Die Veränderung des Begriffes „Umwelt“ setzte damit ein, daß sich die Umwelt (Luft, Wasser, Boden, Tiere und Pflanzen) von einem freien Gut zu einem Konsumgut wandelte. Umwelt ist ein Konsumgut, ein Produktionsfaktor und ein Aufnahmemedium für Schadstoffe. Der Preismechanismus, der grundsätzlich die optimale Allokation knapper Ressourcen gewährleistet, versagt hier jedoch, da Umweltgüter keinen Preis haben. Daher bedarf es Umweltschutz und Umweltpolitik.1 Das Thema Umwelt und Umweltschutz hat bereits und wird auch in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen. Durch die zunehmende Industrialisierung und damit verbundenem Wirtschaftswachstum und technischem Wandel gerade im 19. und 20. Jahrhundert und die wachsende Erdbevölkerung (1950: 2 Milliarden, aktuell: ca. 7 Milliarden) hat die Belastung und Verschmutzung in enormen Ausmaß zugenommen.2 Die Umwelt wird trotz steigendem Umweltbewußtsein bei Bevölkerung und Industrie dennoch oft noch fälschlicherweise als Gut gesehen, das in unbegrenztem Umfang zur Verfügung steht und für das man selbst keine Verantwortung trägt.3 Es gibt weltweit verschiedene Probleme wie z.B. das Ozonloch, Zerstörung der tropischen Regenwälder und der nordischen Wälder, Müllentsorgung und Müllexport und den Treibhauseffekt, wobei im folgenden vor allem auf die diesen hervorrufenden CO2-Emissionen und die Emissionsrechte als Instrument der Bekämpfung der Problematik eingegangen werden soll. Zur Bekämpfung der Problematik ist es notwendig, daß national und international ein Umweltbewußtsein, sowohl in der Industrie, als auch in der Bevölkerung, geschaffen wird und entsprechende Regeln aufgestellt und verankert werden.4 Ein wichtiger Meilenstein war die Klimakonferenz in Kyoto im Jahre 1997, wo erstmals konkrete Maßnahmen von vielen verschiedenen Staaten weltweit beschlossen wurden, die Treibhausgas – Emissionen (betroffen sind sechs Treibhausgase, hauptsächlich jedoch CO2) merklich zu reduzieren. Problem ist, daß die Umweltprobleme zunehmend global auftreten und es schwer ist, einheitliche Regeln einzuführen, außerdem sind die finanziellen Mittel der Länder sehr unterschiedlich. Ziel aus ökonomischer Sicht ist die optimale Umweltqualität, die erreicht ist bei einem Minimum der Summe der externen Kosten der Umweltschäden und der Kosten der Schadensbeseitigung. [...]
Inhaltsverzeichnis
1. Umweltschutz und Umweltpolitik
2. Instrumente der Umweltpolitik
2.1 Pigou-Steuer
2.2 Coase-Theorem
2.3 Verursacherprinzip
2.4 Marktkonformität der verschiedenen Instrumente
3. Instrumente der Umweltpolitik gemäß Kyoto-Protokoll
3.1 Joint Implemenation
3.2 Clean Development Mechanism
3.3 Emissionsrechte
3.3.1 Allgemeines
3.3.2 Organisation des Marktes
3.3.3 Verfahren zur Vergabe von Emissionsrechten
3.3.3.1 Grandfaterhing
3.3.3.2 Auctioning
3.3.4 Überwachungs- und Sanktionssystem
4. Beurteilung des Emissionsrechtehandels aus ökonomischer Sicht
4.1 Vorteile des Emissionsrechtehandels
4.2 Unsicherheiten und Risiken des Emissionsrechtehandels
5. Aktuelle Entwicklungen / Zahlen & Fakten
6. Erfahrungen mit dem Handel von Emissionsrechten
7. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Umweltschutz und Umweltpolitik
Verantwortung trägt.[1] Es gibt weltweit verschiedene Probleme wie z.B. das Ozonloch, Zerstörung der tropischen Regenwälder und der nordischen Wälder, Müllentsorgung und Müllexport und den Treibhauseffekt, wobei im folgenden vor allem auf die diesen hervorrufenden CO2-Emissionen und die Emissionsrechte als Instrument der Bekämpfung der Problematik eingegangen werden soll. Zur Bekämpfung der Problematik ist es notwendig, daß national und international ein Umweltbewußtsein, sowohl in der Industrie, als auch in der Bevölkerung, geschaffen wird und entsprechende Regeln aufgestellt und verankert werden.[2] Ein wichtiger Meilenstein war die Klimakonferenz in Kyoto im Jahre 1997, wo erstmals konkrete Maßnahmen von vielen verschiedenen Staaten weltweit beschlossen wurden, die Treibhausgas –Emissionen (betroffen sind sechs Treibhausgase, hauptsächlich jedoch CO2) merklich zu reduzieren. Problem ist, daß die Umweltprobleme zunehmend global auftreten und es schwer ist, einheitliche Regeln einzuführen, außerdem sind die finanziellen Mittel der Länder sehr unterschiedlich. Ziel aus ökonomischer Sicht ist die optimale Umweltqualität, die erreicht ist bei einem Minimum der Summe der externen Kosten der Umweltschäden und der Kosten der Schadensbeseitigung.[3] Veränderte Klimabedingungen werden das Thema zukünftig noch wichtiger machen, Unternehmen müssen daher beginnen, sich bereits jetzt Gedanken über ihre Position und ihr zukünftiges Verhalten bei diesem Thema zu machen. Seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts setzt sich daher auch die Ökonomie mit der Thematik auseinander.[4] Denn die Schäden die aus den Naturkatastrophen entstehen verursachen auch entsprechend zunehmende volkswirtschaftliche Kosten.[5] Die immer stärkere Beanspruchung der o.g. Umweltmedien führt zu einer Internationalisierung und Globalisierung der Umweltprobleme.[6]
2. Instrumente der Umweltpolitik
Umweltpolitische Instrumente sind alle Maßnahmen des Staates, die eingesetzt werden, um die umweltpolitischen Ziele zu erreichen. Neben Emissionsrechten, die ein relativ neues umweltpolitisches Instrument darstellen, gab es vorher natürlich schon andere Instrumente zum Umweltschutz wie z.B. Auflagen, Abgaben und Steuern. Bei Abgaben und Steuern spricht man von einer Preislösung, d.h. ein bestimmter Preis für einen Schadstoff ist gegeben und die Unternehmen entscheiden, wieviel von dem Schadstoff zum vorgegebenen Preis nachgefragt wird. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei den Emissionsrechten um eine Mengenlösung. Eine zulässige Höchstgrenze von Emissionen wird festgelegt und anhand von Zertifikaten verbrieft, der Preis bildet sich anschließend durch den entstehenden Handel am Markt heraus.
