Im Rahmen dieser Hausarbeit soll das Erziehungskonzept der Ellen Key und der Maria Montessori im Hinblick auf das Bild des Kindes und seinen Konsequenzen für die Unterrichtsgestaltung dargestellt werden. Dem geht eine historische Einbettung in die Epoche der Reformpädagogik voraus, da Erziehung immer auch eng mit der gesellschaftlichen Realität verbunden und umgekehrt Pädagogik jedoch auch immer ein Abbild gesellschaftlicher Zustände ist.
Im Zuge der Jahrhundertwende, die durch die rasante Industrialisierung und Modernisierung gekennzeichnet ist, entwickelt sich in der gesamten Gesellschaft der starke Wunsch nach einer Umgestaltung des Lebens und damit einhergehend eine Kritik des Erziehungswesens und der Bildungspolitik. Die daraus entstehenden unterschiedlichen Erziehungskonzepte und „Ansätze zur Erneuerung von Schule“1 wurden unter dem Begriff „Reformpädagogik“ zusammengefasst. In der reformpädagogischen Bewegung trat das Kind, wie in keiner Epoche zuvor, in seiner individuellen Persönlichkeit in den Mittelpunkt erzieherischen Denkens und Handelns. Der Fokus zum Beginn des 20. Jahrhunderts war die Betrachtung des Kindes als wertvolles, individuelles Wesen, dessen Person und Wünsche respektiert und dessen Verhalten beobachtet und verstanden werden müssen. Die Lebensphase der Kindheit wurde gleichsam neu entdeckt und nahm eine quantitav und qualitativ neue Dimension an.
Die Reformpädagogen übten auf die herkömmlichen traditionellen Schulen vehemente Kritik aus, indem sie vor allem „die Herrschaft des Lehrstoffes“2 in den sog. „Paukschulen“ bemängelten. Sie sahen die Schule als Masseninstitution mit einer lebensfernen Überbürdung von Stoff, in der Schüler ihre Individualität und Wissensgier verlieren und forderten eine „entbürokratische Schule, von freiheitlich demokratischen Lebensverhältnissen und liberalen, kindorientierten Bildungsidealen“3, dessen Aufgabe darin bestehe das Kind selbständig und aktiv zu fördern. Außerdem sei der Blick der traditionellen Schule zu stark auf Defizite gerichtet und sollte vielmehr auf die Stärken der Kinder fixiert sein.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- 1. Ellen Keys Bild des Kindes in seinen Konsequenzen für die Gestaltung von Unterricht
- 1.1 Bild des Kindes
- 1.2 Konsequenzen für den Unterricht
- 1.2.1 Einleitende Hinweise zum Schulkonzept
- 1.2.2 Ziele
- 1.2.3 Inhalte
- 1.2.4 Methoden
- 1.2.5 Aufgaben der Lehrperson
- 2. Maria Montessoris Bild des Kindes in seinen Konsequenzen für die Gestaltung von Unterricht
- 2.1 Bild des Kindes
- 2.2 Konsequenzen für den Unterricht
- 2.2.1 Ziele
- 2.2.2 Inhalte
- 2.2.3 Methoden
- 2.2.4 Aufgaben der Lehrperson
- 1. Ellen Keys Bild des Kindes in seinen Konsequenzen für die Gestaltung von Unterricht
- III. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Erziehungskonzepte von Ellen Key und Maria Montessori, indem sie deren jeweiliges Bild des Kindes und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Unterrichtsgestaltung beleuchtet. Die Arbeit bettet diese Konzepte in den historischen Kontext der Reformpädagogik ein und analysiert deren Kritik an traditionellen Schulsystemen.
- Das Bild des Kindes bei Ellen Key und Maria Montessori
- Konsequenzen der jeweiligen Kinderbilder für die Unterrichtsgestaltung
- Ziele, Inhalte und Methoden im Unterricht nach Key und Montessori
- Die Rolle der Lehrperson in den beiden pädagogischen Ansätzen
- Einordnung der Konzepte in den historischen Kontext der Reformpädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und beschreibt das Ziel, die Erziehungskonzepte von Ellen Key und Maria Montessori hinsichtlich ihres Kinderbildes und dessen Auswirkungen auf die Unterrichtsgestaltung zu analysieren. Sie ordnet die Konzepte in den historischen Kontext der Reformpädagogik ein, der durch Kritik am traditionellen Schulsystem und den Wunsch nach einer Umgestaltung des Erziehungswesens geprägt war. Der Fokus auf das Kind als wertvolles Individuum und die Neuentdeckung der Kindheit als bedeutende Lebensphase werden hervorgehoben.
