Um einen Konflikt zu erklären und zu verstehen – und das jahrzehntelange Ringen Südtirols und seiner Bevölkerung um Autonomie und Selbstbestimmung ist ein Konflikt – so ist es durchaus dienlich, wenn man nicht nur jene Zeitspanne in chronologischer Reihenfolge beschreibt, in der der Konflikt stattgefunden hat, sondern vielmehr zunächst jene politischen und ideologischen Phänomene aufzeigt, die, auch wenn diese selbst schon etliche Jahrzehnte zurückliegen, die Ursachen der südtiroler Autonomiebestrebungen bilden; beziehungsweise die Gründe für die anfänglichen Aggressionen von italienischer Seite.
Die Arbeit beleuchtet den schwierigen politischen - und leider auch terroristischen - Kampf der Region Südtirol um seine Autonomie und Selbstbestimmung.
Ausgehend vom norditalienischen Irredentismus, über die Italianisierung durch das faschistische Regime, hin zur Okkupation und Option unter dem nationalsozialistischen Deutschland und abschließend der vor allem von der SVP geführte Kampf um die Autonomie, wird in aller Kürze die jüngere Geschichte Südtirols im 20. Jahrhundert skizziert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Südtirols Kampf um die Autonomie von 1920-1990 ca.
- Risorgimento und Irredentismus: Das Einfordern der Brennergrenze.
- Südtirol bei Italien: Italianisierung durch das faschistische Regime..
- Der Pariser Vertrag: Südtirols schwieriger Weg zur Selbstbestimmung..
- Nach 1972: Die Ausläufer des 2. Autonomiestatuts.
- Resümee: Ende des Hasses!.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit beleuchtet die Geschichte des Kampfes Südtirols um Autonomie und Selbstbestimmung zwischen 1920 und 1990. Sie untersucht die Ursachen des Konflikts, die sich in den ideologischen und politischen Phänomenen des Risorgimento und Irredentismus wurzeln, und zeigt die Folgen für die italienische Expansionspolitik auf. Darüber hinaus analysiert sie die schwierige Entwicklung Südtirols nach dem Ersten Weltkrieg und den ersten Verträgen der Pariser Vororte, insbesondere die Zeit der Italianisierung unter dem faschistischen Regime und die Folgen der Option.
- Die Entstehung und Entwicklung des Irredentismus
- Die Rolle des Risorgimento im italienischen Nationalismus
- Die Folgen der Annexion Südtirols durch Italien
- Die Bemühungen um Selbstbestimmung und Autonomie
- Die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf Südtirol
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Dieses Kapitel befasst sich mit den ideologischen Wurzeln des Konflikts und widmet sich dem Risorgimento und dem Irredentismus in Italien. Es zeigt die Entstehung des Irredentismus als Bewegung zur Vereinigung aller "unerlösten" Gebiete mit Italien auf, mit Schwerpunkt auf der Rolle des Nationalitätenprinzips und der aggressiven Expansionspolitik.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel beschreibt die Situation Südtirols nach dem Ersten Weltkrieg und die Folgen seiner Annexion durch Italien. Es analysiert die konfliktreiche Zeit der Italianisierung durch das faschistische Regime, die Achse Berlin-Rom, die Option, und den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel fokussiert sich auf das Gruber-DeGasperi-Abkommen von 1946 und die ersten Autonomiebestimmungen für Südtirol. Es schildert den Kampf der südtiroler Politik für Selbstbestimmung und die damit verbundenen illegalen Terrorakte.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Folgen des zweiten Autonomiestatuts von 1972 und der Situation Südtirols im Hinblick auf Selbstbestimmung und das Zusammenleben der drei Sprachgruppen.
Schlüsselwörter
Südtirol, Autonomie, Selbstbestimmung, Risorgimento, Irredentismus, Italianisierung, Faschismus, Option, Gruber-DeGasperi-Abkommen, Terrorismus, Sprachgruppen, Minderheitenrechte, Geschichte Südtirols.
- Quote paper
- Gregor Bazzanella (Author), 2015, Der Kampf Südtirols um Autonomie und Selbstbestimmung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/292815