Klein- und Mittelständische Unternehmer können inzwischen oft nur noch den Fortbestand Ihres Unternehmens sichern, indem sie an einen in- oder ausländischen Wettbewerber verkaufen.
Früher genügte es, für den Unternehmensverkauf, die Ertragszahlen vorzulegen, um so Kaufinteressenten von der guten Investitionsmöglichkeit zu überzeugen. Dieses reicht heutzutage, um weitere Verhandlungsrunden einzuleiten, bei weitem nicht mehr aus. Die möglichen Kaufinteressenten verlangen nun detaillierte Informationen bezüglich des gesamten Unternehmens.
Darüber hinaus verlangen viele Kreditinstitute möglichst genaue Daten, bevor die Banken den evtl. notwendigen Kredit für die geplante Finanzierung gewähren, um so das Risiko einer Fehlinvestition deutlich zu minimieren.
Folglich sind zunehmend mehr Verkäufer genötigt, diese bisher eingehaltenen Firmendaten/Informationen offen zu legen bzw. sie im Rahmen einer Due Diligence bekannt zu geben und so dem Käufer das Kaufobjekt interessant zu machen.
Die Beschaffung von Informationen, die zur Beurteilung von Risiken notwendig sind, stellt das dominante Motiv einer Due Diligence dar. Die Due Diligence dient dazu, eine vorhandene Informationsasymmetrie zwischen dem Verkäufer und dem Kaufinteressenten zu verringern.
Laut einer Schätzung des Institutes der deutschen Wirtschaft stehen in den nächsten zehn Jahren ca. 700.000 Unternehmungen zur Übertragung und Vererbung an. Von diesen Unternehmen werden höchstwahrscheinlich die meisten im Rahmen einer Due Diligence betrachtet werden. Das zeigt die zunehmende Bedeutung der Due Diligence für die vorhandene Wirtschaft und ist Grundlage dieser Arbeit sein.
Nach Eingrenzung des Begriffes der Due Diligence folgt die Darstellung des Ablaufs einer Due Diligence beim Unternehmensverkauf und endet schließlich in einer kritischen Würdigung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition der Due Diligence
- 2.1 Begriffliche Abgrenzungen
- 2.2 Vergleichbare Rechtsgrundlagen
- 3. Ziele und Bedeutung
- 3.1 Anlässe
- 4. Ablauf
- 4.1 Planung
- 4.2 Durchführung der Due Diligence
- 4.2.1 Befragung des Management
- 4.2.2 Information zusammentragen
- 4.2.3 Gespräch
- 4.2.4 Betriebsbegehung
- 4.2.5 Dokumentation
- 4.2.6 Zeitpunkt der Due Diligence
- 5. Rechtliche Aspekte
- 5.1 Gesellschaftsrechtliche Due Diligence
- 5.2 Arbeitsrechtliche Due Diligence
- 5.3 Steuerliche Due Diligence
- 5.4 Umweltrechtliche Due Diligence
- 5.5 Versicherungsrechtliche Due Diligence
- 5.6 Sonstige rechtliche Aspekte
- 6. Betriebswirtschaftliche Aspekte
- 6.1 Financial Due Diligence
- 6.2 Market Due Diligence
- 6.3 Technische Due Diligence
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Ablauf einer Due Diligence im Kontext von Unternehmensverkäufen. Ziel ist es, die Bedeutung, die verschiedenen Phasen und die rechtlichen sowie betriebswirtschaftlichen Aspekte dieses Prozesses zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der umfassenden Informationsbeschaffung zur Risikominderung für den Käufer.
