Einleitung
Im Rahmen der „Gesundheitsreform 2000“ plant die Regierungskoalition aus SPD und „Bündnis 90/Die Grünen“ eine erhebliche Veränderung der Steuerung und Finanzierung der Krankenhausversorgung in der Bundesrepublik Deutschland bis 2008. Schon im Vorfeld der „Gesundheitsreform 2000“ kam es zu erheblichen Kontroversen1 im Gesundheitsbereich von Seiten des Gesundheitsministeriums, der Krankenkassen, der Krankenhausbetreiber, der einzelnen Bundesländer und der Gewerkschaften. Hier forderten Gewerkschaften und das Gesundheitsministerium die Einführung der monistischen Krankenhausfinanzierung, während von Seiten der einzelnen Bundesländer und der Krankenhausbetreiber eine Beibehaltung der dualen Krankenhausfinanzierung gefordert wurde. Auch wenn nach erheblichen Protesten von der Seite der Bundesländer und der Krankenhausbetreiber von einer monistischen Krankenhausfinanzierung abgesehen wurde, kann als Fernziel die Umstellung der bisherigen dualen in eine monistischen Krankenhausfinanzierung benannt werden. Durch die Umstellung des Vergütungssystems nach dem System der „Diagnosis Related Groups (DRG’s)“ ist dies möglich, da diese es ermöglichen, zuzüglich der Betriebskosten auch alle Investitionskosten zu finanzieren. Unter dem Schlagwort „bedarfsgerechte Krankenhausfinanzierung“ wird die mögliche und tatsächliche Umstellung des Finanzierungssystems gefaßt. Um die derzeitigen Kontroversen einzuschätzen, muß zunächst geklärt werden, was die Grundzüge und Prinzipien einer dualen bzw. einer monistischen Krankenhausfinanzierung sind, welche sozialpolitische Stoßrichtung dahinter steht, sowie welcher Paradigmenwechsel erfolgen würde, käme es zu einer Änderung der Krankenhausfinanzierung
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Historische Entwicklung
- 2.1. Grundzüge der dualen Krankenhausfinanzierung
- 2.2. Probleme der dualen Krankenhausfinanzierung
- 2.3. Die duale Krankenhausfinanzierung vor der Abschaffung?
- 3. Grundzüge und Prinzipien einer monistischen Krankenhausfinanzierung
- 3.1. Derzeitige Anwendung der monistischen Finanzierung
- 3.2. Probleme einer monistischen Krankenhausfinanzierung
- 3.3. Mögliche Umsetzung
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat analysiert die Vor- und Nachteile der dualen und monistischen Krankenhausfinanzierung in Deutschland im Kontext der Gesundheitsreform 2000. Es untersucht die historische Entwicklung beider Systeme, beleuchtet deren Prinzipien und adressiert die damit verbundenen Herausforderungen. Das Ziel ist es, die Kontroversen um die Krankenhausfinanzierung zu verstehen und den möglichen Paradigmenwechsel zu beleuchten.
- Historische Entwicklung der Krankenhausfinanzierung in Deutschland
- Grundzüge und Prinzipien der dualen Krankenhausfinanzierung
- Probleme der dualen Krankenhausfinanzierung und ihre Auswirkungen
- Grundzüge und Prinzipien der monistischen Krankenhausfinanzierung
- Diskussion der möglichen Umsetzung einer monistischen Finanzierung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Gesundheitsreform 2000 und die damit verbundenen Kontroversen um die Krankenhausfinanzierung. Sie hebt die gegensätzlichen Positionen des Gesundheitsministeriums, der Krankenkassen, der Krankenhausbetreiber und der Gewerkschaften hervor, die zwischen dualer und monistischer Finanzierung stritten. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit, die Grundzüge beider Systeme zu verstehen, um die bestehenden Kontroversen beurteilen zu können.
2. Historische Entwicklung: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Krankenhausfinanzierung in Deutschland. Von 1936 bis 1972 bestand ein monistisches System, bei dem die Krankenhäuser allein durch die gesetzlichen Krankenkassen finanziert wurden. Die daraus resultierenden Defizite und der Mangel an Modernisierung führten zu einer Reformdiskussion. Der Durchbruch erfolgte 1972 mit dem Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG), das ein dualistisches System einführte, welches Investitionskosten vom Staat und Betriebskosten von den Krankenkassen trägt. Der Bund zog sich 1984 aus der Finanzierung zurück, die Länder übernahmen die alleinige Verantwortung für Investitionen.
2.1. Grundzüge der dualen Krankenhausfinanzierung: Dieses Unterkapitel differenziert zwischen Betriebs- und Investitionskosten. Betriebskosten (Personal, Material etc.) werden von den Krankenkassen getragen, während Investitionskosten (Gebäude, Geräte) von den Bundesländern finanziert werden. Die Aufnahme in den Krankenhausplan eines Landes ist Voraussetzung für die Investitionsförderung. Kleinere Anschaffungen erfolgen über jährliche Pauschalbeträge, wobei es zwischen den Bundesländern große Unterschiede gibt.
