Im Zentrum dieser Hausarbeit steht Rolf Dieter Brinkmanns Roman „Keiner weiß mehr“. Er erschien im Jahre 1968 zu einer Zeit der Studentenunruhen und gesellschaftlichen Umbrüche. Die Frage, die sich diese Arbeit nun stellt lautet: Wie paßt Rolf Dieter Brinkmanns Roman in das Erscheinungsjahr 1968 - ist er ein typischer Vertreter der Literatur dieser Zeit, und wenn ja, inwiefern? Kindlers neues Literatur-Lexikon spricht von einem „Protest ohne Rückhalt der Studentenbewegung“, von einer „Rebellion ohne Gegner“ 1 , aber worin äußert sich diese Rebellion? Die Beantwortung der Fragen wird darauf hinauslaufen, daß „Keiner weiß mehr“ viele typische Merkmale der Zeit widerspiegelt, wenngleich der Roman nicht politisch Stellung bezieht. Aber Gegenstand der Kritik waren Ende der 1960er Jahre neben dem politischen System eben beispielsweise auch gesellschaftliche Strukturen und die Bewußtseinsmanipulation durch die Massenmedien.
Aber auch die konventionellen Verständnis- und Denkweisen wurden kritisiert und sollten durch das Spiel mit sprachlichen Strukturen verändert werden. So entstanden Ende der 1960er Jahre viele völlig neue Darstellungsformen. Man suchte das Alltägliche, das Normale und Durchschnittliche auf, um es in seiner Struktur sichtbar zu machen und zu verändern. Dabei erhoffte man sich auch neue Erfahrungen und eine neue, nicht durch das „System“ festgelegte Identität. 2 Um die Fragen der Hausarbeit beantworten zu können, soll im anschließenden Teil der Arbeit der Roman charakterisiert und auf seine inhaltliche und sprachliche Form mit den diesbezüglichen Besonderheiten untersucht werden. Dabei soll darauf geachtet werden, welche Intentionen Rolf Dieter Brinkmann verfolgt hat. Merkmale des Romans, die für die Fragestellung der Arbeit keine Bedeutung haben, werden hier nicht betrachtet. Im dritten und letzten Teil wird dann schließlich eine Antwort auf die Fragen versucht.
Inhaltsverzeichnis
- I. (Einleitung)
- II. (Die Besonderheiten von „Keiner weiß mehr“)
- Zunächst einmal soll ein Blick auf den inneren Aufbau von Rolf Dieter Brinkmanns Roman geworfen werden.
- Was - wenn keine Handlung mit einer Entwicklung - macht nun den Inhalt des Romans aber aus?
- III. (Verbindung zwischen dem Roman und seinem Erscheinungsjahr)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Rolf Dieter Brinkmanns Roman „Keiner weiß mehr“, der im Jahr 1968 erschien. Sie untersucht, inwiefern der Roman typische Merkmale der Zeit widerspiegelt und welche Verbindung er zum Erscheinungsjahr 1968 aufweist.
- Analyse der Besonderheiten des Romans „Keiner weiß mehr“
- Untersuchung der Beziehung zwischen dem Roman und den gesellschaftlichen und kulturellen Umbrüchen des Jahres 1968
- Beurteilung des Romans im Kontext der Studentenbewegung und der Kritik an gesellschaftlichen Strukturen
- Analyse des Romans im Hinblick auf die Kritik an konventionellen Denkweisen und die Suche nach neuen Darstellungsformen
- Bewertung des Romans hinsichtlich seiner sprachlichen Gestaltung und seines formalen Aufbaus
Zusammenfassung der Kapitel
I. (Einleitung)
Die Einleitung stellt den Roman „Keiner weiß mehr“ von Rolf Dieter Brinkmann vor und thematisiert dessen Erscheinungsjahr 1968 im Kontext der Studentenunruhen und gesellschaftlichen Umbrüche. Sie formuliert die zentrale Frage der Arbeit: Wie lässt sich der Roman in das Jahr 1968 einordnen und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen?
II. (Die Besonderheiten von „Keiner weiß mehr“)
Zunächst einmal soll ein Blick auf den inneren Aufbau von Rolf Dieter Brinkmanns Roman geworfen werden.
Dieses Kapitel befasst sich mit dem inneren Aufbau des Romans und analysiert die Figur des Protagonisten, dessen Gedanken und Beziehungen zu seiner Umwelt. Es wird die nichtlineare Struktur des Romans, die auf Assoziationen des Protagonisten basiert, beleuchtet und Beispiele dafür angeführt.
Was - wenn keine Handlung mit einer Entwicklung - macht nun den Inhalt des Romans aber aus?
In diesem Abschnitt wird der Inhalt des Romans näher betrachtet, der sich vor allem mit inneren Vorgängen und Gedanken der Hauptfigur beschäftigt. Es wird die Suche des Protagonisten nach sich selbst und seinem Platz in der Welt beschrieben und die Rolle des stillen Beobachters, die er einnimmt, thematisiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Rolf Dieter Brinkmann, „Keiner weiß mehr“, Roman, 1968, Studentenbewegung, gesellschaftliche Umbrüche, Kritik an Strukturen, sprachliche Gestaltung, formaler Aufbau, innere Vorgänge, Assoziationen, stiller Beobachter, Identitätssuche.
- Quote paper
- Fabian Otto (Author), 2001, Über Rolf Dieter Brinkmanns Roman "Keiner weiß mehr und das Jahr 1968", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29267