Für ein Kind ist das Sterberisiko während des ersten Lebensmonats am höchsten, daher sind eine sichere Geburt und eine effektive Neugeborenenversorgung entscheidend für sein Überleben. Weltweit kommt es in jedem Jahr zu vier Millionen Todesfällen unter Neugeborenen d. h. 450 Todesfälle pro Stunde. Das Problem der Frühgeburten stellt für sich genommen die hauptsächliche Ursache für die Kindersterblichkeit und das Auftreten von Krankheiten dar, sowohl in der entwickelten Welt als auch in den Entwicklungsländern. In Europa bewegt sich die Häufigkeitsrate von Frühgeburten zwischen 5,5 und 8,1 % und betrifft im Durchschnitt 7,1 % aller Lebendgeburten. Das entspricht einer Zahl von mehr als einer halben Million von Kindern, die jedes Jahr zu früh geboren werden. (European foundation for care of newborn infants, EU Benchmarking Report 2009/2010, too little, too late? Why Europe should do more for preterm infants)
In den letzten 20 Jahren wurden in den industrialisierten Ländern immer kleinere Frühgeborene nach der Geburt reanimiert, maschinell beatmet, parenteral ernährt und mit verschiedenen Medikamenten behandelt. Je kleiner und unreifer die Kinder waren, desto länger dauerte die Intensivbehandlung, desto mehr Schmerzen und Leiden brachte sie für die betroffenen Kinder und desto schlechter wurden die Langzeitergebnisse. Zwar sank die Mortalität, hingegen nahmen bei den Überlebenden chronische Probleme von Lungen, Augen und Hirnkrankheiten zu. Unter Fachleuten und in der Öffentlichkeit wurden deshalb Grenzen des Einsatzes der Intensivmedizin diskutiert. Umfragen bei Neonatologen und Pflegenden in ganz Europa ergaben ein breites Meinungsspektrum, wo diese Grenze z.B. in Bezug auf das Gestationsalter gezogen werden sollte. [...]
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1.0 Einleitung - Problemstellung
2.0 Was versteht man unter einer Frühgeburt
2.1 spontane Frühgeburt
2.2 niedriges Geburtsgewicht
3.0 Warum sind Frühgeburten so besorgniserregend?
4.0 Mortalität von Neugeborenen
5.0 Leitlinien Deutschland
5.1 Frühgeborene vor 22 vollendeten Schwangerschaftswochen (p.m.)
5.2 Frühgeborene ab 22 bis 23 6/ Schwangerschaftswochen (p.m.)
5.3 Frühgeborene ab 24 Schwangerschaftswochen (p.m.)
5.4 Frühgeborene mit angeborenen oder perinatal erworbenen Gesundheitsstörungen
6.0 Internationale Leitlinien im Vergleich der deutschsprachigen Länder
6.1 Begründung der Leitlinien
6.2 Wer trifft Entscheidungen?
6.3 Statistische Daten
6.4 Wesentliche Unterschiede der Leitlinien
7.0 Ethische Überlegungen - Fazit
8.0 Anhänge
9.0 Quellen
- Quote paper
- Student B.A. Emergency Practitioner Roland Dombrowski (Author), 2014, Frühgeburt und neonatale Versorgung. Ethische Probleme und Grenzen der Intensivmedizin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293155
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