Just in Time / Just in Sequence
Wandel von Verkäufer- zu Käufermärkten, sinkende Stückzahlen, höhere Variantenvielfalt, Losgröße Eins, kürzere Produktlebenszyklen, kürzere Entwicklungszeiten, ganzheitliches Denken. Diese Liste an Schlagworten aus dem Logistik-Umfeld lässt sich beliebig verlängern, steht sie doch für den zunehmenden Druck, dem Unternehmen im Wettbewerb ausgesetzt sind. Just in Time (JIT) und in jüngerer Zeit auch Just in Sequence (JIS) stellen einen Ansatz dar, auf die Anforderungen des Marktes zu reagieren, ohne auf der Kostenseite die Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Die vorliegende Arbeit stellt die Konsequenzen dar, welche die Umsetzung von JIT/JIS-Verfahren auf die verschiedenen Prozesstypen im Unternehmenskontext hat. Unter Lieferprozessen werden dabei Beschaffungs- und Distributionsprozesse verstanden. Es wird in der Regel von einem Produktionsunternehmen ausgegangen, welches Teile beschafft, ein Produkt fertigt und dieses im Anschluss an die Kunden liefert.
Im Folgenden wird kurz der inhaltliche Aufbau dargestellt. Die sich anschließenden Abschnitte des Kapitel 1 geben einen Überblick über die Geschichte, eine Begriffsbestimmung und eine Aufgliederung der Ober- und Nebenziele von JIT/JIS. In Kapitel 2 werden die Auswirkungen auf die Gestaltung der Beschaffungsprozesse dargestellt, welchem sich in Kapitel 3 die Fertigungsprozesse anschließen. Kapitel 4 spricht die Distributionsprozesse an. Qualitäts- und Personalmanagement spielen eine Sonderrolle, da sie auf alle genannten Prozesse wirken. Sie sind Gegenstand von Kapitel 5 und 6. Kapitel 7 behandelt mögliche Probleme im JIT/JIS-Kontext und Kapitel 8 skizziert potentielle Wirkungen von JIT/JIS-Realisationen. Teilweise sind in den Abschnitten Beispiele genannt, welche die Praxisrelevanz verdeutlichen sollen. Häufig bestehen jedoch zwischen beschriebener Idealvorstellung und realer Umsetzung Unterschiede.
Inhaltsverzeichnis
- Just in Time / Just in Sequence
- Historie
- Begriff
- Ziele
- Konsequenzen auf die Beschaffungsprozesse
- Teilewahl
- Lieferanten-Abnehmer-Beziehung
- Lieferantenwahl und JIT/JIS-Verträge
- Lieferantenanbindung und Integration von Logistikdienstleistern
- Produktionssynchrone und sequenzgenaue Beschaffung
- Konsequenzen auf die Fertigungsprozesse
- Prozessstandardisierung und Fertigungssegmentierung
- Informations- und Fertigungssteuerung
- Rüstzeitreduzierung
- Instandhaltung
- Konsequenzen auf die Distributionsprozesse
- JIT/JIS-orientiertes Qualitätsmanagement
- Probleme
- Wirkungspotentiale
- JIT/JIS-orientiertes Personalmanagement
- Bestands-, Liquiditäts- und Produktivitätswirkungen
- Zeit- und Flexibilitätswirkungen
- Qualitäts-, Kosten- und Leistungswirkungen
- Wettbewerbswirkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der Implementierung von JIT/JIS-Verfahren auf verschiedene Unternehmensprozesse. Das Hauptziel ist es, die Konsequenzen für Beschaffungs-, Fertigungs- und Distributionsprozesse zu analysieren und die daraus resultierenden Wirkungspotentiale aufzuzeigen. Dabei wird ein Produktionsunternehmen als Bezugsrahmen verwendet.
