Bis in die späten 1960er Jahre wurden Depressionen bei Kindern und Jugendlichen kaum zur Kenntnis genommen. Man ging davon aus, dass es sich um vorübergehende Erfahrung handelte und bezog auftretende Symptome bei Kindern und Jugendlichen auf den Entwicklungsprozess und maß ihnen so keinerlei klinische Relevanz bei. Durch die Veröffentlichung verschiedener Studien in den 70er Jahren und der Einführung des Diagnosticand Statistical Manual of Mental Disorders (DSM) erlangten Depressionen im Kindes- und Jugendalter mehr und mehr Bedeutung. So gelangte man zu der Erkenntnis, dass „Depressionen bei Kindern und Jugendlichen denen im Erwachsenenalter vergleichbar sind [und] entsprechend eine bedeutsame Problematik darstellen und demnach auch behandlungsbedürftig sind“ (Pössel, 2009,S.664).
Die vorliegende Arbeit soll eine Übersicht über die signifikanten Merkmale einer Depression im Kindes- und Jugendalter darstellen. Nachdem im zweiten Kapitel eine Begriffsdefinition
vorgenommen und die Klassifikation depressiver Störungen sowohl nach dem International Statistical Classifikation of Diseases and Related Health Problems
(ICD) als auch dem DSM-5 erläutert wird, sollen im dritten Kapitel einige Diagnoseinstrumente für Depressionen bei Kindern und Jugendlichen erläutert werden. Anschließend werden in Kapitel vier die Symptome einer depressiven Störung vorgestellt.Hierbei wird das Hauptaugenmerk auf die alters- uns geschlechtstypischen Symptome bei Kindern und Jugendlichen gelegt. Kapitel fünf nimmt Bezug auf die Epidemiologie sowie den Verlauf von Depression im Kindes- und Jugendalter. In Kapitel sechs werden die signifikantesten Erlebnisse und Gegebenheiten im Lebensverlauf von Kindern und Jugendlichen beschrieben, die als begünstigend für eine depressive Störung gelten. Das siebte Kapitel beschreibt das spezifische Problem der Komorbidität bei Depressionen. Abschließend wird im Fazit auf die Bedeutung von Depressionen im Kindes- und Jugendalter
für die Soziale Arbeit eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition und Klassifikation depressiver Störungen
- Begrifflichkeit der Depression
- Klassifikation depressiver Störungen
- Klassifikation nach ICD-10
- Klassifikation nach DSM 5
- Unterschiede in der Klassifikation zwischen ICD-10 und DSM-5
- Diagnostik
- Symptomatik
- Epidemiologie und Verlauf
- Epidemiologie
- Verlauf
- Risikofaktoren
- Genetik und Biologie
- Pubertäre Entwicklung
- Belastende Ereignisse
- Familienleben
- Arbeitslosigkeit
- Komorbidität
- Angststörungen
- Verhaltensstörungen
- Substanzmissbrauch
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, einen umfassenden Überblick über die signifikanten Merkmale einer Depression im Kindes- und Jugendalter zu liefern. Sie untersucht die Definition und Klassifikation depressiver Störungen, die Diagnostik, Symptome, Epidemiologie, Verlauf, Risikofaktoren und Komorbidität. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Depressionen im Kindes- und Jugendalter für die Soziale Arbeit.
- Definition und Klassifikation von Depressionen im Kindes- und Jugendalter
- Diagnostik und Symptomatik depressiver Störungen bei Kindern und Jugendlichen
- Epidemiologie und Verlauf von Depressionen im Kindes- und Jugendalter
- Risikofaktoren für Depressionen im Kindes- und Jugendalter
- Komorbidität von Depressionen im Kindes- und Jugendalter
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in das Thema Depressionen im Kindes- und Jugendalter. Es beleuchtet die historische Entwicklung des Verständnisses dieser Störung und skizziert den Aufbau der Arbeit. Im zweiten Kapitel wird die Definition von Depression und die unterschiedlichen Klassifikationen nach ICD-10 und DSM-5 erörtert. Es wird auf die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Klassifikationssystemen eingegangen. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Diagnostik depressiver Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Es werden verschiedene Diagnoseinstrumente vorgestellt. Das vierte Kapitel befasst sich mit den Symptomen einer depressiven Störung im Kindes- und Jugendalter. Der Fokus liegt dabei auf den alters- und geschlechtstypischen Merkmalen. Das fünfte Kapitel widmet sich der Epidemiologie und dem Verlauf von Depressionen im Kindes- und Jugendalter. Das sechste Kapitel beschreibt die wichtigsten Risikofaktoren für Depressionen im Kindes- und Jugendalter, darunter genetische und biologische Faktoren, pubertäre Entwicklung, belastende Ereignisse, Familienleben und Arbeitslosigkeit. Im siebten Kapitel wird das Problem der Komorbidität bei Depressionen beleuchtet, wobei der Schwerpunkt auf Angststörungen, Verhaltensstörungen und Substanzmissbrauch liegt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Depression im Kindes- und Jugendalter und konzentriert sich auf die Definition, Klassifikation, Diagnostik, Symptomatik, Epidemiologie, Risikofaktoren und Komorbidität dieser Störung. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: ICD-10, DSM-5, Depression, affektive Störung, Diagnostik, Symptomatik, Epidemiologie, Risikofaktoren, Komorbidität, Kinder, Jugendliche, Soziale Arbeit.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2015, Depressionen bei Kindern und Jugendlichen. Definition, Risikofaktoren und Symptomatik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294193