Die internationale Verflechtung der modernen Alltagswelt ermöglicht in nie dagewesenem Maße das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen. Um eine erfolgreiche Kommunikation und Kooperation zwischen diesen Kulturen zu gewährleisten, werden vor allem sprachliche Fähigkeiten, Verständnis und Toleranz benötigt.
Im Berufsleben ist interkulturelle Kompetenz längst zur Schlüsselqualifikation geworden. Diese Entwicklung trägt der Tatsache Rechnung, dass Verständnis- und Verständigungsprobleme nicht immer nur auf sprachliche Unterschiede zurückzuführen sind, sondern auch auf verschiedene eigenkulturelle Hintergründe der jeweiligen Kommunikationspartner. International operierende Unternehmen haben erkannt, dass für ihre Führungskräfte die Fähigkeit, im beruflichen Alltag mit fremden Denkmustern umzugehen und Differenzen diplomatisch zu überbrücken, unerlässlich ist.
Der moderne Fremdsprachenunterricht versucht diesen gesellschaftlichen Anforderungen gerecht zu werden, indem er das Leitziel interkultureller Handlungsfähigkeit verfolgt. Aufgrund der Bedeutung des Englischen als lingua franca schafft insbesondere der Englischunterricht die sprachlichen Voraussetzungen für „Grenzüberschreitung zwischen den Kulturen“. Oder, wie Steven Speight formuliert: “English has become the medium through which we gain access to international cultures of all kinds“.
Im Land Nordrhein-Westfalen sieht der Lehrplan für dieses Fach die Hauptaufgabe des Fremdsprachenunterrichts der gymnasialen Oberstufe darin, „jungen Menschen für eine mehrsprachige Lebenswelt diejenigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, die sie über die Grenzen ihrer eigenen Sprache hinweg handlungsfähig machen“. Dies impliziert zunächst den Erwerb eines differenzierten Repertoires sprachlicher Mittel, das die Schüler in konkreten Situationen innerhalb und außerhalb der Schule handlungsfähig macht. Weiterhin sollen die Schüler „im Sinne des interkulturellen Lernens in der Lage sein, die kulturelle Bedingtheit von Haltungen und Einstellungen kritisch zu hinterfragen, kulturelle Missverständnisse zu antizipieren und Strategien zu entwickeln, daraus entstehende Konflikte zu bewältigen“.
Diese zentralen Ziele des modernen Englischunterrichts stehen im Vordergrund meiner Unterrichtsreihe zum Thema „Bend it like Beckham: Ein Leben zwischen zwei Kulturen“. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Herkunft und unterrichtlicher Kontext des Themas
- Interkulturelle Handlungsfähigkeit als Leitziel des modernen Englischunterrichts
- Die Rolle des Lehrers
- Geplantes Vorgehen
- Vorbemerkungen
- Der Begriff des interkulturellen Lernens
- Die Auswahl der Lektüre
- Die indische Kultur als Thema für den Englischunterricht
- Die Reihenplanung in der Übersicht
- Doppelstunde zum Thema Joe facing Jess' parents
- Verlaufsplan
- Erläuterungen zu Planung und Stundenverlauf
- Reflexion
- Einzelstunde zum Thema What real Indians say
- Verlaufsplan
- Erläuterungen zu Planung und Stundenverlauf
- Reflexion
- Rückblick und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Möglichkeit, interkulturelles Lernen im Englischunterricht der Jahrgangsstufe 11 durch die Arbeit mit Narinder Dhamis Roman „Bend it like Beckham“ zu fördern. Die Autorin befasst sich mit den Herausforderungen, die sich aus der Lebenswelt indischer Immigranten in England ergeben, und beleuchtet die unterschiedlichen Werte und Normen, die in beiden Kulturen aufeinandertreffen.
- Interkulturelle Handlungsfähigkeit im Englischunterricht
- Die Rolle des Lehrers bei der Förderung interkulturellen Lernens
- Die indische Kultur im Kontext des Englischunterrichts
- Einsatz des Romans „Bend it like Beckham“ im Unterricht
- Konkrete Unterrichtsbeispiele und Reflexionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den unterrichtlichen Kontext des Themas "Interkulturelles Lernen" im modernen Englischunterricht beleuchtet. Hierbei wird die Bedeutung der interkulturellen Kompetenz im Berufsleben und die Rolle des Lehrers als Innovierender und Organisator hervorgehoben. Anschließend werden die Auswahl der Lektüre, die indische Kultur als Thema im Englischunterricht sowie die Reihenplanung in der Übersicht erläutert.
In den folgenden Kapiteln werden exemplarisch zwei Unterrichtsstunden vorgestellt: eine Doppelstunde zum Thema "Joe facing Jess' parents" und eine Einzelstunde zum Thema "What real Indians say". Beide Stunden zeigen auf, wie die Ziele interkulturellen Lernens durch die Arbeit mit dem Roman „Bend it like Beckham“ gefördert werden können. Die jeweiligen Stundenverläufe werden kritisch reflektiert.
Schlüsselwörter
Interkulturelles Lernen, Englischunterricht, Jahrgangsstufe 11, Narinder Dhami, Bend it like Beckham, indische Kultur, Immigranten, Lebenswelt, Werte, Normen, Unterrichtsplanung, Unterrichtsmaterialien, Internet-Recherche, E-Mail-Interviews, Reflexion, Handlungskompetenz, Fremdverstehen.
- Quote paper
- Kristin Hammer (Author), 2004, Die Arbeit mit Narinder Dhamis Roman 'Bend It Like Beckham' in einem Grundkurs der Jahrgangsstufe 11 als Beitrag zu interkulturellem Lernen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29269