In seiner bekanntesten und berühmtesten Ballade „Die Füße im Feuer“ bedient Meyer sich eines historischen Hintergrundes, der Hugenottenverfolgung im Frankreich des 17. Jahrhunderts.
1864 gab Meyer seine Ballade zum ersten Mal heraus. Sie trug den Titel „Der Hugenott“ und war die zwanzigste von „Zwanzig Balladen von einem Schweizer“. Achtzehn Jahre später gab Meyer einen Sammelband seiner Gedichte heraus. Hier erschien noch einmal die Ballade, jedoch in völlig abgewandelter Form, unter dem Titel „Die Füße im Feuer“. Die Unterschiede zwischen den Varianten sind gewaltig, nicht nur auf formaler und inhaltlicher, sondern auch auf qualitativer Ebene. Da Meyer kein Tagebuch geführt hat und keine weiteren Varianten überliefert sind, können wir in seinen Arbeitsprozess keine Einblicke gewinnen. Es bleiben nur die beiden Textzeugen, die verglichen werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Conrad F. Meyer und die Historie
- Zwei Balladen – Eine Geschichte
- Formale Änderungen
- Erste Szene: Suche nach Schutz vor dem Gewitter
- Zweite Szene: Einlass und schreckliche Vorahnungen
- Dritte Szene: Wiedererkennung des Reiters durch die Kinder
- Vierte Szene: Rückblick auf die Tat
- Fünfte Szene: Abendessen und Aufklärung des Edelmanns
- Sechste Szene: Angst vor Vergeltung
- Siebte Szene: Nächtlicher Albtraum und Erwachen am Morgen
- Achte Szene: Abschied
- Szenenanordnung
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die inhaltlichen und formalen Veränderungen, die Conrad Ferdinand Meyer an seiner Ballade „Der Hugenott“, später umbenannt in „Die Füße im Feuer“, vorgenommen hat. Ziel ist es, die Entwicklung von einer „jammervollen“ zu einer meisterhaften Ballade aufzuzeigen und die Gründe für diese Transformation zu analysieren. Die Arbeit konzentriert sich auf den Vergleich der beiden Versionen und beleuchtet die Hintergründe der Änderungen.
- Vergleich der beiden Balladenversionen („Der Hugenott“ und „Die Füße im Feuer“)
- Analyse der formalen Unterschiede (Metrum, Strophenbau, Reimschema)
- Untersuchung der inhaltlichen Veränderungen und deren Bedeutung
- Interpretation der historischen und moralischen Aspekte
- Bedeutung der Titeländerung und deren Auswirkungen auf die Interpretation
Zusammenfassung der Kapitel
Conrad F. Meyer und die Historie: Dieser Abschnitt beleuchtet das historische Interesse Conrad Ferdinand Meyers und seine Verwendung der Geschichte als Mittel zur Darstellung gesellschaftlicher Missstände und moralischer Konflikte. Meyer nutzte historische Ereignisse nicht primär zur faktischen Darstellung, sondern als Vehikel für humanistische Anliegen und die Vermittlung allgemeingültiger Probleme, indem er persönliche Ängste und Konflikte in historische Zusammenhänge einbettete. Die Ballade „Die Füße im Feuer“ wird als Beispiel für Meyers Vorgehen genannt, wobei die Hugenottenverfolgung des 17. Jahrhunderts als historischer Hintergrund dient, um den Kampf zwischen religiösem Gewissen und irdischer Macht zu thematisieren. Die Entstehung und die beiden Fassungen der Ballade werden kurz vorgestellt.
Zwei Balladen – Eine Geschichte: Dieser Teil beschreibt die Grundhandlung beider Balladenversionen: Ein hugenottischer Kurier sucht in einer Sturmnacht Schutz bei einem Edelmann. Im Laufe der Nacht erkennt der Edelmann den Kurier als Mörder seiner Frau, die der Kurier auf der Flucht gefoltert und getötet hat. Der Edelmann verzichtet jedoch auf Rache, und der Kurier wird am nächsten Morgen in den Wald entlassen. Die Kerngeschichte bleibt in beiden Versionen gleich, jedoch zeigen sich Unterschiede in der Darstellung und Betonung bestimmter Aspekte.
