Zur Sprachidentität der Mapuche. Die Bedeutung von Mapudungun im 21. Jahrhundert in Chile

Masterarbeit , 2013 , 77 Seiten

Romanistik - Lateinamerikanische Philologie

Mapudunguwelaymi am? – Sprichst du vielleicht überhaupt kein Mapudungun mehr?

Die Mapuche in Chile sind mit mehr als 1,5 Millionen Menschen eines der größten indigenen Völker Amerikas und konnten bis in das 21. Jahrhundert Teile ihres historischen Erbes der indigenen Kultur bewahren. Gesetze wie zum Beispiel das Ley Indígena versichern dem Volk die Erhaltung ihrer Kultur, zu der unter anderem ihre eigene indigene Sprache Mapu-dungun gehört. Die Selbstverständlichkeit, Mapuche in ihrer Muttersprache Mapudungun kommunizieren zu sehen, ist gegenwärtig allerdings rar: eine Großzahl dieser indigenen Einwohner Chiles ist bilingual aufgewachsen und beherrscht Spanisch meist deutlich besser als Mapudungun. Trotz ergriffener Maßnahmen der chilenischen Regierung fehlt es Mapu-dungun an ausreichendem Schutz bzw. Werbung, sodass auch die jüngeren Generationen innerhalb des Eingeborenenvolkes die Mühe auf sich nehmen, ihre Sprachkompetenz über das Spanische hinaus zu erweitern.
Mapudungun ist und bleibt eine bedrohte Sprache innerhalb Lateinamerikas, dennoch soll in dieser Arbeit eingehender untersucht werden, inwiefern dies innerhalb der Mapuche-Gemeinschaft auch dementsprechend wahrgenommen wird. Hierfür dienen u.a. Ein-zelinterviews mit Mapuche, darüber hinaus werden auch soziale Plattformen wie Facebook oder Twitter herangezogen, in denen vor allem Jugendliche unterwegs sind.

Inhaltsverzeichnis

• Mapudunguwelaymi am? – Sprichst du vielleicht überhaupt kein Mapudungun mehr?
• Geschichte und Sprachidentität des Araukanischen Volkes
  • Historischer Bezugsrahmen
    • Von der präkolumbianischen Zeit bis hin zur Invasion der Inka
    • Die spanische Eroberung
    • Von Verschriftlichung, Bilinguismus und Substitution
  • Soziokultureller Bezugsrahmen
    • Revitalisierung des Mapudungun
    • Identitätskonflikt Chilene/Mapuche
      • Korpus: Literatur, Printmedien, Lexikographie
      • Status: Audiovisuelle Medien, Verwaltung
• Bedeutung von Mapudungun im 21. Jahrhundert in Chile
  • Herausforderungen des Spracherwerbs
    • Gesprochenes und geschriebenes Mapudungun
    • Regionale Dialekte
  • Mapudungun im Schulsystem
    • Situation im 21. Jahrhundert
    • Bildungsreformen
    • Analyse von Briefen an den chilenischen Präsidenten
  • Mapudungun als Überlebenssprache in den Social Media
    • Tweets#mapudungun
    • Facebook
• Chilenisierung der Mapuche?
  • Ethnolinguistische Vitalität der Mapuche-Sprache
  • Feldforschung
    • Erhebungsmethode und Konzeption der Interviews
    • Durchführung der Interviews, Erhebungskontext
    • Muttersprache
      • Erstsprache
      • Selbsteinschätzung der Sprachkompetenz
      • Kulturelle und sprachliche Identifikation
      • Revitalisierung von Mapudungun
        • Praktizieren der Sprache
        • Aktivwerden in Organisationen bzw. Verbänden
      • Soziale Ab- bzw. Aufwertung von Mapudungun
        • Chilenisches Bildungssystem
        • Maßnahmen der Regierung Chiles
      • Aussagen zur Sprache in der chilenischen Gesellschaft
        • Kontra Chilenisierung
        • Wichtigkeit des Überlebens von Mapudungun
  • Mapudungun – mehr als reine Überlebenssprache?
  • Anhang
    • Briefe an den Präsidenten
    • Transkription der Interviews
  • Literaturverzeichnis

  Zielsetzung und Themenschwerpunkte

  Die Masterarbeit befasst sich mit der Sprachidentität der Mapuche in Chile und untersucht die Bedeutung von Mapudungun im 21. Jahrhundert. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen des Spracherwerbs, die Rolle von Mapudungun im chilenischen Schulsystem und die Nutzung der Sprache in den sozialen Medien. Darüber hinaus werden durch Feldforschung und Interviews mit Mapuche Einblicke in die ethnolinguistische Vitalität der Sprache und die Wahrnehmung der Chilenisierung gewonnen.

  • Sprachidentität der Mapuche in Chile
  • Bedeutung von Mapudungun im 21. Jahrhundert
  • Herausforderungen des Spracherwerbs
  • Rolle von Mapudungun im chilenischen Schulsystem
  • Ethnolinguistische Vitalität der Mapuche-Sprache

  Zusammenfassung der Kapitel

  Das erste Kapitel stellt die Problematik der Sprachidentität der Mapuche in Chile vor und beleuchtet die Herausforderungen, denen Mapudungun im 21. Jahrhundert gegenübersteht. Das zweite Kapitel bietet einen historischen und soziokulturellen Rahmen für die Untersuchung der Sprache. Es beleuchtet die Geschichte des Araukanischen Volkes, die Entwicklung des Mapudungun und die Herausforderungen, die sich aus dem Kontakt mit der spanischen Kultur ergeben haben. Das dritte Kapitel analysiert die Bedeutung von Mapudungun im 21. Jahrhundert, indem es die Herausforderungen des Spracherwerbs, die Rolle der Sprache im Schulsystem und die Nutzung von Mapudungun in den sozialen Medien untersucht. Das vierte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Feldforschung, die durch Interviews mit Mapuche und die Analyse von sozialen Medien Einblicke in die ethnolinguistische Vitalität der Sprache und die Wahrnehmung der Chilenisierung bietet.

  Schlüsselwörter

  Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Sprachidentität der Mapuche, die Bedeutung von Mapudungun im 21. Jahrhundert, die Herausforderungen des Spracherwerbs, die Rolle von Mapudungun im chilenischen Schulsystem, die Nutzung der Sprache in den sozialen Medien, die ethnolinguistische Vitalität der Mapuche-Sprache und die Wahrnehmung der Chilenisierung.

• Hochschule: Universität Passau
• Autor: Christina Drechsel (Autor:in)
• Erscheinungsjahr: 2013
• Seiten: 77
• Katalognummer: V294430
• ISBN (eBook): 9783656921264
• ISBN (Buch): 9783656921271
• Sprache: Deutsch
• Schlagworte: sprachidentität, mapuche, bedeutung, mapudungun, jahrhundert, chile