In dieser Arbeit soll dem Leser ein Überblick über das psychiatrische Versorgungssystem und die unterschiedlichen Therapiemöglichkeiten psychischer Störungen gegeben werden. Hierzu wird eingangs der Begriff der psychischen Störung anhand psychologischer und soziologischer Ansätze definiert.
Im Anschluss daran wird anhand eines Schaubildes die psychiatrische Versorgungsstruktur veranschaulicht.
Darauf folgend wird ein Bezug zur Sozialen Arbeit hergestellt und die Versorgungsstruktur kritisch analysiert.
Zunächst einmal ist zu sagen, dass es die Psychiatrie so nicht gibt, der Begriff kann mehrere Bedeutungen haben, welche in diesem Kapitel erläutert werden.
Die Psychiatrie als Teilgebiet der Medizin befasst sich mit Störungen des Erlebens und mit Veränderungen menschlichen Verhaltens. Die Psychopathologie ist die Wissenschaft von den krankhaften Veränderungen des Seelenlebens und bildet die wissenschaftliche Grundlage der Psychiatrie. (vgl. Häcker/Stapf 1998, S. 691)
Charakteristisch für die Psychiatrie als medizinische Disziplin ist ihre Verortung zwischen den Natur- und Geisteswissenschaften, welche in den unterschiedlichen Wurzeln wie z.B. Neurobiochemie, Physiologie, Pharmakologie, bzw. Psychologie und Soziologie begründet ist.
Das Ziel der Psychiatrie ist es, die Wahrnehmungs-, Erlebens- und Kontaktfähigkeit des Individuums wiederherzustellen, bzw. aufrechtzuerhalten. Aufgaben der Psychiatrie sind die Diagnostik, Therapie, Erforschung und Prävention psychischer Störungen. (vgl. Klosinski 2005, S. 1446)
Inhaltsverzeichnis
- 1. Psychiatrische Praxis
- 1.1 Was ist eine psychische Störung?
- 1.2 Behandlung von Menschen mit psychischen Störungen
- 1.2.1 Diagnostik und Therapie psychischer Störungen
- 1.2.2 Psychiatrische Versorgung in der BRD
- 1.2.3 Kritik am psychiatrischen Versorgungssystem
- 1.3 Soziale Arbeit in der Psychiatrie
- 1.3.1 Aufgaben eines Sozialarbeiters nach PsychPV
- 1.3.2 Soziale Psychiatrie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet einen Überblick über das psychiatrische Versorgungssystem und verschiedene Therapiemöglichkeiten psychischer Störungen. Der Begriff der psychischen Störung wird anhand psychologischer und soziologischer Ansätze definiert. Die psychiatrische Versorgungsstruktur wird veranschaulicht und kritisch analysiert, mit besonderem Fokus auf die Rolle der Sozialen Arbeit.
- Definition des Begriffs "psychische Störung"
- Beschreibung des psychiatrischen Versorgungssystems in Deutschland
- Kritik an bestehenden Strukturen der psychiatrischen Versorgung
- Rolle der Sozialen Arbeit in der Psychiatrie
- Multikausale Betrachtung der Entstehung psychischer Störungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Psychiatrische Praxis: Dieses Kapitel liefert eine Einführung in das Feld der Psychiatrie, indem es den Begriff der Psychiatrie selbst aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet – als medizinisches Fachgebiet, als Institution und als soziales Phänomen. Es hinterfragt die einseitige physiologische Erklärung von Krankheit und betont die Bedeutung der subjektiven Sichtweise und sozialer Bezüge der Betroffenen. Die Kritik an der Psychiatrie als Form sozialer Kontrolle wird ebenso angesprochen wie ihr Entstehen als Antwort auf gesellschaftliche Bedürfnisse.
