Im Rahmen der Rehabilitation, speziell im Bereich der unteren Extremitäten sowie der Prävention von Verletzungen, stellt die Gleichgewichtsfähigkeit eine bedeutende Rolle in der Wiedererlangung und der Erhaltung einer adäquaten Alltagsmotorik dar. Häufig wird hier das Training der Propriozeption angeführt. Die Propriozeptoren stellen anatomisch ein kinästhetisches System von Rezeptoren dar, die die Gelenkstellung, die Bewegungsgeschwindigkeit sowie die Muskelkraft messen (Lehmann-Horn, 2010). Der Propriozeption wird ein erheblicher Teil zur Aufrechterhaltung der Gleichgewichtsfähigkeit zugesprochen. Beispielsweise kommt es durch Verletzungen am Bandapparat des Kniegelenks zu einer veränderten Wahrnehmung der Bewegung sowie zu einer verminderten Reproduzierbarkeit der Gelenkstellung, welche sich negativ auf die Erhaltung der Gelenkstabilität und auf die Gleichgewichtsfähigkeit auswirken kann (Wilke & Froböse, 2003; Wilke & Froböse, 2003). Von einigen Autoren wird beschrieben, dass Propriozeptoren in der Lage seien, den Zustand und die Veränderung von Gelenkwinkeln zu erfassen (Ashton-Miller, Wojtys, Huston, & Fry-Welch, 2001; Bosco & Poppele, 2001). Teilweise wird in der Literatur berichtet, dass der Begriff Propriozeption, bezogen auf komplexe koordinativ anspruchsvolle Bewegungsabläufe, die falsche Bezeichnung zu sein scheint. Hier wird sodann der Begriff des sensomotorischen Trainings vorgeschlagen (Haas & Schmidtbleicher, 2006; Haas, Schulze-Cleven, Turbanski, & Schmidtbleicher, 2007). Obwohl Lephart und Co. (1997) schon vor einigen Jahren herausgefunden haben, dass eine verbesserte Propriozeption zu optimalen Bewegungsmustern führt und Verletzungen vorgebeugt werden können gibt es bislang nur wenige Studien, die den Einfluss eines sensomotorischen Trainings (Gleichgewichtstraining) auf die propriozeptiven Leistungen in Gelenken, speziell in Kniegelenken testet (Cuğ, Ak, Ozdemir, Korkusuz, & Behm, 2012). Daraus resultierend ergibt sich folgende Zielsetzung, die in Kapitel 2 vorgestellt wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Problemstellung
- 2 Zielsetzung
- 3 Gegenwärtiger Kenntnisstand
- 3.1 Darstellung des Konstrukts Gleichgewichtsfähigkeit mit Bezug zu den sportmotorischen Fähigkeiten
- 3.1.1 Konstrukt der Gleichgewichtsfähigkeit
- 3.1.2 Gleichgewichtsfähigkeit im Zusammenhang mit Bezug zu den sportmotorischen Fähigkeiten
- 3.2 Analysatoren der Gleichgewichtsfähigkeit
- 3.2.1 Der staticodynamische Analysator in Bezug zum Vestibularapparat
- 3.2.2 Der kinästhetischer Analysator
- 3.2.3 Der taktile Analysator
- 3.2.4 Der optische Analysator
- 3.2.5 Der akustische Analysator
- 3.3 Bezug der Gleichgewichtsfähigkeit zur Propriozeption bzw. Sensomotorik
- 3.3.1 Propriozeption - Wahrnehmung der Körperstellung und – bewegung in Bezug zur Gleichgewichtsfähigkeit
- 3.3.2 Sensomotorik-Steuerung und Kontrolle von Bewegungen in Bezug zur Gleichgewichtsfähigkeit
- 3.4 Bedeutung der Gleichgewichtsfähigkeit im Alltag und in der Rehabilitation
- 3.4.1 Trainierbarkeit der Gleichgewichtsfähigkeit
- 3.4.2 Gleichgewichtsfähigkeit im Alltag
- 3.4.3 Gleichgewichtstraining in der Rehabilitation
