Als Führungsbereich mit hoher Eigenständigkeit ist das Instandhaltungswesen von Unternehmen unerlässlicher Bestandteil zur Sicherung der Hauptleistungsprozesse. In seiner strategischen Ausprägung stehen vielfältige Aufgaben ihrer vor- und fürsorgenden Begleitung an, die einen beherrschenden Einfluss auf die technische Komplexität der Hauptleistungsprozesse und deren Wirtschaftlichkeit besitzen. Das zeigt sich auch in hohen Kosten. Deren Beherrschung wird zu einem entscheidenden Führungsproblem. Dem dient diese Arbeit, neue Erkenntnisse für die Wirtschaftlichkeit der Instandhaltung der Technischen Gebäudeausrüstung in Verwaltungsgebäuden zu gewinnen.
Die Forschungsfrage lautet: Kann durch eine Analyse der spezifischen Zeit- und Kostenstruktur der Instandhaltung der Technischen Gebäudeausrüstung eine zuverlässigere Planung der Instandhaltungskosten auf der Basis geeigneter Planansatzmodelle erarbeitet werden?
Methodisch erstreckt sich die Untersuchung auf Verwaltungsgebäude, deren Daten zugänglich gewesen sind, nämlich von den Konzernen Volkswagen AG und der Vattenfall Europe AG.
Die Erkenntnisse zeigen, dass die Wirtschaftlichkeit der Instandhaltung in der Einheit mit bekannten betriebswirtschaftlichen Größen und quantitativen Methoden der ökonomischen Analyse erfasst und entwickelt werden kann. In der Verschränkung von Betriebswirtschaft, Instandhaltungswissenschaft und Betriebsökonometrie liegt der Hauptgewinn darin, die Kostenanalyse der Instandhaltungsprozesse mit rechenfähigen Modellen zu verbinden, die eine tragfähige Kostenplanung erlauben. Damit ist eine bessere Behandlung im Führungsprozess gegeben, weil eine größere Sicherheit in der Instandhaltungsplanung und eine ausreichend genaue Überwachung der Instandhaltungskosten erzeugt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Danksagung
Abstrakt
Abstrakt
Abstract
Inhaltsverzeichnis
1 Ausgangs- und Wirkungsgrößen der Instandhaltungskosten
1.1 Problemstellung und Forschungsfrage
1.2 Zielstellung, Abgrenzung und Nutzen der Arbeit
1.2.1 Zielstellung Arbeit
1.2.2 Abgrenzung des Themas
1.2.3 Nutzen der Arbeit
1.3 Methodik der Arbeit
2 Analytische Datenbasis der Instandhaltungskosten
2.1 Lage- und Zieldarstellung
2.1.1 Gegenwärtige IH-Kostenplanung in Unternehmen mit Konzerncharakter
2.1.2 Besonderheiten im Betriebsablauf bei Insellösungen
2.1.3 Umgang mit IH-Budgets
2.2 Kostenbeeinflussung durch Wandel der Instandhaltung
2.2.1 Kostenrelevante Praxisprobleme der Instandhaltung
2.2.2 Instandhaltungstechniken in der Kostenstruktur
2.2.4 Determinanten zur Planung der Instandhaltungskosten
2.3 Zusammenfassung Kapitel 2
3 Ansatzfeld zur Modellierung von Instandhaltungskosten
3.1 Voraussetzungen zur Datenermittlung und -sicherung
3.1.1 Instandhaltungsgemäße Einordnung der Kostenrechnung
3.1.2 Kostenkontrolle bei der Instandhaltung
3.2 Instandhaltungsmerkmale der Tegas-Kostenarten
3.3 Instandhaltungsmerkmale der Tegas-Kostenstellen
3.4 Instandhaltungsmerkmale der Tegas-Kostenträger
3.5 Instandhaltungskostenproblematik im laufenden Betrieb
3.5.1 Vertragliche Prämissen
3.5.2 Nutzung von Dokumentationen zu Instandhaltungskosten
3.6 Zusammenfassung Kapitel 3
4 Modellbildung in Planansätzen der Instandhaltungskosten
4.1 Modellbildung in der praktischen Betriebsführung
4.2 Einfluss spezifischer Kostenstrukturen auf Planansätze
4.2.1 Planansatzprobleme der Abschreibungen von Tegas
4.2.2 Planansatzprobleme nach zeitlich differenziertem Kostenanfall
4.3 Planansatz mit abgerechneten Kosten
4.3.1 Verfahrensansatz
4.3.2 Planansatzbeispiel für horizontalen Kostenverlauf
4.3.3 Planansatzbeispiel für die Hauptverwaltung Cottbus
4.3.4 Planansatzbeispiel für das Kundencenter
4.3.5 Planansatzbeispiel für das ServiceHaus
4.3.6 Planansatzbeispiel für die Puschkin-Allee in Berlin
4.3.7 Auswertung der Planberechnung
4.4 Planansatz mit unabhängigen Kostenvariablen
4.4.1 Verfahrensansatz
4.4.2 Ausstattungsgrad der Tegas
4.4.3 Stundenkostensatz der Instandhaltung
4.4.4 Multiple Analyse der Instandhaltungskosten
4.4.5 Praktische Anwendung der Planansatzmodelle
4.5 Zusammenfassung Kapitel 4
5 Zusammenfassung der Arbeit
5.1 Erfüllung der Forschungsaufgabe und eigener Beitrag des Autors
5.2 Praktische Transformation der neuen Erkenntnisse
5.3 Weiterführender Forschungsbedarf
6 Verzeichnisse
7 Anhang
E R K L Ä R U N G
Ich erkläre, dass ich die Dissertation, einschließlich der Anlagen, selbständig erarbeitet habe. Alle genutzten Informationsquellen wurden im Literaturverzeichnis angeführt und entsprechend der Dissertation zitiert.
Ostrava, den 22.02.2013
Danksagung
Für meine Frau und meinen Sohn.
Sie hielten mir von den Geburtswehen dieses Studiums bis zur Verteidigung der Doktorarbeit den Rücken mit Arbeiten frei, welche eigentlich zu den Aufgaben eines treusorgenden Familienvaters gehört hätten. Ohne ihre Unterstützung, ihre Bereitschaft zum Verzicht und die unendliche Geduld hätte ich weder die Arbeit schreiben noch diese zum erfolgreichen Abschluss bringen können.
Abstrakt
Als Führungsbereich mit hoher Eigenständigkeit ist das Instandhaltungswesen von Unternehmen unerlässlicher Bestandteil zur Sicherung der Hauptprozesse. In seiner strategischen Ausprägung stehen vielfältige Aufgaben ihrer vor- und fürsorgenden Begleitung an, die einen beherrschenden Einfluss auf die technischen Komplexität der Hauptleistungsprozesse und deren Wirtschaftlichkeit besitzen. Das zeigt sich auch in hohen Kosten. Deren Beherrschung wird zu einem entscheidenden Führungsproblem. Dem dient diese Arbeit, neue Erkenntnisse für die Wirtschaftlichkeit der Instandhaltung Technischer Gebäudeausrüstungen in Verwaltungsgebäuden zu gewinnen.
Die Forschungsfrage lautet: Kann durch eine Analyse der spezifischen Zeit- und Kostenstruktur der Instandhaltung der Tegas1 eine zuverlässigere Planung der Instandhaltungskosten auf der Basis geeigneter Planansatzmodelle erarbeitet werden?
Dafür steht die Problematik, dass der Aufbau der Kostenstrukturen der Instandhaltung wenig erschlossen ist, dass daraufhin verschiedene Planansatzmodelle in der Praxis zum Einsatz kommen, die wesentlichen Einfluss auf die Finanzplanung der Instandhaltung des Unternehmens haben und über keine Zuverlässigkeit verfügen.
Die Bearbeitung und L ö sungsvorstellungen der wissenschaftlichen Aufgabe folgen einer in sich inhaltlich geschlossenen Methodologie, indem sie in einer Kette von Determinanten, Teilresultaten und Ansatzpunkten für die folgende Analysestufe angelegt sind:
-Ausgangs- und Wirkungsgrößen der Instandhaltungskosten
-Analytische Datenbasis der Instandhaltungskosten
-Ansatzfeld zur Modellierung von Instandhaltungskosten
-Modellbildung von Planansätzen der Instandhaltungskosten.
Der Bewältigung der Forschungsfrage zuträglich sind der hohe Praxisstand der Instandhaltung Technischer Gebäudeausrüstungen, das mathematisch-statistische Theoriepotential und die Analyse wichtiger Kostengruppen im Instandhaltungswesen.
Methodisch erstreckt sich die Untersuchung auf Verwaltungsgebäude, deren Daten zugänglich gewesen sind, nämlich von den Konzernen Volkswagen AG und der Vattenfall Europe AG.
Die Erkenntnisse zeigen, dass die Wirtschaftlichkeit der Instandhaltung in der Einheit mit bekannten betriebswirtschaftlichen Größen und quantitativen Methoden der ökonomischen Analyse erfasst und entwickelt werden kann. In der Verschränkung von Betriebswirtschaft, Instandhaltungswissenschaft und Betriebsökonometrie liegt der Hauptgewinn und darin, die Kostenanalyse der Instandhaltungsprozesse mit rechenfähigen Modellen zu verbinden, die eine tragfähige Kostenplanung erlauben. Damit ist eine bessere Behandlung im Führungsprozess gegeben, weil eine größere Sicherheit in der Instandhaltungsplanung und eine ausreichend genaue Überwachung der Instandhaltungskosten erzeugt werden kann.
Abstrakt
Údržba podniků je jako vedoucí oblast s vysokou samostatností nedílnou součástí pro zajištění hlavních procesů. V její strategické charakteristice přetrvávají rozmanité úkoly její prevence a úkoly pro doprovodná opatření, která mají hlavní vliv na technickou komplexnost hlavních pracovních procesů a jejich hospodárnost. To se také projevuje ve vysokých nákladech. Jejich ovládnutí se stává rozhodujícím vedoucím problémem. Tato práce se věnuje získávání nových poznatků pro hospodárnosti údržby technického vybavení budov ve správních budovách.
V ý zkumn á ot á zka zní: lze na podkladě analýzy specifických časových a nákladových struktur údržby Tegas2 vypracovat spolehlivé plánování nákladů na údržbu na základě vhodných modelů plánování?
Probl é mem je, že je skladba struktur nákladů na údržbu málo prozkoumána, že se k tomu v praxi používají různé modely plánování, které podstatně ovlivňují plánování financí na údržbu podniku a nejsou spolehlivé.
Zpracov á n í a p ř edstavy o ř e š en í vědeckého úkolu sledují obsahově uzavřenou metodologii tak, že jsou založeny na řetězci determinant, dílčích výsledků a výchozích bodů pro následující stupeň analýzy:
Zpracov á n í a p ř edstavy o ř e š en í vědeckého úkolu sledují obsahově uzavřenou metodologii tak, že jsou založeny na řetězci determinant, dílčích výsledků a výchozích bodů pro následující stupeň analýzy:
-výchozí a působící veličiny nákladů na údržbu
-analytická databanka nákladů na údržbu
-podnět pro modelování nákladů na údržbu
-vytvoření modelování plánování nákladů na údržbu.
Přínosem pro zvládnutí výzkumné otázky je vysoký stav praxe údržby technického vybavení budov, matematický statistický teoretický potenciál a analýza důležitých skupin nákladů v údržbě. Metodicky se výzkum týká správních budov, jejichž data byla přístupná, totiž koncernů Volkswagen AG a Vattenfall Europe AG.
Poznatky ukazují, že hospodárnost údržby lze vystihnout a rozvíjet v jednotě se známými provozně-ekonomickými veličinami a kvantitativními metodami ekonomické analýzy. V transpozici podnikové ekonomiky, vědy o údržbě a podnikové ekonometrie tkví hlavní
zisk a také ve spojení analýzy nákladů procesů údržby s matematickými modely, které dovolují akceptovatelné plánování nákladů. Tím je dáno lepší zpracování ve vedoucím procesu, protože je možno vytvořit větší jistotu plánování nákladů na údržbu a dostatečně přesný dohled nad náklady na údržbu.
Abstract
As a management task with a high grade of autonomy, companies' maintenance is an essential element to secure core processes. Within its strategic characteristic many supporting duties and responsibilities are providing a dominant influence on core process availability and their economic efficiency causing high budget costs. This work conduces new scientific findings about the maintenances economic efficiency of technical real estate facilities in administrative buildings. Within the methodology the difficult time- and cost- structure as main object with the independent issues attendance, inspection, reconditioning and weak-point analysis is given.
The research question is: Is it possible to develop the specific time-and cost structure to the maintenance of a reliable planning of Technical Building Equipment reliable planning of maintenance costs on the basis of appropriate explanans-rate models are developed?
The problem is the structure of the cost structures of maintenance is much developed, then that plan different approach, models are used, the major influence on the financial planning of the maintenance of the company and have no reliability.
The handling and solving the problem of science concepts follow a methodology in terms of content enclosed by being invested in a chain of determinants, partial results and starting points for the following analysis stage:
source and effect sizes of the maintenance costs analytical data base maintenance costs field approach to modelling maintenance costs modelling approaches of plan maintenance costs.
Therefore consolidated findings how far too little maintenance causes damage or if higher budgets function cost-saving and/or value enhancing were not provided. Helpful for the handling of the research question is the high praxis level in technical real estate facilities maintenance, the mathematic-statistical theory-potential and the analysis of important cost groups in maintenance. Methodically the investigation ranges over administrative buildings which data was accessible, especially the concerns Volkswagen AG and Vattenfall Europe AG (Germany).
The findings shows, that the economic efficiency of maintenance can be accrued and developed in entity with known economic factors and quantitative Methods of economic analysis. With the alliance of economy, maintenance of equipment and econometrics we can find an advantage to connect the cost analysis of maintenance processes with calculatable models, which allow an applycably cost planning. Therewith a better handling in the management process is given because a higher security in maintenance-planning and a sufficiently accurate control of maintenance-costs can be generated.
1 Ausgangs- und Wirkungsgrößen der Instandhaltungskosten
1.1 Problemstellung und Forschungsfrage
Die theoretische Grundlage für das Management der Instandhaltungskosten beruht auf der bipolaren Seite des Leistungsaufwandes für die Instandhaltung.3 Einerseits sind vorliegende Kosten der Ausdruck vergangener Leistungen, deren Verwendung im Management als eine Grundlage für Einschätzungen des künftigen Aufwandes dienen kann. Die andere Seite ist die Finanzierung begründeter zukünftiger Entwicklungen des Instandhaltungsaufwandes. In dieser Einheit sollen mit einer Untersuchung der Kostenstrukturen neue Erkenntnisse gewonnen werden, die die praktizierte Finanzplanung der Instandhaltungskosten verbessern können.4
Die daraus abzuleitende Fragestellung für eine wissenschaftliche Bearbeitung ist von theoretischer und praktischer Bedeutung. Sie enthält Vorgänge mit problembehaftetem Charakter.5 Es gilt folgende Hypothese: Die Kostenstrukturen der Instandhaltung sind wenig erschlossen. Das ist ein unbefriedigender Zustand für das Management von Unternehmen, weil nur wenig begründete Entscheidungssituationen entstehen. Als Lösung ist eine Analyse mithilfe mathematischer Modelle zu fokussieren. Deren methodischer Inhalt gewährleistet einen zutreffenden Erkenntnisgewinn für die ökonomische Verwertung der Ergebnisse. Insofern werden Planansatzmodelle für Instandhaltungskosten technischer Systeme für eine belastbare Finanzplanung im Unternehmen entwickelt.
