In dieser Arbeit wird aufgezeigt, dass es sich bei dem Brief Rudolf Losses "Nim mich, frowe, in dine hant" um einen echten Versliebesbrief handelt und warum er von Minnereden und anderen Gattungen zu unterscheiden ist. Es werden der mittelhochdeutsche Text und die neuhochdeutsche Übersetzung geboten.
Inhaltsverzeichnis
- Losses Brief als Texttyp „Brief“, Einleitung
- Überlieferung des Liebesbriefs
- Der Texttyp „Brief“
- Übersetzung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Texttyp „Brief“ anhand von Losses Brief. Ziel ist es, die literarische Funktion des Briefes im Mittelalter zu beleuchten und zu analysieren, inwiefern Losses Brief den Kriterien eines tatsächlichen oder literarischen Briefes entspricht.
- Der mittelalterliche Brief als Texttyp
- Die Überlieferung von Liebesbriefen im Mittelalter
- Formale und inhaltliche Kriterien des Briefes
- Analyse von Losses Brief im Hinblick auf seine Funktion als Brief
- Die literarische Bedeutung von Losses Brief
Zusammenfassung der Kapitel
Losses Brief als Texttyp „Brief“, Einleitung: Dieses einleitende Kapitel definiert den Begriff „Brief“ im Mittelalter und unterscheidet zwischen primärer (tatsächlich verschickter Brief) und sekundärer Verwendung (öffentlich zugänglich gemachter Brief). Es wird die literarische Funktion des von Rudolf Losse verfassten Briefes hervorgehoben und der Autor sowie der Kontext seines Schaffens im 14. Jahrhundert im höfischen Umfeld des Erzbischofs Baldewin von Trier vorgestellt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse des Texttyps „Brief“ in der vorliegenden Form von Losses Brief. Die Einordnung des Briefes in Losse's literarische Sammlung und die Bedeutung dieser Sammlung für die Forschung werden angedeutet.
Überlieferung des Liebesbriefs: Dieses Kapitel beschreibt die Überlieferung von Liebesbriefen im Allgemeinen (Einzelblätter, Broschüren, Sammlungen) und spezifisch die Einordnung von Losses Brief in die Kasseler Losse-Handschrift. Es wird der Entstehungsprozess der Sammlung nach Stengl erläutert und die besondere Bedeutung der Losse-Sammlung für die Forschung im Bereich spätmittelalterlicher Liebesdichtung hervorgehoben. Die späte Entdeckung der Sammlung wird im Kontext ihrer Aufbewahrung in einem Aktenband erklärt. Der Brief ist als Nummer 4 der deutschen Verstexte in der Handschrift verzeichnet, was seine Bedeutung innerhalb der Sammlung unterstreicht. Die höhere Überlebenschance von Sammlungen im Vergleich zu Einzelblättern wird als Grund für die häufigere Überlieferung von Sammlungen genannt.
Der Texttyp „Brief“: Kapitel 3 definiert den Brief nach Nikisch als einen kommunikativen Vorgang zwischen zwei Individuen, der eine räumliche und zeitliche Distanz überbrücken muss. Es werden die formalen Kriterien eines Briefes (Anrede, Inhalt, Schlussteil) und die inhaltlichen Funktionen (informieren, appellieren, manifestieren) erläutert. Das Kapitel unterscheidet den Versliebesbrief durch seine Paarreime und sein Thema (Minne zu einer Frau). Losses Brief wird daraufhin anhand dieser Kriterien untersucht. Es wird festgestellt, dass er zwar eine Gesprächseröffnung aufweist, aber typische Merkmale wie Bitte um Antwort oder Abschiedsgruß fehlen, was eher auf eine literarische als auf eine private Funktion hindeutet. Die Analyse der inhaltlichen Funktionen zeigt, dass der Brief zwar über den Gefühlszustand des Absenders informiert und an die Dame appelliert, aber hauptsächlich dem Selbstausdruck des Verfassers dient. Die indirekte und knappe Formulierung wirft Fragen nach der primären Verwendung des Briefes auf. Die Anonymität von Absender und Adressatin wird erwähnt und die Frage nach den Kriterien eines Briefes im Sinne zweier konkreter Personen an der Kommunikation diskutiert. Der Terminus „brivelin“ im Text deutet auf den Anspruch hin, als Brief verstanden zu werden.
