Hermann Hesse lässt in seinem Roman Das »Glasperlenspiel« einen anonymen Erzähler die Lebensgeschichte des Josef Knecht erzählen. Die Geschichte spielt dabei vorwiegend in der Provinz Kastalien und wird oftmals als pädagogischer Roman interpretiert.
In der vorliegenden Arbeit werde auch ich mich mit dem pädagogischen Gehalt des Werkes auseinandersetzen. Mein Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Begriff der Identität. Identität ist für jeden Menschen und jede Gesellschaft von Bedeutung. Sie stellt kein statisches Gebilde dar, sondern befindet sich in ständigem Wandel. Identität muss also als Prozess begriffen werden. Dieser Prozess ist besonders im Kontext der Pädagogik interessant. Es stellt sich die Frage, inwieweit Erziehung und Bildung die Entwicklung von Identität beeinflussen und fördern können. Hierzu werde ich speziell die Rolle der Lebensläufe beleuchten, die sich in der zweiten Hälfte des Buches finden. Josef Knecht soll sie angeblich selbst im Rahmen seiner schulischen Ausbildung verfasst haben. Ich werde mich mit der Frage beschäftigen, ob das Schreiben solch fiktiver Lebensläufe Einfluss auf die Identitätsbildung bzw. -konstruktion des Schülers hat und inwieweit es folglich als pädagogische Methode geeignet scheint.
Einleitend werde ich zunächst den Inhalt des Romans sowie der Lebensläufe skizzieren. Neben den drei biographischen Aufsätzen, die im Buch enthalten sind, existieren noch weitere, die später separat veröffentlicht wurden. Ich werde mich in meinen Betrachtungen allerdings auf die drei im Buch enthaltenen Biographien beschränken.
Anschließend werde ich mich mit dem Identitäts-Begriff auseinandersetzen. Ich werde zu diesem Zwecke verschiedene Konzepte (nach Hilarion G. Petzold und Wolfgang Krieger) des Begriffs beleuchten und allgemein auf die Rolle der Pädagogik für die Identitätskonstruktion eingehen. Daran anknüpfend werde ich auf die eigentliche Frage nach dem pädagogischen Gehalt der fiktiven Lebensläufen eingehen. Am Ende werde ich die wichtigsten Punkte der Arbeit noch einmal in Kürze zusammenfassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhaltsangabe
- Lebensbeschreibung des Magister Ludi Josef Knecht
- Josef Knechts Lebensläufe
- Der Regenmacher
- Der Beichtvater
- Indischer Lebenslauf
- Identität
- Identität nach Hilarion G. Petzold
- Identität nach Wolfgang Krieger
- Pädagogik und Identität
- Identifikation und Selbstreflexion in fiktiven Lebensläufen?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem pädagogischen Gehalt von Hermann Hesses Roman "Das Glasperlenspiel". Der Fokus liegt dabei auf dem Begriff der Identität und der Frage, inwieweit die fiktiven Lebensläufe, die Josef Knecht im Roman verfasst, Einfluss auf die Identitätsbildung haben.
- Analyse des Begriffs der Identität im Kontext von Pädagogik und Bildung
- Untersuchung der Rolle der fiktiven Lebensläufe in der Identitätskonstruktion
- Bewertung des pädagogischen Potenzials des Schreibens von Lebensläufen
- Bedeutung von Selbstreflexion und Identitätsentwicklung
- Interpretation der Lebensgeschichte von Josef Knecht im Hinblick auf seine Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und führt in die Thematik der pädagogischen Analyse von "Das Glasperlenspiel" ein. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Rolle von Identität in der Pädagogik und der Bedeutung der fiktiven Lebensläufe in diesem Zusammenhang.
Die Inhaltsangabe bietet einen Überblick über die Lebensgeschichte von Josef Knecht und die drei im Roman enthaltenen fiktiven Lebensläufe. Die Zusammenfassung beleuchtet die wichtigsten Motive und Ereignisse, die für die spätere Analyse der Identitätsbildung relevant sind.
Der Abschnitt über Identität beleuchtet verschiedene Konzepte des Begriffs, insbesondere die Ansätze von Hilarion G. Petzold und Wolfgang Krieger. Die Rolle der Pädagogik in der Identitätskonstruktion wird ebenfalls diskutiert.
Der Abschnitt über Identifikation und Selbstreflexion in fiktiven Lebensläufen untersucht, inwieweit das Schreiben von Lebensläufen Einfluss auf die Identitätsbildung haben kann. Die Analyse konzentriert sich auf die Frage, ob diese Methode als pädagogisches Instrument geeignet ist.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Hermann Hesse, "Das Glasperlenspiel", Pädagogik, Identität, Identitätsbildung, Selbstreflexion, fiktive Lebensläufe, Josef Knecht, Kastalien, Glasperlenspiel, Bildung, Erziehung, pädagogisches Potenzial, Lebensgeschichte.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2012, Pädagogik und Identität. Die Rolle der fiktiven Lebensläufe in Hesses "Glasperlenspiel", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294472