Überblick Produktionsplanung und -steuerung
1. Planung
1.2 Planungsmerkmale
1.3 Durchführung der Planung
2. Steuerung
2.1 Begriffe der Steuerung
2.2 Steuerungsmerkmale
2.3 Durchführung der Steuerung
3. REFA - Standardprogramm Planung und Steuern
...
Erzeugnisse und Arbeitsunterlagen
Programme und Aufträge
Durchlaufzeiten- und Terminermittlung
1. Planung
1.1 Begriffe und Aufgaben
Stichworte: Planen, Plan, Ziel, Zielplanung, Ablaufplanung, Arbeitsaufgabe, Mittelplanung, Planungshorizont, strategische Planung, taktische Planung, operative Planung
- Definition Planung
- Aufgaben der Planung (1.1-2)
- Weitere Begriffe zur Planung: Ziele, Zielplanung
- Ergebnisse der Ablaufplanung werden dargelegt in z.B.
- Arbeitsplänen
- Fristenplänen
- Mittelplanung: Festlegung von
- Systemelemente
- Menschen
- Betriebsmittel
- Eingaben (Material, Infos, Energie, Kapital)
- Ergebnisse: z.B. Stücklisten, Personalbedarfsplan, Investitionspläne
- Ablauf- und Mittelplanung werden zeitlich nicht hintereinander, sondern in gegenseitiger Abhängigkeit durchgeführt
- Wiederholung: Bereiche in einem Betrieb (1.1-4)
1.2 Planungsmerkmale
- Vorbemerkung
- In Literatur und Praxis werden unterschiedliche Planungsmerkmale vorgeschlagen und verwendet; können sich in Inhalt überschneiden
- Hier:
- Planungshorizont (kurz-, mittel-, langfristig)
- Planungsstufe (strat., takt., operativ)
- Teilplanung
- Planungsebene (Konzern, Unternehmen, Bereich, Werk, ...)
- Planungshorizont (1.2-1)(Zeitabschnitt, für den die Planung Gültigkeit hat)
- zeitliche Abgrenzung ist für jedes Unternehmen von Fall zu Fall festzulegen, vor allem in Abhängigkeit vom Erzeugnisprogramm.
- Planungsstufe
- Gesamtplanung eines Industriebetriebs lässt sicht in drei Planungsstufen einteilen :
1. strategische Planung
2. taktische Planung
3. operative Planung
- Bemerkung: Die Begriffe „taktisch“ und „operativ“ werden in der Literatur nicht einheitlich verwandt
- Teilplanung
- Die gleichzeitige Planung des gesamten Geschehens eines Unternehmens ist nicht möglich => Teilplanung für einzelne Bereiche u. Teilbereiche
- Koordination der Teilplanung notwendig
- Planungsebene
1.3 Durchführung der Planung
- Hängt von der Komplexität der Planungsaufgabe ab
- Einfache Planungsaufgabe
- Lösungswege in allen Schritten vorbestimmen
=> Routine möglich
- Durchführung erfolgt nach einem vorgegebenen Modell oder Schema
- Bsp: Erstellung von NC-Programmen
Erstellen von Arbeitsplänen
- Auch genannt: determinierte Planung
- Komplexe Planungsaufgaben
- Schrittfolge nur in begrenztem Umfang eindeutig vorhehrbestimmbar
- Wichtiger Bestandteil: die Zielplanung, d.h. häufig konkurrieren viele Ziele miteinander
- Häufig Wechselwirkung zu anderen Teilplanungen
- Zur Lösung häufig ein Planungsteam erforderlich
- Durchführung von komplexen Planungsaufgaben (1.3 – 1)
- hier nur allgemeine definierbare Phasen eingeführt, die im allgemeinen nicht so linear und störungsfrei ablaufen (Rückkopplungen möglich!)
2. Steuerung
2.1 Begriffe der Steuerung
- Def. Steuerung: 2.1 - 1
- Steuern immer dann erforderlich, wenn geplante Aufgaben durchgeführt werden
- Im Industriebetrieb:
a) durch Annahme von Kundenbestellungen…
b) durch das Verabschieden verbindlicher Programme…
… beginnt das Steuern!
