Diese Arbeit soll ebenjene Vorstellung von Armut im mittelalterlichen christlichen Glauben in ihrer Entstehung und dem politisch-sozialen Umfeld beleuchten, sowie auf das Konzept der Armut bei den Franziskanern eingehen und die Entwicklung dieser Idee sowie ihre juridische Wandlung erläutern.
Da die Armut an sich bloß ein Aspekt, klarerweise ein bedeutender, aber dennoch bloß ein einziger, der franziskanischen Ordenswelt war und ist, kann ich mich auf drei Autoren stützen: Zunächst auf Otto Gerhard Oexle, welcher in „Armut im Mittelalter“ einen nachvollziehbaren Überblick über Umstände und Gründe für dieses revolutionär anmutende Konzept der Armut liefert, dann auf Helmut Fend und sein Standardwerk „Franziskus von Assisi und seine Bewegung“ sowie abschließend auf Jens Röhrkasten, welcher mit „Theorie und Praxis der Armut im mittelalterlichen Franziskanerorden“ einen chronologisch und kirchenpolitisch sehr guten Ablauf der Entwicklung der franziskanischen Armut skizziert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitendes
- Die neue Armut in der alten Welt: Ideologische und sozialpolitische Umstände des neuen Armutskonzeptes
- Das Ideal des Franziskus: Anfängliches Verständnis von Armut in den Ordensregeln der Franziskaner
- Franziskanische Armut: Auseinandersetzungen um das Verständnis der Armut von 1230-1428
- Abschließendes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beleuchtet die Entstehung und Entwicklung des Armutskonzeptes im mittelalterlichen christlichen Glauben, insbesondere im Franziskanerorden. Sie untersucht die ideologischen und sozialpolitischen Umstände, die zur Entstehung einer neuen Armutsbewegung führten, und analysiert das Verständnis von Armut bei Franziskus von Assisi und seinen Nachfolgern. Die Arbeit verfolgt die Entwicklung dieses Konzepts und seine juridische Wandlung bis 1428.
- Das Verständnis von Armut im Kontext der mittelalterlichen Urbanisierung
- Das Armutsideal des Franziskus und seine Darstellung in den frühen Ordensregeln
- Die Auseinandersetzungen um die Auslegung der franziskanischen Armut im Laufe der Zeit
- Der Einfluss der Armutsdebatte auf die Entwicklung des Franziskanerordens
- Die Verbindung zwischen religiöser Armut und sozialpolitischen Verhältnissen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitendes: Die Einleitung setzt die Arbeit in den Kontext der religiösen und philosophischen Debatten des Mittelalters. Sie verweist auf Augustinus von Hippo und dessen Konzept von Demut und Armut als Vorläufer der franziskanischen Armutsbewegung. Die Arbeit beschreibt den Fokus auf die Entstehung und Entwicklung des Armutskonzeptes im Franziskanerorden, unter Bezugnahme auf wichtige Wissenschaftler wie Oexle, Fend und Röhrkasten, die als Grundlage der Analyse dienen. Die Bedeutung von Armut als zentralen, aber nicht alleinigen Aspekt der franziskanischen Lebensweise wird hervorgehoben.
Die neue Armut in der alten Welt: Ideologische und sozialpolitische Umstände des neuen Armutskonzeptes: Dieses Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen der mittelalterlichen Urbanisierung und dem Aufkommen einer neuen Armutsbewegung. Es beschreibt die zunehmende Sichtbarkeit von Armut in den wachsenden Städten und die damit einhergehende „révolution de la charité“, die zu einer verstärkten Reflexion über Armut und zur Entwicklung von karitativen Einrichtungen führte. Der Text beleuchtet den historischen Zusammenhang zwischen Armut und manueller Arbeit, und wie diese Sichtweise im Widerspruch zu den herrschenden gesellschaftlichen und religiösen Normen stand. Der Text vergleicht die christliche Sichtweise auf Armut mit der der griechisch-römischen Welt, wobei die Verkündigung der frohen Botschaft an die Armen als ein „Skandal“ dargestellt wird. Schliesslich wird der Gegensatz zwischen einer ständisch gegliederten Gesellschaft und dem Ideal der Gleichheit aller Gläubigen im Kontext der Armutsdebatte dargestellt.
Das Ideal des Franziskus: Anfängliches Verständnis von Armut in den Ordensregeln der Franziskaner: Dieses Kapitel (welches im gegebenen Textfragment fehlt) würde sich voraussichtlich mit der konkreten Ausgestaltung des Armutsideals in den frühen franziskanischen Ordensregeln beschäftigen. Es würde Franziskus' Verständnis von Armut analysieren und den Kontext seiner Lebensführung und seines spirituellen Weges beleuchten. Die Kapitel würde die Beziehung zwischen dem Leben nach dem Evangelium und den institutionellen Strukturen der Kirche erörtern. Die Herausforderungen und Widersprüche bei der Umsetzung des Armutsideals in der Praxis würden behandelt.
