Viele ethische Probleme, die in der Pflege auftreten, sind keine Probleme der Pflege allein, sondern stellen sich auch dem Patienten selbst, dem Arzt und den Angehörigen.
Die Ergebnisse zeigen, dass viele Menschen Angst vor Schmerzen, vor einem schmerzvollen Sterben, Angst vor dem Alleingelassenwerden, Angst vor unwürdiger Behandlung und Angst vor einer nicht mehr loslassenden Medizin haben. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass der Tod keineswegs als
Niederlage zu betrachten ist, sondern in vielen Situationen auch eine Erlösung wäre.
Gerade bei den Auswirkungen der Patientenrechte am Lebensende (im Sterbeprozess) auf die Selbstverantwortung gibt es bedauerlicherweise ein großes Wissens- und Kommunikationsdefizit. Die Verletzung der Patientenrechte, wenn vertrauliche Entscheidungen unter Angst, Zwang und in Eile beeinflusst werden, ist nur ein Beispiel dafür.
Die Probanden dieser Untersuchung hoffen, durch eine Patientenverfügung sich davor schützen zu können. Sie erwarten, dass ihre Patientenverfügung von den Handelnden beachtet werden und dazu beitragen, Leiden, bleibende Behinderung und Siechtum sowie unverhältnismäßige Belastung ihrer Angehörigen zu vermeiden und ihnen die Möglichkeit zu geben, bis zum Ende nach eigenen Vorstellungen menschenwürdig zu leben.
Der mögliche Inhalt von Patientenverfügungen reicht von Wünschen bis zu verbindlichen Anordnungen. Er betrifft die Ausschöpfung von Lebensverlängerungsmöglichkeiten oder deren Begrenzung. Noch so gut gemeintes paternalistisches Handeln der Ärzte, das sich über den rechtlich erheblichen Willen des Patienten hinwegsetzt, entspricht nicht mehr den
gesellschaftlichen Anforderungen.
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Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Veränderung
- Abstrakt - Deutsch
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Patientenverfügung als Instrument der Selbstbestimmung am Lebensende. Sie untersucht die Spannungen zwischen dem Recht auf Selbstbestimmung und der Verantwortung für die eigene Gesundheit, die sich aus der Patientenverfügung ergeben.
- Die Bedeutung der Patientenverfügung im Kontext der Selbstbestimmung
- Die Herausforderungen der Patientenverfügung im Spannungsfeld zwischen individueller Autonomie und ärztlicher Fürsorge
- Die gesellschaftliche Relevanz der Patientenverfügung in Bezug auf den Umgang mit dem Tod und der Sterbebegleitung
- Die Rolle der Patientenverfügung als Instrument der Selbstverantwortung für die eigene Gesundheit
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort
Das Vorwort beleuchtet die Bedeutung der Patientenverfügung in der heutigen Gesellschaft und die Herausforderungen, die mit ihrer Umsetzung verbunden sind. Es wird die Notwendigkeit einer intensiven Beratung zum Thema „Patientenverfügung“ hervorgehoben.
Veränderung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Bedeutung von Veränderung und Selbstveränderung im Kontext der Patientenverfügung. Es wird die Notwendigkeit betont, sich mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen und eine salutogenetische Sichtweise zu entwickeln.
Abstrakt - Deutsch
Das Kapitel fasst die wichtigsten Ergebnisse der Diplomarbeit zusammen. Es werden die ethischen Herausforderungen der Patientenverfügung im Spannungsfeld zwischen Selbstbestimmung und Selbstverantwortung, die Angst vor dem Tod und die Bedeutung der Patientenrechte am Lebensende diskutiert.
Schlüsselwörter
Patientenverfügung, Selbstbestimmung, Selbstverantwortung, Lebensende, Sterbebegleitung, Patientenrechte, Tod, Angst, Paternalismus, Medizin, Ethik, Pflege.
- Quote paper
- Christine Pöschl (Author), 2007, Die Patientenverfügung im Spannungsfeld zwischen Selbstbestimmung und Selbstverantwortung als innere und äußere Herausforderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295012