Das Thema dieser Arbeit lautet „Volksstereotyp des Orients: die Türken – Vorurteile und Feindbilder
gegenüber dieser Volksgruppe“. Zunächst sollte aber der Begriff „Stereotyp“ näher erläutert werden:
Das Stereotyp (grch) ist in der Sozialpsychologie ein geprägter Begriff für eine, dem Vorurteil ähnlich
vorgefasste, schablonenhafte Sichtweise oder Vorstellung von bestimmten Gruppen. Sowohl die
eigene (Autostereotyp) als auch die fremde (Heterostereotyp).1 Nach Kimball Young wird das
Stereotyp am besten definiert als ein falsch klassifizierender Begriff , mit dem im allgemeinen
irgendein starker Gefühlston des Mögens oder Nichtmögens, der Anerkennung oder Ablehnung
verbunden ist. Die geringe Übereinstimmung der Stereotypen mit der Wirklichkeit ist oft Folge einer
Verallgemeinerung von ein oder zwei Einzelfällen oder sie entsteht dadurch, dass die Eigenschaften
oder Qualitäten, die als Verallgemeinerungskategorien gewählt wurden nicht der Wirklichkeit
entsprechen, sondern dem subjektiven Eindruck. 2 Vereinfacht dargestellt bezeichnet man Stereotypen
auch als „Bilder in unseren Köpfen“, die wir von Menschen und Menschengruppen haben. 3
Sie sind also Verallgemeinerungen, die weder geografisch noch historisch oder gesellschaftlich präzise
verankert sind. Daher können sie zu unterschiedlichen Zwecken verwendet und dauernd wiederholt
werden. Der Betrachter hat jedoch die Möglichkeit diese Klischees aufgrund seiner eigenen
Geschichte, Sozialisierung und Erfahrung, die Unterschiede und Ähnlichkeiten der
Verallgemeinerungen anhand realer Menschen zu überprüfen.4 Ein Stereotyp kommt einem Urteil, bzw. einem Vorurteil sehr nahe. Dies kann sowohl positiv als auch negativ sein. [...]
1 Das Berthelsmann Lexikon, Band 9, Schlu-Toro. Lexikothek, Gütersloh 1974, 1981.
2 Dr. Kripal Singh Sodhi, Dr. Rudolf Bergius: Nationale Vorurteile. Eine sozialpsychologische Untersuchung an 881 Personen. In: Forschungen zur Sozialpsychologie und Ethnologie, hg. von Dr. Richard Thurnwald, Bd.1. Berlin 1953. S. 19.
3 Änne Ostermann, Hans Nicklas: Vorurteile und Feindbilder. München, Berlin, Wien 1976.S.3.
4 Dr. Kripal Singh Sodhi, Dr. Rudolf Bergius: Nationale Vorurteile. Eine sozialpsychologische Untersuchung an 881 Personen. In: Forschungen zur Sozialpsychologie und Ethnologie, hg. von Dr. Richard Thurnwald, Bd.1. Berlin 1953. S. 19.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wie definieren sich Vorurteile und Feinbilder
- Vorurteile
- Feindbilder
- Die Suche nach dem Ursprung des „,Türkenbildes“
- Die Türken Gefürchteter Feind des Ost-Römischen Reiches
- Motive Wie entstand das Feindbild
- Das „,Türkenbild“ in jüngerer Zeit
- Die Türken Gefürchteter Feind des Ost-Römischen Reiches
- Der Islam wird häufig missverstanden - eine weitere Quelle für Vorurteile
- Bestätigungen und Widerlegungen einiger historisch überlieferter Vorurteile
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, das „Volksstereotyp des Orients: die Türken - Vorurteile und Feindbilder gegenüber dieser Volksgruppe“ zu untersuchen. Sie analysiert den Ursprung und die Entwicklung von Vorurteilen und Feindbildern gegenüber Türken, insbesondere im historischen Kontext.
- Definition und Abgrenzung von Stereotypen, Vorurteilen und Feindbildern
- Die historischen Wurzeln des „Türkenbildes“ in der europäischen Geschichte
- Die Rolle des Islams als Quelle für Vorurteile
- Die Persistenz und Veränderung von Vorurteilen gegenüber Türken in der Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung erläutert den Begriff des Stereotyps und stellt den Zusammenhang zwischen Stereotypen, Vorurteilen und Feindbildern dar. Es wird der Fokus auf die Untersuchung von Vorurteilen gegenüber dem Volk der Türken gelegt und die Relevanz des Themas im Kontext der deutschen Gesellschaft betont.
Wie definieren sich Vorurteile und Feinbilder
Vorurteile
Dieser Abschnitt definiert den Begriff „Vorurteil“ und analysiert seine Struktur sowie seine normative und moralische Bedeutung. Es wird auf die soziale Unerwünschtheit von Vorurteilen eingegangen und verschiedene Merkmale wie die Verletzung der Rationalität, die Norm der Gerechtigkeit und die Norm der Mitmenschlichkeit erläutert.
Feindbilder
Dieser Abschnitt erklärt, wie Feindbilder entstehen und welche Rolle sie in der Beziehung zwischen verschiedenen Volksgruppen spielen. Es werden die Wechselwirkung zwischen Verhalten und Wahrnehmung, das Gefühl der Bedrohung und die Verzerrung der Realität durch Feindbilder analysiert.
Die Suche nach dem Ursprung des „,Türkenbildes“
Die Türken Gefürchteter Feind des Ost-Römischen Reiches
Dieser Abschnitt untersucht die historischen Wurzeln des „Türkenbildes“ im Kontext des Ost-Römischen Reiches. Es wird auf die Entstehung des Feindbildes und die Motive hinter der Entwicklung von negativen Stereotypen eingegangen.
Das „,Türkenbild“ in jüngerer Zeit
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Entwicklung des „Türkenbildes“ in jüngerer Zeit und analysiert die Faktoren, die zur Persistenz und Veränderung von Vorurteilen gegenüber Türken in der Gegenwart beitragen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Stereotyp, Vorurteil, Feindbild, Türken, Orient, Islam, Geschichte, Kultur, Integration und Gesellschaft. Diese Begriffe verdeutlichen die thematischen Schwerpunkte der Arbeit, die sich mit der Entstehung und Entwicklung von negativen Stereotypen gegenüber Türken im historischen und gesellschaftlichen Kontext befassen.
- Quote paper
- Nina Göbel (Author), 2003, Volksstereotyp des Orients: die Türken - Vorurteile und Feindbilder gegenüber dieser Volksgruppe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29014