Schumpeter gehört neben Anthony Downs zu den beiden großen Vordenkern der ökonomischen Theorie der Demokratie. Beide betrachten Demokratie als einen Markt, auf dem politische Unternehmer um Wählerstimmen konkurrieren (vgl. Schmidt 2010: S. 181). Schumpeters Werk „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“ wird eine der ausführlichsten Analysen über die Funktionsweisen des Kapitalismus verdankt. Obwohl Schumpeter in seinem Werk Gedanken aus fast allen seinen früheren Schriften aufgreift, ist zu beachten, dass es vor dem speziellen Hintergrund des Zweiten Weltkriegs und der Weltwirtschaftskrise entstanden ist (vgl. McCraw 2008: S. 407). Im Gegensatz zu den normativen „klassischen“ Demokratietheorien entwirft Schumpeter eine minimalistische Demokratietheorie aus der empirisch erfahrbaren Realität, die sich auf eine prozedurale Definition der Demokratie beschränkt, die der Auswahl von politischen Eliten dient. Seine Ideen und inhaltlichen Ausführungen sind auch heute noch für die ökonomische Theorie der Politik zentral, denn er hat die Demokratie als Markt und nicht als Staatsform betrachtet (vgl. Schmidt 2010: S. 184, 195).
In dieser Arbeit soll es zentral um Schumpeters Verständnis von Demokratie gehen, seiner Auffassung über die Handlungsweisen von Politikern und seiner Ansicht von den Wähler/-innen. Da sich Schumpeter in dem oben genannten Werk intensiv mit dem politischen Konkurrenzkampf um die Regierungsmacht und dem Verhalten von Wählern auseinandersetzt sowie den Konsequenzen, die daraus für die Demokratie und ihre Ausführung resultieren.
Einleitend werden Kernpunkte aus Schumpeters ökonomischer Demokratietheorie vorgestellt. Anschließend wird eine Hauptthese aufgestellt, die sich aus seinen Ausführungen hinsichtlich der Funktionsweisen der Demokratie ergibt. Diese These wird anhand von Argumenten, die für und gegen seine Behauptung sprechen näher betrachtet. Den Abschluss dieser Arbeit bildet ein Fazit, welches die grundlegenden Erkenntnisse dieser Arbeit zusammenfasst und auch die wegweisenden Beiträge von Schumpeter zu den modernen Demokratietheorien aufzeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schumpeters Demokratietheorie
- Die Hauptthese
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Schumpeters ökonomischer Demokratietheorie und analysiert seine Sichtweise auf Demokratie, politische Führung und Wählerverhalten. Sie untersucht die Hauptthese, die sich aus Schumpeters Ausführungen über die Funktionsweise der Demokratie ergibt, und betrachtet Argumente, die für und gegen seine Behauptung sprechen.
- Schumpeters Verständnis von Demokratie als ein Verfahren zur Auswahl politischer Eliten
- Die Rolle des politischen Wettbewerbs und der Manipulation von Wählern
- Die Kritik an der „klassischen“ Demokratielehre und der Vorstellung eines Gemeinwohls
- Die Bedeutung der Massenpsychologie und die Beeinflussbarkeit von Wählern durch die Politik
- Die Folgen von Schumpeters Demokratietheorie für die politische Entscheidungsfindung
Zusammenfassung der Kapitel
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Einleitung
Die Einleitung stellt Schumpeter als einen der wichtigsten Vordenker der ökonomischen Theorie der Demokratie vor und erläutert den Kontext seines Werks „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“. Sie skizziert die zentralen Themen der Arbeit, die sich auf Schumpeters Verständnis von Demokratie, politische Führung und Wählerverhalten konzentrieren.
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Schumpeters Demokratietheorie
Dieses Kapitel beleuchtet Schumpeters „realistische“ Demokratietheorie, die er im Gegensatz zur „klassischen“ Demokratielehre aus der empirischen Realität entwickelt hat. Es wird Schumpeters Abgrenzung vom Konzept des Gemeinwohls und seine Betonung des politischen Wettbewerbs um Führungspositionen erläutert. Darüber hinaus werden die sechs Bedingungen für eine funktionierende Demokratie nach Schumpeter vorgestellt.
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Die Hauptthese
Dieses Kapitel stellt Schumpeters Hauptthese vor, die besagt, dass Demokratie für ihn lediglich eine Methode zur Auswahl politischer Eliten ist, ohne dass den Bürgern weitere Partizipationsmöglichkeiten eingeräumt werden. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Schumpeters und Webers Sichtweise auf politische Führung sowie die Kritik an der „klassischen“ Demokratielehre und der Vorstellung eines Gemeinwohls diskutiert. Das Kapitel beleuchtet auch die Bedeutung der Massenpsychologie und die Beeinflussbarkeit von Wählern durch die Politik.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die ökonomische Theorie der Demokratie, Schumpeters Demokratietheorie, politische Führung, Wählerverhalten, der politische Wettbewerb, die „klassische“ Demokratielehre, das Gemeinwohl, die Massenpsychologie und die Beeinflussbarkeit von Wählern durch die Politik.
- Quote paper
- Jennifer Reimer (Author), 2013, Die Elitendemokratie von Joseph A. Schumpeter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288128