Die Schachnovelle erfreut sich auch heute noch, 70 Jahre nach ihrer Entstehung, großer Beliebtheit. Der unglaubliche Erfolg der 110 Seiten umfassenden Geschichte hängt zum einem mit ihrer Qualität zusammen, zum anderen mit dem Umstand, dass ihr Autor Stefan Zweig sein künstlerisches Lebenswerk mit dieser Novelle beschloss. Nur Stunden vor seinem Freitod 1942 verschickte er die Version letzter Hand. Noch im selben Jahr wurde das Werk veröffentlicht.
In dieser Arbeit sollen die Figuren der Geschichte aus einem neuen Blickwinkel betrachtet werden. Denn Stefan Zweigs Charaktere sind keinesfalls einfach zu durchschauende Persönlichkeiten. Hinter ihrem Handeln steckt immer eine tiefere Motivation, die es zu ergründen gilt. Unter dieser Prämisse wird jede auftretende Figur einzeln beleuchtet. Neueste Erkenntnisse der Psychologie und Medizin werden herangezogen, um ihre Verhaltensweisen zu erklären. Nach diesen Einzelanalysen folgt ein Kapitel über das Schachspiel selbst, das alle Figuren verbindet. Die Wichtigkeit dieses Brettspiels für die Handlung der Novelle soll ebenso durchleuchtet werden wie die Beziehung jeder Figur zum königlichen Spiel. Anschließend werden die gewonnenen Erkenntnisse zusammengeführt und ergeben eine neue Bewertungsmöglichkeit der Beziehungen der Figuren zueinander. Hierbei wird vor allem das Verhältnis von Protagonist und Antagonist untersucht. Doch zunächst widmet sich diese Arbeit kurz allgemeinen Betrachtungen über den Autor und die Gattung Novelle.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Autor: Stefan Zweig
- Inhalt der Novelle
- Klassische Novellendefinition
- Die Figuren
- Der Ich-Erzähler
- Forschungsüberblick
- Die Erzählsituation
- Mirko Czentovic
- Forschungsüberblick
- Als Autist
- McConnor
- Forschungsüberblick
- Als Vermittler
- Dr. B.
- Forschungsüberblick
- Als Süchtiger
- Psychische Folgen der Isolationshaft
- Schach als „,Falke“
- Interpretation
- Das Verhältnis zwischen Czentovic und Dr. B.
- Das Ende der Novelle
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Figuren der Schachnovelle von Stefan Zweig und beleuchtet sie aus einem neuen Blickwinkel. Die tiefgründigen Motivationen hinter ihren Handlungen werden untersucht, indem jede Figur einzeln analysiert wird und neueste Erkenntnisse der Psychologie und Medizin herangezogen werden.
- Die individuellen Charaktereigenschaften der Figuren
- Die Motivationen und Beweggründe des Handelns der Figuren
- Die Rolle des Schachspiels als verbindendes Element zwischen den Figuren
- Die Interpretation der Beziehungen zwischen den Figuren
- Der Vergleich von Protagonist und Antagonist
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Autor, Stefan Zweig, und die Schachnovelle als sein letztes Werk vor. Die Arbeit soll die Figuren der Novelle aus psychologischer Perspektive betrachten.
- Der Autor: Stefan Zweig: Dieses Kapitel gibt einen Einblick in die Biographie von Stefan Zweig und beleuchtet wichtige Ereignisse und Stationen in seinem Leben.
- Die Figuren: In diesem Kapitel werden die einzelnen Figuren der Novelle, der Ich-Erzähler, Mirko Czentovic, McConnor und Dr. B., vorgestellt und ihre Charaktereigenschaften sowie Beweggründe für ihr Handeln anhand neuester Erkenntnisse der Psychologie und Medizin untersucht.
- Schach als „,Falke“”: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Bedeutung des Schachspiels für die Handlung der Novelle und analysiert die Beziehung jeder Figur zum königlichen Spiel.
- Interpretation: Hier werden die gewonnenen Erkenntnisse über die Figuren und das Schachspiel zusammengeführt, um die Beziehungen der Figuren zueinander aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, insbesondere das Verhältnis von Protagonist und Antagonist.
Schlüsselwörter
Stefan Zweig, Schachnovelle, Figurenanalyse, Psychologie, Medizin, Schach, Protagonist, Antagonist, Beziehung, Motiv, Handlung, Interpretation, Erzählsituation, Forschungsüberblick.
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- Dorothee Salewski (Author), 2012, Zwischen Schwarz und Weiß. Die Figuren der Schachnovelle von Stefan Zweig, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295609