2.2. Probleme der dualen Krankenhausfinanzierung: Dieses Kapitel analysiert die Probleme des dualen Systems. Es wird argumentiert, dass die finanziellen Schwierigkeiten der Krankenkassen nicht nur auf steigende Ausgaben, sondern auch auf sinkende Einnahmen zurückzuführen sind (z.B. durch Reduzierung der Zahlungen für Arbeitslose). Die getrennte Finanzierung führt zu einer Kostenverschiebung und einem mangelnden Engagement der Bundesländer bei Investitionen, was zu einem Investitionsstau führt. Der überproportionale Anstieg der Kostenanteile der Krankenkassen wird ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Krankenhausfinanzierung, duale Finanzierung, monistische Finanzierung, Gesundheitsreform 2000, Investitionskosten, Betriebskosten, Krankenkassen, Bundesländer, Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG), Diagnosis Related Groups (DRG), Sozialpolitik, Kostendeckung, Investitionsstau.
Häufig gestellte Fragen zum Referat: Duale vs. Monistische Krankenhausfinanzierung
Was ist das Thema des Referats?
Das Referat analysiert die Vor- und Nachteile der dualen und monistischen Krankenhausfinanzierung in Deutschland im Kontext der Gesundheitsreform 2000. Es untersucht die historische Entwicklung beider Systeme, beleuchtet deren Prinzipien und adressiert die damit verbundenen Herausforderungen. Ziel ist es, die Kontroversen um die Krankenhausfinanzierung zu verstehen und den möglichen Paradigmenwechsel zu beleuchten.
Welche Finanzierungsmodelle werden verglichen?
Das Referat vergleicht die duale und die monistische Krankenhausfinanzierung. Die duale Finanzierung teilt die Kosten zwischen Investitionskosten (Bund/Länder) und Betriebskosten (Krankenkassen) auf, während die monistische Finanzierung alle Kosten von einer Quelle (in der Regel den Krankenkassen) trägt.
Wie ist die historische Entwicklung der Krankenhausfinanzierung in Deutschland?
Von 1936 bis 1972 existierte ein monistisches System. Das Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) von 1972 führte ein dualistisches System ein. 1984 zog sich der Bund aus der Investitionsfinanzierung zurück, die Länder übernahmen die alleinige Verantwortung.
Was sind die Grundzüge der dualen Krankenhausfinanzierung?
Bei der dualen Finanzierung tragen die Krankenkassen die Betriebskosten (Personal, Material etc.), während die Länder die Investitionskosten (Gebäude, Geräte) übernehmen. Die Aufnahme in den Krankenhausplan ist Voraussetzung für Investitionsförderung.
Was sind die Probleme der dualen Krankenhausfinanzierung?
Probleme des dualen Systems sind unter anderem die Kostenverschiebung zwischen Krankenkassen und Ländern, ein mangelndes Engagement der Länder bei Investitionen (Investitionsstau), und der überproportionale Anstieg der Kostenanteile der Krankenkassen aufgrund sinkender Einnahmen (z.B. durch Reduzierung der Zahlungen für Arbeitslose).
Wie funktioniert die monistische Krankenhausfinanzierung?
Das Referat beschreibt die Grundzüge und Prinzipien einer monistischen Finanzierung, ihre derzeitige Anwendung, mögliche Probleme und Umsetzungsvarianten. Im Gegensatz zur dualen Finanzierung trägt bei der monistischen Finanzierung eine einzige Instanz (meist die Krankenkassen) alle Kosten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Referat?
Schlüsselwörter sind: Krankenhausfinanzierung, duale Finanzierung, monistische Finanzierung, Gesundheitsreform 2000, Investitionskosten, Betriebskosten, Krankenkassen, Bundesländer, Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG), Diagnosis Related Groups (DRG), Sozialpolitik, Kostendeckung, Investitionsstau.
Welche Kapitel umfasst das Referat?
Das Referat umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zur historischen Entwicklung der Krankenhausfinanzierung (inkl. Unterkapitel zu den Grundzügen und Problemen der dualen Finanzierung), ein Kapitel zu den Grundzügen und Prinzipien der monistischen Krankenhausfinanzierung und ein Fazit.
Welche Akteure waren an den Kontroversen um die Krankenhausfinanzierung beteiligt?
An den Kontroversen waren das Gesundheitsministerium, die Krankenkassen, die Krankenhausbetreiber und die Gewerkschaften beteiligt, die zwischen dualer und monistischer Finanzierung stritten.
Was ist das Fazit des Referats?
Das Fazit des Referats wird im Referat selbst zusammengefasst. Es bewertet die Vor- und Nachteile der beiden Systeme und beleuchtet die Herausforderungen im Kontext der Gesundheitsreform 2000.
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- Arnold Rekittke (Author), Heike Dremmen (Author), 2001, Krankenhausfinanzierung - duale vs. monistische Finanzierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28860