Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema soziale Medien zwischen Maturanten und Hochschulen. Das Ziel dieser Arbeit war es zu analysieren, welche Bedeutung soziale Medien bei Maturanten als Informationsquelle für das zukünftige Studium besitzen. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und praktischen Teil. Der theoretische Teil behandelt zwei Themen - soziale Medien und Hochschulmarketing, welche in das Hochschulmarketing in sozialen Medien konvergieren.
Durch Web 2.0 Anwendungen ist es möglich, Dialoge anstatt Monologe im Internet zu führen. In verschiedenen sozialen Netzwerken können Inhalte erstellt, konsumiert und daran teilgenommen werden. Auch Unternehmen können diese sozialen Netzwerke nützen, um Marketingziele zu erreichen.
Hochschulen betreiben seit Jahren Marketing, um ein Bewusstsein und einen positiven Ruf am Markt bei den Zielgruppen zu etablieren. Eine dieser Zielgruppen sind potentielle Studenten, welche durch traditionelle Kommunikationsinstrumente wie Messen, Tag der offenen Türen oder Informationsmaterialien gewonnen werden können.
Der letzte Theorieteil behandelt das Thema, ob soziale Medien für Hochschulen geeignet sind. Hochschulen profitieren von sozialen Netzwerken, da aktuelle Informationen potentiellen Studierenden bereitgestellt werden. Jedoch werden soziale Netzwerke nicht von Maturanten als mögliche Informationsquelle über das zukünftige Studium bewusst verwendet. Oftmals präsentieren Seiten in sozialen Medien den gleichen Inhalt wie von statischen Webseiten, was jedoch nicht das Ziel von sozialen Netzwerken ist. Derzeit können soziale Netzwerke als Marketinginstrument im Anfangsstadium bei der Ansprache von potentiellen Studierenden betrachtet werden.
Der praktische Teil dieser Arbeit untersucht, ob die theoretisch erarbeiteten Inhalte mit der Meinung von österreichischen Maturanten übereinstimmen. 85 Maturanten wurden hinsichtlich ihrer Akzeptanz befragt, ob sie soziale Netzwerke für die Informationssuche für das zukünftige Studium verwenden. Die Ergebnisse zeigen, dass traditionelle Kommunikationsinstrumente vermehrt verwendet werden. Durch die Erhebung gibt es Informationen, dass Inhalte wie Erfahrungen von Studierenden in sozialen Netzwerken erwartet werden. Schlussendlich kann gesagt werden, dass die Resultate sich mit dem theoretischen Teil decken.
Der Inhalt der Presseaussendung des Presse- und Informationsamtes der deutschen Bundesregierung bezog sich am Dienstag, 11. Juni 2013, auf die Vielfalt, die zunehmend ein wichtiger Wettbewerbsvorteil und Standortfaktor sei. Besonders in Zeiten in denen Fachkräfte Mangelware sind, sei Vielfalt die Lösung des Problems.1 In wieweit Diversity den Mangel an Fachkräften löst, welche Bedingungen geschaffen und inwieweit diese angenommen wurden, soll durch diese Arbeit herausgestellt werden.
Österreich verspürt das selbige Problem wie sein Nachbarstaat Deutschland. Seit Jahren jammert die heimische Wirtschaft, dass es einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften gibt, besonders spürbar ab dem Jahr 2016.2 Mehr als ein Viertel der Gewerbe- und Handwerksbetriebe benötigen dringend Fachkräfte, konkret fehlt es an zirka 14.000 Fachkräften. Das derzeitige Lehrlingsangebot reicht nicht aus, den Fachkräftebedarf zu decken und angesichts der demographischen Entwicklung wird sich die Problematik nicht entschärfen.3
Der sogenannte „War for Talents“ hat somit begonnen. Der Generationenwechsel in den Unternehmen wird in den nächsten Jahren vollzogen sein und dadurch ergeben sich Lücken, die nicht gefüllt werden können. Die Bostoner Consulting Group empfahl im Jahr 2011, Österreich als attraktives Einwanderungsland zu positionieren.4 Daraufhin beschloss die Bundesregierung die Einführung der Rot-Weiß-Rot Karte, die Fachkräfte aus nicht EU-Ländern den Eintritt nach Österreich erleichtern sollte.
