Das Buch Hiob zählt zu den Lehrbüchern des biblischen Alten Testamentes. Es ist unterteilt in 42 Kapitel und verkörpert im Kern ein Streitgespräch.
Hiob, auch „Ijob“, ist ein reicher, angesehener und gottesfürchtiger Mann. Er besitzt Haus, Hof, Knechte und Tiere und ist außerdem Ehemann und Vater von 10 Kindern. Des Weiteren handelt er moralisch richtig und bringt auch Opfer dar. Gott sieht ihn als einen Mann an, den es so nicht noch einmal gibt. Der Teufel rät Gott Hiob alles zu nehmen, um zu prüfen, ob er auch dann noch am Glauben festhält. Gott lässt dem Teufel freie Hand, jedoch mit der Absicherung, dass Hiobs Leben geschont bleibt. Obwohl sodann der Teufel ihm nahezu alles bis auf seine Frau und ein paar Knechte nimmt, bleibt Hiob in seiner festen Gottesbeziehung. Der fromme Hiob nimmt sogar seine auftretende schwere Krankheit einfach hin und lästert Gott keineswegs.
Hiobs Schicksal und Krankheit ist eine Prüfung, welche Gott gewährt. Auch wenn uns Menschen im 21. Jahrhundert ein Schicksal oder eine Krankheit trifft, stellen wir uns sicherlich die Frage, warum dies gerade uns passiert und warum Gott so etwas zulässt.
In meinen anstehenden Ausführungen möchte ich auf die Rede Hiobs in Kapitel sechs und sieben eingehen. Zuerst analysiere ich diese jeweils, um sie im Anschluss daran interpretieren zu können. Hierfür ziehe ich zwei Kommentare hinzu. Jedoch können die Interpretationen nur in Ansätzen erfolgen, da die Untersuchungspunkte in sich sehr komplex sind und der Hausarbeitsrahmen nur so für mich einhaltbar ist. Im Nachfolgenden gilt es die alttestamentlichen Reden zu entfalten, um sie so hinsichtlich ihrer Gesamtwirkung als Komposition zu untersuchen.
Des Weiteren ist es erforderlich Hiobs Gegenrede und die Textpassage Jeremias´ im 15. Kapitel hinsichtlich der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu betrachten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gegenrede Hiobs
- Hiob 6, 1-30
- Analyse
- Interpretation
- Hiob 7, 1-21
- Analyse
- Interpretation
- Hiob 6, 1-30
- Komposition der Episoden
- Vergleich zu Jeremia 15, 15-18
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rede des Hiob in den Kapiteln 6 und 7 des Buches Hiob im Alten Testament. Sie analysiert den Text und versucht, ihn im Kontext der Rede von Elifas zu interpretieren. Die Arbeit verfolgt dabei das Ziel, ein tieferes Verständnis des Buches Hiob und seiner exegetischen Methodenschritte zu erlangen.
- Hiobs Leiden und sein Appell an Gott
- Die Beziehung zwischen Hiob und seinen Freunden
- Analyse der rhetorischen Mittel in Hiobs Rede
- Der Vergleich zwischen Hiobs Rede und der Textpassage in Jeremia 15
- Die Interpretation von Hiobs Klage und seinem Wunsch nach dem Tod
Zusammenfassung der Kapitel
In Kapitel 6 äußert Hiob seinen Schmerz und seine Verzweiflung über sein Schicksal. Er beklagt sein Leid und wirft Gott vor, ihn ungerecht zu behandeln. Hiob kritisiert auch seine Freunde, die ihm nicht zu helfen scheinen und ihn stattdessen für seine Situation verantwortlich machen. Er stellt ihnen rhetorische Fragen und fordert sie auf, Argumente für seine Schuld vorzubringen. Hiob 7 setzt den Klagegesang aus Kapitel 6 fort und verdeutlicht seine Verzweiflung und seinen Wunsch nach dem Tod. Er stellt die Sinnlosigkeit seines Lebens in Frage und wünscht sich, dass Gott ihn erlösen möge. Hiob beklagt die Ungerechtigkeit seiner Situation und die Hilflosigkeit, die er empfindet.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Buch Hiob und fokussiert sich auf Themen wie Leiden, Ungerechtigkeit, Klage, Gottesglaube, rhetorische Mittel, exegetische Methoden und die Interpretation alttestamentlicher Texte.
- Quote paper
- Trine Wenzel (Author), 2014, Die Glaubensprüfung des Hiob. Exegetische Untersuchung von Hiob 6-7, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294661