"Wenn China erwacht, wird die Welt erzittern." Das soll Napoleon Bonaparte schon vor rund 200 Jahren in Gedanken an das Reich der Mitte gesagt haben. China, der schlafende Riese. Mit der Außenöffnung Ende der 1970er Jahre ist China langsam und bedächtig erwacht. Seitdem ist der asiatische Gigant zu einer starken Macht im fernen Osten herangewachsen. Muss die restliche Welt nun zittern und bangen? Bringt China das weltweite Gleichgewicht ins Schwanken? Oder lag Napoleon mit seiner Prophezeihung völlig im Dunkeln?
Fakt ist, dass China im globalen Gefüge keine kleine Rolle spielt, sondern zunehmend an Bedeutung gewinnt. Auf diese Entwicklung müssen sich auch andere Staaten einstellen. In dieser Arbeit sollen daher die deutsch-chinesischen Beziehungen aus der Perspektive der Bundesrepublik Deutschland von Interesse sein. Deutschland und China pflegen schon seit langer Zeit Kontakt miteinander. Daher soll zunächst betrachtet werden, wie sich diese Beziehungen im Laufe der Zeit entwickelt haben.
Die Tatsache, dass Deutschland als demokratisch regiertes Land Beziehungen mit einem autoritären Einparteienstaat führt, scheint das Theorem des Demokratischen Friedens in Frage zu stellen. Mittels der Theorie des Institutionalismus soll dieser Sachverhalt näher betrachtet werden. Chinas Erwachen verursacht Unsicherheit gegenüber dem neuen internationalen Akteur in der Weltpolitik. Kann der "Wandel durch Handel", auf dem die deutsch-chinesischen Beziehungen beruhen, Stabilität im internationalen System schaffen und dazu führen, dass China erfolgreich integriert wird?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Deutsch-Chinesische Beziehungen
- 2.1 Deutsch-Chinesische Beziehungen während des Kalten Krieges
- 2.2 Deutsch-Chinesische Beziehungen im 21.Jahrhundert
- 3. Stabilität im internationalen System
- 3.1 Das Theorem des demokratischen Friedens
- 3.2 Die Theorie des Institutionalismus
- 3.3 „Wandel durch Handel“ als Leitgedanke Deutsch-Chinesischer Beziehungen
- 4. Menschenrechtspolitik als Faktor der Instabilität in den Deutsch-Chinesischen Beziehungen?
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob der „Wandel durch Handel“ als Leitgedanke der deutsch-chinesischen Beziehungen zur Stabilität im internationalen System beitragen kann. Im Vordergrund stehen die Entwicklungen der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China und deren Auswirkungen auf das globale Gleichgewicht.
- Die historischen und aktuellen deutsch-chinesischen Beziehungen im Kontext des Kalten Krieges und der neuen Weltordnung
- Der „Wandel durch Handel“ als Konzept zur Stabilisierung des internationalen Systems
- Die Rolle des Theoriens des demokratischen Friedens und des Institutionalismus in der Analyse der Beziehungen
- Die Bedeutung von Menschenrechten als möglicher Faktor der Instabilität
- Die Herausforderungen und Chancen der deutsch-chinesischen Beziehungen im 21. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und beschreibt die Bedeutung Chinas für die Weltpolitik. Es stellt die Frage, ob China die internationale Ordnung destabilisiert oder zur Stabilität beitragen kann. Kapitel 2 beleuchtet die deutsch-chinesischen Beziehungen im Kalten Krieg und ihre Entwicklung im 21. Jahrhundert. Kapitel 3 untersucht den „Wandel durch Handel“ als Leitgedanke der deutsch-chinesischen Beziehungen und dessen Beitrag zur Stabilität des internationalen Systems. Es setzt sich dabei mit dem Theorem des demokratischen Friedens und der Theorie des Institutionalismus auseinander. Kapitel 4 beleuchtet die Rolle der Menschenrechtspolitik als potentiellen Faktor der Instabilität in den deutsch-chinesischen Beziehungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die deutsch-chinesischen Beziehungen, den „Wandel durch Handel“, die Stabilität des internationalen Systems, das Theorem des demokratischen Friedens, die Theorie des Institutionalismus und die Rolle der Menschenrechtspolitik. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklungen der Beziehungen zwischen beiden Ländern im Kontext des Kalten Krieges und der neuen Weltordnung.
- Quote paper
- Ulrike Leupold (Author), 2011, Die deutsch-chinesischen Beziehungen aus der Perspektive Deutschlands. Kann der "Wandel durch Handel" Stabilität schaffen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293729