II. 1. Ellen Keys Bild des Kindes in seinen Konsequenzen für die Gestaltung von Unterricht: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Ellen Keys idealisiertes Bild des Kindes als „Heiligkeit“ und „Majestät“. Keys Überzeugung, dass die Weiterentwicklung der Menschheit über das Kind erfolgt, wird dargelegt. Sie kritisiert traditionelle Erziehung und betont die Individualität, Fantasie und Gefühlswelt jedes Kindes. Keys visionärer Ansatz und seine Kritik an der Massenerziehung, Prügelpädagogik und Stoffschule werden detailliert beschrieben. Das Kapitel untersucht, wie diese Sichtweise die Unterrichtsgestaltung beeinflusst und welche Anforderungen an Lehrpersonen gestellt werden.
Schlüsselwörter
Reformpädagogik, Ellen Key, Maria Montessori, Bild des Kindes, Unterrichtsgestaltung, Ziele, Inhalte, Methoden, Lehrperson, Kindheit, Individualität, Kritik, traditionelle Schule, Jahrhundert des Kindes.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Ellen Key und Maria Montessori
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Erziehungskonzepte von Ellen Key und Maria Montessori. Im Mittelpunkt steht der Vergleich ihrer jeweiligen Bilder vom Kind und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Gestaltung des Unterrichts. Die Arbeit betrachtet die Konzepte im Kontext der Reformpädagogik und analysiert deren Kritik an traditionellen Schulsystemen.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Das Bild des Kindes bei Ellen Key und Maria Montessori; die Konsequenzen dieser Bilder für die Unterrichtsgestaltung; Ziele, Inhalte und Methoden im Unterricht nach Key und Montessori; die Rolle der Lehrperson in beiden pädagogischen Ansätzen; und die Einordnung der Konzepte in den historischen Kontext der Reformpädagogik.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Der Hauptteil vergleicht detailliert die Konzepte von Ellen Key und Maria Montessori, jeweils unterteilt in das Bild des Kindes und die daraus abgeleiteten Konsequenzen für den Unterricht (Ziele, Inhalte, Methoden und die Rolle der Lehrkraft).
Was ist das Bild des Kindes nach Ellen Key?
Ellen Key idealisiert das Kind als „Heiligkeit“ und „Majestät“. Sie sieht die Weiterentwicklung der Menschheit im Kind und kritisiert traditionelle Erziehung, die die Individualität, Fantasie und Gefühlswelt des Kindes vernachlässigt. Sie wendet sich gegen Massenerziehung, Prügelpädagogik und die Stoffschule.
Welche Konsequenzen ergeben sich aus Ellen Keys Kinderbild für die Unterrichtsgestaltung?
Aus Ellen Keys Kinderbild ergeben sich Konsequenzen für die Unterrichtsgestaltung, die auf Individualität, Fantasie und die emotionale Entwicklung des Kindes ausgerichtet sind. Es werden spezielle Anforderungen an die Lehrperson gestellt, die auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes eingehen muss.
Was ist das Bild des Kindes nach Maria Montessori?
Die Hausarbeit beschreibt auch Maria Montessoris Bild des Kindes (siehe Kapitel II.2) und dessen Auswirkungen auf die Unterrichtsgestaltung. Die detaillierten Inhalte zu Montessoris Pädagogik sind im Hauptteil der Arbeit beschrieben (Ziele, Inhalte, Methoden und Rolle der Lehrperson).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Reformpädagogik, Ellen Key, Maria Montessori, Bild des Kindes, Unterrichtsgestaltung, Ziele, Inhalte, Methoden, Lehrperson, Kindheit, Individualität, Kritik, traditionelle Schule, Jahrhundert des Kindes.
In welchem historischen Kontext wird die Arbeit eingeordnet?
Die Arbeit ordnet die Konzepte von Ellen Key und Maria Montessori in den historischen Kontext der Reformpädagogik ein, welche durch Kritik am traditionellen Schulsystem und den Wunsch nach einer Umgestaltung des Erziehungswesens geprägt war. Der Fokus auf das Kind als wertvolles Individuum und die Neuentdeckung der Kindheit als bedeutende Lebensphase werden hervorgehoben.
- Quote paper
- Manel Gasmi (Author), Amena Afzali (Author), 2012, Das Bild des Kindes bei Maria Montessori und Ellen Key und die Konsequenzen für die Gestaltung des Unterrichts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293419