Über den Rückgang der Kur, manche sprechen vom Tod der Kur, ist viel Richtiges von Fachleuten und ihren Verbänden gesagt und geschrieben, von Statistikern belegt, von Politikern verschiedener Lager, sei es die Betrachtungsweise von Seiten der Regierung oder die der Opposition, wechselseitig entsprechend der Funktion, wiederholt worden. Auch volkswirtschaftlich und wahrscheinlich auch kunsthistorisch, wenn man sich manche heruntergekommenen Kur- und Bädereinrichtungen ansieht, ist ein großer und nicht mehr reparierbarer Schaden entstanden.
Unbestritten bleibt, dass Gesundheitsreformen aus Kosten- und Kostenkontrollgründen zum Schutze von Patienten, Ärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen gleichermaßen notwendig und erforderlich waren. Das Verständnis von Gesundheit, im Kontext zum Leben (Lebensgefühl, -art, und -stil) schlechthin, hat sich, durch die Sparaktionen im Gesundheitsbereich mitbestimmt, geändert, wie sich auch der bekannte demographische Altersaufbau in der Bundesrepublik von der „Bevölkerungspyramide“ zum „Bevölkerungspilz“ entwickelt.
Weder kann das Rad der Kurgeschichte zurückgedreht werden, noch kann der vorhandene Torso der Kur im herkömmlichen Sinne wieder belebt werden. Aber immer ist es noch möglich, den Körper zu stärken, die Seele aufzubauen, den Geist anzuregen und die Sinne zu schärfen: Gesundheit zu tanken – auch außerhalb einer „Kur“, aber immer noch nach der nach wie vor gültigen Definition von „Kur“. Die Politik hat sich als unfähig erwiesen, eine praxisgerechte Gesamtkonzeption für das Lebensgut „Gesundheit“ vorzulegen und praktische Methoden anzubieten oder geeignete Aufgaben-„Ersatz“-Modelle der Kur anzubieten. Professionelle Managementhilfen von öffentlicher Hand wie von privater Seite zur Dynamisierung eines zeitgemäßen Marktes wären gefragt gewesen.
Langsam bildet sich ein durch zeitgemäße örtliche Gegebenheiten vorgegebenes Leitbild, welches oft auf eine ganzheitliche und handlungsorientierte Betrachtungsweise von Managementproblemen zielt und die situationsbezogene Beurteilung der Wirkungszusammenhänge von Handlungs- und Gestaltungsvorgänge fördert, ganz im Sinne klassischen Managementwissens.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1 Einleitung
- 1.1 Das Anliegen der Arbeit
- 1.2 Darstellung der Ausgangssituation im Allgemeinen
- 1.3 Gesamtwirtschaftliche und gesellschaftliche Trends in Deutschland
- 1.4 Problemstellung
- 1.5 Abgrenzung
- 2 Die Kur auf dem Weg zu anderen Formen
- 2.1 Entwicklung und Aufgaben der Kur im Gesundheitsbetrieb
- 2.1.1 Die Begriffsbestimmungen des DBV und DFV(1991)
- 2.1.2 Kriterien der Kurortauswahl
- 2.1.3 Therapiekomponenten der Kurortmedizin...
- 2.1.4 Kriterien der Kurbedürftigkeit....
- 2.1.5 Klinische Wirksamkeit der Kurortmedizin (Beispiele für Nachweise) .....
- 2.1.6 Zielsetzung der Kuren und deren Wirkungsmechanismen
- 2.2 Die wirtschaftliche Bedeutung des Kurwesens
- 2.3 Vorsorge (Prävention) und Rehabilitation
- 2.3.1 ,,Unterscheidungsmerkmale von Rehabilitation und Kur“
- 2.3.2 Vorsorge und Rehabilitation durch ambulante Kuren
- 2.3.3 Grundsätze zur stationären Rehabilitation
- 2.3.4 Die Entwicklung des stationären Sektors
- 2.3.5 Regionale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen
- 2.3.6 Betroffenheitsszenario
- 2.3.7 Entwicklungsansätze der Heilbäder
- 2.3.7.1 Maßnahmen im Vorsorge- und Rehabilitationsbereich.23
- 2.3.7.2 Maßnahmen zur Steigerung des Tourismus.………………………..\n
- 2.3.7.3 Kooperationen..\n
- 2.3.7.4 Neuinvestitionen....\n
- 2.3.8 Handlungsempfehlungen.……………………….\n
- 2.1 Entwicklung und Aufgaben der Kur im Gesundheitsbetrieb
- 3 Managementmethode
- 3.1 Allgemeine strategische Ausrichtung aufgrund des grundlegenden\nUmfeldwandels
- 3.2 Management in Theorie und Wissenschaft anhand moderner Strategien .........