- 3.5 Darstellung des aktuellen Kenntnisstandes zu propriozeptivem bzw. sensomotorischem Training
- 3.5.1 Allgemeine Übersicht zum aktuellen Kenntnisstand in Bezug zum propriozeptiven bzw. sensomotorischen Training
- 3.5.2 Studien zum propriozeptiven bzw. sensomotorischen Training bezogen auf den Gelenkstellungssinn
- 3.1 Darstellung des Konstrukts Gleichgewichtsfähigkeit mit Bezug zu den sportmotorischen Fähigkeiten
- 4 Methodik
- 4.1 Studiendesign
- 4.2 Untersuchungsablauf und Zeitplanung
- 4.2.1 Untersuchungsplan
- 4.2.2 Probandenkollektiv
- 4.2.3 Testverfahren - Diagnostik zur Ermittlung des Stellungssinns
- 4.2.4 Testdurchführung
- 4.2.5 Untersuchungszeit und - situation
- 4.2.6 Untersuchungsablauf
- 4.3 Untersuchungsdurchführung
- 4.3.1 Beschreibung der Interventionsphase
- 4.3.2 Trainingsaufbau inkl. Belastungsparameter
- 4.3.3 Trainingsgeräte
- 4.3.4 Grundregeln beim Durchführen des Trainings
- 4.4 Datenauswertung
- 4.4.1 Techniken der Datenerhebung
- 4.4.2 Techniken der Datenauswertung
- 4.5 Geräte/Hilfsmittel
- 4.6 Statistik
- 5 Ergebnisse
- 5.1 Deskriptive Statistik
- 5.2 Ergebnisse der statistischen Überprüfung
- 6 Diskussion
- 7 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die Effektivität eines sechswöchigen Gleichgewichtstrainings auf die Propriozeption. Ziel ist es, den Einfluss gezielten Trainings auf die Wahrnehmung der Körperstellung und -bewegung zu quantifizieren. Die Arbeit stützt sich auf einen quantitativen Ansatz.
- Gleichgewichtsfähigkeit und ihre Komponenten
- Propriozeption und ihre Rolle im Gleichgewicht
- Sensomotorisches Training und seine Auswirkungen
- Methodische Vorgehensweise bei der Untersuchung
- Auswertung und Interpretation der Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung und Problemstellung: Die Einleitung betont die Bedeutung der Gleichgewichtsfähigkeit in Rehabilitation und Verletzungsprävention, insbesondere im Bereich der unteren Extremitäten. Sie führt den Begriff der Propriozeption ein und beschreibt deren Rolle bei der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts. Weiterhin werden die Auswirkungen von Verletzungen auf die Propriozeption und die daraus resultierende Beeinträchtigung der Gleichgewichtsfähigkeit erläutert. Die Einleitung hebt den Mangel an Studien hervor, die den Einfluss von sensomotorischem Training auf die propriozeptiven Leistungen in Gelenken untersuchen, was die Zielsetzung der Arbeit begründet.
2 Zielsetzung: Dieses Kapitel beschreibt die Zielsetzung der Studie: die Untersuchung der Effektivität eines sechswöchigen Gleichgewichtstrainings auf die Propriozeption mittels quantitativer Analyse.
3 Gegenwärtiger Kenntnisstand: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Gleichgewichtsfähigkeit, ihren Analysatoren (vestibulär, kinästhetisch, taktil, optisch, akustisch), und ihrem Zusammenhang mit Propriozeption und Sensomotorik. Es beleuchtet die Bedeutung der Gleichgewichtsfähigkeit im Alltag und in der Rehabilitation sowie die Trainierbarkeit der Gleichgewichtsfähigkeit und den aktuellen Kenntnisstand zum propriozeptiven bzw. sensomotorischen Training und den Einfluss auf den Gelenkstellungssinn.
