Sprechen Menschen heute von uneindeutigem Geschlecht, Geschlechtsumwandlungen, Transgender im Alltag, so fällt bald der Name „Conchita Wurst“. Er oder sie scheint nicht klar klassifizierbar zu sein. Allerdings steckt hinter der „Kunstfigur“ Conchita Wurst ein homosexueller Mann: Tom Neuwirth, der angibt sich wohl in seinem männlichen Körper als Mann zu fühlen.
Somit hat er nichts mit Transsexualismus, oder dem dritten Geschlecht zu tun, sondern ist eindeutig männlichen Geschlechts. Jedoch deutet die Verwirrung hinsichtlich einer geschlechtlichen Zuordnung Tom Neuwiths auf eine Problematik hin, die sich auf das Leben von intersexuellen Menschen - auch Hermaphroditen genannt - auswirkt.
In dieser Ausarbeitung soll es um diese Menschen – Hermaphroditen - gehen, um so nicht nur den Versuch zu unternehmen, ihre geschlechtliche Situation zu beschreiben, sondern auch auf eine Problematik ansatzweise hinzudeuten, die sich durch immer neue Gendertheorien für eine unterrepräsentierte Gruppe Menschen in dieser Gesellschaft ergibt.
Ausgeklammert wird entsprechend, dass analog zur Begrifflichkeit des „Dritten Geschlechts“ heute „Queere Identität“ benutzt wird und u.a. von Anhängern der Queer-Theory und Transgenderanhängern daher u.a. beide Begriffe genutzt werden, um die unterschiedlichsten Ausprägungen von neuen „ideologischen Konstrukten“ zu bezeichnen, bzw. sie davon ausgehen, dass diese „(...) gesamte Geschlechtlichkeit gesellschaftlich konstruiert (...)“ sei.
Das Geschlecht – Kategorien
Das Geschlecht kann aktuell laut Wikipedia in zehn unterschiedliche Kategorien eingeordnet werden. Diese Kategorien beziehen sich u.a. auf das biologische Geschlecht beruhend auf Geschlechtsmerkmalen, sowie auf das genetische Geschlecht und das genitale Geschlecht. Diese möglichen Einordnungs-Kategorien betreffen u.a. Geschlechtsidentität, Geschlechtersozialisation, „Doing Gender“, kulturelle- und biologische Normierungen. So kann man angeblich zwischen 56 verschiedenen Geschlechtern bei seiner Facebook Einstellung wählen.
Laut Ant bilden Geschlechtskategorien nicht nur Strukturen ab, sondern stützen auch Machtverhältnisse. Diese „ (...) auf die Unterdrückung bestimmter Personengruppen abzielen bzw. deren Unterdrückung nutzen.“
Einleitung – Was hat Conchita Wurst mit den Hermaphroditen zu tun?
Das Geschlecht – Kategorien
Hermaphroditismus
Die Unmöglichkeit einer Unmöglichkeit
Fazit: Was bedeutet das Dritte Geschlecht nun für Hermaphroditen?
Anhang
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung - Was hat Conchita Wurst mit den Hermaphroditen zu tun?
- Das Geschlecht - Kategorien
- Hermaphroditismus
- Die Unmöglichkeit einer Unmöglichkeit
- Fazit: Was bedeutet das Dritte Geschlecht nun für Hermaphroditen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht die geschlechtliche Situation von Hermaphroditen und die damit verbundenen Herausforderungen im Kontext der Gendertheorie. Sie beleuchtet die Schwierigkeiten der geschlechtlichen Zuordnung und die daraus resultierenden Probleme für betroffene Personen. Die Arbeit geht zudem auf die gesellschaftliche Wahrnehmung und Behandlung von Hermaphroditen in der Vergangenheit und Gegenwart ein.
- Geschlechtliche Kategorien und ihre Grenzen
- Medizinische und gesellschaftliche Definition von Hermaphroditismus
- Die gesellschaftliche Stigmatisierung von Intersexuellen
- Der Einfluss von Gendertheorien auf die Situation von Hermaphroditen
- Die Problematik der Zwangskategorisierung und medizinischen Eingriffe
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung - Was hat Conchita Wurst mit den Hermaphroditen zu tun?: Die Einleitung verwendet Conchita Wurst als Beispiel für die gesellschaftliche Schwierigkeit der eindeutigen geschlechtlichen Zuordnung. Sie führt in die Thematik der Hermaphroditismus ein und erklärt den Fokus der Arbeit: die Beschreibung der geschlechtlichen Situation von Hermaphroditen und die sich daraus ergebenden Probleme im Kontext neuer Gendertheorien. Die Autorin grenzt die Diskussion von den Begriffen „Queere Identität“ und „Transgender“ ab, wobei sie auf die gesellschaftliche Konstruktion von Geschlechtlichkeit hinweist.