Formale Änderungen: Dieser Abschnitt analysiert die bedeutenden formalen Unterschiede zwischen „Der Hugenott“ und „Die Füße im Feuer“. Die zweite Version weist eine drastische Kürzung der Verse (von 176 auf 71) und eine Umstrukturierung der Strophen auf. Das steife Konzept der ersten Fassung wird zugunsten eines natürlicheren Flusses aufgebrochen. Das Metrum ändert sich, und der Endreim wird weggelassen, um einen formalen Eindruck von Ruhe und Harmonie zu vermeiden, der dem Inhalt widerspräche. Die formale Veränderung dient dazu, den Fokus stärker auf den Inhalt zu lenken.
Schlüsselwörter
Conrad Ferdinand Meyer, „Die Füße im Feuer“, „Der Hugenott“, Balladenvergleich, formale Analyse, inhaltliche Veränderung, Hugenottenverfolgung, historisches Setting, moralische Konflikte, Rache, Gewalt, religiöses Gewissen, irdische Macht.
Häufig gestellte Fragen zu Conrad Ferdinand Meyers "Die Füße im Feuer"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die inhaltlichen und formalen Unterschiede zwischen den beiden Versionen von Conrad Ferdinand Meyers Ballade: der ursprünglichen Fassung „Der Hugenott“ und der überarbeiteten Version „Die Füße im Feuer“. Der Fokus liegt auf dem Vergleich beider Versionen und der Erklärung der Gründe für die Transformation der Ballade von einer „jammervollen“ zu einer meisterhaften Version.
Welche Aspekte werden im Detail untersucht?
Die Analyse umfasst einen Vergleich der beiden Balladenversionen, eine detaillierte Untersuchung der formalen Unterschiede (Metrum, Strophenbau, Reimschema), eine Interpretation der inhaltlichen Veränderungen und deren Bedeutung, die Berücksichtigung historischer und moralischer Aspekte sowie die Bedeutung der Titeländerung und deren Auswirkungen auf die Interpretation.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: „Conrad F. Meyer und die Historie“, „Zwei Balladen – Eine Geschichte“, „Formale Änderungen“, und „FAZIT“. Das Kapitel „Formale Änderungen“ unterteilt sich weiter in acht Szenen, die den Handlungsverlauf der Ballade nachzeichnen.
Was ist die Haupthandlung der Ballade?
Die Ballade erzählt die Geschichte eines hugenottischen Kuriers, der in einer Sturmnacht Schutz bei einem Edelmann sucht. Im Laufe der Nacht stellt sich heraus, dass der Kurier der Mörder der Edelmanns Frau ist. Der Edelmann verzichtet jedoch auf Rache, und der Kurier wird am nächsten Morgen freigelassen. Die Kerngeschichte bleibt in beiden Versionen gleich, aber die Darstellung und Betonung bestimmter Aspekte unterscheiden sich.
Welche formalen Änderungen wurden vorgenommen?
Die überarbeitete Version „Die Füße im Feuer“ ist deutlich kürzer als „Der Hugenott“ (von 176 auf 71 Verse). Es gab eine Umstrukturierung der Strophen, eine Änderung des Metrums und der Verzicht auf den Endreim. Diese Änderungen tragen zu einem natürlicheren Fluss bei und lenken den Fokus stärker auf den Inhalt.
Welche Bedeutung hat die Titeländerung?
Die Titeländerung von „Der Hugenott“ zu „Die Füße im Feuer“ ist ein wichtiger Aspekt der Analyse. Sie beeinflusst die Interpretation der Ballade und ihre Bedeutung. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen dieser Änderung auf das Verständnis des Werkes.
Welche historischen und moralischen Aspekte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet Meyers Interesse an der Geschichte und seine Verwendung historischer Ereignisse (hier die Hugenottenverfolgung) zur Darstellung gesellschaftlicher Missstände und moralischer Konflikte. Die Ballade thematisiert den Kampf zwischen religiösem Gewissen und irdischer Macht, Rache und Gewalt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Conrad Ferdinand Meyer, „Die Füße im Feuer“, „Der Hugenott“, Balladenvergleich, formale Analyse, inhaltliche Veränderung, Hugenottenverfolgung, historisches Setting, moralische Konflikte, Rache, Gewalt, religiöses Gewissen, irdische Macht.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit (im Kapitel „FAZIT“) fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bewertet die Bedeutung der Veränderungen, die Meyer an seiner Ballade vorgenommen hat. (Der genaue Inhalt des Fazits ist in dieser Zusammenfassung nicht enthalten.)
- Quote paper
- Dorothee Salewski (Author), 2011, Vergleich der Balladenversionen „Der Hugenott“ und „Die Füße im Feuer“ von Conrad Ferdinand Meyer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295595