- Analyse der Auswirkungen von JIT/JIS auf Beschaffungsprozesse
- Untersuchung der Konsequenzen für Fertigungsprozesse unter JIT/JIS
- Bewertung der Einflüsse auf Distributionsprozesse
- Behandlung der Rolle von Qualitäts- und Personalmanagement im JIT/JIS-Kontext
- Identifizierung potentieller Probleme und Wirkungspotentiale von JIT/JIS
Zusammenfassung der Kapitel
Just in Time / Just in Sequence: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte, den Begriff und die Ziele von JIT/JIS. Es beschreibt die Entwicklung von JIT aus dem Toyota Production System (TPS), beleuchtet verschiedene Definitionen des Begriffs und differenziert zwischen JIT und JIS. Die zentralen Ziele, nämlich die Erhöhung des Lieferservicegrades und die Reduktion der Logistikkosten, werden detailliert erläutert und in ihre jeweiligen Unterziele untergliedert. Der Fokus liegt auf der Darstellung von JIT/JIS als umfassende Unternehmensphilosophie und nicht nur als rein produktionstechnische Methode.
Konsequenzen auf die Beschaffungsprozesse: Dieser Abschnitt analysiert die tiefgreifenden Veränderungen, die die Einführung von JIT/JIS auf die Beschaffungsprozesse hat. Es werden die Auswirkungen auf die Teilewahl, die Lieferanten-Abnehmer-Beziehung, die Lieferantenwahl und -verträge, die Lieferantenanbindung und die Integration von Logistikdienstleistern sowie die Produktionssynchrone und sequenzgenaue Beschaffung detailliert untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf der Optimierung der gesamten Lieferkette für eine effizientere und kundenorientierte Produktion.
Konsequenzen auf die Fertigungsprozesse: Hier wird der Einfluss von JIT/JIS auf die Gestaltung der Fertigungsprozesse beleuchtet. Die Kapitel beschreibt die Notwendigkeit von Prozessstandardisierung und Fertigungssegmentierung, die Bedeutung einer effizienten Informations- und Fertigungssteuerung, die Reduzierung von Rüstzeiten und die Anpassung der Instandhaltung an die neuen Anforderungen. Der Fokus liegt auf der Steigerung der Effizienz und Flexibilität der Fertigung durch die Implementierung von JIT/JIS Prinzipien.
Konsequenzen auf die Distributionsprozesse: Dieser Abschnitt befasst sich mit den Auswirkungen von JIT/JIS auf die Distributionsprozesse. Es werden die notwendigen Anpassungen an die veränderten Anforderungen hinsichtlich Lieferzeiten, -mengen und -qualität erläutert, um eine reibungslose und effiziente Warenverteilung zu gewährleisten. Die enge Verzahnung mit den anderen Unternehmensbereichen wird hervorgehoben.
JIT/JIS-orientiertes Qualitätsmanagement: Dieses Kapitel beschreibt die Bedeutung eines integrierten Qualitätsmanagements innerhalb des JIT/JIS-Konzeptes. Es wird deutlich, dass Qualität nicht als isolierter Prozess betrachtet werden kann, sondern als integraler Bestandteil der gesamten Wertschöpfungskette. Die Bedeutung von Prävention und kontinuierlicher Verbesserung werden betont.
JIT/JIS-orientiertes Personalmanagement: Dieser Abschnitt behandelt die Rolle des Personalmanagements im Kontext von JIT/JIS. Es wird dargelegt, wie die Mitarbeiter in die Umsetzung der neuen Prozesse eingebunden werden müssen und welche Qualifikationen und Fähigkeiten erforderlich sind. Die Bedeutung von Teamarbeit, Eigenverantwortung und kontinuierlicher Weiterbildung wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Just in Time (JIT), Just in Sequence (JIS), Beschaffungsprozesse, Fertigungsprozesse, Distributionsprozesse, Qualitätsmanagement, Personalmanagement, Logistik, Wertschöpfungskette, Effizienz, Flexibilität, Kostenreduktion, Lieferkette, Toyota Production System (TPS), Kaizen.
Häufig gestellte Fragen zu: Just-in-Time / Just-in-Sequence (JIT/JIS)
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über Just-in-Time (JIT) und Just-in-Sequence (JIS) Verfahren. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse der Auswirkungen von JIT/JIS auf Beschaffungs-, Fertigungs- und Distributionsprozesse sowie auf das Qualitäts- und Personalmanagement.
