Das Gesetz gegen die “ Gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie”, besser bekannt als Sozialistengesetz, gilt als einer der dunkelsten Punkte im politischen Wirken Bismarcks. Es war er ein Ausnahmegesetz, das sich, in seiner Anwendung durch ein hohes Maß an Willkür gekennzeichnet, brutal gegen eine einzelne Partei richtete. Hier wurde eine Organisation nicht für begangene Verbrechen geächtet, sondern aufgrund ihrer Weltanschauung. In politischem Kalkül und einer wenig rationalen Revolutionsfurcht sind die Antriebe für das Gesetz zu suchen.
In der Folge soll zunächst das Sozialistengesetz in seinen weiteren und engeren historischen Rahmen eingebettet werden. Hierfür werden zunächst kurz die sozialdemokratische Bewegung und die allgemeine innenpolitische Situation vor dem Sozialistengesetz dargestellt, um dann ausführlich, den Weg zum Sozialistengesetz zu schildern. Vor allem die Verknüpfung der genannten Motive soll hier deutlich werden. Nach einer Zusammenfassung des Gesetzes folgt eine Interpretation, in der besonders auf die Stoßrichtung und die hohen Möglichkeiten zur Willkür eingegangen wird. Dies soll durch einen Blick auf die Handhabung des Gesetzes bestätigt werden. Bei der Betrachtung der Folgen des Gesetzes wird erkennbar, wie sehr sich Bismarck sowohl hinsichtlich seines politischen Kalküls als auch in seiner Einschätzung der Sozialdemokratie und deren Bekämpfung irrte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Rahmen
- Die Sozialdemokratie vor dem Sozialistengesetz
- Innenpolitische Ausgangslage
- Der Weg zum Sozialistengesetz
- Das "Gesetz gegen die Gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie"
- Zusammenfassung
- Interpretation
- Folgen
- Die Anwendung des Sozialistengesetzes
- Die Entwicklung der Sozialdemokratie unter dem Sozialistengesetz
- Die Verlängerung und das Ende des Sozialistengesetzes
- Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das Sozialistengesetz von 1878, das als ein dunkler Punkt in Bismarcks politischem Wirken gilt. Die Arbeit untersucht die historischen und innenpolitischen Rahmenbedingungen für die Entstehung des Gesetzes und analysiert dessen Interpretation und Folgen für die Sozialdemokratie sowie die deutsche Politik.
- Die Entstehung des Sozialistengesetzes im Kontext der sozialdemokratischen Bewegung und der innenpolitischen Situation des Deutschen Reiches.
- Die Analyse der Intentionen und Beweggründe Bismarcks bei der Einführung des Gesetzes.
- Die Interpretation des Gesetzestextes und die Analyse der darin enthaltenen Möglichkeiten zur Willkür und Repression.
- Die Auswirkungen des Gesetzes auf die Entwicklung der Sozialdemokratie und die deutsche Politik.
- Die Bewertung der Folgen des Sozialistengesetzes im Hinblick auf Bismarcks politische Kalküle und die Einschätzung der Sozialdemokratie.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Sozialistengesetzes ein und beschreibt dessen Bedeutung als ein Ausnahmegesetz, das sich gegen die Sozialdemokratie richtete. Im zweiten Kapitel wird der historische Rahmen des Gesetzes beleuchtet, indem die sozialdemokratische Bewegung, die innenpolitische Lage im Deutschen Reich und die konkreten Ereignisse, die zum Sozialistengesetz führten, dargestellt werden. Das dritte Kapitel bietet eine Zusammenfassung und Interpretation des Sozialistengesetzes, wobei die Stoßrichtung und die Möglichkeiten zur Willkür in den Vordergrund gestellt werden. Das vierte Kapitel untersucht die Folgen des Gesetzes, sowohl für die Anwendung in der Praxis als auch für die Entwicklung der Sozialdemokratie und die deutsche Politik. Der Fokus liegt hier auf der Frage, inwieweit Bismarcks politische Kalküle und seine Einschätzung der Sozialdemokratie den erwarteten Erfolg des Gesetzes gebracht haben.
Schlüsselwörter
Sozialistengesetz, Bismarck, Sozialdemokratie, Revolution, Innenpolitik, Deutsches Reich, Reichsgründung, Kulturkampf, Attentat, Willkür, Repression, politische Kalküle, Folgen, Entwicklung, Geschichte.
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- Björn Erichsen (Author), 2000, Die Politik Bismarcks - Das Sozialistengesetz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28866