„Wir sind - aus neurobiologischer Sicht - auf soziale Resonanz und Kooperation angelegte Wesen. Kern aller menschlichen Motivation ist es, zwischenmenschliche Anerkennung, Wertschätzung, Zuwendung zu finden und zu geben" (Bauer, 2007, S. 21). Weiter schreibt Bauer, dass das natürliche Ziel der Motivationssysteme soziale Gemeinschaft und gelingende Beziehungen in allen Formen sozialen Zusammenwirkens mit Menschen ist (vgl. ebd. S. 34). Er vertritt die Ansicht, dass die stärkste und beste Droge für den Menschen der andere Mensch ist (vgl. ebd. S. 52). "Nichts aktiviert die Motivationssysteme so sehr wie der Wunsch, von Anderen gesehen zu werden, die Aussicht auf soziale Anerkennung und Erleben positiver Zuwendung" (Bauer, 2007, S. 35). Zudem meint er, dass die Motivationssysteme abschalten, wenn keine Chance auf soziale Zuwendung besteht, und sie anspringen, wenn das Gegenteil der Fall ist (vgl. ebd. S. 35). Im Bezug zu meinem Thema personenzentrierte Haltung und Führung kann der Vorgesetzte viel Potenzial freilegen, wenn er den Mitarbeitern gezielt soziale Anerkennung zukommen lässt. Im Bezug zu der Institution ist mit den Gefangenen eine hohe Professionalität der Mitarbeitenden gefordert. Einerseits stehen sich Angestellte und Gefangene eher feindselig gegenüber (Kontrollen, Sanktionen, etc.). Anderseits steht, je nach Delikt, dieses im Vordergrund und nicht der Mensch. Hinzu kommt, dass der Trend der Gesellschaft eher für einen „härteren“ Vollzug der Strafe ist. Hier stellt sich die Frage, wie viel Humanismus Menschen erwarten dürfen, die ein Delikt begannen haben, und die von der Gesellschaft weggesperrt wurden? Ein breites Spannungsfeld öffnet sich hier. Der Autor beschreibt in der Diplomarbeit die Totale Institution (Gefängnis). Zudem setzt er sich mit dem Thema der "Personenzentrierten Haltung in einer Leitungsfunktion" und der "Führungsrolle" vertieft auseinander. Zu den Themen personenzentrierter Ansatz und Führungsrolle werden die wesentlichen grundlegende Anforderungen einer Führungsperson aufgezeigt. Der Autor beschreibt zudem, wie sich Mitarbeiter im Einklang mit der personenzentrierten Haltung führen lassen. Im Anhang befindet sich zudem noch ein Theorieteil zur Leistungsmotivation. Die Diplomarbeit eignet sich generell für alle Personen, die eine Führungsrolle übernehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Deklaration
- Einleitung
- Mein Arbeitsfeld in der totalen Institution
- Fragestellung
- Zielsetzungen
- Aufbau der Arbeit
- Leitbild
- Der Begriff „Totale Institution" nach E. Goffman
- Humanistische Menschenbild
- Grundlegende Prinzipien der Beziehungsgestaltung
- Überschaubare Wahlmöglichkeiten geben
- Kompetenzen
- Mitarbeiter führen und motivieren im Einklang mit der personenzentrierten Haltung
- Führungsstil
- Hierarchie der menschlichen Bedürfnisse nach Abraham Maslow
- Schlussfolgerung
- Auswertung und Beantwortung der Fragen
- Schlusswort
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Der Begriff „Totale Institution“ nach E. Goffman
- Faktoren der Leistungsmotivation
- Motive und Motivation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Leistungsnachweis „Die personenzentrierte Haltung im Einklang mit den Grundlagen der Führung in einer totalen Institution“ befasst sich mit der Anwendung der personenzentrierten Haltung in der Führung von Mitarbeitenden in einer totalen Institution, im Speziellen einer Strafanstalt. Der Text analysiert die Relevanz der personenzentrierten Haltung im Kontext der Führungsrolle und untersucht, wie diese Haltung die Motivation der Mitarbeitenden beeinflussen kann.
- Die personenzentrierte Haltung in der Führung
- Die Anwendung der personenzentrierten Haltung in einer totalen Institution
- Die Motivation von Mitarbeitenden in einer totalen Institution
- Die Relevanz des humanistischen Menschenbildes in der Führung
- Die Herausforderungen der Führung in einer totalen Institution
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort führt in die Thematik der personenzentrierten Haltung in der Führung ein und beleuchtet die Bedeutung von sozialer Resonanz und Kooperation für die Motivation von Menschen. Der Autor stellt die Frage, wie viel Humanismus in einer totalen Institution, wie einer Strafanstalt, angebracht ist, und wie die personenzentrierte Haltung in diesem Kontext umgesetzt werden kann.
Im Kapitel „Der Begriff „Totale Institution" nach E. Goffman“ wird die Definition einer totalen Institution nach Erving Goffman erläutert und die spezifischen Herausforderungen der Führung in diesem Kontext beleuchtet. Goffman beschreibt die soziale Distanz und die feindseligen Stereotypen, die zwischen Personal und Gefangenen in totalen Institutionen oft bestehen.
Das Kapitel „Humanistische Menschenbild“ stellt die grundlegenden Prinzipien des humanistischen Menschenbildes vor, die von der Annahme ausgehen, dass jeder Mensch auf Wachstum und Selbstaktualisierung ausgerichtet ist. Die Bedeutung von Respekt, Wertschätzung und Anerkennung für die Entwicklung und Motivation von Menschen wird hervorgehoben.
Im Kapitel „Mitarbeiter führen und motivieren im Einklang mit der personenzentrierten Haltung“ werden verschiedene Aspekte der Führung im Einklang mit der personenzentrierten Haltung beleuchtet. Der Autor diskutiert die Relevanz eines motivierenden Führungsstils, der die Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigt und ihnen Raum für Eigeninitiative und Selbstverwirklichung bietet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die personenzentrierte Haltung, die Führung in einer totalen Institution, die Motivation von Mitarbeitenden, das humanistische Menschenbild, die Herausforderungen der Führung in einer Strafanstalt und die Bedeutung von sozialer Resonanz und Kooperation für die Motivation von Menschen.
- Citar trabajo
- Roland Siegenthaler (Autor), 2014, Die personenzentrierte Haltung und die Grundlagen der Führung in einer totalen Institution, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287862