Der Besitz und die Ausübung von Macht spielt in praktisch allen Formen der menschlichen Interaktion eine wichtige Rolle und bedingt auf unterschiedlichste Weise persönliche und soziale Strukturen. Dabei ist sowohl in der betriebswirtschaftlichen wie auch in der organisationspsychologischen Forschung längst bekannt, dass die realen Machtverhältnisse in Organisationen von den formal vorgegebenen Strukturen abweichen können.
Machtverhältnisse haben einen bedeutenden Einfluss auf das Verhalten von Organisationsmitgliedern, dadurch prägen informelle Machtverhältnisse auch die ökonomische Effizienz einer Organisation. Die formal vorgegebene positionsgebundene Macht basiert hauptsächlich auf hierarchischen Strukturen, während die informelle Macht nicht zwangsläufig auf eine hierarchische Struktur angewiesen ist. Sie ist vielmehr abhängig von interpersonalen Beziehungen.
Die informelle Macht kann die formellen Machtstrukturen stärken, genauso ist im organisationalen Alltag aber zu beobachten, dass informelle Einflüsse negative Wirkungen entfalten. Sie besitzt somit gegenüber der formellen Macht eine eigenständige Qualität.
In der vorliegenden Arbeit soll die Literatur zur informellen Macht in Organisationen systematisiert werden, um sie anschließend einer kritischen Würdigung zu unterziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Macht im organisationalen Kontext
- Definition des Machtbegriffs
- Deduktive Erklärungsansätze: Machtgrundlagen
- Machtbasentypologie nach French / Raven
- Erweiterungen und Ergänzungen zur Machtbasentypologie
- Quellen der Macht nach Morgan
- Grundlagen der Macht nach Crozier / Friedberg
- Weitere Klassifikationen zu Machtgrundlagen im Überblick
- Abgrenzung formeller und informeller Macht
- Induktive Erklärungsansätze: Machtstrategien
- Legitimationsquellen der informellen Machtzuerkennung
- Erscheinungsformen der informellen Machtausübung
- Motive des Machstrebens von Individuen in Organisationen
- Machtstrategien
- Mikropolitische Akteure und Verhaltensweisen
- Einflussstrategien von Geführten
- Machiavellismus als mikropolitische Haltung
- Negative Auswirkungen informeller Machtausübung
- Kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die Literatur zur informellen Macht in Organisationen zu systematisieren und kritisch zu analysieren. Dabei werden die historische Entwicklung der Machtforschung im organisationalen Kontext, deduktive und induktive Erklärungsansätze für Machtphänomene sowie die Erscheinungsformen und Auswirkungen informeller Machtausübung beleuchtet.
- Definition und Abgrenzung des Machtbegriffs, insbesondere im Hinblick auf formelle und informelle Macht
- Die verschiedenen Grundlagen der Machtausübung und ihre Auswirkungen auf das Verhalten von Organisationsmitgliedern
- Die Legitimationsquellen der informellen Machtzuerkennung, insbesondere psychologische und strukturelle Faktoren
- Machtstrategien und Mikropolitik im organisationalen Kontext
- Die kritische Würdigung der Literatur und die Ableitung von Empfehlungen für die weitere Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Das Kapitel liefert eine Einleitung in das Thema informelle Macht und deren Bedeutung im organisationalen Kontext. Es werden die zentralen Forschungsfragen der Arbeit skizziert und die Struktur der Arbeit dargestellt. - Kapitel 2: Macht im organisationalen Kontext
Dieses Kapitel widmet sich der Definition des Machtbegriffs und beleuchtet die historischen Entwicklungen der Machtforschung im organisationalen Kontext. Es werden verschiedene Erklärungsansätze für die Entstehung von Macht und die Abgrenzung formeller und informeller Macht diskutiert. - Kapitel 3: Legitimationsquellen der informellen Machtzuerkennung
Im Fokus dieses Kapitels stehen die Quellen der informellen Machtzuerkennung. Es werden psychologische Determinanten wie Zutrauen, Vertrauen und Sympathie sowie strukturelle Voraussetzungen für die Entstehung informeller Macht analysiert. Des Weiteren wird die Nutzung informeller Machtpotenziale durch formelle Führungsinstanzen betrachtet. - Kapitel 4: Erscheinungsformen der informellen Machtausübung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Erscheinungsformen der informellen Machtausübung. Es werden die Motive des Machstrebens von Individuen in Organisationen beleuchtet sowie verschiedene Machtstrategien und Mikropolitik-Ansätze diskutiert. Der Einfluss des Machiavellismus auf die Ausübung informeller Macht wird ebenfalls thematisiert. Abschließend werden die negativen Auswirkungen informeller Macht auf die Akteure in der Organisation beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der informellen Macht in Organisationen. Zentrale Themen sind die Definition des Machtbegriffs, die Abgrenzung formeller und informeller Macht, die Legitimationsquellen der informellen Machtzuerkennung sowie die Erscheinungsformen der informellen Machtausübung. Die Arbeit setzt sich kritisch mit der Literatur auseinander und leitet Empfehlungen für die weitere Forschung ab. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Macht, Machtausübung, informelle Macht, Legitimation, Mikropolitik, Machiavellismus, Führung, Organisation.
- Quote paper
- B.Sc. (Univ.) Daniel Gansmeier (Author), 2014, Informelle Macht in Organisationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288294