Was sind die Hauptthemen des Dokuments?
Die Hauptthemen sind die Auswirkungen von JIT/JIS auf verschiedene Unternehmensprozesse. Es werden die Konsequenzen für Beschaffung, Fertigung und Distribution analysiert, die Rolle des Qualitäts- und Personalmanagements beleuchtet und potentielle Probleme sowie Wirkungspotentiale identifiziert. Das Toyota Production System (TPS) dient als Bezugsrahmen.
Welche Prozesse werden im Detail untersucht?
Das Dokument untersucht detailliert die Auswirkungen von JIT/JIS auf Beschaffungsprozesse (Teilewahl, Lieferantenbeziehungen, Lieferantenverträge etc.), Fertigungsprozesse (Prozessstandardisierung, Rüstzeitreduzierung, Instandhaltung), und Distributionsprozesse. Es werden auch die Anpassungen im Qualitäts- und Personalmanagement im Kontext von JIT/JIS behandelt.
Welche Ziele werden mit JIT/JIS verfolgt?
Die zentralen Ziele von JIT/JIS sind die Erhöhung des Lieferservicegrades und die Reduktion der Logistikkosten. Dies wird durch eine optimierte Lieferkette, effizientere Produktionsprozesse und eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten erreicht.
Welche Wirkungspotentiale werden beschrieben?
Es werden die Wirkungspotentiale in Bezug auf Bestände, Liquidität, Produktivität, Zeit, Flexibilität, Qualität, Kosten, Leistung und Wettbewerbsfähigkeit analysiert. Die Implementierung von JIT/JIS kann zu Verbesserungen in all diesen Bereichen führen.
Welche Probleme werden im Zusammenhang mit JIT/JIS angesprochen?
Das Dokument identifiziert potentielle Probleme, die bei der Implementierung von JIT/JIS auftreten können, ohne diese explizit aufzulisten. Die Zusammenfassung deutet darauf hin, dass Herausforderungen im Zusammenhang mit der engen Zusammenarbeit mit Lieferanten, der Prozessstandardisierung und der Anpassung des Personalmanagements besprochen werden.
Was ist der Unterschied zwischen JIT und JIS?
Das Dokument differenziert zwischen JIT und JIS, jedoch nicht explizit. Es wird jedoch angedeutet, dass der Unterschied in der Sequenzierung der Teile besteht, während beide Systeme auf der Prinzipien der Minimierung von Beständen und der termingerechten Bereitstellung von Materialien basieren.
Welche Rolle spielt das Qualitätsmanagement in JIT/JIS?
Qualitätsmanagement ist ein integraler Bestandteil des JIT/JIS-Konzeptes. Qualität wird nicht als isolierter Prozess, sondern als integraler Bestandteil der gesamten Wertschöpfungskette betrachtet. Prävention und kontinuierliche Verbesserung spielen eine zentrale Rolle.
Welche Bedeutung hat das Personalmanagement im Kontext von JIT/JIS?
Das Personalmanagement spielt eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Implementierung von JIT/JIS. Die Mitarbeiter müssen in die Umsetzung der neuen Prozesse eingebunden werden und entsprechende Qualifikationen und Fähigkeiten mitbringen. Teamarbeit, Eigenverantwortung und kontinuierliche Weiterbildung sind wichtig.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Verständnis des Dokuments?
Die Schlüsselwörter umfassen: Just in Time (JIT), Just in Sequence (JIS), Beschaffungsprozesse, Fertigungsprozesse, Distributionsprozesse, Qualitätsmanagement, Personalmanagement, Logistik, Wertschöpfungskette, Effizienz, Flexibilität, Kostenreduktion, Lieferkette, Toyota Production System (TPS), Kaizen.
- Quote paper
- Arndt Nikolaus Loh (Author), 2003, Just in Time (JIT) und Just in Sequence (JIS). Konsequenzen auf die Fertigungs- und Lieferprozesse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28970