Ausgehend von dem Dialog Gorgias, ist Platons kritische Beurteilung der Rhetorik das Thema dieser Hausarbeit.
Geradezu in jedem Werk Platons treffen wir auf kritische Stellungnahmen zur Rhetorik (griechisch rhetorikē, die Redekunst). In dem Dialog Gorgias (geschrieben ca. 400 v. Chr.) kommt die Stellung Platons zur Rhetorik jedoch besonders gut zum Ausdruck, denn die im Dialog dargestellte Auseinandersetzung zwischen Sokrates und Gorgias verkörpert die Auseinandersetzung zwischen Philosophie und Rhetorik und stellt das mitunter einer Rivalität ähnelnde Verhältnis dar.
An sich ist es zwar nicht sinnvoll den Dialog thematisch in zwei Teile zu trennen, da dies für die Grundintention des Dialoges problematisch ist, doch ich habe mich aus mehreren Gründen dafür entschieden, gerade den ersten Hauptteil des Dialoges zu untersuchen. Somit konzentriere ich mich mit dem Streitgespräch zwischen Sokrates und Gorgias und Sokrates und Polos hauptsächlich auf die theoretische Seite.
In diesem ersten Hauptteil fordert Sokrates den damals berühmten Redner Gorgias zu einem Gespräch über die Redekunst auf. Was zunächst aussieht wie ein Gespräch unter Freunden, ist der Auftakt zu einer Auseinandersetzung zwischen Philosophie und Rhetorik.
Ziel dieser Arbeit ist es, herauszustellen, wie das Verhältnis zwischen Philosophie und sophistischer Rhetorik in dem Dialog aufgebaut ist und wie es dargestellt wir. Es soll erarbeitet werden, wie Platon durch die Figur des Sokrates seine Einstellung zur Rhetorik ausdrückt und welche Kritik er auf diesem Weg äußert.
Zur Einführung in das Thema, soll dem Leser zunächst ein kurzer geschichtlicher Hintergrund gegeben werden, um die im Dialog dargestellten Verhältnisse verstehen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Geschichtlicher Hintergrund.
- 1.1. Die Rhetorik in der Antike.
- 1.2. Das Verhältnis von Rhetorik und Philosophie in der Antike.
- 2. Das Gespräch mit Gorgias
- 2.1. Der Gegenstand der Rhetorik
- 2.2. Die Rhetorik in Bezug auf Wissen
- 2.3. Die Rhetorik in Bezug auf Recht und Unrecht
- 3. Das Gespräch mit Polos
- 3.1. Die Enttarnung der Rhetorik als Scheinkunst
- 3.2. Das Problem der Macht der Rhetorik
- 4. Platons Stellung zur Rhetorik
- 5. Abschließende Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Platons kritische Beurteilung der Rhetorik, ausgehend vom Dialog Gorgias. Die Arbeit beleuchtet die Auseinandersetzung zwischen Philosophie und Rhetorik, die im Dialog Gorgias deutlich wird. Der Fokus liegt auf dem ersten Hauptteil des Dialoges, der das Streitgespräch zwischen Sokrates und Gorgias sowie Sokrates und Polos beinhaltet. Die Arbeit möchte herausstellen, wie Platon durch die Figur des Sokrates seine Einstellung zur Rhetorik ausdrückt und welche Kritik er auf diesem Weg äußert.
- Die Rolle der Rhetorik im antiken Athen.
- Das Verhältnis von Rhetorik und Philosophie in der Antike.
- Platons Kritik an der sophistischen Rhetorik.
- Die Überzeugungskraft der Rhetorik im Vergleich zur Philosophie.
- Die Frage nach dem Gegenstand und der Zielsetzung der Rhetorik.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen geschichtlichen Hintergrund zur Rhetorik in der Antike und beleuchtet ihre Rolle im politischen Leben des antiken Athens. Der zweite Teil widmet sich dem Dialog zwischen Sokrates und Gorgias. Hier wird die Frage nach dem Gegenstand der Rhetorik und ihrer Beziehung zum Wissen und Recht diskutiert. Im dritten Kapitel wird das Gespräch zwischen Sokrates und Polos analysiert, wobei Platons Kritik an der Rhetorik als Scheinkunst im Vordergrund steht.
Schlüsselwörter
Rhetorik, Philosophie, Sophisten, Gorgias, Sokrates, Antike, Überzeugungskraft, Scheinkunst, politische Rede, Wissen, Recht.
- Quote paper
- Tatjana Stuhlmann (Author), 2009, Gorgias. Die kritische Beurteilung der Rhetorik durch den Philosophen Platon, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293477