Die vorliegende Arbeit bietet einen Überblick über Leben und Wirken der heiligen Elisabeth von Thüringen sowie eine Analyse über ihre Beziehung zu ihrem Beichtvater Konrad von Marburg. Elisabeth zählt zu den bekanntesten Heiligengestalten in der Katholischen Kirche. Auch außerhalb der Kirche kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Das zeigt sich z.B. daran, dass zahlreiche Institutionen ihren Namen tragen. Elisabeth hat schon bei ihren Zeitgenossen einen bleibenden Eindruck hinterlassen, der sich bis heute erhalten hat. Darstellungen über ihr Leben in verschiedenen Bereichen wie Kunst, Kultur und Literatur sind Beispiele für ihre bleibende Aktualität. Sie hat dort ihre individuellen Spuren hinterlassen. Anlässlich ihres 800. Geburtstages hat die Forschung ihre Spuren wieder aufgenommen. Dazu gab es im Jahr 2007 verschiedene Ausstellungen, dich sich mit Elisabeths Leben und ihrer Persönlichkeit beschäftigt haben und ihre Aktualität herausstellten.
Die Motivation, mich in meiner Masterarbeit mit Elisabeth von Thüringen zu beschäftigen, ergab sich aus der Thematik meiner Bachelorarbeit, in welcher es um biographisches Lernen an Franziskus von Assisi ging. Sein Lebensideal hatte entscheidenden Einfluss auf den Lebensweg Elisabeths. Sie ließ sich von seiner Lebenseinstellung faszinieren. Im Leben der beiden Heiligen lassen sich mehrere Parallelen aufführen: Ebenso wie Franziskus stammte Elisabeth aus einer gut situierten Familie, von dessen gesellschaftlichen Idealen sie sich schließlich entsagte. Die Imitatio Christi wurde zu ihrer Lebensaufgabe. Franziskus´ Streben nach Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Solidarität begegnet uns auch bei Elisabeth wieder. Beide führten ein Leben voller Widersprüche und Brüche. Als eine der populärsten Frauen in der Geschichte Thüringens sowie des europäischen Mittelalters hat Elisabeth von Thüringen mein Interesse für die Masterarbeit geweckt. Vor allem ihre geistige Beziehung zu ihrem Beichtvater Konrad von Marburg und das Verlassen ihrer Kinder erscheinen mir aus heutiger Sicht interessant und zugleich problematisch. In diesem Zusammenhang fällt ein besonderes Augenmerk meiner Arbeit auf den Einfluss, den Konrad von Marburg auf Elisabeths Willen und ihr Handeln hatte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellen zum Leben Elisabeths
- Summa Vitae von Konrad von Marburg
- Libellus de dictis quatuor ancillarum sanctae Elisabeth confectus – Büchlein über die Aussagen der vier Dienerinnen
- Das Leben der heiligen Elisabeth, Landgräfin von Caesarius von Heisterbach
- Vita sanctae Elisabeth von Dietrich von Apolda
- Lebensstationen der heiligen Elisabeth
- Kindheit und Jugend
- Die Zeit der Ehe mit Ludwig
- Tod Ludwigs und Elisabeths Rückzug aus der höfischen Welt
- Konrad von Marburg. Eine Kurzbiographie
- Zum Wirken des Konrad von Marburg: Erzieher oder Tyrann Elisabeths?
- Konrad als geistlicher Führer und Vormund: Licht und Schatten
- Sachwalter über Elisabeths Wünsche?
- Elisabeth als Beichtkind: vollkommener Gehorsam ihrem Beichtvater gegenüber?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Leben und Wirken der Heiligen Elisabeth von Thüringen und analysiert ihre Beziehung zu ihrem Beichtvater Konrad von Marburg. Sie beleuchtet die Faszination, die Elisabeth bis heute ausübt, und ihren Einfluss auf Kunst, Kultur und Literatur.
- Elisabeth von Thüringen als bedeutende Heilige der Katholischen Kirche
- Die Beziehung zwischen Elisabeth und Konrad von Marburg
- Der Einfluss von Konrad von Marburg auf Elisabeths Willen und Handeln
- Die Rolle von Konrad von Marburg als Erzieher oder Tyrann Elisabeths
- Die Lebensstationen und -ereignisse, die Elisabeths Aktualität und Faszination begründet haben
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel stellt die Quellen zum Leben Elisabeths vor, darunter die Summa Vitae von Konrad von Marburg und der Libellus. Diese Quellen liefern wichtige Einblicke in Elisabeths Leben und ihre Beziehung zu Konrad. Das dritte Kapitel beleuchtet Elisabeths Lebensstationen, von ihrer Kindheit bis zu ihrem Rückzug aus der höfischen Welt nach dem Tod ihres Ehemannes Ludwig. Das vierte Kapitel bietet eine kurze Biographie von Konrad von Marburg, dem Beichtvater Elisabeths. Das fünfte Kapitel untersucht Konrads Einfluss auf Elisabeth, wobei die Frage im Vordergrund steht, ob er eher als Erzieher oder Tyrann zu sehen ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Leben und Wirken der Heiligen Elisabeth von Thüringen, ihrer Beziehung zu ihrem Beichtvater Konrad von Marburg, den Quellen zum Leben Elisabeths, Konrads Wirken als Erzieher oder Tyrann, sowie dem Einfluss von Konrad auf Elisabeths Willen und Handeln.
- Quote paper
- Anja Reckenfeld (Author), 2014, Elisabeth von Thüringen und Konrad von Marburg. Facetten einer Beziehung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295905