Die Forschungsfrage der Arbeit leitet sich aus dieser Problematik ab: Kann durch eine Analyse der spezifischen Zeit- und Kostenstruktur der Instandhaltung der Tegas6 eine zuverlässigere Planung der Instandhaltungskosten auf der Basis geeigneter Planansatzmodelle erarbeitet werden?
1.2 Zielstellung, Abgrenzung und Nutzen der Arbeit
1.2.1 Zielstellung Arbeit
Unter dem angeführten Aspekt besteht das Ziel der Arbeit darin, mittels einer systematischen Untersuchung der Kostenstrukturen der Tega von Verwaltungsgebäuden eine zuverlässigere Planung des finanziellen Aufwandes für die Instandhaltung zu erhalten. Die Zuverlässigkeit soll grundsätzlich durch Verwendung mathematischer Methoden bei der Analyse verbessert werden. Das kann zu theoretisch fundierten Ergebnissen führen, die praktische finanziell erforderliche Informationen für die Kontrolle, Steuerung und Entwicklung der Instandhaltung der Technischen Gebäudeausrüstung im Unternehmen enthalten.7
Auf der Grundlage ökonomischer Gesetzmäßigkeiten werden neue Erkenntnisse gewonnen, die die bekannte betriebswirtschaftlich strukturelle Analyse der Kosten8 erweitert. Dazu ist für die wissenschaftliche Bearbeitung eine Deskription nach den Strukturelementen der ökonomischen Klassifizierung, nämlich
-Kostenstellen,
-Kostenträger und
-Kostenarten geeignet.
Unerlässlich erscheint dabei, die Struktur unterschiedlicher Anforderungen in den technologischen Prozessen der Instandhaltung9, nämlich
-Wartung,
-Instandsetzung,
-Inspektion und
-Schwachstellenanalyse
zu berücksichtigen. Außerdem ist in jedem Fall eine Wechselwirkung zu den Instandhaltungstechniken der Technischen Gebäudeausrüstung zu Grunde zu legen, die differenzierten Aufwand enthalten.
1.2.2 Abgrenzung des Themas
Die vorgestellte Thematik der Kostenanalyse und -planung der Instandhaltung bedarf einer sinnvollen und logischen Beschränkung. Es wird eine Eingrenzung auf folgende Strukturdimensionen gewählt:
-Untersuchung in der Produktionsindustrie,
-Untersuchung in Unternehmen mit international agierenden Konzerncharakter, nämlich der Volkswagen AG (PKW-Produktion) und Vattenfall Europe AG (Produktion von Elektroenergie und Wärme),
-Untersuchung von Verwaltungsgebäuden,
-Technische Gebäudeausrüstung der Verwaltungsgebäude (Tega).
Unter dem Begriff Kosten betrachtet der Autor die Geldwerte des Einsatzes von Gütern zur Erstellung von betrieblichen Leistungen oder zur Erledigung einer bestimmten Aufgabe 10, konkret der Instandhaltung der Tegas. Die Kosten sind Bestandteil von Aufwendungen. Die im buchhalterischen Sinne bekannte Kostenabgrenzung zu Auszahlungen11 und Ausgaben12 wird dabei nicht betrachtet, da diese Abgrenzung für die Zielstellung der Arbeit, nämlich Kostenanfall, Kostenentwicklung und Aufwandssystem der Instandhaltung zu untersuchen, im betrieblichen Management der Instandhaltung nicht relevant ist. Relevant ist einzig und allein der in Geldwert ausgedrückte Aufwand als zu planender Instandhaltungskostenblock nach der DIN 31051, der in der Arbeit weder mit liquiden Mitteln noch mit kurzfristigen Perioden in Berührung kommt.
1.2.3 Nutzen der Arbeit
Die Entwicklung der theoretischen Grundlagen ist auf die Anwendung im Management der Instandhaltung gerichtet. Die Kosten sind hervorragende Anteile im praktizierten Management. Am Ende der technologischen Prozesse der Instandhaltung geben sie Auskunft darüber, welche Prozesse einen zu hohen Aufwand haben und mit welchen operativen oder strategischen Managementmethoden gegengesteuert werden muss.
Diese wiederum sind sehr vielfältig und sollen an dieser Stelle keine nähere Beschreibung erfahren. Die Planung der Kosten mit neuen Erkenntnissen zu unterstützen hat die Absicht, eine bessere Sicherheit in praktischen Leitungsprozessen - besonders auf dem Gebiet der Instandhaltungsfinanzierung - zu erzeugen. Die Anwendung der theoretischen Ergebnisse wird die Finanzierung der Entwicklung, Steuerung und Kontrolle der Instandhaltung der Technischen Gebäudeausrüstung mit Hilfe der Kostenplanung qualifizieren. Um die Erkenntnisse zu erproben, wurden sie in geeigneten Bereichen bedeutender Konzerne, so z.B. bei der Vattenfall Europe AG / Braunkohlekraftwerk Jänschwalde und Boxberg angewendet und erfolgreich nachgewiesen. Im Vergleich zum aktuellen Entwicklungsstand hat die neue Art der Kostenplanung der Instandhaltung eine höhere Qualität im Management durch Vereinfachung, Übersichtlichkeit und Beeinflussung bewirkt. Ein präventiver Gebrauch ist gegeben.
1.3 Methodik der Arbeit
Am Anfang steht die Darstellung des theoretischen Abbildes der Instandhaltung als Funktionsbedingung des Hauptleistungsprozesses. Hierbei wird die Aufwandsseite der Instandhaltung betrachtet, für welche Messdaten verfügbar sind. Erfasst werden relevante Aufwände der Ist-Situation und vergangener Abrechnungsperioden, um daraus die Vollständigkeit und Sinnhaftigkeit der abgebildeten Daten zu überprüfen. Dieser sogenannte Plausibilitätscheck überprüft unsinnige Daten, indem die Richtigkeit der Daten durch Rückfragen beim Erhebenden der Daten rekonstruiert werden um folglich daraus einen möglichen Trend abzuleiten. Um herauszubekommen, was relevante Aufwände sind, muss eine systematische Kategorisierung der Daten erfolgen und diese vervollständigt in einer neu erschaffenen Struktur abgebildet werden, welche aus der Verknüpfung der DIN 276 sowie der DIN 31051 besteht (vgl. Tab. 2.6) und vom Autor R-Consche Matrix-FM bezeichnet wird.
Im methodischen Herangehen an die weitere Aufgabenstellung der Analyse bildet die Regressionsanalyse mit der Methode der kleinsten Quadrate im besonderen Maße einen Schwerpunkt. Ausgangspunkt der Methode der kleinsten Quadrate ist ein Streuungsdiagramm welches in Form von quantitativ abh ä ngigen Merkmalen der abgerechneten Tegas-Daten vergangener Abrechnungsperioden in der R-Conschen MatrixFM vorliegt. Ziel der linearen Regressionsanalyse ist die Bestimmung der Parameter der Regressionsgeraden derart, dass die Gerade bestmöglich zur Punktwolke des Streuungsdiagramms der abgerechneten Daten passt. Das allgemeine Gütekriterium dabei ist, dass eine möglichst geringe Abweichung, Residuen genannt, der beobachteten Merkmalswerte von den zugehörigen Werten auf der Regressionsgeraden entsteht13 14 und diese für weitere Berechnung zugrunde genommen werden kann.
Die Regressionsanalyse ist demnach immer dann erkenntnisreich, wenn Kostendaten vorliegen und diese zur mathematisch-statistischen Aufbereitung dienen. Damit können die funktionalen Beziehungen zwischen einer unabhängigen Variablen, z.B. Zeit, und einer oder mehreren abhängigen Variablen untersucht werden. Diese Methode ist für das Gebiet der Kostenanalyse, begründet durch die o.a. Aussagen, bestens geeignet, indem Kostendaten interpoliert werden können. Diese Interpolation bildet den Ansatz zur statistischen Extrapolation, aus der die Planungsdaten abzuleiten sind. Das Potenzial der Regressionsanalyse ist somit im theoretischen Inhalt der praktischen Kostenanalyse determiniert.
Die gewählte Methodik der Untersuchung mit Hilfe einer Regressionsanalyse ist zudem geeignet, weil diese durch ihr inneres Gefüge die Bewältigung von Unklarheiten, welche die Problemhaftigkeit der Instandhaltungskosten ausweisen, zum Gegenstand haben kann. Man braucht dafür unbedingt eine mathematische Hilfe. Mit Bestimmung der Standardabweichung, der Varianz, der Residuen, der additiven Funktionen und ihrer Signifikanz ist eine solche vorhandene Unsicherheit erkenn- und bearbeitbar.15 Das Problem besteht darin, von einem linearen Zusammenhang auszugehen, der von Störvariablen überlagert ist. Das rechnerische Ergebnis muss deshalb zusätzlich statistisch abgeschätzt werden.16
Aus diesen nachvollziehbaren Gründen wurde die Regressionsanalyse als geeignetes methodisches Mittel der vorliegenden Untersuchung gewählt.
Die Verwendung der Regressionsanalyse zur Gewinnung von Plandaten ist in Kapitel 3 der Arbeit als Ansatzfeld zu ihrer Modellierung und Kapitel 4 zur Verwirklichung in Planansätzen, bezogen auf die Instandhaltungskosten der Technischen Gebäudeausrüstung, bearbeitet und dargestellt.
Die Methodik der Arbeit ist in der nachfolgenden Tabelle nochmals übersichtlich dargestellt und zusammengefasst (vgl. Tab. 1).
Tab. 1: Darstellung der Methodik der Arbeit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2 Analytische Datenbasis der Instandhaltungskosten
2.1 Lage- und Zieldarstellung
Instandhaltung ist betriebswirtschaftlich ein Arbeitsgebiet und Führungsbereich, dessen Aufgabe es ist, die vollständige Funktions- und Betriebsverfügbarkeit der Leistungsprozesse eines Unternehmens zu gewährleisten. Mit relativer Eigenständigkeit ausgestattet ist somit das Instandhaltungswesen eine unerlässliche, nicht frei wählbare Nebenbedingung der Leistungsprozesse.17
In der Führung des Instandhaltungswesens stehen komplexe Aufgaben an, die sowohl eine unbedingte Sicherung des betrieblichen Hauptleistungsprozesses als auch eine perspektivische Gewährleistung der dazu erforderlichen internen Instandhaltungsaufgaben verkörpern. Wie bereits ausgeführt, richtet sich die vorliegende Arbeit dabei auf die Kosten als entscheidendes Führungsinstrument bei der Bewältigung dieser Führungsaufgaben.
In der Betrachtungsweise wurde der problemrelevante Schwerpunkt des Instandhaltungswesens von Tegas gewählt, vornehmlich bezogen auf industrielle Verwaltungsgebäude. In der Bearbeitungsweise ist die komplizierte Kostenstruktur der Instandhaltung der Hauptgegenstand, denn Instandhaltung stellt einen besonderen und spezifisch bedeutenden Zeit- und Kostenaufwand dar. Kostenanfall, Kostenentwicklung und ein erfolgsorientiertes Aufwandsystem der Instandhaltung bilden dabei den zu untersuchenden Gegenstand. Grundlage der Analyse ist die kostenmäßige Abbildung des Instandhaltungsprozesses. Sie ergibt bestimmte Strukturen, in denen die Ermittlung realisierter Kosten und die Prognose zukünftiger Kosten sichtbar werden.
Die Problematik der Finanzplanung auf der Basis einer Kostenanalyse zeigt sich zudem wesentlich von außen verschärft. Vor allem in Unternehmen mit international agierendem Konzerncharakter drängt sich die Berücksichtigung globaler Wettbewerbserfordernisse in den Vordergrund. Davon werden zunehmend die unter Umständen global aufzustellenden Instandhaltungskosten berührt, besonders wenn es sich um Ersatz-, Folge- oder produktivere Investitionen für die Hauptleistungsprozesse handelt. Dadurch werden die inneren ökonomischen Zusammenhänge des Entstehens von Instandhaltungskosten überlagert. Diese Aufgabenstellung ist typisch für das Management großer Konzerne und dort zu bewältigen.
Eingebunden in die internationalen Zusammenhänge ist im Hinblick auf das Instandhaltungswesen für Technische Gebäudeausrüstungen festzustellen:
-In Unternehmen im Wirtschaftsgebiet der Europäischen Union ist eine Internationalisierung der technischen Anlagestrukturen erfolgt. Das führt zu einer Berücksichtigung der Veränderungen des betrieblichen Aufwandes des Instandhaltungswesens.
-Die Finanzierung der Investitionen in Tegas ist erschwert. Die globalisierte Einflussmöglichkeit wirkt auf die Planung und Bereitstellung der finanziellen Mittel mit neuen Bedingungen im Unternehmen ein.
-Ein harter Verdrängungswettbewerb kennzeichnet die Veränderungen auf das Kostenniveau für Tegas mit einschneidenden Auswirkungen auf deren Instandhaltung mit differenzierten - positiven wie negativen - Tendenzen:
1. Entwicklung eines Angebotsmarktes bei einem „… drastischen Rückgang der Nachfrage nach gewerblichen Mietflächen“18.
2. Zurückhaltung der Fremdkapitalgeber bei Ausrüstungsfinanzierungen19 mit gravierenden Folgen für die Bereitstellung von Eigenkapital durch die Investoren.
3. Herausbildung von Unterschieden in der Finanzierung bei wesentlich empfindlicherer Reaktion auf konjunkturelle Entwicklungen wie folgt:
-Stagnierende Nachfrage, Zunahme des Leerstands, Abnahme der Bautätigkeit und erschwerte Finanzierung.
-Statt der für industrielle Verwaltungsgebäude in Eigennutzung mit 100 % Fremdkapital und auf Basis der Sicherung mittels Grundschulden oder Hypotheken durchgeführten traditionellen, langfristigen - meist auf 30 Jahre angelegten - Finanzierungsform steht heute die mittelfristige - meist auf 5 Jahre angelegte - Projektfinanzierung im Vordergrund. Die Besicherung erfolgt durch den erwarteten Geldfluss.