Franziskanische Armut: Auseinandersetzungen um das Verständnis der Armut von 1230-1428: Dieses Kapitel (welches im gegebenen Textfragment fehlt) würde den Verlauf der Debatten und Auseinandersetzungen um das Verständnis und die Umsetzung der franziskanischen Armut von 1230 bis 1428 untersuchen. Es würde die verschiedenen Interpretationen der Ordensregeln und die daraus resultierenden Konflikte innerhalb des Ordens beleuchten. Die Kapitel würde die institutionellen und politischen Aspekte dieser Debatten sowie ihre theologischen und spirituellen Implikationen analysieren. Die Veränderungen im Verständnis und in der Praxis der Armut im Laufe der Zeit würden dargestellt.
Schlüsselwörter
Franziskanische Armut, Mittelalter, Urbanisierung, Armutsbewegung, religiöse Armut, soziale Ungleichheit, Ordensregeln, Kirchenpolitik, Oexle, Fend, Röhrkasten, Augustinus von Hippo, Giovanni di Pietro Bernardone (Franziskus von Assisi).
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: "Franziskanische Armut im Mittelalter"
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Entstehung und Entwicklung des Armutskonzeptes im mittelalterlichen christlichen Glauben, speziell im Franziskanerorden. Sie analysiert die ideologischen und sozialpolitischen Hintergründe der neuen Armutsbewegung, das Verständnis von Armut bei Franziskus von Assisi und seinen Nachfolgern, und die Entwicklung dieses Konzepts bis 1428.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet das Verständnis von Armut im Kontext der mittelalterlichen Urbanisierung, das Armutsideal des Franziskus in den frühen Ordensregeln, die Auseinandersetzungen um die Auslegung der franziskanischen Armut, den Einfluss der Armutsdebatte auf den Franziskanerorden und die Verbindung zwischen religiöser Armut und sozialpolitischen Verhältnissen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit besteht aus fünf Kapiteln: einer Einleitung, einem Kapitel über die neue Armut im Mittelalter und deren sozialpolitische und ideologische Umstände, einem Kapitel über Franziskus' Armutsideal in den Ordensregeln, einem Kapitel über die Auseinandersetzungen um das Verständnis der franziskanischen Armut von 1230-1428 und einem Schlusskapitel.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung stellt die Arbeit in den Kontext mittelalterlicher religiöser und philosophischer Debatten, erwähnt Augustinus von Hippo als Vorläufer und beschreibt den Fokus auf die Entstehung und Entwicklung des Armutskonzeptes im Franziskanerorden. Die Bedeutung von Armut als zentralen Aspekt der franziskanischen Lebensweise wird hervorgehoben, mit Bezugnahme auf wichtige Wissenschaftler wie Oexle, Fend und Röhrkasten.
Was ist der Inhalt des Kapitels "Die neue Armut in der alten Welt"?
Dieses Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen mittelalterlicher Urbanisierung und dem Aufkommen einer neuen Armutsbewegung. Es beschreibt die zunehmende Sichtbarkeit von Armut in den Städten, die "révolution de la charité", den historischen Zusammenhang zwischen Armut und manueller Arbeit und den Gegensatz zwischen christlicher und griechisch-römischer Sichtweise auf Armut. Der Gegensatz zwischen ständischer Gesellschaft und dem Ideal der Gleichheit wird im Kontext der Armutsdebatte dargestellt.
Was wird in den Kapiteln über das Armutsideal des Franziskus und die Auseinandersetzungen um die franziskanische Armut behandelt (Kapitel 3 & 4)?
Diese Kapitel (deren detaillierter Inhalt im vorliegenden Textfragment fehlt) würden sich mit der konkreten Ausgestaltung des Armutsideals in den frühen franziskanischen Ordensregeln, Franziskus' Verständnis von Armut, der Beziehung zwischen Leben nach dem Evangelium und den Kirchenstrukturen, den Herausforderungen bei der Umsetzung des Armutsideals, den Debatten und Auseinandersetzungen um das Verständnis und die Umsetzung der franziskanischen Armut von 1230 bis 1428, den verschiedenen Interpretationen der Ordensregeln und den daraus resultierenden Konflikten befassen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind Franziskanische Armut, Mittelalter, Urbanisierung, Armutsbewegung, religiöse Armut, soziale Ungleichheit, Ordensregeln, Kirchenpolitik, Oexle, Fend, Röhrkasten, Augustinus von Hippo, und Franziskus von Assisi.
Auf welchen Wissenschaftlern basiert die Analyse?
Die Arbeit bezieht sich auf die Arbeiten von Oexle, Fend und Röhrkasten als Grundlage der Analyse.
Welche Bedeutung hat Augustinus von Hippo im Kontext dieser Arbeit?
Augustinus von Hippo wird als Vorläufer des franziskanischen Armutskonzeptes erwähnt, sein Konzept von Demut und Armut wird als Kontextualisierung betrachtet.
- Quote paper
- Gregor Bazzanella (Author), 2014, Organisierte Armut im Franziskanerorden. Das Konzept der Armut von den ersten Ordensregeln bis 1428, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/292775