Die ursprüngliche Sichtweise der Genforschung konzentrierte sich lediglich auf einen geringen Anteil des Erbguts, der Anweisungen für die Entstehung von Proteinen trägt. Der zentrale Lehrsatz lautete bisher: ,,DNA erzeugt RNA, RNA erzeugt Proteine – und Proteine erledigen praktisch alle relevanten Aufgaben in der Biologie.“ Erst kürzlich ist jedoch wissenschaftlich bewiesen worden, dass der Anteil der proteincodierenden DNA – Sequenzen nur 2 % des Erbguts beträgt. Die übrige Erbsubstanz wurde oft als „Schrott – DNA“ bezeichnet und als nutzlos abgestempelt.
Neue Forschungen beweisen, dass es weitere Informationsebenen gibt, die das Ablesen der genetischen Information dauerhaft beeinflussen. Das neue Forschungsgebiet Epigenetik befasst sich mit der Erforschung von epigenetischen Markierungen (z.B. chemische Anhängsel an der DNA) und der Vererbung „neben“ der DNA. Das bedeutet, dass die Zelleigenschaften, die auf Tochterzellen vererbt werden, nicht nur in der DNA – Sequenz festgelegt sind.
Der Begriff „Epigenetik“ stammt aus dem Griechischen. „Epi“ bedeutet auf, dazu, nach, um … herum oder zusätzlich. Die Wissenschaft der Epigenetik wird daher auch als der „zweite Code“ bezeichnet.
Epigenetische Markierungen bewirken, das Gene an – oder abgeschaltet werden und dadurch Krankheiten, Hormonhaushalt, und Stoffwechsel beeinflussen. Welche Gene nun an- oder abgeschaltet werden, entscheiden äußere Umwelteinflüsse wie „[…] Ernährung, Bewegung, Rauchen, Stress, und Emotionen […]“.
Fragen, die die Genetik zuvor nicht beantworten konnte, können nun epigenetische Mechanismen klären, wie zum Beispiel „[…] warum manche Krankheiten Generationen überspringen und eineiige Zwillingspaare nicht gleichermaßen betreffen“ ...
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Epigenetik
- Epigenetische Modifikationen
- Methylierung
- Histonmodifikation
- RNA - Interferenz
- Zukunft in der Medizin
- Hatte Lamarck doch Recht?
- Erforschung von molekularen Markern in der Molekularepidemiologie
- Fazit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Facharbeit befasst sich mit dem Forschungsgebiet der Epigenetik und untersucht, wie Umwelteinflüsse die Aktivität von Genen beeinflussen können. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen epigenetischen Mechanismen, insbesondere die Methylierung, Histonmodifikation und RNA-Interferenz, und erklärt, wie diese Prozesse die Genexpression regulieren. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Epigenetik auf die Gesundheit und die Entwicklung von Krankheiten sowie die potenziellen Anwendungen in der Medizin diskutiert.
- Epigenetische Mechanismen und ihre Rolle bei der Genregulation
- Die Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf die Epigenetik
- Die Bedeutung der Epigenetik für die Gesundheit und Krankheit
- Potenzielle Anwendungen der Epigenetik in der Medizin
- Die Frage, ob Lamarck Recht hatte, in Bezug auf die Vererbung erworbener Eigenschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung in die Epigenetik stellt das Forschungsgebiet vor und erklärt, wie epigenetische Markierungen die Aktivität von Genen beeinflussen können. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Epigenetik für die Gesundheit und die Entwicklung von Krankheiten.
Der Abschnitt über epigenetische Modifikationen beschreibt die verschiedenen Mechanismen, die die Genexpression regulieren, darunter die Methylierung, Histonmodifikation und RNA-Interferenz. Das Kapitel erklärt, wie diese Prozesse die Aktivität von Genen beeinflussen und welche Rolle sie bei der Entwicklung und Gesundheit von Organismen spielen.
Das Kapitel über die Zukunft in der Medizin diskutiert die potenziellen Anwendungen der Epigenetik in der Medizin, insbesondere die Entwicklung neuer Medikamente und Therapien für Krankheiten wie Krebs und neurodegenerative Erkrankungen.
Das Kapitel „Hatte Lamarck doch Recht?“ untersucht die Frage, ob Lamarcks Theorie der Vererbung erworbener Eigenschaften im Lichte der Epigenetik neu bewertet werden muss.
Der Abschnitt über die Erforschung von molekularen Markern in der Molekularepidemiologie beleuchtet die Bedeutung der Epigenetik für die Prävention und Früherkennung von Krankheiten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Epigenetik, Genregulation, Methylierung, Histonmodifikation, RNA-Interferenz, Umwelteinflüsse, Gesundheit, Krankheit, Medizin, Lamarck, Vererbung erworbener Eigenschaften, Molekularepidemiologie, molekulare Marker.
- Quote paper
- Eugenia Vlachantonis (Author), 2012, Epigentik und der Einfluss der Umwelt auf unsere Gene. Hatte Lamarck doch Recht?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/289128