-Deswegen erweisen sich Umnutzungen von Verwaltungsgebäuden vorteilhafter als Neubauten, weil bereits Mieteinnahmen existieren und ein minimierter Investitionsaufwand als finanzielle Erleichterung gilt.
-Bei Aufnahme neuer Geschäftsfelder wird auf Neubau von Verwaltungsgebäuden oft verzichtet. Dagegen werden vorhandene Facilities rekultivier, um durch die veränderte Gebäudegebrauchsfähigkeit die Investitionskosten zu sparen und die Finanzlage durch die Mieteinnahmen zu verbessern.
-Hinzu kommt, dass in der Praxis von Unternehmen geplante und bereitgehaltene Finanzmittel zur Deckung von Instandhaltungskosten20 fälschlicherweise zunehmend als Liquiditätsreserve dienen.
Nicht nur die Kosten für die Ausstattung der Verwaltungsgebäude mit Tegas, sondern auch die für ihre Instandhaltung unterliegen deshalb besonders starken Veränderungen. Für das Management ist das eine qualitativ äußerst hochwertige politisch-ökonomische Aufgabenstellung.
2.1.1 Gegenwärtige IH-Kostenplanung in Unternehmen mit Konzerncharakter
Größtenteils werden IH-Maßnahmen in der übergeordneten Gruppe der Abnutzung entschieden. Unter Abnutzung versteht man den Abbau des Abnutzungsvorrates, hervorgerufen durch chemische und/oder physikalische Vorgänge.21 Der Abnutzungsvorrat ist demnach der Vorrat einer möglichen Funktionserfüllung unter determinierten Bedingungen, der einer Betrachtungseinheit aufgrund der Herstellung, Instandsetzung oder Verbesserung zugeordnet wird (vgl. Abb. 1.1).22
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1.1: Abbaukurve des Abnutzungsvorrates
In Abbildung 1.1 ist ersichtlich, dass im Laufe einer definierten Zeit die Funktionserfüllung eingeschränkt oder unmöglich wird und somit eine Schmälerung des Funktionsvorrates eintritt. Aufgrund des Wortlautes Abbau des Abnutzungsvorrates bezieht sich der Begriff der Abnutzung nicht primär auf die Abnutzung der Tegas an sich, sondern auf die Einschränkung der Funktionserfüllung einer gesamten Betrachtungseinheit und somit darauf, dass ein Abbau des Abnutzungsvorrates vorliegt. Erst nach Instandsetzungsmaßnahmen kann der Ausgangszustand wieder hergestellt werden.
Der Abbau des Abnutzungsvorrates kann verschieden hervorgerufen werden, z.B.23
-Einwirkung von Naturgewalten (Sturm, Blitzschlag, Hagel)
-vorsätzliche Beschädigung (Vandalismus, Brandstiftung)
-nicht beabsichtigte Beschädigung (Bedienfehler, Unfall, Verschleiß)
-sonstige Ereignisse (Brand).
Um den Abnutzungsvorrat von technischen Systemen feststellen zu können, wird in der Instandhaltungspraxis das Inspektionsverfahren24 angewandt. Innerhalb einer Inspektion, d.h. der Feststellung des Istzustandes von technischen Systemen, werden dabei neben der Sichtkontrolle durch den Instandhalter auch permanente Messungen mittels Messwerkzeugen der Sensorik durchgeführt, um den Abnutzungszustand festzustellen. Durch diese kontinuierliche Überprüfung und Dokumentation wird ein Systemeingriff in Form einer vorbeugenden Wartung 25 qualitativ veranlasst. Weiterhin gibt es eine Vielzahl von Empfehlungen von Fachverbänden, welche originären Einfluss auf den Abnutzungsvorrat haben. Zu erwähnen wäre hier die VDI-Richtlinie 2076 vom Verein Deutscher Ingenieure26, welche eine richtungsweisende, praktische aber nicht in jedem Fall erschöpfende Arbeitsunterlage auf der Grundlage von Istzuständen der Verfügbarkeit für die Instandhaltung ist.
Eine Kostenplanung nach mathematisch-statistischen Methoden ist theoretisch anwendbar, scheitert aber in den meisten Fällen an der praktischen Belastbarkeit der Trendergebnisse. Gründe dafür sind im fehlenden oder lückenhaft vorliegenden Datenmaterial vergangener Abrechnungsperioden zu sehen.
Hierbei soll nicht die Anwendbarkeit der Methoden angezweifelt werden. Vielmehr besteht das Hauptproblem dieser Prognosetechnik darin, die Prognosesicherheit zu erhöhen. Schließlich sind Prognosesicherheit und Wahrheit der prognostizierten Aussage nicht einfach identisch. Bei der Wahrheit von Prognosen handelt es sich um ihre allgemeine Eigenschaft, mit den objektiven Möglichkeiten der Entwicklung übereinzustimmen.27 Diese Eigenschaft wird heute immer noch auf der Grundlage von Inspektionsverfahren, wie vorher beschrieben, präferiert.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ereignis aufgrund von objektiv vorliegenden Ist-Daten durch technische Messungen und Beurteilungen der Instandhalter eintritt, ist offensichtlich größer gegenüber der Berechnung probabilistischer Szenarien, deren Basis nicht belastbar ist. Als Basis dienen in dem meisten Fällen abgerechnete Instandhaltungskosten vergangener Perioden. Diese sind aufgrund unterschiedlicher Organisationsabläufe im kaufmännischen Bereich der konzernnahen Unternehmen kaum reproduzierbar bzgl. des Kostenanfalls oder der Zuordnung zu Kostenstellen, Kostenarten oder Kostentr ä gern. Hier ist eine dringende Verbesserung unumgänglich. Die Gründe liegen in den unterschiedlichen Betriebsstrukturen sowie der Betriebskulturen der einzelnen Standorte bei den untersuchen Unternehmen mit Konzerncharakter.
Noch heute arbeiten eine Vielzahl von international agierenden Produktionsunternehmen28 ohne eine einheitliche betriebsunterstützende Anwendersoftwar e29, welche die Kontierung der angefallenen Aufwände unternehmenseinheitlich abbilden kann. Für eine Prognosesicherheit wird aber die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens einer Vorhersage bei einem gegebenen Komplex von Bedingungen und unter Berücksichtigung der qualitativen und quantitativen Toleranzen belastbar benötigt.30 Sofern diese Situation anhält, wird dem Verfahren der permanenten Inspektion zur Feststellung des Abnutzungsvorrates mit der daraus folgenden Planung der IH-Kosten größtenteils Vorrang gegeben. Die technische Vergleichbarkeit der Standorte untereinander ist offensichtlicher.
Ein weiteres Vorgehen ist die Prognose der IH-Kosten mittels der Ausfallrate31 . Die Ausfallrate zu einer bestimmten Zeit ist durch die Anzahl der technischen Systeme gegeben, die in einem bestimmten Zeitintervall, z. B. einen Monat, ausfallen, dividiert durch die Anzahl verfügbarer technischer Systeme am Anfang des Zeitintervalls. Die Durchführung dieser Methode soll hier nicht tiefgreifender beleuchtet werden. Es zeigt sich bereits im Vorfeld dieser Anwendung eine wichtige Problematik, da in dezentralen Unternehmen mit Konzerncharakter kaum technische Systeme zu einem bestimmten Zeitpunkt über die Inbetriebnahme durch den Betreiber genutzt werden konnten. In diesen Unternehmensformen beobachtet man Insell ö sungen.
Unter Insellösungen versteht der Autor innerbetriebliche Prozesse (z.B. Kostenstrukturen der Instandhaltung), welche je an einen Standort gebunden sind, von Standort zu Standort verschieden sind und von externen Einflüssen unbeeindruckt bleiben. In Unternehmen mit zentraler Administration können daher andere Voraussetzungen für die Kostenplanung vorhanden sein als bei dezentral organisierten Standorten.
Der Autor stützt sich hier ausschließlich auf die Beobachtungen in seinem betrieblichen Verantwortungsbereich und sucht nach Lösungen der bestehenden Problematik. Aussagen über IH-Planungsmethoden anderer Unternehmen sind zwar bekannt, halten aber aufgrund fehlender Datenbasis einer Verifizierung nicht stand. Einerseits betrachten branchengleiche sowie branchenungleiche Firmen die IH-Prozesse inkl. der Kostenentstehung, Kostenzuordnung sowie Kostenplanung als Betriebsgeheimnis. Andererseits gibt es wissenschaftliche Veröffentlichungen32 33 als Allgemeinempfehlung, welche durch den Einsatz in der Betriebspraxis jedoch ebenfalls nicht verifiziert sind. Konkrete Empfehlungen zum öffentlichen Gebrauch adäquater Projekte sind in der Literatur nicht auffindbar.
Die Veröffentlichung von Beran34 stützt sich auf die Kostenmanagementmethode LCC35 EU. Das Tschechische Amt für Straßen und Autobahnen möchte diese neu entwickelte Methodik der Czech Technical University Prague anwenden, um eine umfassende Unterstützung für den Entscheidungsprozess zur Anwendung nachhaltiger Kostenkriterien beim modernen Aufbau von Brücken, die länger als 100 Meter oder höher als 15 Meter sind, zu bekommen. Konkret betraf es das Brücken-Projekt V36 in Pardubice. Es handelt sich hierbei um eine adäquate Ausgangsposition der Untersuchung, da ebenfalls jedes Brückenbauprojekt eine Insellösung im oben beschriebenen Sinn für sich darstellt. Es wurden zunächst sechs verschiedene Konstruktionstypen (vgl. Abb. 1.2, Quelle: BERAN, V.) geplant und dabei die Faktoren Designauswahl, Bautyp, Kapitalkosten, sowie Wartungs- und Instandsetzungskosten analysiert.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1.2: Brückentypen des Brücken-Projekts V36 Pardubice
Ein 17-köpfiges europäisches Konsortium setzt sich aus Unternehmen der Forschung und Industrie zusammen. Der Fokus des Projektes liegt in auf der Entwicklung einer optionsbasierten Lebenszyklusbetrachtung mit integrierter Ökobilanzanalyse und deren Integration in eine praktikable Software-Anwendung, die für die Differenzierung von Projektoptionen genutzt werden kann.
Dieses Projekt hat folgende Bausteine36:
-die Verknüpfung ökologischer und kostenseitiger Datenformate verschiedener europäischer Datenbanken
-die Berücksichtigung probabilistischer Szenarien
-individuelle Anpassungs- und Verwendungsfähigkeit der Software für Anlagegüter bzw. diverse Investitionsprojekte im Bauwesen.
Dabei wurde eine auf elf Elementen gestützte Kostendurchbruchsstruktur verwendet:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die geschätzten Kosten einschließlich provisorischer Summen wurden für die LCC-Übung betrachtet:
-Investitionskosten: CZK 180 - 220 Millionen (€ 7,0 - 8,5 Millionen)
-Instandhaltungskosten: CZK 80 - 100 Millionen (NPV)
-Steuer: Tschechien hat regelmäßige Besteuerung für die Bauindustrie
Bei der Betrachtung der Planungsmethode LCC über die Lebenszykluskosten eines Bauwerks ist ersichtlich, dass diese für die Kostenplanung eines zu errichtenden Bauwerks, hier unter besonderer Berücksichtigung der Instandhaltung, ein nützliches Werkzeug ist. Für die Kostenplanung der Instandhaltung von Bestandsimmobilien37 ist eine andere Methode zu wählen, da in diesem Fall viele Faktoren bereits bekannt sind, nur noch nicht den entstandenen Nutzungskosten zugeordnet sind, z.B. zum Bauwerk gehörende klassifizierte Bauwerkstegas. Diese Zuordnung kann nur über die tiefgreifende Analyse der Kostenstrukturen der Tegas funktionieren um eine Planungsgrundlage für deren Entwicklung in der nächsten Abrechnungsperiode zu bekommen. Die Problematik der Insellösungen wird nachfolgend beschrieben.
2.1.2 Besonderheiten im Betriebsablauf bei Insellösungen
Unternehmen mit Konzerncharakter zeichnen sich unter anderem darin aus, dass ihre Standorte dezentral liegen. Neben einer Konzernleitung gibt es eine Vielzahl von Liegenschaften die teilweise auch in internationalem Territorium sind.
So betreibt er VW-Konzern in 18 Ländern Europas und in neun Ländern Amerikas, Asiens und Afrikas 100 Fertigungsstätten. 501.956 Beschäftigte produzieren an jedem Arbeitstag rund um den Globus circa 34.500 Fahrzeuge, sind mit fahrzeugbezogenen Dienstleistungen befasst oder arbeiten in weiteren Geschäftsfeldern.38
Die Vattenfall Europe AG ist ein schwedisches Unternehmen und hat Liegenschaften in 5 Ländern Europas. Allein in Deutschland betreibt der Konzern 53 Produktionsanlagen in denen 6.126 Mitarbeiter tätig sind. Bezüglich der von der Bundesregierung beschlossenen Energiewende 39 in Deutschland mit den Schwerpunkten
-Netzausbau,
-Stromspeicher,
-Erneuerbare Energien,
-Energieeffizienz und Energiesparen,
-Energieforschung,
-Modernisierung der Grundlastkraftwerke,
-Abschaltung der Kernkraftwerke bis 2020 und
-Kraft-Wärme-Kopplung
ist der gesamte Konzern im organisatorischen Umbruch.
Grundlastkraftwerke versorgen das Stromnetz mit einer konstanten und schwankungsfreien Lieferung über den gesamten Tag. Als Rohstoff hierfür wird hauptsächliche der Primärenergieträger Braunkohle verwendet, der als natürliche Ressource in den Tagebauen in der Lausitz, Nordsachsen sowie im Rheinland gefördert wird.
Für die Betreibung der Grundlastkraftwerke des Konzerns bedeutet die Energiewende, dass aufgrund der Zuschaltung von erneuerbaren Energiegeneratoren, z.B. Solarenergiegeneratoren (Solarthermie, Photovoltaik), Biomassekraftwerke, Offshore- Anlagen, Onshore-Analgen, zunehmende Produktionskonkurrenz am Markt entsteht, welche zudem durch den Staat monetär gefördert wird. In diesem Zusammenhang wird die Abgabe von aus Braunkohle erzeugter Elektroenergie ins Stromnetz minimiert, da u.a. die Kapazität des Leitungsnetztes begrenzt ist. Das bedeutet wiederum, dass weniger Gewinne generiert werden, die Verfügbarkeit der technischen Anlagen aber auf demselben hohen Niveau liegen muss, als vor den Beschlüssen der Bundesregierung zur Energiewende. Das ist problematisch.