Diese Karte stellt sich nach drei Jahren als totaler Flopp heraus. Nur 1.600 Karten sind derzeit im Umlauf, die Erwartungen waren mit 8.000 Karten jährlich sehr hoch gesteckt.5 Seit der Einführung gibt es Schwierigkeiten, da oftmals das Formular nicht in der jeweiligen Landessprache vorhanden ist, die Beamten kein Englisch können und das vorgegebene Mindestgehalt nicht erreicht wird. Es kann trotzdem gesagt werden, dass die politischen Rahmenbedingungen gegeben sind, jedoch können persönliche Faktoren der Fachkräfte sowie Strategien der heimischen Unternehmen, die ausländische Fachkräfte nicht ins Land locken, diese unwirksam machen.
Alleine 5.000 Studierende aus der Türkei waren an österreichischen Hochschulen im Jahr 2012 inskribiert.6 Viele von ihnen haben soweit nur die Ausbildung genossen und haben das Land als gut ausgebildete Akademiker verlassen. Hier müsste den Studierenden die Vorteile von Österreich als zukünftigen Lebensraum während des Studiums vermittelt werden.
Die Studien von ibw und öibf zur Jugendbeschäftigung und Lehrlingsausbildung 2012 und 2013 gaben bekannt, dass Unternehmen vermehrt auf Jugendliche mit Migrationshintergrund fokussieren sollten, da diese durch die Mehrsprachigkeit als wichtige Humanressource und als Wettbewerbsvorteil einen Nutzen für das Unternehmen bringen. Dieser Nutzen kann am österreichischen Markt verwertet werden, darüber hinaus kann er den Internationalisierungsprozess des Unternehmens beschleunigen. 7
Der Verfasser dieser Arbeit vertritt folgenden Standpunkt: Die Vorteile eines integrierten Lehrlings lassen sich theoretisch leicht aufstellen, jedoch in der Praxis werden meist Bewerber mit ausländischen Namen nicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Man erkennt, dass die Akzeptanz bei vielen Personalleitern nicht vorhanden ist. Noch dazu messen Personalentscheider Diversity keine große Relevanz zu.8 Daher wird derzeit das unternehmerische Problem erkannt, jedoch nicht gelöst. Gerade bei den Lehrlingen sollte der Fokus liegen, da diese langfristig den größten Vorteil für das Unternehmen schaffen. Da Lehrlinge mit Integrationsanteil nicht beworben werden konnten, wurde ein Fokus auf eine andere innere Dimension gelegt, nämlich auf das Geschlecht. Es gibt verschiedene Programme, die Mädchen den Einstieg in technische Berufe erleichtern und die, die Unternehmen fördern deswegen. Das AMS fördert durch das Programm FiT die Qualifizierung von Frauen in handwerklich technischen Berufen, wie z. B. Mechatronikerin, Informationstechnikerin, Elektrotechnikerin oder Maschinenbau-technikerin. Im Rahmen des „FiT-Programmes Frauen in Handwerk und Technik“ werden zur Gänze Ausbildungen, die mit einem Lehrabschluss oder einem vergleichbaren Schulabschluss enden, aber auch Ausbildungen in naturwissen-schaftlich technischen Fachhochschulen oder technischen Kollegs finanziert.9 Dieses Programm verfolgt somit zwei Ziele, der Abbau von Stereotypen und die Lösung des Fachkräfteproblems. Nun liegt es an der Vermittlung der Attraktivität eines technischen Lehrberufes.
Aber man muss sich die Frage stellen, warum es so weit gekommen ist. Die Wirtschaft hat sich nicht überlegt, die Frauenquote und die Lehrlingsquote mit nicht heimischen Wurzeln freiwillig zu erhöhen. Es gibt hier einen Grund und diese speziellen Vielfalten sind Mittel zum Zweck, um die Wirtschaft auf „Hochschwung“ zu halten. Die Anzahl der Lehrlinge ging zurück, da die Betriebe im Wettkampf mit dem Schulsystem stehen. Heutzutage wird man als Lehrling in der Gesellschaft als Verlierer des Bildungssystems angesehen. Die Attraktivität einer Lehre ist bei vielen Schülern niedrig trotz Lehre mit Matura, die der Oberstufe weist bessere Zukunftsaussichten auf. Daher greift jetzt die Wirtschaft auf andere potentiellen Lehrlingsquellen zurück, um sich selbst zu erhalten und verkauft dies als offene, positive Haltung.
