Nahezu jeder hat Jemanden in seinem Bekanntenkreis, der Antidepressiva als Medikament einnimmt. Es zu bekommen ist nicht schwer, jeder Hausarzt darf es verschreiben, und zwar scheinbar auf Gutdünken. Es war das mit Abstand am häufigsten verschriebene Psychopharmakon im Jahr 2009 in Deutschland. Zwar haben Hausärzte (die ja per se durch ihre Ausbildung keinerlei Kenntnisse über die Psychiatrie haben) eine vorgegebene Checkliste, um zu erkennen, wann ein Patient depressiv ist und mit Medikamenten behandelt werden muss, und wann nicht. Eine von den Betriebskrankenkassen im Jahr 2009 durchgeführte Erhebung ergab jedoch, dass die Häufigkeit, mit der Psychopharmaka in Deutschland verschrieben werden, sich verdreifacht hat.
Dies bedeutet, dass entweder das seelische Leiden der Depression in den letzten Jahren explosionsartig angestiegen ist, oder das die Krankheit zu oft diagnostiziert wird, oder beides. Alain Ehrenberg, ein französischer Soziologe, beschäftigt sich mit der erst genannten Vermutung und der Frage, wie es dazu kommen kann. Dazu hält er zunächst den Forschungsstand dazu fest, warum die Zahl von Krankheiten des Geistes ansteigt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Diskussion
- 3. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die These des französischen Soziologen Alain Ehrenberg, dass die steigende Anzahl von Depressionen in der westlichen Welt primär auf die Überforderung des Menschen durch ein sich zu schnell veränderndes Umfeld zurückzuführen ist, und nicht auf ökonomische oder soziale Misere. Die Arbeit prüft diese These kritisch und beleuchtet zusätzliche Faktoren.
- Steigende Depressionsraten in der Gesellschaft
- Ehrenbergs These über die Überforderung durch gesellschaftliche Veränderungen
- Definition und Symptome von Depressionen
- Analyse zusätzlicher Faktoren für die steigenden Depressionsraten
- Kritische Auseinandersetzung mit Ehrenbergs These
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Ausgangslage dar: Die hohe Verschreibungsrate von Antidepressiva in Deutschland. Sie führt vier von Ehrenberg genannte Gründe für den Anstieg psychischer Erkrankungen auf: steigende Lebenserwartung, Veränderungen des psychosozialen Umfelds, körperliche Erkrankungen, und Nebenwirkungen von Medikamenten. Der Fokus liegt auf Ehrenbergs These, dass die zunehmende Geschwindigkeit gesellschaftlicher Veränderungen die Hauptursache für die steigende Depressionsrate ist, im Gegensatz zu ökonomischer oder sozialer Not. Die Arbeit kündigt an, diese These kritisch zu prüfen und weitere Faktoren zu untersuchen.
2. Diskussion: Dieses Kapitel beginnt mit der Definition von Depression, unter Bezugnahme auf Wikipedia und den ICD-10, sowie Ehrenbergs eigener Definition. Es dient als Grundlage für die weitere Auseinandersetzung mit Ehrenbergs These. Der Text legt den Fokus auf das Verständnis der Depression, um eine gemeinsame Basis für die nachfolgende Diskussion zu schaffen. Die verschiedenen Definitionen bilden die Basis für eine differenzierte Analyse der Ursachen und Symptome der Depression.
Schlüsselwörter
Depression, Gesellschaftliche Veränderungen, Psychosoziale Faktoren, Antidepressiva, Alain Ehrenberg, ICD-10, Überforderung, psychische Störung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der These von Alain Ehrenberg über Depressionen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die These des Soziologen Alain Ehrenberg, wonach die steigenden Depressionsraten in der westlichen Welt primär auf die Überforderung durch schnelllebige gesellschaftliche Veränderungen zurückzuführen sind, nicht auf ökonomische oder soziale Notlagen. Sie prüft diese These kritisch und untersucht zusätzliche Einflussfaktoren.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: steigende Depressionsraten, Ehrenbergs These über die Überforderung durch gesellschaftliche Veränderungen, Definition und Symptome von Depressionen (unter Bezugnahme auf den ICD-10), Analyse weiterer Faktoren für steigende Depressionsraten und eine kritische Auseinandersetzung mit Ehrenbergs These.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, eine Diskussion und eine Zusammenfassung/ein Fazit. Die Einleitung präsentiert die Ausgangslage (hohe Antidepressiva-Verschreibungsraten) und Ehrenbergs These. Die Diskussion definiert Depression und bildet die Grundlage für die Analyse von Ehrenbergs These. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Depression, gesellschaftliche Veränderungen, psychosoziale Faktoren, Antidepressiva, Alain Ehrenberg, ICD-10, Überforderung und psychische Störung.
Wie wird Ehrenbergs These in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht Ehrenbergs These kritisch. Sie betrachtet seine Argumentation, dass die zunehmende Geschwindigkeit gesellschaftlicher Veränderungen die Hauptursache für steigende Depressionsraten ist, und prüft diese im Kontext weiterer Faktoren.
Welche zusätzlichen Faktoren werden neben Ehrenbergs These betrachtet?
Die Arbeit geht über Ehrenbergs These hinaus und analysiert zusätzliche Faktoren, die zu den steigenden Depressionsraten beitragen könnten. Diese werden jedoch im gegebenen Auszug nicht detailliert benannt.
Wo findet man Definitionen von Depression?
Definitionen von Depression werden in der Arbeit unter Bezugnahme auf Wikipedia und den ICD-10 vorgestellt, sowie unter Einbezug von Ehrenbergs eigener Definition. Dies dient als Basis für die weitere Analyse.
Was ist der Fokus des zweiten Kapitels ("Diskussion")?
Das zweite Kapitel fokussiert auf die Definition von Depression, um eine gemeinsame Basis für die Analyse der Ursachen und Symptome zu schaffen und so eine fundierte Auseinandersetzung mit Ehrenbergs These zu ermöglichen.
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- Stephanie Kupke (Author), 2013, Analyse von "Das erschöpfte Selbst: Depression und Gesellschaft in der Gegenwart" von Alain Ehrenberg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295397