Die Gesamtverantwortung pro Produktionsstandort (Kraftwerk) liegt ausschließlich beim Kraftwerksleiter. Seine Leistungen werden am einwandfreien Betriebsprozess gemessen. Dazu gehören u.a. die Prozesse
-Arbeitsschutz
-Produktivität,
-Umweltschutz
Um diese Prozesse nicht zu gefährden, hat der Kraftwerksleiter unmittelbaren Einfluss auf die Verfügbarkeit der technischen Systeme und somit auf das IH-Management. Jeder Standort hat seine spezifischen Produktionsprozesse. Dies liegt darin begründet, dass die Standorte zu unterschiedlichen Zeiten in Betrieb genommen wurden und sich somit die Betriebszeit der technischen Anlagen wesentlich unterscheiden.
Weiterhin ist zu differenzieren, dass sich ein Großteil der Liegenschaften auf dem Territorium der ehemaligen DDR befindet. Die Effizienz der technischen Systeme musste nach 1990 erhöht sowie nach der Übernahme durch den Vattenfall Konzern im Jahr 2000 nochmals wesentlich gesteigert werden. Es wurden verschlissene Aggregate modernisiert bzw. in neue Technik investiert. Aus dem ehemaligen Staatsbetrieb wurde somit ein effizienter Versorgungsbetrieb mit selbständiger Kostenträgerschaft. Es sind demnach andere Voraussetzungen zu beobachten als bei Standorten in den alten Bundesländern.
Am Ende eines jeden Geschäftsjahres werden die erwirtschafteten Gewinne abzüglich der Aufwände für die folgende Abrechnungsperiode pro Standort an das schwedische Königshaus abgeführt. Daraus resultiert dann die Höhe der Zielerreichungsprämie für die Kraftwerksleiter pro Standort. Somit herrscht ebenfalls eine Konkurrenzsituation zwischen den Standorten. Das Entstehen von autarken Insellösungen für alle betriebsinternen Prozesse ist die logische und zweifelsfreie Folge daraus.
2.1.3 Umgang mit IH-Budgets
Bisher ist festzustellen, dass die Ausgaben für die Instandhaltung in der Praxis der Unternehmensführung untergeordnet behandelt sind. Die Kapitalrentabilität steht stets an erster Stelle der Beurteilung und Entwicklung der Leistungsfaktoren im Kraftwerk. Die Rolle der Instandhaltung für die Gewährleistung stets verfügbarer Leistungsprozesse des Unternehmens wird gewöhnlich übergangen40.
Die Bedeutung dieses schwierigen und nicht deutlich abgrenzbaren Problems zeigt sich an bestimmten Auswirkungen der gegebenen Unternehmenspraxis. Sie können z.B. an Kenngrößen wie den Tegas-Ausstattungsgrad (A ° ) verfolgt werden, der das implizierte Anlageverm ö gen - als Ausdruck der Kapitalrentabilität - repräsentiert:
klassizifierte Tegas als Bauwerkstegas, die zum Bauwerk gehören41
Funktionstegas, die funktionell wirken42 und deren Werterhöhung durch Instandhaltung Normalherstellungskosten des Gebäudes und Kosten der baulichen Außenanlagen, Baumängel, Bauschäden43, wirtschaftliche Überalterung und Bodenwert.
Diese Problematik ist durch analytische Einordnung des Ausstattungsgrades in die Betrachtung auflösbar. In A° ist die den Instandhaltungsprozessen immanente Kapitalsituation sichtbar. In der A°-Entwicklung über länger vergangene Zeiträume widerspiegelt sich das exponentielle Wachstum des Anlagevermögens je Beschäftigten, d.h. die Kapitalwerte der Tegas44 steigen, die Arbeitsstunden für das Erstellen der Instandhaltungsleistungen fallen. Je Leistungseinheit stehen also steigenden Ausrüstungswerten sinkende Beschäftigtenzahlen gegenüber. In eine Formel gebracht: Der Zähler (Anlagevermögen) erhöht sich, der Nenner (Anzahl der Mitarbeiter) fällt ab:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das Anlagevermögen ist ein wesentlicher Ausgangspunkt zur Beurteilung der notwendigen Instandhaltungskosten. Es kann zunächst angenommen werden, dass primär mit steigender Anlagenausstattung ebenfalls die Leistungen und damit die finanziellen Aufwendungen für ihre Instandhaltung steigen. Parallel dazu wird sich ständig die Produktivität der Instandhaltung entwickeln - mit Einfluss auf relativ sinkende Instandhaltungskosten. Im Vergleich zur Entwicklung des Anlagevermögens in der Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland45 (vgl. Tab. 2.1) soll diese Relation demonstriert werden:
Tab. 2.1: Nettoanlagevermögen am Jahresanfang zu Wiederbeschaffungspreisen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das Anlagevermögen weist im dynamischen Mittel (y) eine Steigerung von = 3,65 %/a auf; für Verwaltungsgebäude in der Kraftwerksbranche wurde in den letzten fünf Jahren auf das Tega-Anlagevermögen ein = 2,91 %/a ermittelt. Im gleichen Zeitraum ging die Beschäftigtenanzahl um 21 % zurück.46 Damit hat der Tegas-Ausstattungsgrad je Beschäftigten einen jährlichen Zuwachs von = 7,23 %/a aufzuweisen. Das ist bei der Planung der Instandhaltungskosten einzubeziehen. Verallgemeinert bedeutet das, einen stetig steigenden Finanzaufwand für die Instandhaltungskosten einplanen zu müssen.
Ein weiterer entscheidender Bezugspunkt zur Bestimmung der erforderlichen Instandhaltungskosten besteht in der Überprüfung der Vielfalt der im Anlagevermögen eingesetzten Betriebsmittel (vgl. Tab. 2.2). Diese haben infolge ihrer völlig differenzierten Wirkungen auf die Kosten einen maßgebenden Einfluss. Tega- Geräte und -Maschinen erscheinen wesentlich einflussreicher als Werkzeuge und Gebäude. Ihr Prozesseinfluss wird als aktiv und passiv bezeichnet. Das ist ihren unterschiedlichen technischen Funktionen im Leistungsprozess zuzuordnen.
Tab. 2.2: Betriebsmittelarten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Um die unterschiedlichen Einflüsse auf die Kosten zu erfahren, ist es vorteilhaft, klassifizierte Gruppen von Betriebsmittelarten zu nutzen (vgl. Abb. 2.2). Dann können ebenso differenzierte Kostendaten einer mathematischen Bearbeitung zugeführt werden.
Infolge des überragenden Einflusses von Geräten und Maschinen als Bestandteile der Tegas auf die Kosten ihrer Instandhaltung ist es darüber hinaus erforderlich, diese weiter differenziert zu analysieren. Dazu ist eine Einteilung in Betriebsmittelklassen nützlich (vgl. Tab. 2.3), mit denen die spezifische Eigenheit des Zeitverhaltens zur Instandhaltung der betreuten Tegas zum Ausdruck kommt.
Tab. 2.3: Klasseneinteilung von Tegas nach Betriebsmittelart
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Daraus entwickeln sich Kostenansätze dynamischer Natur. Diese resultieren aus der realen Wirklichkeit, denn mit der Zeit verschlechtern sich objektiv die leistungswirksamen Bedingungen der Tegas. Mit dem zeitbedingt verschleißbegründeten Sinken der sachlich- technische Leistungsfähigkeit der Tegas erhöhen sich auch die Aufwendungen für ihre die Instandhaltung. Damit ist eine Verringerung ihres bilanziellen Kapitalwerts verbunden.
Aus den angeführten Überlegungen zu grundsätzlichen spezifischen Erfordernissen der Tegas-Instandhaltung ergibt sich: Die Planung der erforderlichen Finanzmittel ist die begründete Basis von Entscheidungen im Management eines Unternehmens. Wenn dazu die in der Arbeit entwickelten methodischen und inhaltlichen Vorgänge genutzt werden, wird eine Reihe von Entscheidungen sicherer im mittelfristigen Vorlauf komplementiert werden können. Das betrifft
-Alternativen auf Instandhaltung oder Neubeschaffung der Tegas
-die Leistungsdimensionierung der Instandhaltungsbereiche
-die rechtzeitige Kenntnis der Finanzierung des Instandhaltungsaufwandes
-die Sicherung der vollständigen Leistungskapazität der Hauptproduktion
-die Gewährleistung der Wirtschaftlichkeit und Rentabilität.
Entscheidungsrelevant ist auch die ökonomische Alternative von Eigen- und Fremdleistung in ihrer Wirkung auf die Instandhaltungskosten. Ursprünglich ist der Zugriff auf Fremdleistungen bei Neuanschaffung, Garantiefällen oder kostensparendem Vorteil gegeben. Tegas sind vorwiegend Handelsobjekte der Beschaffungsmärkte. Zur Kenntnis der Lieferkapazitäten ist deren Disposition zu entsprechenden fremden Instandhaltungsleistungen für die Kostenplanung besonders interessant - mit Sicht auf qualitative, finanzielle, terminliche und rechtliche Vorteile.
Bei der Gestaltung der Planungsvorgänge in den Instandhaltungskosten sind aus den genannten Gründen umfangreiche differenzierte Einflüsse zu bewältigen. Deshalb sind quantitative und qualitative Anreicherungen, teils auch widersprüchlicher Art auf die Kosten, zu bewältigen. Deren Lösung führt zu ihrer Optimierung auf der Basis mathematischer Methoden. Dazu gelten folgende Prämissen:
1. Der optimale Wertzustand von Tegas muss gefunden und begründet werden. Gesicherte Erfahrungen und Erkenntnisse, inwieweit eine zu geringe Instandhaltung den Geld- und Nutzwert des Gebäudes verringert und eine verstärkte ihn erhöht, fehlen jedoch. Das Optimum geht davon aus, dass Instandhaltungskosten und Stillstands- oder Ausfallkosten in einem zu bestimmenden Verhältnis stehen.
2. Der Einsatz quantitativer Methoden hilft, eine Kostenoptimierung im Schnittpunkt von Betriebs- und Funktionssicherheit einerseits und Instandhaltungsaufwand andererseits aufgrund von realisierten Daten über den Instandhaltungsaufwand zu finden.
3. Die Einbeziehung der Parameter der durch technologischen und ökologischen Wandel47 entstehende Instandhaltungskosten.
Die Zielstellung soll in diesem Sinne eine analytisch fundierte Möglichkeit der Kostenbeherrschung bei der Instandhaltung von Tegas für Verwaltungsgebäude eröffnen, um besser die Wirtschaftlichkeit als entscheidendes Argument der planmäßigen Finanzierung der Instandhaltungskosten einsetzen zu können.
2.2 Kostenbeeinflussung durch Wandel der Instandhaltung
2.2.1 Kostenrelevante Praxisprobleme der Instandhaltung
Tegas sind Funktions-Bauteile im Gebäude. Kosten für eine Gebäudeinstandhaltung können daher unter Umständen die Kosten für die Tegas-Instandhaltung enthalten. Mit einer Fragestellung nach dem Instandhaltungsbedarf lassen sich dabei die notwendigen Kosten erfassen48. Die ausgewiesenen Kostengruppen [KG] der DIN 276 (vgl. Tab. 2.4) geben eine Einsicht in die erheblichen Anteile) für Tegas am Bauwerk.
Tab. 2.4: Anteile der Technischen Anlagen am Bauwerk
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
In der Praxis offenbart sich, dass die Eigentümer nur unzureichend den Kosten für die Gebäudeinstandhaltung, und damit der Tegas-Instandhaltung, rechtzeitig Beachtung schenken49. Im Prinzip ist das mit der Investition der Gebäude zu erledigen. Am Beispiel von Objekten der staatlichen Haushalte50, die durchaus verallgemeinerbar sind, soll verdeutlicht werden, wie nachlässig damit umgegangen wurde.
Bei Befragungen der öffentlichen Hochbauverwaltungen im Rahmen des 3. Bauschadenberichtes (BmBAU1996) berichteten nur 2 Bundesländern über Versuche zu einer systematischen Instandhaltungsplanung, in welchen durch Baubegehungen der tatsächliche Instandsetzungsbedarf erhoben wurde. Gerade bei knappen Haushaltsmitteln wurden oft mit der Planung der Objekte die Instandhaltungskosten ausgespart, vor allem für vorbeugende Instandhaltungsmaßnahmen. Ein größerer wirtschaftlicher Schaden wird damit in Kauf genommen.51
Im Prinzip sind Instandhaltungsleistungen nicht lagerfähig, wohl aber disponibel. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass die Kosten für eine regelmäßige und fachgerechte Instandhaltung die Lebensdauer der Tegas und der Gebäude verlängern, eingesparte Kosten dagegen die Lebensdauer erheblich verkürzen. Geplante Instandhaltungskosten sind dagegen lagerfähig. Die Lebensdauer von Tegas muss in vielen Fällen geschätzt werden, weil oft Erfahrungswerte fehlen. Die pauschale Übertragung von Kennwerten älterer Tegas, bei denen Instandhaltungen dokumentiert wurden, auf Tegas, die in Betrieb genommen werden, ist nicht ohne weiteres möglich. Es sein denn, die Materialien, Normen und Verarbeitungen wären nahezu gleich. Die jetzigen Materialien und deren Verarbeitung unterscheiden sich von den alten Tegas aber teils erheblich.
Als Richtwert der Kosten für Bürogebäude kann im Allgemeinen von einem Tegas-Anteil von meist 30 % ausgegangen werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Zeit- und Kostenaufwand der Instandhaltung >30 % ist, weil die technische Lebensdauer von diesen Anlagen kürzer ist als die der meisten Baukonstruktionen.
In Deutschland ist derzeitig eine zentrale, allgemein zugängliche und vollständige Dokumentation von Kennwerten zur Instandhaltung nicht bekannt. Für die Planung der Instandhaltung sind nicht nur der zeitliche Anfall der Maßnahmen und deren Kosten anzusetzen. Es ist vor allem die Mittelbereitstellung zu sichern. Denn häufig wird eine Instandhaltung nicht oder nicht im erforderlichen Umfang vorbereitet, weil im Augenblick der Planung weder die Eigenmittel noch eine Fremdfinanzierung zur Verfügung disponiert werden.
