DAS ‚GOLDENE ZEITALTER DES FERNSEHENS‘ – EINE EINLEITENDE BEMERKUNG
Wir leben in wahrhaft erstaunlichen Zeiten. Obwohl zum Zeitpunkt dieser Arbeit erst 14 Jahre jung, hat das neue Millennium bereits mehr einschneidende Veränderungen mit sich gebracht als die vorigen Dekaden zusammen: Kaum zu glauben, dass das Internet erst in diesem Jahrtausend seinen rasanten Erfolgszug begann; eine Welt ohne es entzieht sich mittlerweile fast gänzlich unserer Vorstellungskraft. Mit sich brachte das Internet die Social-Media Revolution in Form von Facebook, Twitter und anderen Diensten die innerhalb kürzester Zeit Teil unseres Alltags wurden. Parallel dazu lief der Technologie-Boom: Noch vor zwanzig Jahren pure Science Fiction, gehören heute Smartphones und Tablets zu unserer Grundausstattung. Auch auf sozio-ökonomischer Seite macht sich der Wandel bemerkbar: Der 11. September veränderte so fundamental wie kein anderes Ereignis seit dem Mauerfall die geopolitische Lage und mit dem Euro entstand zur Jahrtausendwende eine Währung die Europa als Wirtschaftsraum eint.
Angesichts all dieser Veränderungen erscheint es nur logisch, dass auch die Unterhaltungsindustrie von der transformativen Wirkung des neuen Jahrtausends nicht verschont blieb: Die längste Zeit galt die Fernsehserie als der kleine, geistig zurückgebliebene Bruder des großen Kinos. Seit Jahrzehnten schon zählt der Film zu den hohen Formen der Kunst, ein Ausdruck kultureller Identität im Kontext seiner historischen Entstehung, sein artistischer Wert auf Augenhöhe mit der Welt der Literatur und des Theaters. Fernsehen hingegen fristet seit langem ein intellektuelles Schattendasein, von Akademikern wie Adorno aufgrund seiner antisozialen Wirkung misstrauisch beäugt und von Kritikern als stumpfe Unterhaltung für die anspruchslosen Massen verächtlich abgewiesen. Zwar schon lange als wirtschaftlich existenzfähig, ja gar profitabel erwiesen, schien das Fernsehen nie zu Höherem berufen als der stumpfen Massenunterhaltng, dem audio-visuellen Äquivalent des Groschenromans.
Dann erschien 1999 Tony Soprano auf den amerikanischen Bildschirmen und die Welt der Unterhaltungsindustrie veränderte sich für immer.
Gerade in einer Zeit, in der große, laute Blockbuster die Heerscharen mit immer gleichen Handlungen und stumpfen, computergenerierten Zerstörungsorgien ins Kino zu locken versuchen und Kritiker den absurd hohen Anteil an Fortsetzungen und Neuauflagen im Kinoprogramm lamentieren, spricht man beim Fernsehen ...
Inhaltsverzeichnis
- Das,goldene Zeitalter des Fernsehens' – Eine Einleitende Bemerkung
- Vorüberlegungen
- Von der Idee zur These
- Fernsehserie - ein Definitionsversuch
- Kritische Diskursanalyse - Theorie & Methode
- Auswahl von Untersuchungsmethode und -gegenstand
- Grundlagen der Diskurstheorie
- Methodik und Kategorisierung des Materialkorpus
- Methodische Begriffe und Erstellung des Materialkorpus
- Erstellung strukturanalytischer Kategorien
- Analyse des Fernsehseriendiskurses
- Sektion 1 - Deutsche Seriendebatte
- Sektion 2 Rezensionen
- Sektion 3 - Programmpolitik
- Sektion 4 - Video on Demand
- Sektion 5 - Preisverleihungen
- Das Gesamtbild des Seriendiskurses - Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit "Wir Serienmuffel" analysiert den deutschen Diskurs über Innovativität und Qualität nationaler und internationaler Fernsehserien. Sie untersucht, wie in verschiedenen Medien und Kontexten über Serien diskutiert wird und welche Kriterien dabei zum Tragen kommen.
- Die Entwicklung des Fernsehseriendiskurses in Deutschland
- Die Rolle von Innovation und Qualität in der Bewertung von Fernsehserien
- Die Rezeption und Interpretation von Fernsehserien in verschiedenen Medien
- Die Bedeutung von Fernsehserien für die deutsche Kultur und Gesellschaft
- Die Herausforderungen und Chancen für die deutsche Fernsehserie im internationalen Wettbewerb
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und beleuchtet die Bedeutung des Fernsehseriendiskurses im Kontext des "goldenen Zeitalters des Fernsehens". Kapitel 2 legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar, indem es die Idee der Arbeit und den Begriff der Fernsehserie definiert. Kapitel 3 erläutert die Methode der kritischen Diskursanalyse und die Auswahl des Untersuchungsgegenstands. Kapitel 4 analysiert den deutschen Fernsehseriendiskurs in verschiedenen Sektionen, darunter die Seriendebatte, Rezensionen, Programmpolitik, Video on Demand und Preisverleihungen. Abschließend fasst das fünfte Kapitel die Ergebnisse der Analyse zusammen und zieht ein Fazit über das Gesamtbild des Seriendiskurses.
Schlüsselwörter
Fernsehserien, Diskursanalyse, Innovativität, Qualität, Rezeption, Programmpolitik, Video on Demand, Preisverleihungen, deutsche Fernsehserie, internationales Fernsehen, Medienlandschaft.
- Quote paper
- B.A. Miriam Keller (Author), 2014, "Wir Serienmuffel", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/287025