Die vorliegende Arbeit widmet sich einem Phänomen, das in jüngster Zeit im OECD-Raum zum Top-Thema des journalistischen, akademischen oder politischen Diskurses avanciert ist - der Globalisierung. Das Ziel besteht einerseits darin, die Globalisierung zu erklären und andererseits ihre Wirkungen auf die nationalen Wirtschaftssysteme - und zwar auf die nationalen Systeme der Corporate Governance (CG) - an den Beispielen von Deutschland und Großbritannien explizit zu veranschaulichen. Dabei erweist es sich als interessant, zu prüfen, inwieweit und auf welche Art und Weise die Entwicklungstendenzen der globalisierten Finanz- und Kapitalmärkte sich in den Strukturveränderungen in Hinblick auf die ,,[…] Unternehmensfinanzierung und die damit zusammenhängenden Eigentumsstrukturen von Unternehmen […]“ (Hirsch-Kreinsen 2009: 227) auf nationaler Ebene niederschlagen.
Die neoliberal geprägten Wirtschaftssysteme bzw. ökonomischen Zusammenhänge, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der westlichen Hemisphäre entstanden sind, zeichnen für den Globalisierungsboom verantwortlich. Sie stehen aber gleichzeitig vor der Aufgabe, diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Die Wirtschaftssysteme unterscheiden sich in Bezug auf die ökonomischen und politisch-institutionellen Arrangements sowie die historische und kulturelle Spezifik (vgl. Hall A./Soskice 2001: 1 ff.) der Länder, die im Endeffekt den unterschiedlichen ökonomischen Strategien der nationalen Regierungen bzw. der Unternehmer zugrunde liegen. Die diesbezüglichen Unterschiede und Ähnlichkeiten sollen im Rahmen dieser Abhandlung verdeutlicht werden.
Im ersten Teil dieser Studie werden die Definition und Präzisierung der Globalisierung vorgenommen. Hier wird auch der neoklassische Liberalismus (Neoliberalismus) und seine konzeptuelle Bedeutung für die Globalisierungsprozesse erläutert. (...)
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Neoliberalismus: Eine konzeptuelle Basis der Globalisierung
- Definition und Spezifizierung der Globalisierung
- Globalisierung in Zahlen
- Voraussetzungen der Globalisierung
- Globalisierungsergebnisse
- Corporate Governance in Deutschland und Großbritannien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Globalisierung und ihre Auswirkungen auf nationale Wirtschaftssysteme, insbesondere auf die Corporate Governance in Deutschland und Großbritannien. Ziel ist es, die Globalisierung zu erklären und ihre Wirkungen auf die Unternehmensfinanzierung und Eigentumsstrukturen zu veranschaulichen. Dabei werden die Unterschiede und Ähnlichkeiten in den ökonomischen und politisch-institutionellen Arrangements der beiden Länder betrachtet.
- Der Neoliberalismus als konzeptuelle Grundlage der Globalisierung
- Definition und Spezifizierung des Begriffs Globalisierung
- Auswirkungen der Globalisierung auf nationale Wirtschaftssysteme
- Vergleich der Corporate Governance in Deutschland und Großbritannien
- Stabilität nationaler Systeme angesichts globaler Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Globalisierung und ihren Auswirkungen auf nationale Wirtschaftssysteme, insbesondere die Corporate Governance in Deutschland und Großbritannien. Sie untersucht, wie sich die Entwicklungstendenzen der globalisierten Finanz- und Kapitalmärkte auf die Unternehmensfinanzierung und Eigentumsstrukturen auswirken und welche Rolle der Neoliberalismus dabei spielt. Die Arbeit verdeutlicht Unterschiede und Ähnlichkeiten in den ökonomischen und politisch-institutionellen Arrangements beider Länder, die den unterschiedlichen ökonomischen Strategien zugrunde liegen.
2. Neoliberalismus: Eine konzeptuelle Basis der Globalisierung: Dieses Kapitel legt den konzeptuellen Rahmen fest und veranschaulicht historische Wendepunkte in der Weltwirtschaft, die die Globalisierung beeinflusst haben. Die Ölkrise von 1973 und die Schuldenkrise der 1980er Jahre führten zum Scheitern der keynesianischen Wirtschaftspolitik und einer Abkehr von der nach dem Zweiten Weltkrieg etablierten Wirtschaftsordnung. Der Neoliberalismus, mit seiner Betonung von Deregulierung und freier Marktwirtschaft, wird als Gegenmodell dargestellt und als entscheidender Faktor für den Globalisierungsboom identifiziert. Der Washington Consensus wird als historischer Wendepunkt mit Fokus auf Liberalisierung, Deregulierung und Privatisierung genannt.