Wird jedoch die Instandhaltung unterlassen oder nur ungenügend durchgeführt, dann können Nutzbarkeit und Wert eines Gebäudes erheblich eingeschränkt werden. Als logische Konsequenz zeigt die Praxis neue Probleme auf: Die „bisher betriebene Instandhaltung führte häufig zu folgender Situation:
-einem zu schnellen Verbrauch des Nutzungspotenzials eines Gebäudes, einem Instandhaltungsstau, der nur durch einen hohen finanziellen und personellen Zeit- und Kostenaufwand abzubauen ist,
-umfangreiche Schäden an denkmalgeschützten Gebäuden und damit Gefährdung nicht ersetzbaren Kulturgutes.“52
Es geht also darum, überaus hohe Kosten möglicher Schadensfälle durch regelmäßige Überprüfung und vorbeugende Maßnahmen zu vermeiden, und nicht erst auf Funktionsstörungen zu reagieren. Die Instandhaltungskosten für die Erhaltung der Gebrauchsfähigkeit von Tegas muss daher ein eigenständiges Planungsziel sein. Verbunden mit dem Gebäude müssen sie ein solches Maß an Gebrauchsfähigkeit garantieren, „dass
-mit einem wirtschaftlich vertretbaren Zeit- und Kostenaufwand53,
-die für den Verwendungszweck des Objektes erforderliche Zuverlässigkeit54,
über die Lebensdauer (Nutzungsdauer) des Objektes ... erhalten werden kann.“55 Der inhaltliche Gegenstand der Planung der Instandhaltungskosten ist praktisch dadurch gegeben, dass die strategische Orientierung der Instandhaltung im Unternehmen zu verwirklichen ist: „und zwar vor allem in der
-Durchführung vorbeugender Instandhaltungsmaßnahmen mit dem Hauptziel der Vermeidung bzw. Reduzierung von Ausfallschäden,
-Nutzung der Vorteile einer langfristigen Festlegung von Instandhaltungsaktivitäten,
-frühzeitigen Beseitigung des Anlagenverschleißes (in einem Stadium, indem für eine Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes relativ geringe Kosten anfallen).“56
Die Besonderheiten der Instandhaltung in einem Großunternehmen mit sachlich differenzierten und geographisch verteilten Leistungseinheiten weisen auf ein gesondertes Praxisproblem hin: Die Instandhaltung erstreckt sich meist auf dezentral organisierte Betriebe des gesamten Unternehmens. Das erfordert, zusätzliche Kosten aus folgender Sachlage einzurechnen:
-bei Inanspruchnahme einer anderen Kapazität sind die Logistikkosten aufzunehmen
-für Instandhaltungsmaterial und Ersatzteile existiert keine geordnete Lagerhaltung, weil der Bedarf immer nur orts- und zeitraumbezogen mit aktuellen Kosten gedeckt wird
-bei der Vielfalt der technischen Struktur der Tegas kann der Verschleiß - also auch deren Instandhaltungskosten - nicht präzise vorbestimmt werden.57
Im Resultat der aufgezeigten Praxisproblematik ist für die Vorbestimmung der Instandhaltungskosten zugrunde zu legen:
-Schaffung möglichst vollständiger Unterlagen über die Kosten realisierter Instandhaltungsvorgänge
-Plankalkulation von Instandhaltungsaufträgen Planungsrechnungen für Budgetvorgaben
-Nutzung langfristiger Strategien mit konkreter Zielsetzung für jährlichen Instandhaltungsaufwand58
-Abstimmung des Instandhaltungsaufwandes mit der langfristigen Investitionsplanung
-Erfassung der Anlagenausfall- und deren Folgekosten als Pendant zu Instandhaltungskosten
-Übersicht über weitere entscheidungsrelevante Daten zur Kostenvorbereitung
-Gewährleistung eines organisierten, qualitativ gesicherten Wissensmanagements.
Bei Gewährleistung dieser Erfordernisse wird sicher eine positive Relevanz auf die Instandhaltungskosten eintreten. Daher ist festzuhalten, dass in der Widerspiegelung der Tegas-Kosten vordringlich auch allgemeine betriebswirtschaftliche Vorgänge immanent sind. Vor allem weisen sie auf Wege zur Verbesserung des Managements der Instandhaltung und der Unternehmensführung hin. Der Effekt liegt daher nicht nur in der besseren Beherrschung der Instandhaltungskosten, sondern auch in der Dualität zur Qualifizierung der Führungsvorgänge. Und das nicht nur wegen der Kosten, sondern primär zu einer dauerhaften vollständigen Kapazitätsnutzung der industriellen Bürogebäude.
2.2.2 Instandhaltungstechniken in der Kostenstruktur
Die Anzahl neuer Instandhaltungskonzepte und -techniken hat in den letzten Jahren stark zugenommen und entwickelt sich auch weiterhin sehr rasch. Davon erhält die Kostenstruktur der Instandhaltung eine eigene Dynamik. Ihre Analyse folgt der Entwicklung der Technik. Daraus sind Instandhaltungsstrategien betroffen, welche sich entwickeln müssen. In historischer Sicht wird in der letzten Zeit die qualitative Veränderung und Bereicherung der Instandhaltung deutlich.
Als Generationensprünge dargestellt, nimmt vor allem mit der Steuerungstechnik bei Tegas der Anspruch an die Instandhaltung zu. Das beeinflusst die Kosten wesentlich, sodass ebenfalls von Kostensprüngen ausgegangen werden kann. Die Anzahl neuer Instandhaltungskonzepte und -techniken hat in den letzten Jahren stark zugenommen und entwickelt sich auch weiterhin sehr rasch. Zahlreiche Neuentwicklungen auf unterschiedlichen Gebieten wurden übernommen. Das führte zu erhöhten Kosten.
Die Kostenstruktur erfuhr durch die technischen Neuerungen in den Tegas geänderte Bedingungen. Daraus stehen als Beispiele:59
-neue Instandhaltungstechniken mit Zustandsüberwachung
-Tegas-Konstruktionen mit hoher Wartungsfreundlichkeit und Zuverlässigkeit
-tiefgreifendes Umdenken im Unternehmen im Hinblick auf Beteiligung, Gruppenarbeit und Flexibilität der Mitarbeiter
-moderne Hilfen für die Entscheidungsfindung, wie z. B. Risikostudien, Analyse von Störungsursachen und -wirkungen, Expertensysteme60.
Die kostenmäßige Herausforderung für das Instandhaltungswesen liegt darin, Aufbau und Funktion der Tegas zu beherrschen und mitentscheiden zu können, welche technische Alternative wirtschaftlich ist. Bei richtiger Abwägung ist es möglich, nicht nur ihre Gebrauchsfähigkeit zu sichern, sondern sie unter gegebenen Umständen zu steigern und dabei die Instandhaltungskosten zu halten oder zu verringern. Dazu ist eine Orientierung auf folgende Aufgaben erforderlich:
-Auswahl der am besten geeigneten Tegas für die entsprechende Nutzungsfunktion
-Beherrschung aller Arten von Geräte- und Maschinenstörungen
-vorgegebene Strategien und Instandhaltungsaufgaben objektweise umzusetzen
-Mitarbeiter aktiv am Unternehmenserfolg - gemessen an den Instandhaltungsleistungen - zu beteiligen.61
Darüber hinaus ist zu prüfen, ob und in welchem Maße die technologischen Komponenten des Instandhaltungsaufwandes einen Einfluss nehmen.
Neben dem bautechnischen Aufwand für die Gebäudeerhaltung62 sind nach DIN 3105163 folgende Komponenten der Instandhaltung von Tegas in Verwaltungsgebäuden unterschieden:
- Wartung: „Maßnahmen zur Verzögerung des Abbaus des vorhandenen Abnutzungsvorrats zur Bewahrung des Sollzustands von technischen Mitteln eines Systems“64. Dazu gehören neben der sachlich-technischen Wartungsarbeit das Erstellen von Wartungsplänen, aufgrund derer die Instandhaltungsmaßnahmen in regelmäßigen Abständen durchzuführen sind.
- Inspektion: „Maßnahmen zur Feststellung und Beurteilung des Ist-Zustandes einer Betrachtungseinheit einschließlich der Bestimmung der Ursachen der Abnutzung und dem Ableiten der notwendigen Konsequenzen für eine künftige Nutzung“.65 Der Inspektionsaufwand enthält auch das Erstellen von Plänen mit Termin, Methode und Maßnahmen der Inspektion sowie über den Einsatz von technischen Hilfsmitteln. Bei der Inspektion werden bestimmte Zustandsgrößen quantitativ ermittelt. Folgende Instandhaltungsmaßnahmen sind aus dem Befund des Ist-Zustandes abzuleiten.
- Instandsetzung: „Maßnahmen zur Rückführung einer Betrachtungseinheit in den funktionsfähigen Zustand, mit Ausnahme von Verbesserungen.“66 Dazu gehören der Auftrag mit Dokumentation und Analyse seines Inhalts. Während der Auftragsplanung werden Alternativen zur Findung der besten Lösung gesucht. Die Vorbereitung der Durchführung beinhaltet Kalkulation, Terminplanung, Erstellung von Arbeitsplänen, Bereitstellung von Personal, Mitteln und Material. Nach der Durchführung erfolgen die Funktionsprüfung, die Abnahme, die Fertigmeldung und die Auswertung.
- Schwachstellenanalyse: „Mischung aller technischen und administrativen Maßnahmen sowie Maßnahmen des Instandhaltungswesens zur Steigerung der Funktionssicherheit einer Betrachtungseinheit, ohne die von ihr geforderte Funktion zu ändern67 “. Sie ist Aufwand für Planung und Kalkulation Abstimmung für Vorwegmaßnahmen (Schutz- und Sicherheitseinrichtungen) und Dokumentation. Zur systematischen Analyse von Schwachstellen gehören terminlich abgestimmte Freigaben von Vorbereitungen,
Durchführung, Funktionsprüfung, Abnahme. Statistisches Datenmaterial über erfasste Schäden hat die Wahrscheinlichkeit des Instandhaltungseinsatzes an Tegas-Objekten. zu dokumentieren. In der Führungsposition dieses Prozesses wird man außerdem die relative Häufigkeit des Ausfalls einer Anlage mithilfe der vorausschauenden Betrachtung der Ausfall- und der Standfestigungswahrscheinlichkeit bestimmen.
Für sich gesehen, kann für die formale technologische Gliederung der Instandhaltungsprozesse inhaltlich keine ergiebige Wirkung auf die Kostenstrukturen erkannt werden. Natürlich bleiben die Kosten innerhalb von Wartung, Inspektion, Instandsetzung und Schwachstellenanalyse detailliert. Ausgehend von der Praxis ist die tiefe theoretische Aufarbeitung jedoch nicht unbedingt erforderlich, weil die Instandhaltungskosten in der Anwendung als geschlossener Kostenblock behandelt werden. Für die gestellte Forschungsaufgabe kann deshalb ein wissenschaftlicher Mehrwert durch eine Untersuchung der vereinzelten Instandhaltungsprozesse nicht erwartet werden und wird in der Arbeit nicht weiter verfolgt.
Im Ausgangspunkt der Bestimmung zutreffender Instandhaltungskosten ist es aus diesen Gründen geboten, die Lebensdauer von Tegas durch eine systematische Instandhaltung entscheidend zu verlängern und die Kosten bei der Bewirtschaftung zu senken.68 Es soll eine optimale Nutzbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Werthaltigkeit des Verwaltungsgebäudes dadurch gewährleistet sein, dass ihre Tegas stetig betrieben werden können, funktionsfähig bleiben und an die sich wandelnden Forderungen anpassbar sind.69 Dazu sind schlüssige Informationen und Maßstäbe für die Leistungsbewertung der Instandhaltung bisher kaum bekannt.
Sicherheit und Anlagenverfügbarkeit bei geringen Kosten müssen im Zentrum längerfristig orientierter Entscheidungen stehen.70 Anstelle einer technologischen Orientierung auf Hauptkomponenten der Instandhaltung ist deshalb besser davon auszugehen, dass spezifische Merkmale der Tegas, geordnet nach Prioritäten (vgl. Tab. 2.5), differenzierte Analysen für die Kostenentwicklung ermöglichen.
Tab. 2.5: Prioritäten P der Tegas in Bürogebäuden
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei dem Vorgehen in Ordnung in Prioritäten I-III der technischen Eigenschaften der Tegas lassen sich vordringliche Kostenpositionen erkennen. Als definierbare Anteile an den gesamten Instandhaltungskosten ermöglichen sie analytisch feststellbare Kostenproportionen, welche die Gesamtplanung wesentlich erleichtern können.
2.2.4 Determinanten zur Planung der Instandhaltungskosten
Wie vorher nachgewiesen, sind die Instandhaltungskosten durch verschiedene spezielle Bedingungen für ihre Bestimmung und Planung gekennzeichnet. Es gilt daraus Abhängigkeiten als Determinanten zu entwickeln, die eine Planung der Instandhaltungskosten mit ihrem dargestellten problembehafteten Inhalt aufnehmen. Wesentlich ist das gekennzeichnet durch
-die Bindung der Tegas an das Bauwerk
-nicht planbaren Kostenanfall bei Störungen
-die offene Situation der Kostenplanung
-die schwierige Datenerfassung, -sicherung und -verwertung.
Vor allem der heterogene Verbund der Tegas mit dem Bürogebäude ermöglicht, die investiven Baukosten für die Vorbestimmung von Instandhaltungskosten zu nutzen. Das kann informativ auf der Bestimmung für die Kalkulation im Hochbau nach DIN 276, „Konto 400 - Kosten im Hochbau“ erfolgen, weil sie Anhaltspunkte für die Kostenplanung und Ausführung von Baumaßnahmen vorgibt. Diese Norm zeigt im Aufbau der 1. Ebene die Ermittlungsmöglichkeiten zur Nutzung bei der Planung auf:
-Konto100 Grundstück
-Konto 200 Herrichten und Erschließen
-Konto 300 Bauwerk - Baukonstruktionen
-Konto 400 Bauwerk - Technische Ausrüstungen
-Konto 500 Außenanlagen
-Konto 600 Ausstattung und Kunstwerke
-Konto 700 Baunebenkosten.71
Besonders geeignet ist Konto 400. Zudem werden in der 2. und 3. Ebene in Unterkonten spezielle Technische Ausrüstungen aufgeführt; wie z.B. Unterkonto 411: Abwasseranlagen, oder Unterkonto 4111: Abwasserleitungen, Abläufe. Aber auch die Konten 500, 600 und 700 können in Frage kommen, wenn sie im einzelnen Objekt als Tegas-Bestandteile definiert sind.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 2.6: R-Consche Matrix-FM
Für die Kostenanalyse zur Instandhaltung von Tegas ist eine Verknüpfung der DIN 276 (Gebäude) mit der DIN 31051 (Instandhaltungskosten) zur R-Conschen Matrix-FM erforderlich72. An einem Beispiel eines Verwaltungsgebäudes wurde dieser Arbeitsschritt verdeutlicht (vgl. Tab. 2.6). Aus Platzgründen konnte das Konto DIN 31051 nicht vollständig visualisiert werden. Das Unterkonto Schwachstellenanalyse fehlt, wird aber bei der Analyse mit berücksichtigt.
Einerseits sind beide Normenwerke breit anwendbar, andererseits ermöglicht die Konzentration auf die Kostengruppe 400 eine Redundanz von Daten. Sie vermittelt nur eine Teilauswahl, aber eine gute Übersicht und Gruppenbildung der Kosten.
