Hält man heute ein deutsches Wörterbuch, eine Grammatik oder eine Übersetzung in den Händen, stellt sich unweigerlich die Frage, wo dieses Wissen seinen Ursprung genommen hat und wer die Wegbereiter für unseren heutigen Sprachgebrauch und die kodifizierte Schriftsprache waren.
Eine tragende Rolle kommt dabei den Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts zu, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die in Ansehen und Ursprünglichkeit beeinträchtigte deutsche Sprache, wieder zu reinigen, diese zu erhalten und vor allem gegenüber anderen Volkssprachen zu etablieren. Dabei gilt es der „Fruchtbringenden Gesellschaft“, welche gesellschaftlich und im Hinblick auf das bedeutende Wirken Ihrer Mitglieder, besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
So schrieb Georg Neumark, dass die Muttersprache "Uns ganz rein in der ersten Milch / gleichsam eingeträufelt/ nachmals aber durch fremdes Wortgepräg/ wässerig und versalzen worden". Somit war es Aufgabe der Sprachgesellschaften, die deutsche Sprache wieder ihrer ursprünglichen „und angebohren Teutschen Reinlichkeit" zurückzugeben und sie „von fremd-drückenden Sprachjochen" zu befreien.
Im Verlauf dieser Arbeit soll das Streben der Sprachgesellschaften im Allgemeinen und das Wirken der Fruchtbringenden Gesellschaft im Besonderen dargestellt und ihr historischer und kultureller Kontext näher beleuchtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist eine Sprachgesellschaft
- Historischer und kultureller Kontext
- Die fruchtbringende Gesellschaft
- Entstehung
- Reglements
- Mitglieder und Verlauf des Bestehens
- Satzung und Ziele der Fruchtbringenden Gesellschaft
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts, mit besonderem Fokus auf die Fruchtbringende Gesellschaft. Sie beleuchtet die historischen und kulturellen Bedingungen, die zur Entstehung dieser Gesellschaften führten, und analysiert deren Bestrebungen zur Reinigung, Kodifizierung und Etablierung der deutschen Sprache gegenüber anderen Volkssprachen.
- Die Rolle der Sprachgesellschaften in der Sprachpflege und Spracharbeit
- Die historische und kulturelle Situation Deutschlands im 17. Jahrhundert
- Die Motivationen der Sprachgesellschaften, die deutsche Sprache zu kultivieren und zu „reinigen“
- Die Fruchtbringende Gesellschaft: Entstehung, Organisation und Ziele
- Die Bedeutung der Sprachgesellschaften für die Entwicklung der deutschen Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts für die Entwicklung der deutschen Sprache und stellt die Fruchtbringende Gesellschaft als ein wichtiges Beispiel vor.
- Was ist eine Sprachgesellschaft: Dieser Abschnitt definiert den Begriff der Sprachgesellschaft und erläutert ihre Ziele und Aktivitäten, insbesondere die Sprachpflege und Spracharbeit.
- Historischer und kultureller Kontext: Hier wird der politische und gesellschaftliche Kontext des 17. Jahrhunderts in Deutschland erörtert, mit Fokus auf die Reformation, den Dreißigjährigen Krieg und die Folgen für die deutsche Sprache.
- Die fruchtbringende Gesellschaft - Entstehung: Dieser Abschnitt beschreibt die Gründung der Fruchtbringenden Gesellschaft im Jahr 1617 und beleuchtet ihre Entstehungsgeschichte und Motivationen.
Schlüsselwörter
Sprachgesellschaften, Fruchtbringende Gesellschaft, 17. Jahrhundert, deutsche Sprache, Sprachpflege, Spracharbeit, Kodifizierung, Reinigung, Historischer Kontext, Kultureller Kontext, Reformation, Dreißigjähriger Krieg, Patriotismus, Nationale Identität, Standardsprache.
- Quote paper
- Anna Oberkircher (Author), 2014, Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts und ihre Wirkung auf die deutsche Sprache, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295707