Das Geschlecht - Kategorien: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Kategorien der Geschlechtszuordnung, basierend auf biologischen, genetischen und genitalen Merkmalen. Es diskutiert die Vielzahl möglicher Einordnungen und die Komplexität der Geschlechtsidentität, die sich in der Möglichkeit der Auswahl von 56 verschiedenen Geschlechtern bei Facebook zeigt. Der kritische Aspekt der Kapitel liegt in der Darstellung, wie Geschlechtskategorien nicht nur Strukturen abbilden, sondern auch Machtverhältnisse stützen und zur Unterdrückung bestimmter Personengruppen beitragen.
Hermaphroditismus: Dieses Kapitel definiert Hermaphroditismus als die Unmöglichkeit einer eindeutigen Zuordnung in die biologischen Geschlechtskategorien aufgrund von Anteilen beider Geschlechtsmerkmale. Es erklärt medizinische Ursachen wie Chromosomenaberrationen und beschreibt die unterschiedlichen Erscheinungsformen. Der Kapitelverlauf unterstreicht den Wandel der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Hermaphroditen, von der Verherrlichung in der Antike bis zur Stigmatisierung und den heute immer noch stattfindenden medizinischen Eingriffen zur „Normalisierung“. Die Zwangskategorisierung und die damit verbundenen psychischen und physischen Folgen für Betroffene werden thematisiert.
Schlüsselwörter
Hermaphroditismus, Intersexualität, Gendertheorie, Geschlechtskategorien, gesellschaftliche Stigmatisierung, medizinische Eingriffe, Zwangskategorisierung, Genderkonstruktivismus, Identität, Queere Identität, Transgender.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Geschlechtliche Situation von Hermaphroditen im Kontext der Gendertheorie
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die geschlechtliche Situation von Hermaphroditen und die damit verbundenen Herausforderungen im Kontext der Gendertheorie. Sie beleuchtet die Schwierigkeiten der geschlechtlichen Zuordnung und die daraus resultierenden Probleme für betroffene Personen, sowie die gesellschaftliche Wahrnehmung und Behandlung von Hermaphroditen in Vergangenheit und Gegenwart.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte der Geschlechtskategorien und ihrer Grenzen, die medizinische und gesellschaftliche Definition von Hermaphroditismus, die gesellschaftliche Stigmatisierung von Intersexuellen, den Einfluss von Gendertheorien auf die Situation von Hermaphroditen und die Problematik der Zwangskategorisierung und medizinischen Eingriffe.
Wie wird der Hermaphroditismus in der Arbeit definiert?
Hermaphroditismus wird als die Unmöglichkeit einer eindeutigen Zuordnung in die biologischen Geschlechtskategorien aufgrund von Anteilen beider Geschlechtsmerkmale definiert. Die Arbeit erklärt medizinische Ursachen wie Chromosomenaberrationen und beschreibt die unterschiedlichen Erscheinungsformen.
Welche Rolle spielt Conchita Wurst in der Einleitung?
Conchita Wurst dient als Beispiel für die gesellschaftliche Schwierigkeit der eindeutigen geschlechtlichen Zuordnung und führt in die Thematik des Hermaphroditismus ein. Sie veranschaulicht die Problematik der gesellschaftlichen Konstruktion von Geschlechtlichkeit.
Wie werden Geschlechtskategorien in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Kategorien der Geschlechtszuordnung, basierend auf biologischen, genetischen und genitalen Merkmalen. Sie diskutiert die Komplexität der Geschlechtsidentität und den kritischen Aspekt, dass Geschlechtskategorien nicht nur Strukturen abbilden, sondern auch Machtverhältnisse stützen und zur Unterdrückung bestimmter Personengruppen beitragen.
Wie wird die gesellschaftliche Wahrnehmung von Hermaphroditen dargestellt?
Die Arbeit beschreibt den Wandel der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Hermaphroditen, von der Verherrlichung in der Antike bis zur Stigmatisierung und den heute immer noch stattfindenden medizinischen Eingriffen zur „Normalisierung“. Die Zwangskategorisierung und die damit verbundenen psychischen und physischen Folgen für Betroffene werden thematisiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Hermaphroditismus, Intersexualität, Gendertheorie, Geschlechtskategorien, gesellschaftliche Stigmatisierung, medizinische Eingriffe, Zwangskategorisierung, Genderkonstruktivismus, Identität, Queere Identität, Transgender.
Wie werden die Begriffe „Queere Identität“ und „Transgender“ in der Arbeit behandelt?
Die Autorin grenzt die Diskussion von den Begriffen „Queere Identität“ und „Transgender“ ab, wobei sie auf die gesellschaftliche Konstruktion von Geschlechtlichkeit hinweist.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu Einleitung, Geschlechtskategorien, Hermaphroditismus und einem Fazit, das die Bedeutung des „Dritten Geschlechts“ für Hermaphroditen beleuchtet.
- Quote paper
- Cindy Gresselmeyer (Author), 2014, Einordnung von Hermaphroditismus in das "dritte Geschlecht", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295003