Unter Berücksichtigung der Bedeutung von Kommunikation für jeden Menschen, kommt der Kommunikation als pädagogische Aufgabe eine wesentliche Stellung zu. Der Mangel an Kommunikationsmöglichkeiten kann weitreichende Folgen haben und zur Einschränkung der persönlichen Freiheit, zu Einsamkeit, sozialer Isolation und Fremdbestimmung führen. Insbesondere bei Menschen mit Behinderungen ist Kommunikation die Voraussetzung für assistierendes Helfen. Im Hinblick auf Schule sind weder Erziehung noch Unterricht ohne Kommunikation denkbar. Einerseits hat Erziehung die Aufgabe, kommunikative Fähigkeiten zu vermitteln, andererseits stellt Erziehung dabei selbst einen kommunikativen Prozess dar. „Die erzieherische Arbeit wird demnach dann erfolgreich sein, wenn sie sich an den Gesetzmäßigkeiten kommunikativer Prozesse orientiert, und wenn sie zu einer höchstmöglichen Verständigung führt.“
Bei Personen mit Angelman-Syndrom bedingen gerade die Beeinträchtigungen im Bereich der Kommunikation einen Großteil der Behinderung. Dabei wird in der Literatur betont, dass diese Beeinträchtigungen vor allem die verbal-expressiven Fähigkeiten und nicht so sehr die perzeptiven betreffen. Damit sind entscheidende Anhaltspunkte für eine Förderung im Bereich der Kommunikation bei Kindern und Jugendlichen mit AS gegeben.
Angesichts der Bedeutsamkeit von Kommunikation im pädagogischen Kontext allgemein und bei der Förderung von Schülern mit AS im Besonderen, werde ich mich in der folgenden Arbeit dem Thema Kommunikation bei Schülern mit Angelman-Syndrom widmen. Dazu nehme ich erstens eine Bestimmung des Begriffes Kommunikation vor und erörtere zweitens die Kommunikation von Kindern und Jugendlichen mit AS. In einem dritten und vierten Teil lege ich Fördermöglichkeiten, vornehmlich im nicht-lautsprachlichen Bereich dar. In diesem Zusammenhang gehe ich näher auf die Methoden der Unterstützten Kommunikation ein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlegung Kommunikation
- Kommunikation bei Kindern und Jugendlichen mit AS
- Kognitive Faktoren
- Oralmotorische Faktoren
- Soziale Faktoren
- Grundlegung Unterstützte Kommunikation
- Förderung durch Unterstützte Kommunikation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Kommunikation bei Schülern mit Angelman-Syndrom und untersucht die Bedeutung von Kommunikation im pädagogischen Kontext sowie die besonderen Herausforderungen, die sich aus den Kommunikationsbeeinträchtigungen bei Personen mit AS ergeben.
- Bestimmung des Begriffs Kommunikation
- Analyse der Kommunikation von Kindern und Jugendlichen mit AS
- Darlegung von Fördermöglichkeiten im Bereich der Unterstützten Kommunikation
- Zusammenhang zwischen Kommunikation und Inklusion
- Ethische Aspekte der Unterstützten Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Das Kapitel erläutert die Bedeutung von Kommunikation für jeden Menschen, insbesondere im Kontext von Schule und Erziehung. Es wird hervorgehoben, dass Kommunikation die Voraussetzung für assistierendes Helfen ist und dass die Beeinträchtigungen im Bereich der Kommunikation bei Personen mit Angelman-Syndrom einen Großteil der Behinderung bedingen.
Grundlegung Kommunikation
Dieses Kapitel liefert eine umfassende Definition des Begriffs Kommunikation, die auf verschiedene theoretische Ansätze Bezug nimmt. Es werden unterschiedliche Definitionen von Kommunikation vorgestellt, wobei der Fokus auf der Bedeutung von Kommunikation für den Menschen und die Unausweichlichkeit von Kommunikationsprozessen in allen sozialen Interaktionen liegt.
Kommunikation bei Kindern und Jugendlichen mit AS
In diesem Kapitel werden die kognitiven, oralmotorischen und sozialen Faktoren, die die Kommunikation bei Kindern und Jugendlichen mit Angelman-Syndrom beeinflussen, analysiert. Es wird deutlich gemacht, dass die Beeinträchtigungen in diesem Bereich vor allem die verbal-expressiven Fähigkeiten betreffen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen dieser Arbeit sind: Angelman-Syndrom, Kommunikation, Unterstützte Kommunikation, Inklusion, Förderung, Pädagogik, assistierendes Helfen, kognitiv, oralmotorisch, sozial.
- Quote paper
- Franziska Waldschmidt (Author), 2001, Unterstützte Kommunikation bei Schülern mit Angelman-Syndrom, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293819