- Aufgaben der Steuerung
- Weitere Begriffe der Steuerung
- das Veranlassen umfasst alle Aufgaben vorbereitenden Maßnahmen
- überwachen und sichern wird aufgabenbegleitend durchgeführt
- sichern beginnt mit dem Ermitteln der Störungsursachen.
a) entweder korrigierend in die Aufgabendurchführung eingreifen
b) Planung ändern
- Abgrenzung, Planung ↔ Steuerung
- Greifen eng ineinander
- Steuern beginnt immer dann, wenn entschieden wurde, die Planung zu realisieren
- ein Plan kann für gewisse Zeit auf die Seite gelegt werden, ohne dass er deshalb an Bedeutung verlieren muss.
2.2 Steuerungsmerkmale
- Vormerkung: hier wollen wir betrachten:
- Steuerungsphasen
- Steuerungsziele
- Steuerungsebene
- Steuerungsphase
- Das sind:
- Veranlassen
- Überwachen
- Sichern
- Erläuterung: s.o.
- Bedeutung der einzelnen Steuerungsphasen
- Hängt vom Unternehmen ab
- Art und Umfang der Aufträge (Fertigungs- und Montageaufträge)
- Art der Erzeugnisse (wenig- oder vielgliedrig)
- Art der Fertigung (Einzel-, Serien-, oder Massenfertigung)
- Bereich der gesteuert werden soll (Fertigung, Entwicklung, Instandhaltung)
- Steuerungsziele
- genaue Einhaltung der Termine
- günstig ist frühzeitiges Bekanntsein der durchzuführenden Aufgaben
- während der Durchführung der Aufgaben sollten keine Änderungen vorgenommen werden
- wenn genügend hoher Materialbestand vorliegt
- setzt hohen Kapazitätsbestand (d.h. viele Menschen, Betriebsmittel) voraus
- Kurze Durchlaufzeiten der Aufträge
- Begonnene Aufträge zügig zu Ende führen
- Führt zu geringer Kapitalbindung
- Geringe Kapitalbindung
- Kapital wird auch in Form wenig genutzter Betriebsmittel gebunden
- Hohe Auslastung der Kapazitäten
- Gegeben bei hohem Materialbestand (dadurch hohe Kapitalbindung)
- Bei Bildung großer Losgrößen (dadurch Erhöhung der Durchlaufzeit)
- Konkurrierende Ziele, d.h. man spricht vom „Dilemma“ der Ablaufplanung
=> Lösung ist ein Kompromiss
- deshalb ist eine Gewichtung der Ziele erforderlich
- heute in der Betrieblichen Praxis sehr oft „Reihenfolge des Erreichens der Ziele“:
1. Einhaltung der Termine
2. kurze Durchlaufzeiten
3. möglichst gleichmäßige und volle Auslastung der Kapazitäten
- Steuerungsebenen
2.3 Durchführung der Steuerung
- Modell des Regelkreises – übertragen auf die Steuerung
- Wichtige Anerkennung
- Es müsste von „Regeln“ gesprochen werden, trotzdem wollen wir hier statt Regeln den in der Praxis allgemein üblichen Begriff Steuern verwenden
3. REFA - Standardprogramm Planung und Steuern
- siehe Literatur: Methodenlehre der Betriebsorganisation von REFA Planung und Steuerung Teil 1
Erzeugnisse und Arbeitsunterlagen
1. Begriffe zur Erzeugnisstruktur (1-1)
- DIN 199, insbesondere Teil2
- Erzeugnisse: auch genannt
- Produkt / Ware / Gut / Artikel
- Bemerkung: Die folgenden Ausführungen beschränken sich auf den Bereich Fertigungstechnik
- Gruppe: unterschiedliche Gruppenabgrenzungen möglich z.B.:
- Funktionsgruppe
- Fertigungs- oder Montagegruppe
- Aber auch
- Lagergruppe
- Zukaufgruppe
- Verkaufsgruppe
- Teil wird oft in Wortkombinationen verwendet z.B. Einzelteil, Rohteil, Ersatzteil(Gruppe, Erzeugnis)
- Bsp.: Grundstoff: Erz, Bauxit, Kohle, Haut
- Bsp.: Rohmaterial: Stahl, Aluminium, Rohglas, Kunststoffpulver
- Bsp.: Halbzeug: insbesondere durch Walzen, Ziehen, Pressen, Schmieden, Weben, hergestellte Bleche, Stangen, Rohre, Seile, Bänder, Gewebe usw.
