Seit Urzeiten übt die Sonne eine enorme Faszination auf die Menschheit aus. Ob in Ägypten, Mesopotamien, Japan oder Altamerika – in zahllosen Kulturen wurde und wird der strahlende Himmelskörper als Gottheit verehrt. Als Symbol der Ewigkeit und des Neubeginns erfreute sich der Sonnenkult auch im alten Rom großer Beliebtheit, ja er inspirierte die antiken Kaiser sogar dazu, die solare Symbolik für ihre machtpolitischen Interessen einzusetzen. Und wie kaum eine andere Gottheit hat Sol Invictus, die unbesiegte Sonne, seine Spuren in der langen Geschichte des römischen Weltreichs hinterlassen.
Die Bedeutung des Sonnengottes für die Herrscherkulte der antiken Kaiser kann kaum überschätzt werden. Von Augustus bis zu Konstantin, die Verbindung von solarer Bildhaftigkeit und politischer Macht bildete das propagandistische Rückgrat zahlreicher Kaiser. Aus diesem Grund möchte ich mich in dieser Arbeit der besonderen Rolle widmen, die der Sonnengott im Herrscherkult der römischen Kaiser gespielt hat. Neben einer allgemeinen Betrachtung solarer Selbstinszenierung soll dabei besonders der Frage nachgegangen werden, wo die Wurzeln des Sonnenkultes liegen, ob in Rom oder im Orient – eine Frage, die in der Forschung noch immer für hitzige Diskussionen sorgt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Elagabal
- Vorgeschichte
- Der Gott von Emesa
- Der Aufstieg zur Herrschaft
- Religionspolitische Maßnahmen
- Reaktionen und Widerstand
- Aurelian
- Das geteilte Reich
- Der Aufstieg Sols
- Die Einrichtung des Kults in Rom
- Die Identität von Aurelians Sonnengott
- Ausblick: Sonnenkulte nach Aurelian
- Sol Invictus versus Elagabal
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Sonnengottes im Herrscherkult der römischen Kaiser. Sie beleuchtet die Verbindung von solarer Bildhaftigkeit und politischer Macht sowie die Wurzeln des Sonnenkultes. Besonderes Augenmerk liegt auf den Beispielen von Elagabal und Aurelian, die beide versuchten, einen neuen Sonnengottkult in Rom zu etablieren, jedoch mit unterschiedlichem Erfolg.
- Die Rolle des Sonnengottes im römischen Herrscherkult
- Die Verbindung von solarer Bildhaftigkeit und politischer Macht
- Die Wurzeln des Sonnenkultes – Rom oder Orient?
- Der Vergleich der Religionspolitik von Elagabal und Aurelian
- Die Auswirkungen des Sonnenkultes auf die römische Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Sonnenkultes im römischen Kaiserreich ein und erläutert die Forschungsfrage, die sich mit der Rolle des Sonnengottes in der politischen Propaganda und der religiösen Selbstinszenierung der Kaiser befasst.
Das zweite Kapitel widmet sich Elagabal, der den Sonnengott in den Mittelpunkt seiner Religionspolitik stellte. Es beschreibt die Vorgeschichte des Gottes von Emesa und beleuchtet die religiösen Praktiken der syrischen Stadt.
Das dritte Kapitel befasst sich mit Aurelian, der ebenfalls einen Sonnengottkult etablieren wollte. Es analysiert seine politischen Maßnahmen, insbesondere die Einführung des Kults in Rom, sowie die Identität des Gottes, den Aurelian verehrte.
Schlüsselwörter
Sonnenkult, Kaiserkult, Elagabal, Aurelian, Sol Invictus, römisches Reich, Religionspolitik, Herrscherpropaganda, Syrien, Orient, Rom, Münzen, Quellenkritik, Historia Augusta, Cassius Dio.
- Quote paper
- Julius Burghardt (Author), 2012, Deus Sol Invictus. Der Sonnengott im Spiegel des römischen Herrscherkultes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295531