- Definition und Abgrenzung der Due Diligence
- Ziele und Bedeutung der Due Diligence im Unternehmenskaufprozess
- Der Ablauf einer Due Diligence: Planung und Durchführung
- Rechtliche Aspekte der Due Diligence (Gesellschafts-, Arbeits-, Steuer-, Umwelt-, Versicherungsrecht)
- Betriebswirtschaftliche Aspekte der Due Diligence (Financial, Market, Technische Due Diligence)
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den zunehmenden Bedarf an Due Diligence-Prozessen bei Unternehmensverkäufen, insbesondere im Kontext von KMU. Sie hebt die Verschiebung von einfachen Ertragszahlen hin zu detaillierten Unternehmensdaten hervor, die sowohl von Käufern als auch von Kreditinstituten gefordert werden, um das Risiko von Fehlinvestitionen zu minimieren. Der steigende Bedarf an Transparenz und die wachsende Anzahl an Unternehmensübertragungen in den kommenden Jahren unterstreichen die Bedeutung des Themas.
2. Definition der Due Diligence: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Due Diligence" und grenzt ihn von anderen Begriffen ab. Es erläutert die Bedeutung von "angemessener Sorgfalt" im Kontext von Unternehmensverkäufen und positioniert die Due Diligence als einen intensiven, professionellen und ganzheitlichen Bewertungsprozess. Der Fokus liegt auf der Informationsbeschaffung durch den Käufer, um eine vorhandene Informationsasymmetrie zu reduzieren. Der Mangel an einer festen gesetzlichen Definition im deutschen Recht wird ebenfalls angesprochen, mit Hinweisen auf relevante Rechtsgrundlagen hinsichtlich der Sorgfaltspflicht von Unternehmensleitungsorganen.
3. Ziele und Bedeutung: Dieses Kapitel beleuchtet die Ziele und die Bedeutung einer Due Diligence aus der Perspektive des Käufers. Es betont die Notwendigkeit, umfassende Informationen über das zu verkaufende Unternehmen zu erhalten, um eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen und das Risiko einer Fehlinvestition zu minimieren. Der Kapitel beschreibt verschiedene Anlässe für Due Diligence-Prüfungen, sowohl aus Verkäufer- als auch aus Käufersicht. Dazu gehören Verkäufe an Wettbewerber, Teilverkäufe, unternehmerische Beteiligungen und interne Umstrukturierungen. Die Komplexität des Prozesses und der damit verbundene Bedarf an Expertenwissen werden ebenfalls hervorgehoben.
4. Ablauf: Dieses Kapitel beschreibt den Ablauf einer Due Diligence, beginnend mit der Planungsphase und gefolgt von der eigentlichen Durchführung. Die Durchführung umfasst verschiedene Schritte, wie die Befragung des Managements, die Sammlung von Informationen, Gespräche, Betriebsbegehungen und die Dokumentation der Ergebnisse. Der Zeitpunkt der Durchführung der Due Diligence im Kaufprozess wird ebenfalls thematisiert. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf einem systematischen und strukturierten Vorgehen zur umfassenden Risikoprüfung.
5. Rechtliche Aspekte: Dieses Kapitel behandelt die rechtlichen Aspekte der Due Diligence, unterteilt nach verschiedenen Rechtsgebieten wie Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht, Steuerrecht, Umwelt- und Versicherungsrecht. Jeder Bereich wird kurz beleuchtet, um die Komplexität der rechtlichen Prüfung im Rahmen einer Due Diligence aufzuzeigen. Die Berücksichtigung dieser Aspekte ist essenziell zur Vermeidung von späteren rechtlichen Problemen für den Käufer.
6. Betriebswirtschaftliche Aspekte: Dieses Kapitel befasst sich mit den betriebswirtschaftlichen Aspekten der Due Diligence. Es wird in Financial Due Diligence, Market Due Diligence und Technische Due Diligence unterteilt. Der Fokus liegt auf der Bewertung der finanziellen Situation, der Marktposition und der technischen Ausstattung des Unternehmens. Diese Aspekte tragen erheblich zur Beurteilung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und des zukünftigen Potenzials des Unternehmens bei.
Schlüsselwörter
Due Diligence, Unternehmensverkauf, Unternehmensbewertung, Risikominderung, rechtliche Aspekte, betriebswirtschaftliche Aspekte, Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht, Steuerrecht, Umweltrecht, Versicherungsrecht, Financial Due Diligence, Market Due Diligence, Technische Due Diligence, Informationsasymmetrie, Kaufentscheidung, KMU.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Due Diligence im Kontext von Unternehmensverkäufen"
Was ist der Gegenstand des Dokuments?
