Im Jahr 2009 schätzte der internationale Währungsfonds die globalen Wertpapierverluste infolge der Finanzkrise 2007-2009 auf über 4 Billionen Dollar. Weltweit gerieten in dieser Zeit zahlreiche Unternehmen, nicht nur im Finanzsektor, durch enorme Wertverluste auf der Aktivseite ihrer Bilanzen in Bedrängnis oder mussten gar Insolvenz anmelden. Um einen kompletten Zusammenbruch des Finanzsystems zu verhindern wurden eine Vielzahl von Rettungsmaßnahmen auf staatlicher Seite notwendig und große Mengen von Steuergeldern aufgezehrt.
Allein die Europäische Kommission genehmigte von Oktober 2008 bis Oktober 2011 4,5 Billionen EUR (dies entspricht 37 % des EU-BIP) an staatlichen Beihilfemaßnahmen für Finanzinstitute. Eine breite Diskussion zwischen Politikern, Wirtschaftswissenschaftlern und Lobbyisten über eine Verschärfung der Regulierung des Finanzsektors ist entstanden. In diesem Kontext steht oftmals das sogenannte Schattenbankensystem im Fokus der Betrachtungen. Es soll beim Ausbruch und den Entwicklungen während der Krise eine entscheidende Rolle gespielt haben. Doch was versteht man eigentlich unter Schattenbanken, welche Risiken gehen von ihnen aus und welche Maßnahmen sind, besonders in Deutschland und USA, ergriffen worden um weitere Krisen zu verhindern?
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Akteure und die Ausprägung des Schattenbankensektors, untersucht inwieweit Regulierungsmaßnahmen ergriffen worden sind und erläutert welche Konsequenzen sich daraus für das Finanzsystem ergeben. Um das Erkenntnisziel der Arbeit aufzeigen zu können, muss zuerst definiert werden, was unter dem Schattenbankensektor zu verstehen ist und welche Akteure und Aktivitäten als Schattenbanken bezeichnet werden. Im nächsten Schritt wird überprüft, welche Risiken von Schattenbanken ausgehen. Außerdem muss untersucht werden ob diese Risiken systemrelevanter Natur sind. Diese Fragestellungen werden in Kapitel 2 beantwortet. Im anschließenden Teil der Arbeit wird ein Überblick über bisherige Regulierungsmaßnahmen bezüglich Schattenbanken in Deutschland und den USA gegeben (Kapitel 3). Hierauf aufbauend werden in Kapitel 4 die Anforderungen an die zukünftige Regulierung von Schattenbanken untersucht. Abschließend werden in Kapitel 5 die Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst und ein entsprechendes Fazit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einführung
2 Der Schattenbankensektor
2.1 Definition Schattenbanken (-sektor)
2.2 Unternehmen und Tätigkeiten im Schattenbankensektor
2.3 Entwicklung und Ausprägung des Schattenbankensektors
2.4 Vorteile und Risiken von Schattenbanken für die Volkswirtschaft
3 Vergleich der Regulierung von Schattenbanken in Deutschland und den USA
3.1 Die Regulierung von Schattenbanken in Deutschland
3.2 Die Regulierung von Schattenbanken in den USA
3.3 Zusammenfassung
4 Anforderungen an die zukünftige Regulierung von Schattenbanken
5 Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang
- Arbeit zitieren
- Kay Müns (Autor:in), 2012, Die Schattenbanken. Ein Unterschied der Regulierung in Deutschland und den USA, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287333
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