4 Methodik: Dieses Kapitel detailliert die Methodik der Studie, einschließlich des Studiendesigns, des Untersuchungsablaufs, der Probandenauswahl, der Testverfahren zur Ermittlung des Stellungssinns, der Testdurchführung, der Untersuchungszeit und -situation, der Interventionsphase, des Trainingsaufbaus mit Belastungsparametern, der verwendeten Trainingsgeräte, der Grundregeln beim Training, der Datenerhebung und -auswertung, sowie der verwendeten Statistik.
Schlüsselwörter
Gleichgewichtsfähigkeit, Propriozeption, Sensomotorik, Gleichgewichtstraining, propriozeptives Training, Gelenkstellungssinn, Rehabilitation, Prävention, quantitative Analyse.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Effektivität eines Gleichgewichtstrainings auf die Propriozeption
Was ist der Gegenstand der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Effektivität eines sechswöchigen Gleichgewichtstrainings auf die Propriozeption (die Wahrnehmung der Körperstellung und -bewegung). Der Fokus liegt auf der quantitativen Analyse des Einflusses gezielten Trainings auf diese Wahrnehmung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Gleichgewichtsfähigkeit und ihre Komponenten, die Rolle der Propriozeption im Gleichgewicht, sensomotorisches Training und seine Auswirkungen, die methodische Vorgehensweise der Untersuchung, sowie die Auswertung und Interpretation der Ergebnisse. Sie umfasst einen umfassenden Literaturüberblick zum aktuellen Kenntnisstand und detaillierte Beschreibungen der Methodik, der Datenerhebung und -auswertung.
Welche Kapitel enthält die Arbeit?
Die Arbeit ist gegliedert in folgende Kapitel: Einleitung und Problemstellung, Zielsetzung, Gegenwärtiger Kenntnisstand (inkl. Konstrukt der Gleichgewichtsfähigkeit, Analysatoren der Gleichgewichtsfähigkeit, Bezug zur Propriozeption/Sensomotorik, Bedeutung im Alltag und in der Rehabilitation, aktueller Kenntnisstand zum propriozeptiven/sensomotorischen Training), Methodik (inkl. Studiendesign, Untersuchungsablauf, Probandenkollektiv, Testverfahren, Datenauswertung, Geräte/Hilfsmittel, Statistik), Ergebnisse (deskriptive Statistik und Ergebnisse der statistischen Überprüfung), Diskussion und Zusammenfassung.
Welche Methodik wurde angewendet?
Die Arbeit verwendet einen quantitativen Ansatz. Die Methodik umfasst ein detailliertes Studiendesign, einen beschriebenen Untersuchungsablauf mit Probandenauswahl, Testverfahren zur Ermittlung des Stellungssinns, die Beschreibung der Interventionsphase (sechswöchiges Gleichgewichtstraining), den Trainingsaufbau mit Belastungsparametern, die verwendeten Trainingsgeräte, die Datenerhebungs- und Auswertungstechniken sowie die angewandte Statistik.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert deskriptive Statistiken und die Ergebnisse der statistischen Überprüfung der erhobenen Daten. Die Ergebnisse zeigen den Einfluss des sechswöchigen Gleichgewichtstrainings auf die Propriozeption.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Gleichgewichtsfähigkeit, Propriozeption, Sensomotorik, Gleichgewichtstraining, propriozeptives Training, Gelenkstellungssinn, Rehabilitation, Prävention, quantitative Analyse.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung der Arbeit ist die quantitative Untersuchung der Effektivität eines sechswöchigen Gleichgewichtstrainings auf die Propriozeption. Es soll der Einfluss des Trainings auf die Wahrnehmung der Körperstellung und -bewegung quantifiziert werden.
Was ist die Bedeutung der Arbeit?
Die Arbeit leistet einen Beitrag zum Verständnis der Effektivität von Gleichgewichtstraining auf die Propriozeption. Die Ergebnisse sind relevant für die Rehabilitation und Prävention von Verletzungen, insbesondere im Bereich der unteren Extremitäten.
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- Vicky Tlatlik (Autor), 2014, Training der Gleichgewichtsfähigkeit und Effekte auf die Propriozeption, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288062