In Kombination konstituieren einzelne Items bestimmte Skalen oder Tests. Damit deren psychometrische Eigenschaften einer Beschreibung als Ganzes zuzuführen sind, wurden verschiedene Kriterien entwickelt. (Vgl. Amelang und Zielinski, S.139) Um die Qualität eines Tests bzw. eines Fragebogens zu bestimmen, werden verschiedene Varianten für die Bestimmung dieser Gütekriterien herangezogen. Die Testgüte soll somit möglichst genau beurteilt bzw. berechnet werden.
Von standardisierten Tests und Fragebögen, die diesen Kriterien genügen, sind projektive Tests zu unterschieden, die anstelle standardisierter Items bewusst sehr unstrukturiertes Material verwenden, um so Unbewusstes und Vorverbales zu erfassen. (Vgl. Bortz und Döring, S.194)
Lienert und Raatz (vgl. S. 7) unterschieden bei den Gütekriterien eines Tests zwischen Haupt- und Nebengütekriterien. Unter die Hauptgütekriterien werden die Objektivität, die Validität und Reliabilität subsumiert. Nebengütekriterien sind u.a. die Forderung nach Normierung und Ökonomie. (Ebd.)
Diese Gütekriterien werde ich nun im Einzelnen vorstellen. Ableitungen aus der Klassischen Testtheorie (KTT) werde ich aus Gründen des Umfangs nur einmalig exemplifizieren. Viele Aussagen zu den Gütekriterien erhalten aber ihre Relevanz erst aus den Grundannahmen der KTT bzw. durch Deduktionen aus dieser. Deshalb habe ich auf die Reproduktion bestimmter Schlussfolgerungen, da ich deren unvermittelte Darstellung als nicht sinnvoll erachte – sie würden zusammenhangslos in der Luft hängen –, verzichtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Objektivität
- Durchführungsobjektivität
- Auswertungsobjektivität
- Interpretationsobjektivität
- Reliabilität
- Retest-Reliabilität
- Paralleltest-Reliabilität
- Innere Konsistenz
- Validität
- Inhaltliche Validität
- Konstruktvalidität
- Kriteriumsvalidität
- Prognostische Validität
- Übereinstimmungsvalidität
- Normierung
- Ökonomie
- Wechselbeziehungen zwischen (Haupt-)Gütekriterien
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit im Studiengang Kommunikationspsychologie befasst sich mit den Gütekriterien psychologischer Tests. Ziel ist es, die Haupt- und Nebengütekriterien nach Lienert und Raatz zu erläutern und deren Bedeutung für die Qualität von psychologischen Tests darzulegen. Die Arbeit verzichtet auf detaillierte Ausführungen zur Klassischen Testtheorie (KTT), konzentriert sich aber auf die Relevanz der KTT für die Gütekriterien.
- Objektivität (Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität)
- Reliabilität (Retest-, Paralleltest- und Innere Konsistenz)
- Validität (Inhaltliche, Konstrukt-, Kriteriums-, prognostische und Übereinstimmungsvalidität)
- Normierung
- Ökonomie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Gütekriterien psychologischer Tests ein. Sie erklärt die Notwendigkeit der Gütekriterien zur Beurteilung der Qualität von Tests und Fragebögen und unterscheidet zwischen standardisierten Tests und projektiven Tests. Die Hauptgütekriterien (Objektivität, Validität, Reliabilität) und Nebengütekriterien (Normierung, Ökonomie) werden eingeführt, wobei auf die Bedeutung der Klassischen Testtheorie (KTT) hingewiesen wird. Der Fokus liegt auf der umfassenden Beschreibung der Gütekriterien, wobei die Grenzen des Umfangs der Arbeit berücksichtigt werden.
Objektivität: Dieses Kapitel definiert Objektivität als die Unabhängigkeit der Testergebnisse vom Untersucher. Es differenziert zwischen Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität. Die Durchführungsobjektivität wird im Detail erklärt, wobei die Bedeutung der Standardisierung der Testsituation hervorgehoben wird, um die Varianz des Testleiterverhaltens zu minimieren. Die Ausführungen betonen die Notwendigkeit einer standardisierten Durchführung, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten und den Einfluss des Testleiters auf die Ergebnisse zu reduzieren. Der rein theoretische Aspekt der perfekten Objektivität wird angesprochen und kritisch beleuchtet.
Schlüsselwörter
Gütekriterien, psychologische Tests, Objektivität, Reliabilität, Validität, Normierung, Ökonomie, Klassische Testtheorie (KTT), Standardisierung, projektive Tests.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Gütekriterien psychologischer Tests
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Hausarbeit im Studiengang Kommunikationspsychologie behandelt die Gütekriterien psychologischer Tests. Sie erläutert die Haupt- und Nebengütekriterien nach Lienert und Raatz und deren Bedeutung für die Qualität von psychologischen Tests. Die Arbeit konzentriert sich auf die Relevanz der Klassischen Testtheorie (KTT) für die Gütekriterien, ohne jedoch detailliert auf die KTT einzugehen. Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, Kapitel zu den einzelnen Gütekriterien, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Gütekriterien werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Hauptgütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität sowie die Nebengütekriterien Normierung und Ökonomie. Innerhalb dieser Kriterien werden verschiedene Aspekte detailliert erklärt, z.B. die verschiedenen Arten der Objektivität (Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität), der Reliabilität (Retest-, Paralleltest- und Innere Konsistenz) und der Validität (Inhaltliche, Konstrukt-, Kriteriums-, prognostische und Übereinstimmungsvalidität).
Was versteht man unter Objektivität?
Objektivität beschreibt die Unabhängigkeit der Testergebnisse vom Untersucher. Die Arbeit differenziert zwischen Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität und erklärt die Bedeutung der Standardisierung der Testsituation, um die Varianz des Testleiterverhaltens zu minimieren und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten.
Was bedeutet Reliabilität im Kontext psychologischer Tests?
Reliabilität bezieht sich auf die Zuverlässigkeit eines Tests. Die Arbeit erläutert verschiedene Aspekte der Reliabilität, darunter Retest-Reliabilität (Wiederholungsreliabilität), Paralleltest-Reliabilität und die Innere Konsistenz.
Welche Arten der Validität werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet verschiedene Arten der Validität, die die Gültigkeit eines Tests beschreibt: Inhaltliche Validität, Konstruktvalidität, Kriteriumsvalidität (inklusive prognostischer und Übereinstimmungsvalidität).
Welche Rolle spielen Normierung und Ökonomie?
Normierung ermöglicht den Vergleich individueller Testergebnisse mit einer Referenzpopulation. Ökonomie bezieht sich auf den ökonomischen Aspekt der Testdurchführung, also den Aufwand an Zeit und Ressourcen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit enthält eine Einleitung, die die Thematik einführt und die wichtigsten Begriffe definiert. Es folgen Kapitel zu den einzelnen Gütekriterien mit detaillierten Erklärungen. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der Kapitel und einer Liste der Schlüsselwörter.
Welche Bedeutung hat die Klassische Testtheorie (KTT)?
Die Arbeit betont die Relevanz der Klassischen Testtheorie (KTT) für die Gütekriterien, ohne jedoch in detaillierte Ausführungen zur KTT einzugehen. Der Fokus liegt auf der Anwendung der KTT-Prinzipien im Verständnis und der Beurteilung der Gütekriterien.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende der Kommunikationspsychologie und alle, die sich mit der Qualität und der Interpretation psychologischer Tests auseinandersetzen.
- Quote paper
- Arndt Keßner (Author), 2003, Gütekriterien psychologischer Tests, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28704