An dieser Stelle muss eingefügt werden, dass die realen Kosten der abgerechneten Periode (2008 - 2012) dem Autor zur Verfügung stehen aber aus dienstrechtlichen Gründen im Skript nicht aufgeführt werden (Konto DIN 31051). Nur explizit ausgewählte Kostenanfälle wurden im Kapitel 4 modelliert.
Störungen im Betriebsablauf und der Nutzung eines Gebäudes sind für die Planung von Instandhaltungskosten immer eine dynamische Determinante, weil sie unvorhersehbare Ereignisse für die Instandhaltung demonstrieren.73 Ausfälle bei Tegas bedeuten stets Störungen in der Funktionsbereitschaft des Bürogebäudes. Ihre Beseitigung ist mit hohen Kosten verbunden. Für die planmäßige Vorbestimmung der Instandhaltungskosten stellen sie eine wesentliche Komponente dar.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2.1: Badewannenkurve des typischen Ausfallverhaltens von Tegas
Eine Analyse dieser Kostenbeeinflussung ergibt ein charakteristisches Ausfallverhalten aller Tegas während der Nutzungsdauer. Externe oder systeminterne Einflüsse verändern deren Verhalten und Eigenschaften ungewollt. Der Zeitpunkt und der Kostenanfall sind Zufallsgrößen. Durch statistische Auswertungen ist es aber möglich, eine zeitdauerabhängige Wahrscheinlichkeit über die Nutzungsdauer von Tegas zu ermitteln, mit der ein Ausfallereignis eintritt.74 Sie enthält Informationen über Frühausfälle bei der Inbetriebnahme, über Zufallsausfälle während des Nutzungsbetriebes und über Verschleißausfälle der Anlagen durch langfristigen Abnutzungsgebrauch (vgl. Abb. 2.1) in einer allgemein anerkannten Badewannenkurve. Dabei ist die Finanzierung der dadurch hervorgerufenen Kosten erkennbar, die im Prinzip den Herstellern, dem Betreiber und als technisch vorbestimmbare Kosten zuzurechnen sind.
Erfahrungen besagen, dass besonders in der Phase der Inbetriebnahme von Tegas häufig Frühausfälle auftreten, verursacht durch Qualitätsmängel in Herstellung, Installation oder fehlerhafte Integration von Komponenten. Im Prinzip entstehen dadurch keine Instandhaltungskosten. Solche Ausfälle müssen von dem Hersteller bzw. Monteur auf der Grundlage der gesetzlichen Gewährleistungsfristen behoben werden.
Nach Beseitigung der Frühausfälle können zufällige Ausfälle75 auftreten. Die Aufgabe des Instandhaltungswesens beruht darauf, ungeplante Ausfälle durch Wartung und Inspektion in wirtschaftlich vertretbaren Grenzen zu halten und im Notfall angemessen zu reagieren.76 Deren Kosten bedingen die wirtschaftliche Grenzsituation.77
Wird ein Anstieg verschleißbedingter Ausfälle wahrgenommen, beginnt die letzte und kritischste Phase im Lebenszyklus eines technischen Systems. Entweder sind Entscheidungen auf den Austausch von betroffenen Komponenten zu treffen oder es erfolgt eine Sanierung zur Erhöhung des Abnutzungsvorrates. Je nach gewählter Strategie kann auch eine Ersatzinvestition durchgeführt werden.78
Unabhängig von der Bewältigung der Störungsproblematik existieren keine in sich schlüssigen Planungsmodelle, um die Instandhaltungskosten im Voraus ermitteln zu können, höchstens sehr grobe Abschätzungsbeziehungen, wie z. B.:
Instandhaltungskosten = Funktion der Errichtungskosten.79
Als einfachster Weg bieten sich Planungsansätze an, die von eindeutig Tegas-definierten Instandhaltungen ausgehen und auf ihre Kosten schließen lassen. Solche Gegebenheiten sind aber im Instandhaltungswesen nicht verbreitet.80
Außerdem könnten Erfahrungswerte über Erkenntnisse genutzt werden, in welchem Wertumfang sich eine mangelhafte Instandhaltung auf die Ergebnisse des Hauptproduktionsprozesses bzw. den Gebäudewert auswirkt. Die fallweise nachträglich registrierten Instandhaltungskosten müssten erfasst und ihren Entstehungsursachen eindeutig zugeordnet werden. Umgekehrt ist überhaupt nicht bestimmbar, was ein zu hoher Instandhaltungsaufwand wäre.
Für eine weiterführende Suche nach bewährten Methoden der Kostenplanung der Instandhaltung stehen kaum experimentelle Ergebnisse zur Verfügung, weil praktische Konzepte und Ergebnisse i. d. R. von den Unternehmen unter Verschluss gehalten werden und der wissenschaftlichen Auswertung kaum zugänglich sind.81
Daher wurde die Möglichkeit verfolgt und entwickelt, Determinanten in der Feststellung von Kostendifferenzen zu bestimmen, die aufgrund derselben Einflussfaktoren auf die Instandhaltung eingetreten sind. Daten über vergangene Ereignisse bieten Anlasspunkte für die Vorausschau künftiger Instandhaltungsfinanzierungen. Daraus entsteht eine Übersicht sowohl über die Einflussfaktoren als auch die unterschiedlichen Kosten, aus denen in weiteren Schritten ein planbarer Finanzbedarf formuliert werden kann. Dieser Bedarf ist als Änderungsbedarf von Fall zu Fall zu sehen.
Im Allgemeinen handelt es sich um die Reproduzierbarkeit der anfallenden und der erforderlichen Instandhaltungskosten für alle anzunehmenden Fälle. Um das zu beschreiben, ist seine Eignung auf die Planung der Instandhaltungskosten in beispielhaften Anwendungen zu testen und auf mathematisch-statistischer Grundlage modelliert in planbaren Größen zusammenzufassen. Das Modellierungsbeispiel in der Dissertation dient der Validierung und Verifizierung aufgrund von Längsschnittstichproben der Instandhaltungskosten und der Interpolation mit den Kostendaten.
Es soll verdeutlichen, wie und unter welchen Einflüssen sich die Instandhaltungskosten verändern. Dem schließt sich das Problem an, den Änderungsbedarf - möglichst verallgemeinert für industrielle Verwaltungsgebäude - festzulegen.
Im übergeordneten Sinn müssen die Bestimmungsgrößen zur Planung der Instandhaltungskosten auf eine zuverlässige Grundlage ihrer Registratur und Widerspiegelung gestellt werden. Das gewährleistet eine sorgfältige Anlagenbuchhaltung für Tegas. Sie bildet die betriebswirtschaftliche Grundlage für Konzerne vergeben Forschungsaufträge mit der Maßgabe, die Ergebnisse ausschl. dem Auftraggeber zur Verfügung zu stellen. Vgl. Schriftverkehr des Autors mit Prof. Dr. Janzen, FH Südwestfalen zu: „Analyse, Benchmarking und Optimierung des Instandhaltungscontrolling der Daimler-Chrysler AG, Werk Rastatt“.
-den Ausweis des Werteverzehrs82 über der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer83 und des daraus resultierenden Finanzbedarfs für die Werterhaltung,
-die Feststellung der Buchwerte und des daraus resultierenden Substanzwertes,
-die Ermittlung der betriebsgewöhnlichen Restnutzungsdauer als gewichtetes Mittel der betriebsgewöhnlichen Restnutzungsdauer ihrer Tegas.
Eine sorgfältige Anlagenbuchhaltung registriert die für die Kostenplanung zugrunde zu legenden Daten. Kostendaten über Tegas-Anlagen enthalten auch Daten über Abschreibungen. Es ist zu prüfen, ob darüber ein weiterer Zugang zur Planung der Instandhaltungskosten gefunden werden kann, wenn bilanzielle Vermögensdaten nutzbar sind. Die Einführung der kalkulatorischen Abschreibung von Tegas stellt allerdings keine „Absetzung für Abnutzung“ [AfA] bzw. Substanzverringerung zur Inanspruchnahme84 der im Handelsrecht85 und Steuerrecht86 geregelten Verringerung des zu versteuernden Gewinns dar.
Eine zur Kostenplanung geeignete Korrespondenz zwischen Tegas-Anlagenbuchhaltung und Unternehmensbilanz könnte eintreten, wenn
-auf außerplanmäßige Abschreibungen optiert wird; denn „Abschreibungen sind außerdem im Rahmen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zulässig“ (HGB §253 [4]),
-finanzielle Rückstellungen für die statistisch ermittelten Planabweichungen von Instandhaltungskosten gebildet werden,
-rechtlich oder wirtschaftlich87 eine Tega neutral oder außerordentlich infolge außergewöhnlicher Wertminderung, wie z. B. Abwertung und Bewertungskorrekturen im Anlagevermögen, überproportionale Abnutzung durch Katastrophen, Totalverlust
oder Stilllegung von Kapazitäten, abgeschrieben wird. Die außerplanmäßige Abschreibung ist gesondert oder im Anhang anzugeben (§277 III HGB). Die Anlagenbuchhaltung übernimmt die gegenständliche Führung des Bestandes und der Bewegungen des Tegas-Vermögens nach Menge, Wert und Zeit88, fasst diese auf wenigen Konten zusammen, ermittelt das für die Gebäudenutzung notwendige Anlagevermögen und teilt es auf Kostenstellen auf. Bei Tegas als Gebäudeteilen ist die sog. Buchwertabschreibung89 unter bestimmten Voraussetzungen90 in festgelegten Sätzen gestattet91.
Daher erscheint es sinnvoll, daraus resultierende Erkenntnisse für die Planung von Instandhaltungskosten mit einzusetzen.
2.3 Zusammenfassung Kapitel 2
Eine finanzierungsgerechte Planung der Instandhaltungskosten erforderte zunächst die Untersuchung der Einflüsse auf die Kostenentstehung. Für die gestellte Forschungsaufgabe kann wie bereits erwähnt ein wissenschaftlicher Mehrwert durch eine Untersuchung der vereinzelten Instandhaltungsprozesse nicht erwartet werden und wird hier nicht weiter verfolgt.
Die Kosten wurden in zusammengefasster Form als Determinanten und Wirkungsgrößen dargestellt. Die wesentlichen Wirkungsgrößen mit Einflusscharakter sind:
-die technischen Voraussetzungen der instand zuhaltenden Tegas-Prozesse,
-die Progressivität der inneren Leistung und Ergiebigkeit der Instandhaltung,
-die Variation der Kostenstruktur durch technischen Fortschritt der Instandhaltung,
-das einschätzbare typische Ausfallverhalten im Lebens- und Betriebszeitzyklus der Tegas.
Im Folgenden werden die daraus gewonnenen Erkenntnisse zur sachgerechten Aufarbeitung der für die Planung der Instandhaltungskosten erforderlichen Datenbasis verwendet, welche im nachfolgenden Kapitel auf der Grundlage der TegasKostenrechnung weitergeführt wird.
3 Ansatzfeld zur Modellierung von Instandhaltungskosten
3.1 Voraussetzungen zur Datenermittlung und -sicherung
3.1.1 Instandhaltungsgemäße Einordnung der Kostenrechnung
Die Kostenrechnung für die Instandhaltung der Tegas von Gebäuden beruht natürlich auf der betriebswirtschaftlich bekannten Gliederung nach Kostenarten, Kostenstellen und Kostentr ä gern. Sie ermöglicht eine Übersicht über die in einem bestimmten Zeitraum anfallenden einzelnen Leistungsaufwände in den Instandhaltungsprozessen. Sie erfasst den Verbrauch der spezifischen Produktionsfaktoren bei der Instandhaltung und bewertet ihn. In der Dimension von Geldeinheiten lassen sich planungsmäßig relevante Daten erarbeiten. Hauptsächlich kommen folgende instandhaltungsgerechte Aufwände in Frage:
1. Aufwand für Außenlasten, wie z. B. Steuern, öffentliche Abgaben
2. Aufwand für die Inanspruchnahme von Eigenleistungen, wie z. B. Löhne und Gehälter
3. Ausgaben für fremde Dienstleistungen, Lizenzgebühren, Versicherungsprämien
4. Aufwand für Verbrauchsgüter, wie z. B. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Energie
4. Wertminderungen an Tegas, z. B. durch Abschreibungen und außerordentlichen Verschleiß.
Die Kosten für den Instandhaltungsaufwand entstehen aus dem mit Ausgaben verbundenen bewerteten Verbrauch an Leistungen einer Periode. Er setzt sich aus Zweckaufwand92 und neutralem Instandhaltungsaufwand93 zusammen . Der Zweckaufwand ist identisch mit den Grundkosten und umfasst alle Aufwände, die ausschließlich Kosten sind. Dieser ordentliche Aufwand wird stets periodenbezogen verrechnet (vgl. Tab. 3.1).
Kosten der Instandhaltung umfassen den bewerteten Verbrauch an Instandhaltungsleistungen, zusammengesetzt aus Grund- und Zusatzkosten. Grundkosten sind Zweckaufwand94, Zusatzkosten kalkulatorische Kostenarten.
Tab. 3.1: Schnittmenge von Zweckaufwand und Grundkosten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der neutrale Instandhaltungsaufwand setzt sich aus dem außerordentlichen Hauptzweck der Instandhaltung und eventuell angefallenen Nebenzwecken zusammen. Er enthält:
-betriebsfremden Instandhaltungsaufwand, wie z. B. Verluste aus Reparaturleistungen in einem Lieferbetrieb
-außerordentlichen Instandhaltungsaufwand, wie z. B. Diebstahl im Ersatzteillager, Totalschaden einer Klimaanlage
-bewertungsbedingten neutralen Instandhaltungsaufwand, ein Werteverzehr, der zwar betrieblich bedingt, aber außergewöhnlich oder betriebsfremd ist.
Die Instandhaltungskosten von Tegas weisen unterschiedliche Merkmale auf, nach denen sie in der Kostenrechnung eingeteilt werden, wie z. B. in Einzel- und Gemein-, in Festund Laufkosten. Nach klassischem betriebswirtschaftlichem Vorbild weist die TegasKostenrechnung aus:
-Kostenarten: die den differenzierten Werteverzehr in einer Periode erfassen, systematisieren und zuordnen
-Kostenstellen: Verteilung der Grund- und Gemeinkosten der Instandhaltung auf die leistenden Kostenstellen, Kontrolle der Instandhaltungskosten
-Kostenträgern: Vornahme der Kostenberechnung der instand gesetzten Tegas als Zeitoder Stückrechnung, Bildung und Aufrechnung von Zuschlagssätzen.
Die speziellen Kostenparameter der Instandhaltung von Tegas sind Bestandteil der gewöhnlichen betrieblichen Kostenrechnung. Für Tegas-Kosten ist vor allem eine zweckgerichteten Auswertung von Daten über den bewerteten Instandhaltungsaufwand nach Potential-95 und Verbrauchsfaktoren96 wichtig.
