Die millionenschweren Vergütungen deutscher Vorstände sorgen regelmäßig für hitzige Debatten. Der öffentliche Unmut wurde in der Finanz- und Wirtschaftskrise erneut geschürt, als insbesondere im Bankwesen trotz teils beträchtlicher Verluste hohe Boni und Abfindungen gezahlt wurden. Sind derartige Bonifeuerwerke „Pay for Performance“ oder überwiegt angesichts der komplexen Vergütungsstrukturen die Verlockung zur Selbstbedienung? Die gesellschaftliche Akzeptanz der Vorstandsvergütung hat allenfalls einen Tiefpunkt erreicht.
So überrascht es nicht, dass der Schweizer Initiative „gegen die Abzockerei“, eine Initiative u.a. für mehr Mitspracherecht der Aktionäre bei der Vorstandsvergütung, in einer Volksabstimmung im März 2013 fast 68 % der Bevölkerung zustimmten. Zukünftig muss in Schweizer Unternehmen die Hauptversammlung der Höhe der Vorstandsvergütung zustimmen.
Auch in Deutschland werden politische Stimmen laut, die ähnliche Aktionärsrechte oder eine EU-weite Regelung zur Begrenzung, wie sie bereits für Bankenvorstände getroffen wurde, fordern. Im ARD DeutschlandTREND, einer repräsentativen Erhebung zur politischen Stimmung in Deutschland, halten 89 % der wahlberechtigten Bevölkerung eine Beschränkung der Managergehälter nach Schweizer Vorbild für nötig.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Grundlagen der Vorstandsvergütung
- Managementbegriff
- Beweggründe für die Entwicklung von Vergütungssystemen
- Principal-Agent-Theorie
- Erzeugung von Anreizen
- Personalpolitische Aspekte
- Flexibilisierung der Personalkosten
- Festlegung der Vergütungshöhe
- Entscheidungskompetenzen laut Aktiengesetz
- Einfluss des Vorstands auf die eigene Vergütung
- Exkurs: Einfluss der Aktionäre auf die Vorstandsvergütung
- Komponenten eines Vergütungssystems
- Grundsätzlicher Aufbau
- Erfolgsunabhängige Komponenten
- Grundvergütung
- Sozial- und Nebenleistungen
- Pensionszusagen
- Erfolgsabhängige Komponenten
- Bezugsgrößen für den variablen Vergütungsanteil
- Kurzfristig variable Vergütung
- Bemessungsgrundlagen und Zieldimensionen des Jahresbonus
- Verknüpfung von Zieldimensionen
- Zielerreichungsgrad und Bonusverlauf
- Langfristig variable Vergütung
- Instrumente der langfristig variablen Vergütung
- Überblick
- Aktienbasierte Vergütungsinstrumente
- Aktienkurs als Bemessungsgrundlage
- Reelle Eigenkapitalvergütung
- Aktien
- Aktienoptionen
- Wandelschuldverschreibungen
- Probleme bei reeller Eigenkapitalvergütung
- Virtuelle Eigenkapitalvergütung
- Kennzahlenorientierte Vergütungsinstrumente
- Wertorientierte Kennzahlen als Bemessungsgrundlage
- Phantom-Instrumente
- Cashbasierende Instrumente
- Rechtsvorschriften zur Vorstandsvergütung
- Insiderrecht des WpHG
- Deutscher Corporate Governance Kodex
- Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung
- Gesetz über die Offenlegung der Vorstandsvergütungen
- Analyse der Vorstandsvergütung im DAX von 2008 bis 2012
- Ziel der Untersuchung
- Datenbasis
- Ergebnisse der Analyse
- Absolute Höhe und Zusammensetzung der Vergütung
- Ausgestaltung der variablen Vergütungsbestandteile
- Relative Entwicklung der Vergütungshöhe zum Unternehmenserfolg
- Relative Höhe der Vergütung zum Personalaufwand
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Vorstandsvergütung in den DAX-30-Unternehmen. Ziel ist es, die konzeptionellen Grundlagen und empirischen Befunde der Vorstandsvergütung zu untersuchen und die Entwicklung der Vergütung in den DAX-Unternehmen von 2008 bis 2012 zu analysieren.
- Entwicklung von Vergütungssystemen
- Principal-Agent-Theorie
- Komponenten eines Vergütungssystems
- Instrumente der langfristig variablen Vergütung
- Rechtsvorschriften zur Vorstandsvergütung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit darlegt. Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen der Vorstandsvergütung behandelt, wobei insbesondere auf den Managementbegriff, die Beweggründe für die Entwicklung von Vergütungssystemen und die Festlegung der Vergütungshöhe eingegangen wird. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den Komponenten eines Vergütungssystems, einschließlich erfolgsunabhängiger und erfolgsabhängiger Komponenten. Anschließend werden im vierten Kapitel die Instrumente der langfristig variablen Vergütung vorgestellt, wobei sowohl aktienbasierte als auch kennzahlenorientierte Vergütungsinstrumente betrachtet werden. Im fünften Kapitel werden die relevanten Rechtsvorschriften zur Vorstandsvergütung beleuchtet. Schließlich wird im sechsten Kapitel eine Analyse der Vorstandsvergütung im DAX von 2008 bis 2012 durchgeführt, die sich auf die absolute Höhe und Zusammensetzung der Vergütung, die Ausgestaltung der variablen Vergütungsbestandteile, die relative Entwicklung der Vergütungshöhe zum Unternehmenserfolg und die relative Höhe der Vergütung zum Personalaufwand konzentriert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Vorstandsvergütung, Management, Principal-Agent-Theorie, Vergütungssysteme, Aktienbasierte Vergütung, Kennzahlenorientierte Vergütung, Rechtsvorschriften, DAX-Unternehmen und empirische Analyse.
- Quote paper
- Cornelia Andree (Author), 2013, Vorstandsvergütung in den DAX-30-Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293120