- 3.2.1 Die identitätsstiftende Funktion der Unternehmensstrategie in der\nGegenwart oder ist eine neue Philosophie erforderlich ?
- 3.2.2 Maßnahmen der Unternehmen
- 3.2.3 Kurze Zusammenfassung zur Konzeption und Systematik des\nallgemeinen Managements
- 3.2.4 Die McKinsey Formel, die Vier Felder Matrix, die Business Migration\nund Internal Profile.
- 3.2.5 Veränderungskompetenz bei „Entscheidern“ und Mitarbeitern als\nOrganisations- und Führungskultur und Verantwortung
- 3.2.6 Integration von Innovationen
- 3.3 Konkrete Marketingstrategien vor Ort
- 3.4 Veränderung der Unternehmenskultur
- 3.5 Woran scheitern Innovationen oder Best-Practice-Regeln
- 4 Beispiele
- 4.1 Grundsätzliches
- 4.1.1 Was ist „integrative “Medizin?
- 4.1.2 Markenbildung.........
- 4.2 Bad Füssing in Bayern
- 4.3 Trend-Angebote in Baden-Württemberg.
- 4.4 Die Veränderungen in Kursanatorien am Beispiel vom Regena\nGesundheits-Ressort in Bad Brückenau und dem Salinen Park in\nBad Salzuflen.........
- 4.1 Grundsätzliches
- 5 Zusammenfassung – Fazit - Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung des Kur- und Bäderwesens im Kontext von Management und Marketing. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich aufgrund des grundlegenden Wandel des Gesundheitswesens und der Gesellschaft ergeben.
- Die Kur im Wandel: Die Arbeit beleuchtet die Veränderungen der Kur und ihre Positionierung im modernen Gesundheitsmarkt.
- Management und Marketing im Kurwesen: Die Arbeit untersucht die Anwendung von modernen Management- und Marketingstrategien zur Steigerung der Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Kurorten.
- Fallstudien: Die Arbeit analysiert konkrete Beispiele aus dem Kur- und Bäderwesen, um die Wirksamkeit von Management und Marketing aufzuzeigen.
- Zukunftsperspektiven: Die Arbeit zeigt Entwicklungspotenziale und Handlungsempfehlungen für die Zukunft des Kur- und Bäderwesens auf.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der Entwicklung im Kur- und Bäderwesen dar und erläutert die Relevanz des Themas. Kapitel 2 analysiert die Entwicklung und Aufgaben der Kur im Gesundheitsbetrieb sowie die wirtschaftliche Bedeutung des Kurwesens. Im Fokus stehen die Herausforderungen des modernen Gesundheitswesens und die Entwicklung von Vorsorge- und Rehabilitationsangeboten. Kapitel 3 widmet sich der Anwendung von Managementmethoden und modernen Strategien in der Praxis des Kur- und Bäderwesens. Die Relevanz von Corporate Identity, Markenbildung und dem Management von Veränderungsprozessen werden beleuchtet. Kapitel 4 präsentiert Beispiele aus dem Kur- und Bäderwesen, die die Effektivität von Management und Marketing aufzeigen. Die Analyse verschiedener Kurorte verdeutlicht die Möglichkeiten, sich im Wettbewerb zu behaupten.
Schlüsselwörter
Kurwesen, Management, Marketing, Gesundheitswesen, Vorsorge, Rehabilitation, Entwicklungspotenzial, Wettbewerb, Corporate Identity, Markenbildung, Fallstudien.
- Quote paper
- Lars König (Author), 2000, Entwicklungsmöglichkeiten im Kur- und Bäderwesen durch einen Management-Marketing-Ansatz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29453