Die Multiple Sklerose ist eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Diese Entzündung tritt im Gehirn und/oder im Rückenmark an unterschiedlichen Stellen auf und zerstört die Markscheiden der Nerven. Daher leitet sich auch der erste Teil des Namens ab: Multipel ist das lateinische Wort für „viel“, „mehrfach“. Sklerose ist das griechische Wort für „hart“ und man benutzt es um zu verdeutlichen, dass nach Abklingen der Entzündung harte Narben zurückbleiben.
Verteilungsmuster der MS.
Am häufigsten werden junge erwachsene Frauen von der MS befallen. Das durchschnittliche Alter für ihr Auftreten wird in der Literatur mit 20 bis 40 Jahren angegeben, wobei das Verhältnis der Anzahl der erkrankten Frauen zu der Anzahl der erkrankten Männer 2:1 ist. Multiple Sklerose ist nördlich des 46. Breitengrades in Europa und Nordamerika eine der häufigsten neurologischen Krankheiten. Die Anzahl der Patienten auf 100.000 Einwohner nimmt in Nord-Süd-Richtung ab. Da aber auch von vielen Erdregionen keine derartigen Untersuchungsergebnisse vorliegen, sind diese Tatsachen für die Erforschung der Krankheit eher weniger förderlich.
Ist die MS erblich oder ansteckend?
Im engeren Sinn spricht man von einer Erbkrankheit wenn 25% der nächsten Generation von der Krankheit befallen werden oder, wenn eineiige Zwillinge mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% gemeinsam an der Krankheit erkranken. Die Zahlen, die für die Multiple Sklerose vorliegen, sind aber folgende: Die Wahrscheinlichkeit an MS zu erkranken, wenn kein anderer Fall in der Familie bekannt ist, beträgt 0.1%. Wenn die Eltern an MS leiden, erhöht sich das Risiko für die Kinder auf 0,5%. Das ist zwar 5mal so hoch, aber in absoluten Zahlen bedeutet es, dass von 1000 Kindern MS-kranker Eltern nur fünf tatsächlich auch an MS leiden. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide eineiige Zwillinge gemeinsam erkranken, beträgt bei der MS nicht mehr als 26%. Diese Zahlen zeigen auf, dass ein gewisser Erbfaktor bei der Übertragung von MS eine Rolle spielt, er ist aber auf keinem Fall ausschlaggebend für die Auslösung der Krankheit. Die Frage nach der Ansteckungsgefahr durch einen MS-Patienten muss eindeutig verneint werden. Studien haben ergeben, dass Personen, die zu einem engen Verhältnis zu MS-Kranken stehen, sogar weniger von MS befallen werden. Mit Sicherheit ist diese Tatsache nur ein Zufall, aber der Beweis, dass MS nicht ansteckend ist, ist eindeutig.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Definition der MS.
- Verteilungsmuster der MS.
- 2 Ursachen der MS.
- 2.1 Was löst die MS-Erkrankung aus?
- 2.2 Wie wird das Nervensystem bei MS beschädigt?
- 3 Die Krankheitserscheinungen bei MS.
- 3.1 Verlaufsformen der MS.
- 3.2 Krankheitssymptome bei MS.
- 4 Diagnosemethoden.......
- 5 Therapiemöglichkeiten bei der MS
- 5.1 Kausale Therapie.
- 5.2 Symptomatische Therapie.
- 6 Neueste Entwicklungen...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text bietet eine umfassende Übersicht über Multiple Sklerose (MS), eine chronische entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Er beleuchtet die Definition, das Verteilungsmuster, die Ursachen und die Auswirkungen der Krankheit. Besonderes Augenmerk liegt auf den verschiedenen Verlaufsformen, den Krankheitssymptomen, den Diagnosemethoden und den Therapiemöglichkeiten.
- Definition und Merkmale von MS
- Ursachen und Auslöser der Krankheit
- Verlaufsformen und Symptome von MS
- Diagnosemethoden und Behandlungsmöglichkeiten
- Aktuelle Forschungsergebnisse und Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Definition der MS erklärt die Erkrankung als eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die die Markscheiden der Nerven zerstört. Es wird auf die Bedeutung der Begriffe "Multipel" und "Sklerose" eingegangen.
- Kapitel 2: Das Verteilungsmuster der MS beschreibt, dass junge erwachsene Frauen am häufigsten von der Erkrankung betroffen sind. Es wird die Häufigkeit der MS in Nordamerika und Europa sowie die geographische Verteilung der Erkrankung behandelt.
- Kapitel 3: Es wird die Frage nach der erblichen oder ansteckenden Natur der MS erörtert und mit statistischen Daten belegt, dass ein gewisser Erbfaktor eine Rolle spielt, aber die Krankheit nicht determiniert. Die Ansteckungsgefahr wird eindeutig widerlegt.
- Kapitel 4: In diesem Kapitel wird der Fokus auf die Ursachen der MS gelegt. Es wird die Theorie einer viralen Komponente als Auslöser der Krankheit diskutiert, wobei die Slow-Virus-Theorie und die Autoimmuntheorie im Vordergrund stehen. Es wird auch auf die experimentell erzeugte Autoimmunerkrankung EAE bei Tieren eingegangen, die wichtige Erkenntnisse zur MS-Entwicklung liefert.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel beschreibt den Mechanismus, wie das Nervensystem bei MS beschädigt wird. Dabei wird die Bildung von Plaques und die Rolle von Entzündungszellen bei der Zerstörung der Markscheiden erläutert. Auch die Bedeutung der Remyelinisierung, der Wiederherstellung der Markscheiden, wird behandelt.
Schlüsselwörter
Multiple Sklerose, zentrales Nervensystem, Markscheiden, Entzündung, Verteilungsmuster, erblich, ansteckend, Ursachen, Virus, Autoimmunerkrankung, EAE, Plaques, Entzündungszellen, Remyelinisierung, Verlaufsformen, Krankheitssymptome, Diagnosemethoden, Therapiemöglichkeiten, kausale Therapie, symptomatische Therapie, Forschung, Entwicklungen.
- Quote paper
- Lambrina Georgoula (Author), 2003, Multiple Sklerose, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29449