Das Dokument bietet einen umfassenden Überblick über Due Diligence-Prozesse im Kontext von Unternehmensverkäufen. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselbegriffe. Der Fokus liegt auf der systematischen Informationsbeschaffung zur Risikominderung für den Käufer.
Was wird unter "Due Diligence" verstanden?
Der Begriff "Due Diligence" wird definiert und von ähnlichen Begriffen abgegrenzt. Es wird als intensiver, professioneller und ganzheitlicher Bewertungsprozess beschrieben, der auf der umfassenden Informationsbeschaffung durch den Käufer basiert, um Informationsasymmetrien zu reduzieren und eine fundierte Kaufentscheidung zu ermöglichen. Das Dokument betont den Mangel an einer festen gesetzlichen Definition im deutschen Recht und verweist auf relevante Rechtsgrundlagen zur Sorgfaltspflicht.
Welche Ziele verfolgt eine Due Diligence?
Das Hauptziel einer Due Diligence ist die Risikominderung für den Käufer. Durch die umfassende Informationsbeschaffung soll eine fundierte Kaufentscheidung getroffen und das Risiko von Fehlinvestitionen minimiert werden. Der Prozess dient der umfassenden Bewertung des zu verkaufenden Unternehmens und deckt rechtliche sowie betriebswirtschaftliche Aspekte ab.
Wie läuft eine Due Diligence ab?
Der Ablauf umfasst eine Planungsphase und die eigentliche Durchführung. Die Durchführung beinhaltet verschiedene Schritte wie die Befragung des Managements, das Zusammentragen von Informationen, Gespräche, Betriebsbegehungen und die sorgfältige Dokumentation der Ergebnisse. Der Zeitpunkt der Durchführung im Kaufprozess wird ebenfalls thematisiert. Ein systematisches und strukturiertes Vorgehen ist essenziell.
Welche rechtlichen Aspekte sind bei einer Due Diligence relevant?
Das Dokument behandelt verschiedene Rechtsgebiete wie Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht, Steuerrecht, Umweltrecht und Versicherungsrecht. Jeder Bereich wird kurz beleuchtet, um die Komplexität der rechtlichen Prüfung hervorzuheben. Die Berücksichtigung dieser Aspekte ist wichtig, um spätere rechtliche Probleme für den Käufer zu vermeiden.
Welche betriebswirtschaftlichen Aspekte sind zu beachten?
Die betriebswirtschaftlichen Aspekte werden in Financial Due Diligence, Market Due Diligence und Technische Due Diligence unterteilt. Die Bewertung der finanziellen Situation, der Marktposition und der technischen Ausstattung des Unternehmens ist zentral für die Beurteilung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und des zukünftigen Potenzials.
Für wen ist diese Information relevant?
Diese Informationen sind relevant für alle Beteiligten an Unternehmensverkäufen, insbesondere für Käufer, aber auch für Verkäufer, Berater und Kreditinstitute. Das Dokument betont die Bedeutung der Due Diligence im Kontext von KMU (kleine und mittlere Unternehmen).
Welche Schlüsselbegriffe sind wichtig?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Due Diligence, Unternehmensverkauf, Unternehmensbewertung, Risikominderung, rechtliche Aspekte, betriebswirtschaftliche Aspekte, Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht, Steuerrecht, Umweltrecht, Versicherungsrecht, Financial Due Diligence, Market Due Diligence, Technische Due Diligence, Informationsasymmetrie, Kaufentscheidung, KMU.
Wo finde ich mehr Informationen zum Thema?
Das Dokument selbst bietet einen guten Überblick, jedoch wird für tiefergehende Informationen auf weiterführende Literatur und Expertenwissen verwiesen.
- Citar trabajo
- Björn Eimann (Autor), 2007, Ablauf einer Due Dilligence beim Unternehmensverkauf, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293185