- Erzeugnisstruktur: kann dargestellt werden
c) grafisch (Als Strukturbild)
d) tabellarisch (z.B. als Strukturstückliste)
Erzeugnisgliederung wird grafisch dargestellt in Form eines Stammbaumes (DIN 199, Teil5)
Begriffswahl für weitere Betrachtungen:
Erzeugnis (E)
(für Produkt, Gut, Ware, Anlage, Gerät, System, Artikel, Apparat o.ä)
Gruppe (G)
(oft auch Baugruppe genannt, Gruppe 1. bis n-ter Ordnung)
Teil (T)
(REFA – Begriff, nur durch Zerstörung zerlegbar, deshalb in DIN 199 an dieser Stelle der Begriff „Einzelteil“)
Rohstoff (R)
(Grundstoff, Rohmaterial, Halbzeug, Rohteil, vorbearbeitetes Teil, Umarbeitsteil)
(REFA – Begriff, in DIN 199 nur die Einzelbegriffe, nicht der „REFA- Sammelbegriff“ „Rohstoff“ aufgeführt)
Bemerkung: Alle Begriffe sind stark branchen-, firmen- und organisationsabhängig!
2. Erzeugnisgliederung
- Gliederungsgesichtspunkte (2-1)
- Gruppen, Teile und Rohstoffe werden gemäß Gliederungsgesichtspunkt den unterschiedlichen Erzeugnisebenen zugeordnet (Das Erzeugnis steht immer in Ebene 0)
- Zusammenbaugesichtspunkt
- d.h. Gliederung nach Fertigungsebenen oder auch genannt nach Fertigungsablauf
- Bsp.: Bremsleitung KFZ
a) zur Gruppe Bremssystem aus Sicht „Erzeugnisfunktionsgesichtspunkt“
b) zur Gruppe Rahmen aus Sicht „Zusammenbaugesichtspunkt“
- Diese Struktur ist Grundlage für Arbeitspläne und die zeitlichen Betrachtungen der Herstellung (in Fristenplänen bzw. Terminübersichten)
- Bedarfsermittlungsgesichtspunkt
- Auch Gliederung nach Dispositionsebenen bzw. Dispositionsstufen genannt (Bedarfsermittlung [REFA] = Disposition = Was brauche ich warum?)
- Alle Wiederholteile (Also alle gleichen Teile, Gruppen oder Rohstoffe) werden jeweils derselben Ebene zugeordnet, und zwar derjenigen Ebene, in der sie zum ersten mal von der Rohstoffebene ausgehend vorkommen
- Für die Bedarfsermittlung wird i.d.R. jedoch nicht nur ein einziges Erzeugnis, sondern ein (Erzeugnis-)Sortiment betrachtet
- Beispiele für Erzeugnisstrukturen (2-2)
//Übung 1 (Siehe Mitschrift)
3. Stücklisten
3.1 Begriff und Bedeutung
- Anliegen
- Grundlage einer wirtschaftlichen Fertigung mehrgliedriger Erzeugnisse sind die sog. Standard Arbeitsunterlagen: Zeichnungen, Stücklisten und Arbeitspläne
- Stücklisten geben die mengenmäßige Zusammensetzung aus Gruppen, Teilen und Rohstoffen usw. an
- Zeichnungen dokumentieren Form und Abmessung
- Zeichnung ist bildliche Darstellung der Erzeugnisse
- Stückliste ist eine formalisierte (tabellarische) Darstellung der Erzeugnisse
- Begriff (3.1-1)
- Stücklisten können auf Zeichnungen angeordnet sein oder werden als getrennte Listen geführt
- Andere Begriffe
- „Stückliste“ insbesondere in der Metallverarbeitung üblich
- Bedeutung
- Stücklisten sind die Grundlage für die Mengenbestimmung
- Bedeutung z.B. für
- Arbeitsplanerstellung
- Bedarfsermittlung und Beschaffung
- Materialbereitstellung und Montage
- Vor-, Zwischen- und Nachkalkulation
3.2 Grundaufgaben von Stücklisten
- Unterteilung aller Stücklisten
- Unterscheidung in
- Grundaufgaben
- Erweiterung um Varianten von Erzeugnissen zu betrachten
- Erzeugnisstruktur kann prinzipiell in 2 Richtungen durchlaufen werden
- Abwärts -> analytische Betrachtung
Woraus besteht ein Erzeugnis?