Derzeit ist die Förderung der Lehrausbildung vom AMS monatlich mit zirka 400€ bei Mädchen/Frauen, Benachteiligte oder Integrative Berufsausbildung bemessen.
Um Erwachsene als Lehrlinge auszubilden, die keine angemessene Ausbildung genießen konnten oder nach dem Bildungsweg sich praktisches Können aneignen wollen, fördert das AMS die Lehrlingsausbildung von über 18-jährige mit höherer Lehrlingsentschädigung/HilfsarbeiterInnenlohn mit bis zu 750€.10 Darüber hinaus gibt es ein Fachkräftestipendium, was einen Tagessatz von ca. 28€ garantiert, wenn man eine Ausbildung im Bereich des Fachkräftemangels beginnt.11
Hinsichtlich Alters wird nun die letzte Gruppe nach den Jugendlichen und den Erwachsenen behandelt, nämlich die baldigen Pensionisten. Hier verfolgt man wiederum die innere Dimension Alter. In Deutschland hat man schon das Gesetz verabschiedet, dass man als 64-Jähriger länger arbeiten kann. Dieses Gesetz sollte den Fachkräftemangel durch das Festhalten an den älteren Mitarbeitern reduzieren. Wenn notwendige Schritte in der Jugendpolitik getroffen werden, kann dies kurzfristig sinnvoll sein. Jedoch fehlen notwendige Strategien, falls die älteren Mitarbeiter aus dem „Arbeitsleben“ ausscheiden, natürlich oder gewollt, können diese nicht ersetzt werden und das Problem wird nur kurzfristig reduziert. Daher muss der Fokus wiederum auf der Lehrlingsausbildung gelegt werden.
Was im Nachbarstaat Deutschland Realität ist, dass man länger im Erwerbsleben stehen kann, trotz der Rente mit 63, verhilft den Deutschen den „Zuwachs“ an Facharbeitskräften. Experten sehen in Ausländer und ältere Beschäftigte die vielversprechendsten Reserven, um rasch zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen.12 Im Vergleich zu Österreich, wo das Pensionsalter bei 65 Jahren liegt, wird solche Teilpension zwar diskutiert, jedoch nicht als positiv gewertet.13 Noch dazu läuft die Hacklerregelung aus, die einen vorzeitigen Pensionsantritt ermöglichte. Derzeit ist es die Praxis bei österreichischen Unternehmen, durch einen goldenen Handshake ältere und folge dessen teurere Mitarbeiter das Arbeitsverhältnis zu beenden um günstigere, jüngere Mitarbeiter einzustellen.14 Das AMS fördert 50+Arbeitslose, jedoch wird die Förderung speziell zwischen AMS und dem Arbeitnehmer vereinbart.15 Durch diese Maßnahme sollten wieder ältere Arbeitslose in das Arbeitsleben eingeschlossen werden. Dass ein längeres Arbeitsverhältnis sich wiederum bei der Jungendlosigkeit auswirkt, kann angenommen werden.
Ebenso werden äußere Dimensionen der Diversity als Lösung des Fachkräftemangels angesehen. Das AMS hat die Mobilität von Fachkräften unterstützt mit einer Übersiedlungsbeihilfe in der Höhe von maximal 4.632 EUR pro Person, welche zumindest in der Anfangsphase kaum in Anspruch genommen.16
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die Politik durch Programme, die die inneren und äußeren Dimensionen der Diversity ansprechen, versucht, das Fachkräfteproblem zu lösen. Jedoch das alleinige Vorhandensein solcher Programme, die bis zu acht Jahren bereits auf dem Markt existieren, führen nicht zu einer Reduktion des Problems. Die Wirtschaft kann diese Programme annehmen oder ablehnen. Personalentscheider sollten jedoch diese Programme kennen, um die Chance zu nützen, weibliche, ältere oder nicht heimische Mitarbeiter einzustellen oder länger zuhalten. Bis jetzt haben diese Maßnahmen jedoch das Problem nicht gelöst, möglicherweise verringert aber dennoch ist es vorhanden, da es stets Bestandteil der Medien ist. Dennoch kann gesagt werden das Diversity eine Lösung des Fachkräftemangels ist, da die heimische Wirtschaft sonst keine Lösung hätte um die Arbeitsstellen zu besetzen.
