Die Geschichte der amerikanischen Außenpolitik ist die Geschichte zweier
widerstreitender Auffassungen der weltpolitischen Rolle der Vereinigten Staaten:
dem Isolationismus und dem Internationalismus. Beide Strömungen haben das
Auftreten der USA auf der internationalen Bühne in unterschiedlichen Zeitabschnitten
geprägt. Isolationistische Vorherrschaft ist in der jüngeren Geschichte der USA vor
allem in der Zwischenkriegszeit (1918-1941) festzustellen. Die hohen menschlichen
Verluste des Ersten Weltkrieges hatten mit dazu beigetragen, daß das
amerikanische Volk sich von den Geschehnissen in Europa abkehrte und sich auch
noch nach Beginn des Zweiten Weltkrieges eindeutig gegen ein Eingreifen der USA
aussprach. Diese Haltung änderte sich schlagartig mit dem Angriff der japanischen
Bomberstaffeln auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941.
Ein anderer Zeitraum, in dem so etwas wie eine defensive Außenpolitik gepaart mit
dezentralen außenpolitischen Zielsetzungen anzutreffen sind, ist der Abschnitt nach
Ende des Kalten Krieges bis zum Terroranschlag auf das World Trade Center am 11.
September 2001. Auch nach diesem Datum hat sich die Richtung der
amerikanischen Außenpolitik grundlegend geändert.
Der 7. Dezember 1941 und der 11. September 2001 waren also beides Momente,
die die außenpolitische Rolle der USA und somit auch das gesamte weltpolitische
Gefüge nachhaltig veränderten. Es waren auch die beiden einzigen Augenblicke in
der Geschichte, in denen amerikanisches Territorium direkt angegriffen wurde.
Insofern könnten sich die beiden Ereignisse durchaus vergleichen lassen. Die
Gemeinsamkeiten scheinen dabei auf der Hand zu liegen. Bei näherem Hinsehen
wird allerdings deutlich, daß es neben den offensichtlichen Parallelen auch eine
Vielzahl von nicht vergleichbaren Aspekten gibt, in denen sich beide Ereignisse
unterscheiden. Aus genau diesem Grund soll es auch nicht Ziel dieser Arbeit sein,
einen direkten Vergleich anzustellen. Die beiden Wendepunkte der USamerikanischen
Außenpolitik sollen vielmehr in ihrem Gesamtkontext dargestellt
werden, um auf diese Weise ihre Voraussetzungen und vor allem ihre Folgen zu
verdeutlichen. In welchem Stadium war die Außenpolitik der USA als die japanischen
Bombergeschwader am Himmel über Pearl Harbor auftauchten und Flugzeuge das
World Trade Center trafen? Welche Umbrüche wurden durch diese Ereignisse
ausgelöst und inwiefern veränderten sie die weltpolitische Stellung der USA?
Inhaltsverzeichnis
- 1.) Der einsame Internationalist oder Roosevelts Weg in den Krieg
- II.) Pearl Harbor und der Aufstieg zur Weltmacht
- III.) Die einzige Supermacht - Amerika zwischen Kaltem Krieg und 11. September
- IV.) Der 11. September und Amerikas neuer Krieg
- V.) Pearl Harbor und 11. September – vergleichbar oder nicht?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Wendepunkte der US-amerikanischen Außenpolitik anhand der Ereignisse vom 7. Dezember 1941 (Pearl Harbor) und dem 11. September 2001. Die Analyse konzentriert sich darauf, wie diese Ereignisse die weltpolitische Rolle der USA nachhaltig veränderten und welche Folgen sie für die globale Ordnung hatten. Die Arbeit beleuchtet zudem die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser beiden Ereignisse und analysiert die jeweiligen Voraussetzungen und Folgen.
- Die Rolle des Isolationismus und Internationalismus in der US-amerikanischen Außenpolitik
- Die Bedeutung von Pearl Harbor und 11. September als Wendepunkte der US-amerikanischen Außenpolitik
- Die Auswirkungen der Ereignisse auf die weltpolitische Stellung der USA
- Die Veränderungen in der internationalen Ordnung nach Pearl Harbor und 11. September
- Die vergleichende Analyse der beiden Ereignisse hinsichtlich ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Zusammenfassung der Kapitel
- 1.) Der einsame Internationalist oder Roosevelts Weg in den Krieg: Dieses Kapitel beleuchtet die Situation der US-amerikanischen Außenpolitik vor dem Angriff auf Pearl Harbor. Es analysiert die Debatte zwischen Isolationisten und Internationalisten, die die US-amerikanische Außenpolitik in den Jahren 1918 bis 1941 prägte, und untersucht die Bedeutung des Versallier Vertrages und des Beitritts der USA zum Völkerbund für die globale Nachkriegsordnung. Das Kapitel fokussiert zudem auf die Auswirkungen der Neutralitätsgesetze und der Cash-and-Carry-Klausel auf die amerikanische Außenpolitik.
- II.) Pearl Harbor und der Aufstieg zur Weltmacht: Dieses Kapitel beschreibt die Ereignisse des 7. Dezember 1941 und untersucht die Auswirkungen des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor auf die US-amerikanische Außenpolitik und die globale Ordnung. Es beleuchtet den Aufstieg der USA zur Weltmacht und die Veränderungen in der internationalen Politik nach dem Zweiten Weltkrieg.
- III.) Die einzige Supermacht - Amerika zwischen Kaltem Krieg und 11. September: Dieses Kapitel untersucht die US-amerikanische Außenpolitik während des Kalten Krieges und die Rolle der USA als einzige Supermacht. Es analysiert die wichtigsten außenpolitischen Entscheidungen und Ereignisse während dieser Zeit und die Veränderungen in der globalen Ordnung.
- IV.) Der 11. September und Amerikas neuer Krieg: Dieses Kapitel fokussiert auf die Ereignisse des 11. Septembers 2001 und analysiert die Auswirkungen des Terroranschlags auf die US-amerikanische Außenpolitik und die globale Ordnung. Es beschreibt die Reaktion der USA auf den Terroranschlag und die Entwicklung des sogenannten „Krieges gegen den Terrorismus“ sowie die Veränderungen in der internationalen Politik nach dem 11. September.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind die US-amerikanische Außenpolitik, Isolationismus, Internationalismus, Pearl Harbor, 11. September 2001, Weltmacht, Weltordnung, Kalter Krieg, Terrorismus, Krieg gegen den Terrorismus, Wendepunkte, globale Ordnung, internationale Beziehungen, vergleichende Analyse.
- Quote paper
- Felicitas von Mallinckrodt (Author), 2003, 7. Dezember 1941 und 11. September 2001. Wendepunkte der US-amerikanischen Außenpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29054