Schlüsselwörter
Mittelalterlicher Brief, Liebesbrief, Rudolf Losse, Kasseler Losse-Handschrift, Texttyp, Minne, literarische Funktion, kommunikative Funktion, Überlieferung, Analyse.
Häufig gestellte Fragen zu "Losses Brief"
Was ist der Inhalt der Arbeit zu Losses Brief?
Die Arbeit analysiert Rudolf Losses Brief als Texttyp „Brief“ im mittelalterlichen Kontext. Sie untersucht die literarische Funktion des Briefes, seine Einordnung in die Kasseler Losse-Handschrift und die Kriterien, die ihn als tatsächlichen oder literarischen Brief ausweisen. Die Analyse umfasst die Überlieferung des Liebesbriefs, die formalen und inhaltlichen Merkmale des Texttyps „Brief“ sowie die literarische Bedeutung von Losses Brief im spätmittelalterlichen höfischen Umfeld.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf den mittelalterlichen Brief als Texttyp, die Überlieferung von Liebesbriefen im Mittelalter, die formalen und inhaltlichen Kriterien des Briefes, die Analyse von Losses Brief hinsichtlich seiner Funktion als Brief und die literarische Bedeutung des Briefes. Besondere Aufmerksamkeit wird der Einordnung des Briefes in Losse's literarische Sammlung und der Bedeutung dieser Sammlung für die Forschung gewidmet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu folgenden Themen: 1. Losses Brief als Texttyp „Brief“, Einleitung (Definition des Begriffs „Brief“, Vorstellung des Autors und des Kontextes); 2. Überlieferung des Liebesbriefs (Beschreibung der Überlieferung von Liebesbriefen im Allgemeinen und die Einordnung von Losses Brief in die Kasseler Losse-Handschrift); 3. Der Texttyp „Brief“ (Definition des Briefes nach Nikisch, formale und inhaltliche Kriterien, Analyse von Losses Brief anhand dieser Kriterien); Die Arbeit beinhaltet außerdem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Bedeutung hat Losses Brief innerhalb der Kasseler Losse-Handschrift?
Losses Brief ist als Nummer 4 der deutschen Verstexte in der Kasseler Losse-Handschrift verzeichnet, was seine Bedeutung innerhalb der Sammlung unterstreicht. Die Sammlung selbst ist von hoher Bedeutung für die Forschung im Bereich spätmittelalterlicher Liebesdichtung, da sie eine höhere Überlebenschance gegenüber Einzelblättern aufwies.
Welche Kriterien werden zur Analyse von Losses Brief als Brief herangezogen?
Die Analyse von Losses Brief basiert auf den formalen Kriterien eines Briefes (Anrede, Inhalt, Schlussteil) und den inhaltlichen Funktionen (informieren, appellieren, manifestieren). Es wird untersucht, inwieweit Losses Brief diese Kriterien erfüllt und ob er eher als tatsächlicher oder literarischer Brief einzustufen ist. Die indirekte und knappe Formulierung sowie das Fehlen typischer Merkmale wie Bitte um Antwort oder Abschiedsgruß werden in der Analyse berücksichtigt.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit analysiert, ob Losses Brief den Kriterien eines tatsächlichen oder literarischen Briefes entspricht. Das Fehlen bestimmter Merkmale deutet eher auf eine literarische Funktion hin. Die Analyse untersucht die kommunikativen und literarischen Aspekte des Textes und beleuchtet die Bedeutung des Briefes im Kontext der spätmittelalterlichen Liebesdichtung und der Losse-Sammlung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Mittelalterlicher Brief, Liebesbrief, Rudolf Losse, Kasseler Losse-Handschrift, Texttyp, Minne, literarische Funktion, kommunikative Funktion, Überlieferung, Analyse.
- Citation du texte
- B.A. Sarah K. Weber (Auteur), 2015, Losses Brief als Texttyp "Brief". Ein mittelalterlicher Versliebesbrief, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295160