3. Definition und Spezifizierung der Globalisierung: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Definitionen von Globalisierung und konzentriert sich auf sozialwissenschaftliche Definitionen mit ökonomischem Fokus. Es werden verschiedene Perspektiven vorgestellt, wie die von Antony Giddens, die Globalisierung als räumliche und zeitliche Ausdehnung und Intensivierung sozialer Beziehungen beschreibt. Zusätzlich werden Definitionen, welche Globalisierung mit Internationalisierung und Liberalisierungsprozessen in Verbindung bringen, erörtert, um den Begriff präziser zu fassen. Die OECD-Definition wird ebenfalls erwähnt.
Schlüsselwörter
Globalisierung, Neoliberalismus, Corporate Governance, Deutschland, Großbritannien, Keynesianismus, Liberalisierung, Deregulierung, Wirtschaftssysteme, Kapitalmärkte, Unternehmensfinanzierung, Eigentumsstrukturen.
Häufig gestellte Fragen zu: Globalisierung und Corporate Governance in Deutschland und Großbritannien
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Globalisierung und ihre Auswirkungen auf nationale Wirtschaftssysteme, insbesondere die Corporate Governance in Deutschland und Großbritannien. Sie analysiert den Einfluss der Globalisierung auf Unternehmensfinanzierung und Eigentumsstrukturen und vergleicht die ökonomischen und politisch-institutionellen Unterschiede beider Länder.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt den Neoliberalismus als konzeptuelle Grundlage der Globalisierung, definiert und spezifiziert den Begriff Globalisierung, analysiert die Auswirkungen der Globalisierung auf nationale Wirtschaftssysteme und vergleicht die Corporate Governance in Deutschland und Großbritannien. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stabilität nationaler Systeme angesichts globaler Herausforderungen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einführung, ein Kapitel zum Neoliberalismus als Grundlage der Globalisierung, ein Kapitel zur Definition und Spezifizierung von Globalisierung und ein Kapitel zum Vergleich der Corporate Governance in Deutschland und Großbritannien. Zusätzlich enthält sie eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Rolle spielt der Neoliberalismus?
Der Neoliberalismus wird als entscheidender Faktor für den Globalisierungsboom identifiziert. Die Arbeit zeigt auf, wie das Scheitern der keynesianischen Wirtschaftspolitik (unter anderem bedingt durch die Ölkrise von 1973 und die Schuldenkrise der 1980er Jahre) und der damit einhergehende Aufstieg des Neoliberalismus mit seiner Betonung von Deregulierung und freier Marktwirtschaft die Globalisierung vorangetrieben hat. Der Washington Consensus wird als historischer Wendepunkt genannt.
Wie wird Globalisierung definiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Definitionen von Globalisierung, inklusive sozialwissenschaftlicher Definitionen mit ökonomischem Fokus. Es werden verschiedene Perspektiven vorgestellt, darunter die von Antony Giddens, und Definitionen, die Globalisierung mit Internationalisierung und Liberalisierungsprozessen in Verbindung bringen. Die OECD-Definition wird ebenfalls erwähnt.
Was ist der Fokus des Vergleichs zwischen Deutschland und Großbritannien?
Der Vergleich der Corporate Governance in Deutschland und Großbritannien konzentriert sich auf die Auswirkungen der Globalisierung auf die Unternehmensfinanzierung und Eigentumsstrukturen in beiden Ländern. Dabei werden die Unterschiede und Ähnlichkeiten in den ökonomischen und politisch-institutionellen Arrangements berücksichtigt, welche den unterschiedlichen ökonomischen Strategien zugrunde liegen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Globalisierung, Neoliberalismus, Corporate Governance, Deutschland, Großbritannien, Keynesianismus, Liberalisierung, Deregulierung, Wirtschaftssysteme, Kapitalmärkte, Unternehmensfinanzierung, Eigentumsstrukturen.
- Citar trabajo
- Nino Iaseshvili (Autor), 2013, Globalisierung und Neoliberalismus. Entwicklungstendenzen und Varianten des Kapitalismus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293113