1.1 Was ist eine psychische Störung?: Dieser Abschnitt befasst sich mit der komplexen Definition einer psychischen Störung. Verschiedene Definitionen und Kriterien werden vorgestellt, darunter die sieben Kriterien von Zimbardo und Gerrig (Leiden, Unangepasstheit, Irrationalität etc.) und die phänomenologische Sichtweise von Klaus Dörner, die psychische Erkrankungen als Ausdruck allgemeiner Problemsituationen versteht. Die Diskussion umfasst defizitorientierte und ressourcenorientierte Perspektiven und betont den relativen Charakter von "Störung" im Kontext gesellschaftlicher Normen und kultureller Unterschiede. Die multikausale Entstehung psychischer Störungen wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Psychiatrie, psychische Störung, Diagnostik, Therapie, soziale Arbeit, psychiatrische Versorgung, Kritik, Soziale Psychiatrie, multikausale Entstehung, psychopathologie, soziale Kontrolle.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text "Psychiatrische Praxis"
Was ist der Inhalt des Textes "Psychiatrische Praxis"?
Der Text bietet einen umfassenden Überblick über das psychiatrische Versorgungssystem und verschiedene Therapiemöglichkeiten psychischer Störungen. Er behandelt die Definition psychischer Störungen aus psychologischer und soziologischer Sicht, analysiert kritisch die psychiatrische Versorgungsstruktur in Deutschland und beleuchtet insbesondere die Rolle der Sozialen Arbeit in diesem Kontext. Der Text beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Die zentralen Themen sind: Definition des Begriffs "psychische Störung", Beschreibung des psychiatrischen Versorgungssystems in Deutschland, Kritik an bestehenden Strukturen der psychiatrischen Versorgung, Rolle der Sozialen Arbeit in der Psychiatrie und die multikausale Betrachtung der Entstehung psychischer Störungen. Der Text geht auch auf verschiedene Therapieansätze und die Diagnostik psychischer Erkrankungen ein.
Wie wird der Begriff "psychische Störung" definiert?
Der Text präsentiert verschiedene Definitionen und Kriterien für psychische Störungen. Er vergleicht defizitorientierte und ressourcenorientierte Perspektiven und betont den relativen Charakter von "Störung" im Kontext gesellschaftlicher Normen und kultureller Unterschiede. Es werden sowohl die sieben Kriterien von Zimbardo und Gerrig (Leiden, Unangepasstheit, Irrationalität etc.) als auch die phänomenologische Sichtweise von Klaus Dörner, die psychische Erkrankungen als Ausdruck allgemeiner Problemsituationen versteht, erwähnt. Die multikausale Entstehung wird hervorgehoben.
Wie wird das psychiatrische Versorgungssystem in Deutschland beschrieben?
Der Text veranschaulicht die Struktur des psychiatrischen Versorgungssystems in Deutschland und analysiert es kritisch. Er beleuchtet die verschiedenen Ebenen der Versorgung und geht auf Schwächen und Verbesserungspotenziale ein. Die Rolle der Sozialen Arbeit wird dabei besonders hervorgehoben.
Welche Kritikpunkte am psychiatrischen Versorgungssystem werden angesprochen?
Der Text kritisiert das psychiatrische Versorgungssystem unter anderem hinsichtlich seiner Strukturen und seiner möglichen Funktion als Form sozialer Kontrolle. Konkrete Kritikpunkte werden im Text detailliert dargelegt.
Welche Rolle spielt die Soziale Arbeit in der Psychiatrie?
Der Text betont die wichtige Rolle der Sozialen Arbeit in der Psychiatrie. Die Aufgaben Sozialer Arbeit im Kontext der psychischen Versorgung werden beschrieben und die Bedeutung der Sozialen Psychiatrie wird hervorgehoben.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text enthält mindestens ein Kapitel: "Psychiatrische Praxis", welches Unterkapitel wie "Was ist eine psychische Störung?" und "Soziale Arbeit in der Psychiatrie" umfasst. Weitere Kapitel sind aus dem vorliegenden Auszug nicht ersichtlich.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für den Text?
Schlüsselwörter sind: Psychiatrie, psychische Störung, Diagnostik, Therapie, soziale Arbeit, psychiatrische Versorgung, Kritik, Soziale Psychiatrie, multikausale Entstehung, Psychopathologie und soziale Kontrolle.
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- Bianca Wippich (Author), 2008, Psychiatrische Praxis und psychische Störungen. Definition, Kritik und Soziale Arbeit in der Psychiatrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/289171