Es existiert eine Fülle von Bezeichnungen, die auf die Botokuden referieren. Zu Beginn der Kolonisation waren dies meist unpräzise und pejorative Fremdbezeichnungen. Deren Anzahl, Art und Gebrauch veränderte sich schrittweise, je nach Vordringen der Europäer und ihrer Kenntnis der Ethnie. Für mehr als 300 Jahre war es unmöglich, Aussagen über die tatsächlichen Stammesnamen und -zugehörigkeiten zu treffen. Gründe hierfür waren die einst enorme räumliche Verbreitung der Botokuden im lange unerschlossen gebliebenen Hinterland Südostbrasiliens, ihre soziale Zersplitterung in kleine Gruppen (engl. bands) und nicht zuletzt ihre natürlichen Wanderungs- und erzwungenen Fluchtbewegungen.
Erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts wird der Gebrauch von Eigenbezeichnungen der Ethnie überliefert. Deren Vielfalt und Fremdartigkeit stellte die Forscher oft vor große Herausforderungen. Durch das bessere Verständnis der Sprache und die vergleichende Analyse historischer Quellen lassen sich heute einige Namen und Ethnien genauer zuordnen. Dennoch existiert bislang kein schlüssiges Gesamtbild.
In dieser Arbeit wird zunächst ein chronologischer Überblick zu den wichtigsten Bezeichnungen der Botokuden geben. Dann folgt eine Erläuterung zu ihrem Verbreitungsgebiet und ihrer Lebensweise. Außerdem wird die Erforschung und Dokumentation der Botokudensprache beschrieben. Dabei wird auf wichtige Persönlichkeiten und Primärquellen sowie ihre spätere Systematisierung eingegangen. Sodann wird die genetische und typologische Klassifikation des Krenák erläutert, der Sprache der letzten überlebenden Subgruppe der Botokuden. Anhand einer Auswahl von typologischen Merkmalen werden dann einige phonetische und phonologische sowie morphosyntaktische Aspekte des Krenák ausführlicher dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Namensgebung.
- Verbreitungsgebiet und Lebensweise..
- Die Sprache der Botokuden....
- Die Erforschung und Dokumentation der Botokudensprache.………......
- Die genetische und typologische Klassifikation der Botokudensprache
- Phonetische und phonologische Aspekte des Krenák..
- Morphosyntaktische Aspekte des Krenák..
- Schluss.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit den Botokuden, einer indigenen Bevölkerungsgruppe Brasiliens, und beleuchtet insbesondere ihre Sprache und Kultur.
- Die Namensgebung und die historischen Bezeichnungen der Botokuden
- Das Verbreitungsgebiet und die Lebensweise der Botokuden
- Die Erforschung und Dokumentation der Botokudensprache
- Die genetische und typologische Klassifikation der Botokudensprache
- Die phonetischen und morphosyntaktischen Aspekte der Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Namensgebung der Botokuden und beleuchtet die historischen Bezeichnungen und die Schwierigkeiten, die diese für die Forschung mit sich brachten.
Kapitel zwei behandelt das Verbreitungsgebiet und die Lebensweise der Botokuden. Es gibt einen Überblick über ihre historische Präsenz in Südostbrasilien und ihre Anpassung an die Umgebung.
Kapitel drei fokussiert sich auf die Sprache der Botokuden. Es beleuchtet die Erforschung und Dokumentation der Sprache, sowie ihre genetische und typologische Klassifikation.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Fokusthemen des Textes sind: Botokuden, indigene Bevölkerungsgruppen, Brasilien, Sprache, Kultur, Erforschung, Dokumentation, genetische Klassifikation, typologische Klassifikation, Phonetik, Morphosyntax, Krenák.
- Quote paper
- Matthias Nitsch (Author), 2013, Indigene Bevölkerungsgruppen Brasiliens. Sprache und Volk der Botokuden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/289067