Die unterschiedlichen Anschauungen und Einschätzungen zu Sadomasochismus (SM) in den heterogenen Bereichen Sexualwissenschaft, Sexualtherapie und von Menschen, die SM praktizieren, wurden in einer subjektiven Auswahl aus ca. 100 Jahren dargestellt. Auch auf Ergebnisse aus der Hirnforschung zu Lust und Schmerz wurde kurz eingegangen. Diesen Ausführungen wurden differierende Definitionen wichtiger Begriffe zu Sadomasochismus vorangestellt.
Umfangreiche Recherchen eruierten Bestrebungen der modernen wissenschaftlichen Theorien und therapeutischen Ansätze, konsensuellen Sadomasochismus und seine Praktizierenden aus der pathologischen Spezifizierung der Vergangenheit herauszunehmen und vorurteilsfrei zu erforschen. Es konnte aufgedeckt werden, dass schon Krafft-Ebing, entgegen allen recherchierten Zitationen, eine Differenzierung in Perversitäten (Laster) und Perversionen (Krankheit) unternahm.
Anschließend wurden in einer Online-Erhebung Unterschiede in den fünf Dimensionen der Persönlichkeit von Lesenden und Nicht-Lesenden des Buches „Shades of Grey“ (N = 1576) untersucht. Als Moderator wurde schon mal mit SM beschäftigt eingesetzt. Die Ergebnisse werden entweder nicht signifikant oder erreichen nach Konvention von Cohen nur kleine Werte. Die niedrigeren Werte bzgl. Neurotizismus sowohl bei den SM-Vertrauten unter den Lesenden als auch unter den Nicht-Lesenden überraschten und sollten weiter untersucht werden.
Teile aus der Studie von Brockmann (1991) wurden repliziert, mittels derer allgemein nach Meinung und Affinität zu SM gefragt wurde. Die Ergebnisse lassen eine Liberalisierung vermuten, allerdings sind Stichprobeneffekte sehr wahrscheinlich.
Auf Skalen von jeweils 1 bis 100 erreichten die SM-Frauen bei der Selbsteinschätzung des Emanzipations- und Selbstbewusstseinsgrades höhere Werte als die Vanilla - Frauen.
Unter den SM-Unerfahrenen zeigten die Auswertungen der selbst generierten Items, dass Lesende von „Shades of Grey“ signifikant mehr über SM wissen als Nicht-Lesende. Vor allem bei den negativ formulierten Items, wie z.B. „Sadomasochismus (SM) hat mit Gewalt zu tun“, zeigten die Lesenden bei mittleren Effektgrößen mehr Wissen über SM als die Nicht-Lesenden. „Shades of Grey“ regte zwar 56% der SM-unerfahrenen Lesenden an über eigene Phantasien nachzudenken, die Lust, Spielarten des SM real auszuprobieren war aber sowohl bei den Lesenden als auch bei den Nicht-Lesenden gering.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen
- Kapitel 3: Methodik
- Kapitel 4: Ergebnisse
- Kapitel 5: Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Relationen zwischen Sadomasochismus (SM) und dem Buch „Shades of Grey“. Ziel ist es, wissenschaftliche Theorien und therapeutische Ansätze zum konsensuellen Sadomasochismus zu beleuchten und die Auswirkungen der Lektüre von „Shades of Grey“ auf das Wissen und die Einstellungen zu SM zu untersuchen.
- Wissenschaftliche Perspektiven auf Sadomasochismus
- Der Einfluss von "Shades of Grey" auf die Wahrnehmung von SM
- Vergleich der Persönlichkeitsmerkmale von Lesern und Nicht-Lesern
- Das Wissen über SM bei Lesern und Nicht-Lesern
- Die Rolle von Konsens und Gewalt im Kontext von SM
Zusammenfassung der Kapitel
Zusammenfassung: Diese Zusammenfassung fasst die Ergebnisse einer Studie zusammen, die die Beziehungen zwischen Sadomasochismus (SM) und dem Buch "Shades of Grey" untersucht. Die Studie analysiert bestehende wissenschaftliche Theorien und therapeutische Ansätze zu konsensuellem SM und bewertet den Einfluss des Buches auf das Wissen und die Einstellungen zu diesem Thema. Es werden Persönlichkeitsmerkmale von Lesern und Nicht-Lesern verglichen, und das Wissen über SM bei beiden Gruppen wird untersucht. Die Rolle von Konsens und Gewalt im Kontext von SM wird ebenfalls beleuchtet. Die Ergebnisse zeigen, dass Leser von "Shades of Grey" im Vergleich zu Nicht-Lesern ein höheres Wissen über SM aufweisen und weniger negative Vorurteile haben.
Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Bachelorarbeit ein und beschreibt die Relevanz der Untersuchung der Beziehungen zwischen Sadomasochismus (SM) und dem Roman „Shades of Grey“. Es wird die Forschungsfrage formuliert und der methodische Ansatz der Arbeit skizziert. Die Einleitung stellt den Kontext dar und begründet die Wahl des Themas, indem sie auf das breite Interesse an und die kontroversen Diskussionen um SM eingeht.
