Caesar scheiterte an den Iden des März 44. v. Chr. endgültig an seinem Versuch eine Alleinherrschaft dauerhaft in Rom zu etablieren. Sein Adoptivsohn Oktavian/Augustus führte 27 v. Chr. schließlich die neue Herrschaftsform des Prinzipats ein. Egon Flaig kristallisiert drei Gruppen mit „auffällig intensive[r] Beziehung zum Zentrum der Macht, zum Kaiser“ heraus: „die Plebs urbana, der Senat und das Heer“. Ein Monarch muss also, will er seine Alleinherrschaft dauerhaft etablieren, versuchen keine „Übergriffe“ auf eine dieser Gruppen durchzuführen. Denn der „Kaiser riskierte, daß die brüskierte Gruppe ihn ablehnte, bei schweren Fällen sogar ganz offen; und das konnte seinen Sturz nach sich ziehen“. Da Caesar eben durch die Hände/Dolche von Senatoren starb, scheint er, bei dem Versuch eine Alleinherrschaft zu etablieren, an eben diesem Faktor gescheitert zu sein.
Augustus hingegen legitimierte seine Alleinherrschaft mit dem von ihm eingeführten Prinzipat erfolgreich. Diese Arbeit setzt es sich zum Ziel, herauszuarbeiten, inwiefern der Prinzeps sein Verhältnis zu dem Senat im Vergleich zu seinem Adoptivvater gestaltete. Hierzu wird zunächst die Situation kurz vor Caesars Ermordung mit stetigem Fokus auf das Verhältnis von Herrscher und Senat dargestellt. Unter Caesar wird hier der Aspekt der clementia eine übergeordnete Rolle spielen und eine Grundtendenz seiner Herrschaft zeichnen.
Anschließend wird das Prinzipat genauer analysiert. Wie wurde die neue Herrschaftsform legitimiert und die Anerkennung vom Senat erlangt? Wie genau war der Senat in dem neuen Herrschaftskonzept zu verorten? Stellte sich Augustus betont als Erbe Caesars dar oder schwieg er, eben wegen dem anscheinend problematischen Verhältnis zwischen seinem Adoptivvater und dem Senat, über seine Herkunft? Der Ausarbeitung eben dieser Fragen folgt ein Fazit, das die in dieser Arbeit zu Tage geförderten Ergebnisse zusammenfassend darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Iden des März – Mord der Senatoren
- Clementia
- Das Prinzipat – Neuordnung des Staates
- Augustus Positionierung zu Caesar - Einblick in die Numismatik
- Die neue Staatsform – Ein Hybrid
- Der Staatsakt 27 v. Chr.
- Der Senat in Republik und Prinzipat.
- Wie verhielt sich der Prinzeps gegenüber den Senatoren?
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Augustus, der Adoptivsohn Caesars, die neue Herrschaftsform des Prinzipats etablierte und dabei insbesondere sein Verhältnis zum Senat im Vergleich zu seinem Adoptivvater gestaltete. Die Arbeit analysiert die Situation kurz vor Caesars Ermordung und beleuchtet die Rolle der clementia in Caesars Herrschaft. Anschließend wird das Prinzipat genauer betrachtet, wie die neue Herrschaftsform legitimiert wurde, die Anerkennung des Senats erlangt wurde und wie der Senat in das neue Herrschaftskonzept eingebunden war. Die Arbeit untersucht auch, ob Augustus sich als Erbe Caesars darstellte oder seine Herkunft verschwieg, um das problematische Verhältnis zwischen Caesar und dem Senat zu vermeiden.
- Die Rolle der clementia in Caesars Herrschaft
- Die Etablierung des Prinzipats durch Augustus
- Das Verhältnis von Augustus zum Senat
- Die Legitimation der neuen Herrschaftsform
- Die Einbindung des Senats in das Prinzipat
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Ausgangssituation vor Caesars Ermordung dar und beleuchtet die Bedeutung des Verhältnisses zwischen Herrscher und Senat für die Stabilität der Herrschaft. Die Rolle der clementia in Caesars Herrschaft wird als ein wichtiger Faktor für die politische Instabilität und den letztendlichen Sturz Caesars analysiert.
Das Kapitel "Die Iden des März - Mord der Senatoren" untersucht die politische Situation kurz vor Caesars Ermordung und die Gründe für den Widerstand des Senats gegen Caesars Alleinherrschaft. Die Bedeutung der clementia als Propaganda-Instrument und die Ambivalenz von Caesars Politik werden beleuchtet.
Das Kapitel "Das Prinzipat - Neuordnung des Staates" analysiert die Einführung des Prinzipats durch Augustus und die Strategien, die er zur Legitimation seiner Herrschaft und zur Gewinnung der Unterstützung des Senats einsetzte. Die Arbeit beleuchtet die Unterschiede in der Selbstdarstellung von Augustus im Vergleich zu Caesar und die Bedeutung der neuen Herrschaftsform für die politische Ordnung in Rom.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Prinzipat, die Herrschaft von Augustus, das Verhältnis von Herrscher und Senat, die clementia, die Legitimation von Herrschaft, die politische Ordnung in Rom und die Geschichte des römischen Reiches.
- Quote paper
- Robin Kramme (Author), 2014, Das Prinzipat. Etablierung einer neuen Herrschaftsform im antiken Rom, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294660