2.1 Pigou – Steuer (nach Arthur C. Pigou (1877-1959))
Pigou-Steuern sind Steuern zur Korrektur negativer externer Effekte.[7] Im Gegensatz zu Geboten oder Verboten verschafft die Pigou-Steuer den Unternehmen wirtschaftlich kalkulierbare Anreize zur Verringerung ihrer Umweltverschmutzung. Aus ökonomischer Sicht macht eine solche Steuer somit durchaus Sinn. Der Staat könnte durch die Höhe der Steuer entsprechend den Ausstoß regulieren, je höher der Steuersatz, desto mehr werden die Unternehmen bemüht sein ihre Emissionen durch die Entwicklung umweltfreundlicherer Technologien zu reduzieren. Im Gegensatz zu anderen Steuern, die Anreize zerstören und die Allokation der Ressourcen weg vom sozialen Optimum verschieben, bewirken Pigou-Steuern sowohl Einnahmen für den Staat als auch ökonomische Effizienz. Es gibt Parallelen zwischen der Pigou-Steuer und dem Emissionsrechtehandel, da in beiden Fällen die Unternehmungen für ihre Umweltverschmutzung bezahlen. Durch beide Instrumente werden externe Effekte der Umweltverschmutzung dadurch internalisiert, daß Preise und Kosten für die Verschmutzung gesenkt werden.[8]
2.2 Coase – Theorem
Ein alternativer Denkansatz zur Lösung der des Problems der Internalisierung der externen Kosten ist das Coase – Theorem. Demnach sollen die von der Verschmutzung negativ Betroffenen mit den Verursachern Entschädigungen aushandeln bzw. Vermeidungen privat aushandeln. Zwingend erforderlich sind allerdings gesetzliche Rahmenbedingungen.[9]
2.3 Verursacherprinzip
Bei diesen Instrumenten geht es darum, die bisher als externe Kosten entstandenen Umweltschäden möglichst vollständig den Verursachern anzulasten die externen Kosten werden in diesem Falle internalisiert. Solche Instrumente sind z.B. Umweltabgaben, Umweltauflagen in Form von Ge- und Verboten, Verfahrens- und Produktnormen. Probleme gibt es allerdings bei der eindeutigen Zuordnung der Kosten bzw. der
Verschmutzung, der Feststellung des genauen Umfangs der Belastung
und der administrativen Durchsetzung.
2.4 Marktkonformität der verschiedenen Instrumente
Man kann unterscheiden zwischen nicht-fiskalischen und fiskalischen Instrumenten.
[...]
[1] Vgl. Altmann, Jörn (2000): Wirtschaftspolitik, S. 241
[2] Vgl. Scholz, Dr. Hans-Gunther (1997): Volkswirtschaftslehre, S. 342
[3] Vgl. Baßeler, Ulrich/Heinrich, Jürgen (2001): Volkswirtschaft, S. 771
[4] Vgl. Hartwig, Karl-Hans (1998): Umweltökonomie, S. 130
[5] Vgl. PriceWaterhouseCoopers (2002): Klima im Handel, Seite 6
[6] Vgl. Hartwig, Karl-Hans (1998): Umweltökonomie, S. 131
[7] Externe Effekte = Kosten und Nutzen spiegeln sich nicht in analogen Preisen wieder, Bsp. KfZ-Steuer für die umweltfreundlicheren Diesel-PKW ist 3 mal so hoch wie für Benziner
[8] Vgl. Mankiw, N. Gregory (2001): Volkswirtschaftslehre, S. 234 ff.
[9] Vgl. Altmann, Jörn (2000): Wirtschaftspolitik, S. 244
- Quote paper
- Gerrit Kehrenberg (Author), 2003, Kritische Würdigung des Emissionsrechtehandels als Instrument der Umweltpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29192
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