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen: In diesem Kapitel werden relevante wissenschaftliche Theorien und therapeutische Ansätze zum konsensuellen Sadomasochismus vorgestellt und diskutiert. Es wird ein Überblick über historische und aktuelle Perspektiven auf SM gegeben, wobei auch die Abgrenzung von pathologischen Formen des SM thematisiert wird. Das Kapitel bildet die theoretische Grundlage für die Interpretation der empirischen Ergebnisse der Studie.
Kapitel 3: Methodik: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Methodik der durchgeführten Studie. Es werden die Stichprobenbeschreibung, die verwendeten Messinstrumente (z.B. Persönlichkeitsskalen, Fragebögen), das Studiendesign und die statistischen Auswertungsverfahren erläutert. Die Transparenz der Methodik dient der Nachvollziehbarkeit und der Beurteilung der Validität und Reliabilität der Ergebnisse.
Kapitel 4: Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Es werden die Daten zu den Persönlichkeitsmerkmalen der Teilnehmer, ihrem Wissen über SM und ihren Einstellungen zum Thema vorgestellt und interpretiert. Die Ergebnisse werden anhand von Tabellen und Grafiken visualisiert und statistisch ausgewertet.
Kapitel 5: Diskussion: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Studie diskutiert und interpretiert. Es werden die wichtigsten Befunde zusammengefasst und in den Kontext der theoretischen Grundlagen eingeordnet. Die Limitationen der Studie werden benannt und mögliche zukünftige Forschungsansätze werden skizziert.
Schlüsselwörter
Sadomasochismus (SM), Shades of Grey, Konsensualität, Gewalt, Persönlichkeit, Wissen, Einstellungen, Empirische Forschung, Psychologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Sadomasochismus und "Shades of Grey"
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Beziehung zwischen Sadomasochismus (SM) und dem Buch "Shades of Grey". Sie beleuchtet wissenschaftliche Theorien und therapeutische Ansätze zu konsensuellem SM und analysiert den Einfluss des Buches auf das Wissen und die Einstellungen zum Thema SM.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, wissenschaftliche Perspektiven auf Sadomasochismus zu untersuchen, den Einfluss von "Shades of Grey" auf die Wahrnehmung von SM zu analysieren, Persönlichkeitsmerkmale von Lesern und Nicht-Lesern zu vergleichen, das Wissen über SM in beiden Gruppen zu untersuchen und die Rolle von Konsens und Gewalt im Kontext von SM zu beleuchten.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt wissenschaftliche Perspektiven auf Sadomasochismus, den Einfluss von "Shades of Grey" auf die Wahrnehmung von SM, einen Vergleich der Persönlichkeitsmerkmale von Lesern und Nicht-Lesern, das Wissen über SM bei Lesern und Nicht-Lesern und die Rolle von Konsens und Gewalt im Kontext von SM.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Theoretische Grundlagen, Methodik, Ergebnisse und Diskussion. Die Einleitung stellt das Thema vor, die Kapitel 2 und 3 beschreiben die theoretischen Grundlagen und die Methodik der Studie, Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse, und Kapitel 5 diskutiert diese und zieht Schlussfolgerungen.
Welche Methoden wurden in der Studie angewendet?
Die Arbeit beschreibt detailliert die Methodik der durchgeführten Studie, einschließlich Stichprobenbeschreibung, verwendeter Messinstrumente (z.B. Persönlichkeitsskalen, Fragebögen), Studiendesign und statistischer Auswertungsverfahren. Die Transparenz der Methodik dient der Nachvollziehbarkeit und der Beurteilung der Validität und Reliabilität der Ergebnisse.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse der Studie werden in Kapitel 4 präsentiert und interpretiert. Sie umfassen Daten zu den Persönlichkeitsmerkmalen der Teilnehmer, ihrem Wissen über SM und ihren Einstellungen zum Thema. Die Ergebnisse werden anhand von Tabellen und Grafiken visualisiert und statistisch ausgewertet. Ein Überblick über die Ergebnisse findet sich auch in der Zusammenfassung.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
In Kapitel 5 werden die Ergebnisse diskutiert und interpretiert. Die wichtigsten Befunde werden zusammengefasst, in den Kontext der theoretischen Grundlagen eingeordnet, die Limitationen der Studie benannt und mögliche zukünftige Forschungsansätze skizziert. Ein wichtiger Befund ist, dass Leser von "Shades of Grey" im Vergleich zu Nicht-Lesern ein höheres Wissen über SM aufweisen und weniger negative Vorurteile haben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sadomasochismus (SM), Shades of Grey, Konsensualität, Gewalt, Persönlichkeit, Wissen, Einstellungen, Empirische Forschung, Psychologie.
- Arbeit zitieren
- Michaela Daffner (Autor:in), 2013, Relationen zwischen Sadomasochismus und dem Buch "Shades of Grey - Geheimes Verlangen", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294029