Da es praktisch nicht möglich ist, gleichzeitig Daten über die Instandhaltungskosten der Tegas und die Kosten einzelner Instandhaltungen zu erlangen, besteht die Aufgabe darin, alle jene inhaltlichen Gruppen von Tegas zu erkennen, die zu einer Kostenklasse zusammengefasst werden können. Die Abgrenzung in Kostenklassen kann, ergänzt um statistische Aufbereitungen und Auswertungen, sowohl für die Kostenrechnung als auch besonders für die Kostenplanung eingesetzt werden. Dabei ist das Instrument der Einteilung der Kostenrechnung der Instandhaltung in Erfassung97, Verteilung98 und Auswertung zu nutzen. Daraus entsteht eine Kostenstruktur, in der sich die Kostenklassen sowohl nach der Zurechenbarkeit zu Kostenarten, Kostenstellen und Kostenträgern (vgl. Tab. 3.2) als auch nach der internen Erfassung, Verteilung und Auswertung richten.
Tab. 3.2: Kostenstrukturen nach Zurechenbarkeit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Zwischen der Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung ergeben sich für die spezifische Kosten- und Leistungsrechnung der Instandhaltung grundlegende Datenflüsse (vgl. Abb. 3.1). Die Analyse solcher Datenflüsse ermöglicht Einblicke in Ort und Umfang der Instandhaltungsleistungen und mit ihnen verbundenen Wertprozesse.
Der Hauptzweck einer Kostenklasse bestimmt das Strukturgefüge der Kostenrechnung für die Instandhaltung. Ihr ordnen sich sowohl die Kostenplanung als auch die Kostenkontrolle über Vor-, Zwischen- und Nachkalkulation nach Kostenträgern unter.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3.1: Struktur der Kostenrechnung
Natürlich gibt es Aufwände, die sich nicht in einer einzigen gemeinsamen Kostenklasse vereinen ließen. Als Sonderrechnungen werden sie für darüber hinausgehende Rechnungszwecke aufgestellt.
Für die Kostenrechnung der Instandhaltung von Tegas ist wegen der überaus großen Vielfalt der Leistungen die Gliederung nach Kostenarten besonders bedeutsam. Denn ihre Zurechnung auf Kostenarten (vgl. Tab. 3.3) ermöglicht, gleiche kostenmäßige Inhalte herauszuarbeiten - eine weitere Erscheinung der Tegas-Kostenstrukturen.
Tab. 3.3: Kostenarten nach Zurechenbarkeit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Diese Aufgliederung besitzt eine tragende Wirkung für die wichtigste abhängige Kostenvariable: die Gesamtkosten. Für die Berechnung abhängiger Kostenvariablen stellt sie die unabhängigen Kostenparameter nach Kostenarten bereit. Die Kostenrechnungsarten der Instandhaltung sind nach diesen variablen Kostenparametern aufgebaut (vgl. Tab. 3.4). Als Voll-, Teil-, Ist- und Plankosten weisen sie eine für Tegas-Instandhaltungskosten aussagefähige analytische Kostenstruktur aus.
Tab. 3.4: Kostenrechnungsarten der Instandhaltung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die aufgeführten unterschiedlichen Merkmale der Kostenstruktur für Instandhaltungskosten sind in ihrer fachlichen Ausführung als Datenermittlung eine unbedingte Voraussetzung für die Planung der Finanzierung des TegasInstandhaltungsaufwandes.
3.1.2 Kostenkontrolle bei der Instandhaltung
Die Überwachung der Instandhaltungskosten ist nur sinnvoll, wenn Vergleichsmaßstäbe vorhanden sind, wie z. B. beim Vergleich der Ist-Instandhaltungskosten der laufenden mit denjenigen einer vergangenen Periode. Ein Problem besteht darin, dass Vergleiche zwischen den Instandhaltungskosten unterschiedlicher Perioden nur selten gesicherte Daten ergeben, weil Abweichungen eher zufallsbedingt auftreten. Diese müssten dann aufwendig analysiert und bewertet werden.
Die Kostenkontrolle über einen Vergleich der Ist-Instandhaltungskosten der laufenden Periode mit dem Mittel aus einer Anzahl vergangener Perioden weist zwar nicht mehr diese zufälligen Abweichungen zu einer Periode auf. Bessere Daten können jedoch gewonnen werden, wenn Ist-Instandhaltungskosten der entsprechenden Periode mit PlanInstandhaltungskosten verglichen werden. Plan-Instandhaltungskosten gehen von Ansätzen bei Instandhaltungen aus, die durch systematische Analysen gewonnen wurden und mögliche Einsparungen an Instandhaltungskosten einschließen. Daraus können Richtwerte für die Instandhaltungskosten gebildet werden.
Kostendaten mithilfe der systematischen Kostenkontrolle zu erarbeiten verlangt, besonders präzise die Abweichungen zwischen Planvorgaben und Ist-Ergebnissen zu untersuchen. Dann lassen sie sich den Kostenarten, Instandhaltungskostenstellen und Tegaskostenträgern gut zurechnen. Weichen Instandhaltungskosten im Plan und Ist voneinander ab, ist die analytische Beurteilung Anlass für Maßnahmen gegen das Wiederauftreten negativer Abweichungen und zur Korrektur planbarer Kostendaten.
Die Kostenkontrolle über die Nachkalkulation kann ebenfalls zu neuen Erkenntnissen über Kostendaten führen. Eine nach Abschluss von Tegas-Instandhaltungsaktionen erfolgende Nachkalkulation betrachtet die Ist-Kosten. Der Vergleich mit plankalkulierten Werten erlaubt neben Hinweisen auf Verbesserungen im Instandhaltungsverlauf, die die Übereinstimmung von Ist zu Plan erzeugen. Da diese Entscheidungen objektbezogen entstehen, sind sie stets auf kostengünstige, allgemeingültige Daten umzuwerten.
3.2 Instandhaltungsmerkmale der Tegas-Kostenarten
In der Datenbasis der Instandhaltungskosten nimmt die klassische Einteilung der Kostenarten in Einzel- und Gemeinkosten einen gewichtigen Platz ein. Sie ergeben sich nach der Art der Verrechnung.
Die Trennung der Kostenarten der Instandhaltung in Einzelkosten und Gemeinkosten richtet sich nach der Zurechenbarkeit einer Kostenart der Instandhaltung zu einer Bezugsgröße, der instand gesetzten Tegas. Danach liegen Einzelkosten immer dann vor, wenn sich eine Kostenart einem Kostenträger unmittelbar zurechnen lässt (vgl. Tab. 3.5). Die unmittelbare Zurechnung ist hierbei an Beispielen demonstriert.
Tab. 3.5: Untergliederung der Einzelkosten (Praxisbeispiel)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Im Gegensatz zu Einzelkosten werden Gemeinkosten den Tegas nicht unmittelbar zugerechnet. Sie werden zunächst an den Orten ihrer Entstehung - den Instandhaltungskostenstellen - erfasst und dann den Tegas-Kostenträgern zugerechnet. Bei der Instandhaltung ist eine Besonderheit bezüglich der Gemeinkosten zu beachten. Gemeinkosten heißen echt, wenn sich eine unmittelbare Verursachung einer Kostenart der Instandhaltung durch einen bestimmten Tegaskostenträger nicht nachweisen lässt. Unechte Gemeinkosten folgen aus einer nachweisbaren unmittelbaren Verursachung einer Kostenart der Instandhaltung durch einen Tegaskostenträger, falls praktischerweise auf eine unmittelbare Zurechnung verzichtet wird, und zwar dann, wenn die Beträge im Vergleich zur aufwendigen Verrechnung zu gering sind.
Als Reaktion auf den Beschäftigungsgrad können die Kostenarten in fixe Kosten und variable Kosten eingeteilt werden. In der Kostenstruktur der Tegas-Instandhaltung werden sie auch als feste und laufende Kosten bezeichnet. Die Trennung in feste (fixe) und laufende (variable) Instandhaltungskosten richtet sich nach der Anzahl gleicher Instandhaltungen.
Festkosten beziehen sich auf die Anzahl gleicher Instandhaltungen in einer Periode wie z.B. Wartungen am selben Tegas-Objekt. Die laufenden Kosten entstehen für die einzelne Instandhaltung innerhalb dieser Anzahl. In Abb. 3.2 ist ein Beispiel laufender Kosten mit echten Werten aufgeführt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3.2: Laufkosten über der relativen Anzahl gleicher Instandhaltungen
Eine spezifische Abfolge der Kostenarten in der Instandhaltung sind die Strukturbezeichnungen „kinetische Kapazität“ und „Instandhaltungspotential“. Unter kinetischer Kapazität der Instandhaltung ist die tatsächliche Nutzung der Instandhaltungspotentiale eines Unternehmens zu verstehen. Wie angeführt, werden die Instandhaltungspotentiale meist in der Anzahl gleicher Instandhaltungen einer Periode gemessen. Das Ermitteln der Instandhaltungspotentiale kann praktisch in Leistungsstunden je Periode erfolgen.
Festkosten der Instandhaltung weisen innerhalb bestimmter Leistungsgrenzen und Zeiträume keine Veränderungen auf. Es sind i. Allg. Gemeinkosten der Tegaskostenträger, da sie nicht durch einzelne Instandhaltungen, sondern durch die Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft verursacht werden. Sie sind zeitabhängige Instandhaltungskosten, da sie während eines bestimmten Zeitraumes keiner Veränderung unterliegen. Ihre Arten lassen sich bei Tegas einteilen in (vgl. Abb. 3.3):
-Konstante Festkosten der Instandhaltung; sie fallen unabhängig von der jeweiligen Anzahl gleicher Instandhaltungen einer Periode stets in gleicher Höhe an.99
-Sprungfeste Instandhaltungskosten; sie treten in Fällen auf, in denen bei einer steigenden oder sinkenden Auslastung der Instandhaltungspotentiale die festen Instandhaltungskosten sich in Sprüngen verändern. Im Folgenden wird die Dynamik einer realen sprungfixen Kostenentwicklung aufgezeigt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3.3: Sprungfixe Kosten über gleichen Instandhaltungen
Ein Unternehmen kann seine maximale kinetische Kapazität bei 123 Instandhaltungen an Tegas je Periode haben. Steigt nun die Auslastung dieser Tegas von Verwaltungsgebäuden über eine bestimmte Anzahl von Instandhaltungen an Tegas, wie z. B. über 5, 12 oder 35 hinaus an, dann ist u. U. in der Instandhaltung ein weiterer Leiter mit einem von der Anzahl gleicher Instandhaltungen unabhängigem Gehalt einzustellen. Das auf die jeweilige Kapazität der Instandhaltungsintervalle bezogene Gehalt sind feste Kosten, die den Anteil in der entsprechenden Kostenart der Instandhaltung in Sprüngen erhöht.
Die variablen Instandhaltungskosten ändern sich mit der laufenden Nummer der Instandhaltung innerhalb der Anzahl gleicher Instandhaltungen folgende Kosten:
-proportionale im gleichen Verhältnis zur Instandhaltungsnummer, wie z. B. bei Leistungslöhnen, die mit festen Stundenkosten in die Berechnung eingehen,
-progressive schneller als die Instandhaltungsnummer, wie z. B. bei einer überdurchschnittlichen Inanspruchnahme einzelner Tegas größeren Anlagenverschleißes und u. U. auch höheren Energieeinsatzes wegen,
-degressive langsamer als die Instandhaltungsnummer, wie z. B. bei Ersatzteilen, deren Preise aufgrund von Mengenrabatten mit zunehmender Anzahl gleicher Instandhaltungen sinken.
Laufkosten der Instandhaltung sind zunächst Einzelkosten. So lassen sich beschäftigungsabhängige Material- und Arbeitskosten den Tegaskostenträgern unmittelbar zurechnen.
Die Einteilung in Fest- und Laufkosten der Instandhaltung entspricht nicht dem Wesen ihrer Entstehung, sondern der jeweiligen Art des Entscheidungsproblems oder der Verrechnung. So kann z. B. der moralische Verschleiß einer Tega dazu führen, dass ihre wirtschaftliche Lebensdauer kürzer ist als ihre technische Lebensdauer oder ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. In diesem Fall steigt mit zunehmender Kürze des zugrunde gelegten Zeitraumes der Anteil der festen Instandhaltungskosten an den Gesamtkosten.
Darüber hinaus können Kostenartenmischungen entstehen. Mischkosten sind solche Instandhaltungskosten, die feste und laufende Bestandteile aufweisen. Das ist für Tegas aus technischen Gründen typisch, wie z. B. Inspektionskosten mit einer zeitabhängigen Grundgebühr und der Anzahl durchgeführter Wartungen. Soll in der Kostenrechnung der Instandhaltung aus analytischen Gründen eine Trennung in feste und Laufkosten erfolgen, dann sind diese Art der Mischkosten in ihre festen und laufenden Bestandteile zu zerlegen.
Außer den aufgeführten spezifisch geordneten Kostenarten in der Tegas-Instandhaltung wird die Kostenstruktur selbstverständlich auch noch nach anderen Merkmalen, wie instandhaltungsgerechte Beschaffungs- und Materialkosten, Arbeitskosten, Produktions- und Anlagekosten, Verwaltungskosten, Kapitalkosten und evtl. Vertriebskosten. Im Instandhaltungswesen muss mit einer Vielzahl spezifischer Kostenarten gerechnet werden.
3.3 Instandhaltungsmerkmale der Tegas-Kostenstellen
Die Kostenstellenrechnung der Instandhaltung geht von deren Kostenarten aus. Es kann nur verwertet werden, was in der Kostenartenrechnung erfasst, systematisiert und geordnet wurde. Beispielsweise erfordert eine Aufgliederung der Personalkosten auf die einzelnen Instandhaltungskostenstellen die Schaffung entsprechender Voraussetzungen in der Kostenartenrechnung durch eine kostenstellenbezogene Aufbereitung der Daten. Die Aufgabe lautet: Welcher Kostenstelle sind die Instandhaltungskosten zuzuordnen?
Die Zuordnung betrifft Ursache und Verursacher der Kosten. Das Hauptprinzip der Kostenrechnung der Instandhaltung ist, den Werteverzehr denjenigen Tegas zuzurechnen, für deren Instandhaltung sie angefallen sind.
Aus der Verbindung von Kostenarten- und Kostenstellenrechnung resultiert die Analyse der Wirkung von Einzel- und Gemeinkosten.
Bei den Einzelkosten lässt sich die Verursachung durch eine Instandhaltungs-Kostenstelle unmittelbar nachweisen, wie z. B. mit Hilfe zugeordneter Materialentnahmescheine oder von Lohnscheinen. Im Hinblick auf die Gemeinkosten kann nur von einer mittelbaren Verursachung gesprochen werden. Dabei wird in der Praxis folgender Umweg eingeschlagen: Das Unternehmen wird in verrechnungstechnisch abgrenzbare Verantwortungsbereiche, die Instandhaltungskostenstellen, aufgeteilt, denen Gemeinkosten zugeordnet werden. Natürlich sind Gemeinkosten nur in ihrer Zurechnung auf Kostenträger interessant. Daraus werden Zuschlagssätze für eine Belastung der Kostenträger mit Gemeinkosten entwickelt.