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1 Vgl. o. A., 1. Deutscher Diversity-Tag, (11.06.2013), http://www.bundesregierung.de/ContentArchiv/ DE/Archiv17/Pressemitteilungen/BPA/2013/06/2013-06-11-boehmer-diversity.html, (28.12.2014)
2 Vgl. o. A.; Boston Consulting warnt vor Fachkräftemangel, (18.02.2011), http://derstandard.at/1297818 297065/Migration-als-Loesung-Boston-Consulting-warnt-vor-Fachkraeftemangel, (28.12.2014)
3 Vgl. o. A.; Gewerbe sucht weiterhin Fachkräfte, o. V., 2014, Online im Internet: www.kmuforschung.ac at/images/.../Fachkraeftemangel_G_H_2013.pdf, (28.12.2014)
4 Vgl. o. A.; Boston Consulting warnt vor Fachkräftemangel, (18.02.2011), http://derstandard.at/1297818 297065/Migration-als-Loesung-Boston-Consulting-warnt-vor-Fachkraeftemangel, (28.12.2014)
5 Vgl. o. A.; Rot-Weiß-Rot-Karte bleibt Flop, (01.07.2014), http://www.oe1.orf.at/artikel/380670, (28.12. 2014)
6 Vgl. Medienservicestelle; Über 81.500 ausländische Studierende in Österreich, (13.09.2012), http:// medienservicestelle.at/migration_bewegt/2012/09/13/uber-81-500-auslandische-studierende-in-osterreich/, (28.12.2014)
7 Vgl. o. A.; Fachkräftemangel kann ab 2016 spürbar werden, (18.06.2014), www.ots.at/presseaussendu ng/OTS_20140618_OTS0124/fachkraeftemangel-kann-ab-2016-spuerbar-werden, (28.12.2014)
8 Vgl. Kienbaum Consultants International GmbH; Fachkräftemangel ist größte Herausforderung für Personalverantwortliche, (18.10.2012), http://www.personalmanagement.info/hr-know-how/fach artikel/detail/fachkraeftemangel-ist-groesste-herausforderung-fuer-personalverantwortliche/, (28.12.2014)
9 Vgl. o. A.; Frauen in Handwerk und Technik (FiT), http://www.ams.at/service-unternehmen/personalsu che/frauen-handwerk-technik-fit, (28.12.2014)
10 Vgl. o. A.; Förderung der Lehrausbildung, http://www.ams.at/service-unternehmen/lehrlinge, (28.12. 2014)
11 Vgl. o. A.; Fachkräftestipendium, http://www.ams.at/service-arbeitsuchende/finanzielles/foerderunge n/fachkraeftestipendium, (28.12.2014)
12 Vgl. von Borstel, Stefan; Frauen, Ältere und Zuwanderer sollen mehr arbeiten, 19.11.2014, http://www.welt.de/wirtschaft/article134520511/Frauen-Aeltere-und-Zuwanderer-sollen-mehr-arbeiten.html, (28.12.2014)
13 Vgl. John, Gerald; Kritik an Teilpension: Statt Einsparung nur "Ergebniskosmetik", (06.01.2014), http://derstandard.at/1388650154738/Kritik-an-Teilpension-Statt-Einsparung-nur-Ergebniskosm etik, (28.12.2014)
14 Vgl. Bachler, Martina; Koch, Miriam; Länger arbeiten! Aber wo?, 18.12.2013, http://www.format. at/politik/laenger-aber-370790, (28.12.2014)
15 Vgl. o. A.; Beschäftigungsinitiative 50+, http://www.ams.at/service-arbeitsuchende/finanzielles/foerde rungen/beschaeftigungsinitiative-50+, (28.12.2014)
16 Vgl. o. A.; Maßnahmen zur Bekämpfung des Fachkräfte-Mangels, o. V., Online im Internet: http://www.rechnungshof.gv.at/fileadmin/downloads/2009/berichte/teilberichte/bund/bund_2009_09/bund_2009_09_5.pdfpdf, (28.12.2014)
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