Antwort geliefert in:
- Mengenübersichtsstückliste
- Struktur
- Baukasten
- Aufwärts -> synthetische Betrachtung
In welchem Erzeugnis bzw. in welcher Gruppe ist eine Gruppe/Teil/Rohstoff enthalten?
Antwort geliefert in:
- Verwendungsnachweise
- Benennung, Inhalt und Umfang der Stücklisten hängt von ihrem Aufbau und der Verwendung ab
- Aufzählungsstückliste
- nicht genormt
- dient insbesondere der Vollständigkeitsprüfung
- Gruppen und Teile werden aufgeführt
- Mengenübersichtsstückliste
- auch Übersichts-, Mengen- oder Elementarstückliste zeit
- keine Strukturierung nach DIN nur Teile aufgeführt
(gemäß Lit. Bzw. Praxis auch Gruppen als Teile aufgefasst
-> deshalb auch Gruppen in dieser Stücklistenart mit aufgeführt)
- Einsatzmöglichkeiten
- Bei Erzeugnissen mit einfacher Struktur
- Grundlage der Teile Bedarfsermittlung oder
- Monatgebereitstellung
- Strukturliste
- Angabe der Erzeugnisstruktur z.B. durch
- Angabe der Gliederungsebene (Zahlenangabe)
- Einrücken
- Formen (Pfeile, Kreuze)
- Vollständige Darstellung der Struktur(Gliederung) eines Erzeugnisses (Erzeugnisstruktur wird dabei senkrecht durchlaufen)
- An verschiedenen Stellen im Erzeugnis verwendete Gruppen erscheinen mehrfach (z.B. Gruppe G5), mit allen ihren Teilen!
- Die Mengenangabe ergibt sich, indem die Menge des zugehörigen Teiles oder der Gruppe mit der Mengenangabe der übergeordneten Gruppen bis hin zur Erzeugnisebene multipliziert wird
- Nachteil:
- Art der Mengenangabe erschwert die Bedarfsermittlung und den Änderungsdienst
- Stücklisten Umfang wird schnell vergrößert, da „alles“ dargestellt wird, d.h. viele Blätter
- Baukastenstückliste
- Grundlage hier: Erzeugnisstruktur nach dem Zusammenbaugesichtspunkt
- Ein mehrgliedriges Erzeugnis hat immer mehrere Baukastenstücklisten (-> Stücklistensatz)
- Mengenangaben beziehen sich auf die Menge 1 des im Stücklistenkopf genannten Erzeugnisses oder der Gruppe
- Umfang einer Stückliste geringer als bei anderen Formen, dafür allerdings größere Anzahl an Stücklisten
- Kleinster Speicherbedarf -> in der EDV
- Struktur schwer erkennbar -> als zusätzliches Strukturbild eine „Gruppenübersicht“ (Folie 1-4) verwendet
- Leichter Änderungsdienst
3.3 REFA Lehrstückliste
- Stücklisten sind in der Praxis sehr unterschiedlich. Daten hängen von der Branche und Verwendungszweck ab
- REFA-Lehrstatistik für Lehrzwecke, enthält fast alle prinzipiell möglichen Daten (ist eine Art Maximalstückliste)
Folie 3.3-1
3.4 Stücklistensverwendung (3.4-1 / 3.1-1)
- Zu Konstruktionsstückliste
- kann auf der Zeichnung angebracht werden
- dokumentiert das Konstruktionsergebnis
- ist i.d.R. auftragsunabhängig und fertigungsneutral
=> ist in den meisten Fällen für die Fertigung nicht brauchbar, muss umstrukturiert werden.
- Zu Fertigungsstücklisten
- entstehen durch Aufbereitung oder Ergänzung aus der Konstruktionsstückliste
- kann auch auftragsabhängige Daten aufnehmen, da sie für die Terminermittlung (der Beschaffung, Fertigung) dienen kann
[...]
-
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