rolle von Selbstobjekten.
- Intersubjektiver Ansatz in der Psychoanalyse
- Das intersubjektive Feld
- Entwicklungspsychologische Aspekte der Intersubjektivität
- Psychopathologie aus intersubjektiver Perspektive
- Konvergenzen und Divergenzen zur Selbstpsychologie Kohuts
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des intersubjektiven Ansatzes und in die Person Robert D. Stolorow ein, der als einer der wichtigsten Vertreter des intersubjektiven Ansatzes gilt. In Kapitel 2 wird der theoretische Hintergrund von Stolorow erläutert, der seine Wurzeln in der akademischen Persönlichkeitspsychologie hat. Kapitel 3 widmet sich den Grundlagen der Theorie der Intersubjektivität, insbesondere dem Konzept des intersubjektiven Feldes, und analysiert die Entwicklungspsychologischen Aspekte und die Psychopathologie aus intersubjektiver Perspektive. Schließlich wird in Kapitel 4 die Beziehung des intersubjektiven Ansatzes zur Selbstpsychologie Heinz Kohuts beleuchtet, wobei sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen diskutiert werden.
Schlüsselwörter
Intersubjektivität, intersubjektives Feld, Selbstpsychologie, Heinz Kohut, Robert D. Stolorow, Entwicklungspsychologie, Psychopathologie, Übertragung, Selbstobjekte, Selbst, Beziehungserfahrungen.
- Quote paper
- Dr. phil. Knuth Müller (Author), 2004, Der intersubjektive Ansatz in der Psychoanalyse. Grundlagen sowie Konvergenzen und Divergenzen zur Selbstpsychologie Heinz Kohuts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/296013