Die Kostenstellenrechnung der Instandhaltung hat jedoch nicht nur die Daten für die kurzfristige Erfolgsrechnung und Planungsrechnungen zu liefern. Darüber hinaus soll durch eine Erfassung nach Instandhaltungskostenstellen die Voraussetzung für ein Abwägen der Instandhaltungskosten an den Orten ihrer Verursachung geschaffen und durch zwischen- und innerbetriebliche Vergleiche erkannt werden, an welchem Ort weniger erfolgreich gearbeitet wird. Derartige Analysen ermöglichen es, Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu ergreifen.
Unter einer Instandhaltungskostenstelle ist eine nach Ausrüstungsklassen abgegrenzte Arbeitsgruppe der Instandhaltung (Meisterbereich) zu verstehen, die die zur Instandhaltung vorgesehene Tega betreut. Instandhaltungskostenstellen können nach unterschiedlichen Merkmalen gebildet werden:
-Verrechnungseinheiten: Die Gemeinkosten werden mit Zuschlagssätzen auf die Einzelkosten ermittelt. Diese sind in diejenigen Instandhaltungskostenstellen zu verdichten, für die eigenständige Zuschlagssätze für die Tegaskostenträger vorgesehen sind. Unter Verrechnungsaspekten wird daher zwischen (kalkulatorisch selbständigen) Hauptkostenstellen100 und (kalkulatorisch unselbständigen) Hilfskostenstellen101 der Instandhaltung unterschieden.
-Prozesserfordernisse (Funktionen): Die Bildung von Kostenstellen kann auch nach einer engen (Abteilung) oder weiten (Gebäude) Abgrenzung nach Tätigkeitsbereichen erfolgen. Dadurch wird eine kostenmäßig bedeutende Übereinstimmung sowohl von Funktions- als auch nach strukturellen und personalen Verantwortlichkeiten hergestellt. Zu unterscheiden sind: Allgemeine Instandhaltungskostenstellen 102 und Hilfskostenstellen 103. Sie erhalten die Kosten zugerechnet, die sie für ihre Leistungen in Anspruch nehmen, wie z. B. Materialstelle104 (Einkauf, Beschaffungslager, Prüflabor, Materialentnahme), Fertigungsstellen 105, Verwaltungsstelle 106.
-Verantwortungsbereiche: Kostenstellen bedürfen einer klaren Definition der leitungsmäßigen Verantwortung107. Diese Gliederung ist sinnvoll mit Sicht auf die Überwachung der Instandhaltungskosten. In der betrieblichen Praxis wird i. Allg. diese Untergliederung mit der nach Prozesserfordernissen verknüpft.
-vermögenslastige Tegas: Eine solche Zusatzgliederung erscheint möglich, wenn in diesen wichtigen Einrichtungen systematisch stets bestimmte einheitliche Instandhaltungen wiederholt anfallen. Das erfordert die Verbindung mit der Einteilung nach Prozesserfordernissen und Verantwortlichkeiten.
Auf dieser Grundlage abgeleitet besitzt jedes Unternehmen einen Kostenstellenplan für den Führungsbereich der Instandhaltung. Es wurde festgestellt, dass in der betrieblichen Praxis eine Untergliederung nach Prozessabläufen (Funktionsbereichen) vorherrscht, die gleichzeitig die Verantwortlichkeiten ausweisen. Eine örtliche Untergliederung108 kann gegeben sein, wenn diese mit der Einteilung nach Prozesserfordernissen sowie Verantwortlichkeiten vereinbar ist.
Kostenstellen sind immer Anlaufpunkte für eine sorgfältige Kostenkontrolle. Die Überwachung der Instandhaltungskosten nach Instandhaltungskostenstellen kann auf unterschiedlichen Ebenen der Wirksamkeit und nach verschiedenen Zielen stattfinden. Die Kostenstellen werden überprüft, wie sie zunächst die höherwertigen wirtschaftlichen Ziele des gesamten Unternehmens beeinflussen:
1. Erwerbswirtschaftlicher Erfolg durch Gewinnmaximierung. Unterstützung der Erwirtschaftung eines möglichst hohen Gewinnes durch Minimierung der Betriebsausfälle durch Funktionsstörungen der Tegas.
2. Gemeinwirtschaftlicher Erfolg durch relative Senkung der Instandhaltungskosten pro Leistungseinheit der Kostenstelle.
3. Kapitalwirtschaftlicher Erfolg. Erhöhung der Rentabilität durch Erhaltung bzw. Verbesserung des Wertzustandes infolge Instandhaltung der Gebäude und Anlagen.
In Abhängigkeit von der Breite des Instandhaltungsprogramms, dem Umfang, der Dauer und der technisch-organisatorischen Substanz der Instandhaltungsvorhaben kann eine dafür speziell gebildete Verwaltungseinheit „Inspektion Klimaanlagen“ innerhalb des Instandhaltungsbereiches nützlich sein.109
Instandhaltungskostenstellen sind analytischer Gegenstand von Kostenvergleichen mit innerbetrieblichen und außerbetrieblichen Daten. Im innerbetrieblichen Vergleich stehen im Mittelpunkt:
-die Ist-Instandhaltungskosten der laufenden Periode mit
-Ist-Instandhaltungskosten einer oder mehrerer vergangener Perioden
-(Soll-) Plankosten der Instandhaltung.
Beim Vergleich innerbetrieblicher mit außerbetrieblichen Daten geht es um die innerbetrieblichen Instandhaltungskosten durch Eigenleistungen mit den vom Hersteller empfohlenen oder in Veröffentlichungen benannten Instandhaltungskosten vergleichbarer Tegas auf den Beschaffungsmärkten bzw. um den Vergleich der Instandhaltungskosten einzelner Instandhaltungskostenstellen des eigenen Konzernbetriebes mit den Instandhaltungskosten vergleichbarer Instandhaltungskostenstellen anderer Betriebe desselben Konzerns.
Für Kostenstellen bieten sicherlich Vergleiche zwischen den Instandhaltungskosten innerbetrieblicher Leistungen mit den bei Instandhaltungen durch Dritte entstehenden Instandhaltungskosten wertvolle Erkenntnisse. Das gilt ebenso für den Vergleich der Kosten einzelner bedeutender Instandhaltungskostenstellen des Unternehmens mit den Kosten vergleichbarer Instandhaltungskostenstellen anderer Betriebe.
Ein Vergleich der Kosten eigener Instandhaltungen mit denen bei einer Instandhaltung durch Dritte ist zum einen eine Möglichkeit, die Vorteile der eigenen Instandhaltungen der Tegas zu ermitteln, wenn die betreffende Kostenstelle kostengünstiger ist. Sollte die eigene Instandhaltung ungünstiger sein, dann kann die Kostenübersicht zum Einleiten von Maßnahmen zur Verringerung der Instandhaltungskostenführen. Oder es wird aus Kostengründen zu Entscheidungen zur Verlagerung der Instandhaltung der Tegas auf Dritte führen.
Eine Analyse der Instandhaltungskosten einzelner Instandhaltungskostenstellen mit den Instandhaltungskosten vergleichbarer Instandhaltungskostenstellen anderer Betriebe derselben Unternehmensgruppe offenbart sicherlich nicht nur Unterschiede, sondern vermag es auch, Schwachstellen aufzuzeigen. Ursachenanalysen können dazu führen, Rationalisierungsmaßnahmen einzuleiten.110
Die Beeinflussung des Leistungs- und Kostenaufwandes in den Instandhaltungskostenstellen ist nicht nur nach der Feststellung der angefallenen Kosten erforderlich, sondern bereits im Verlaufe des Instandhaltungsprozesses. Da bei Tegas zeitlich umfangreiche Instandhaltungen typisch sind, ist zu unterscheiden: Die Kontrolle
- w ä hrend der Instandhaltung: Jede Kostenstelle erhält Planvorgaben der Instandhaltungskosten mit Materialeinsatz und Normalzeiten. Das Verhältnis von Plankosten zu Ist-Instandhaltungskosten widerspiegelt die Wirtschaftlichkeit, mit der eine Instandhaltungskostenstelle arbeitet. Dabei stehen bei langdauernden Instandhaltungen von Tegas die leistungskritischen Instandhaltungskosten mit dem immanenten Leistungsfortschritt und dem Werteverzehr im Mittelpunkt des Kontrollinteresses. Um ein Gesamtbild des laufend anfallenden Werteverzehrs zu erhalten, müssten diesen leistungskritischen Instandhaltungskosten die nicht besonders überwachten Instandhaltungskosten mit Hilfe von Zuschlägen hinzugefügt werden.
- nach Abschluss der Instandhaltung: Wenn Plankosten der Kostenstellen und IstInstandhaltungskosten eine Abweichung aufweisen, kann sie meist analytisch aufgegliedert werden in:
-absolute Instandhaltungskostenüberdeckung,
-kinetische Kapazitätsabweichung (Auslastungsabweichung),
-unter-/überschrittene Planbeschäftigung,
-Materialverbrauchsabweichung.
Kontrollen der Instandhaltungskosten während der Instandhaltungen beschränken sich auf die leistungskritischen Instandhaltungskosten. Eine Analyse der geplanten mit den nachkalkulierten Instandhaltungskosten am Ende einer Instandhaltungsperiode zeigt, ob Über- oder Unterdeckungen der Instandhaltungskosten vorliegen, und sie lässt die Abweichungsarten erkennen. Das ist eine Voraussetzung für korrigierende Maßnahmen.
3.4 Instandhaltungsmerkmale der Tegas-Kostenträger
Die Tegaskostenträger bilden die 3. Stufe der Kalkulation von Instandhaltungskosten. Die
1. Stufe ist deren Erfassung in der Kostenartenrechnung, die 2. Stufe umfasst die Kostenstellenrechnung mit der Verteilung der Gemeinkosten der Tegaskostenträger auf Instandhaltungskostenstellen, um dafür Zuschlagssätze zu erhalten.
Die Gemeinkosten - in Form von Zuschlagssätzen - werden nur auf einen TegasKostenträger verrechnet, wenn dieser Kostenträger eine bestimmte Kostenstelle in Anspruch genommen hat. Dabei bilden die Kostenträger der Einzelkosten der TegaInstandhaltung die Zuschlagsgrundlage für die Verrechnung der Gemeinkosten.
Als Tegas-Kostenträger gelten die Kosten für die Instandhaltung einzelner Anlagen- und Ausstattungsbestandteile der Bürogebäude. Sie enthalten demnach Angaben über realisierte Instandhaltungsvorgänge. Am Kostenträger lässt sich erkennen:
-den gesamten Werteverzehr, den die Instandhaltung eines Objekts in einer Abrechnungsperiode verursacht hat
-die Bewertung der Bestände an fertig gestellten und unfertigen Instandhaltungsvorgängen
-den Ausweis der Werterhaltung bzw. der durch selbst getätigte Instandhaltung eingetretenen Wertdifferenz (+ / -) des Ausstattungsobjekts
-den Erfüllungsstand zu einer vorgegebenen Plankostenobergrenze
-die Entscheidungsmöglichkeit zur wirtschaftlich vorteilhafteren Neubeschaffung des Objekts gegenüber seiner weiteren Instandhaltung.
Um möglichst umfangreiche und gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, kann die TegasKostenträgerrechnung eingerichtet werden als
- periodengerechte Zeitrechnung: sämtliche in einer Abrechnungsperiode angefallenen Instandhaltungskosten für alle betreuten Kostenträger werden zusammengefasst. Dadurch kann der Erfüllungsstand zum Verbrauch von Plankosten gemessen werden. Auch ist ein Erfolgsnachweis über die Tätigkeit der Instandhaltung insgesamt möglich.
- objektweise Stückrechnung: sämtliche angefallenen Kosten für die Instandhaltung eines bestimmten Ausstattungsobjekts werden angesammelt, ohne Berücksichtigung der Abrechnungsperioden. Diese Kostenträgerrechnung wird vornehmlich für Zwecke der Vor- und Nachkalkulation genutzt.
Eine aussagefähige Kalkulation der Instandhaltungskosten am Tegas-Kostenträger versetzt das Unternehmen in die Lage, eventuell innerbetriebliche Verrechnungspreise für die Beanspruchung der Instandhaltung einzuführen. Das erscheint vor allem in großen dezentral organisierten Instandhaltungseinheiten - wie sie hauptsächlich in einer Konzernstruktur vorhanden sind - erforderlich zu sein. Damit soll die Verantwortlichkeit der Gebäude-Kostenstellenleiter und der sorgsame Umgang mit den Tegas durch die Instandhaltungs-Teams und die Gebäudenutzer angesprochen werden können.
3.5 Instandhaltungskostenproblematik im laufenden Betrieb
3.5.1 Vertragliche Prämissen
Vertragsabschlüsse über die erstmalige Errichtung - Investitionen - von Verwaltungs- gebäuden und über deren Ausstattung mit Tegas bilden einen grundlegenden Ausgangspunkt für die Kosten der Instandhaltung. Hierbei entstehen beträchtliche Kosten durch die Mitwirkung der Instandhaltung. Doch wie werden die Kosten bei einem Neubau einer Anlage kalkuliert?
Nach Planung, Beschaffung und Erstellung einer neuen technischen Anlage folgt die Übergabe an den künftigen Betreiber der Immobilie. Anfangs liegen keine Kostenanfälle und Zeitreihen für die Instandhaltung vor. Jedoch beginnt ab diesem Zeitpunkt die Gewährleistungsfrist, welche, je nach Bauvertrag, unterschiedlich sein kann. Treten also Mängel während der Gewährleistungsfrist auf, haftet dafür der Anlagenersteller. Der Vorteil für den Betreiber der Anlage liegt hier in der Feststellung der anfallenden Kosten, welche er zwar nicht zu tragen hat, jedoch in die künftige Kalkulation der Kosten für die Instandhaltung zu Grunde legen kann.
Solche Instandhaltungsleistungen sind immer von Verhandlungen, Ausschreibungen, Nutzungsberechnungen, Bestimmungen des materiellen Folgeaufwandes für die Instandhaltung geprägt. Die Resultate sind in Vertragsform zu erarbeiten.
Der Vertrag mit seinen Präzisierungen bestimmt zum einen über die sachlich-technische Ausführung der Tegas, zum anderen über deren einmalige Kosten und die während der Nutzungsdauer folgenden Instandhaltungskosten. Daraus ergibt sich der Rahmen für die Einrichtung der Kostenrechnung der Instandhaltung und für die Kalkulation der Instandhaltungskosten.
Der Leistungsaufwand der Instandhaltung stellt sich sehr unterschiedlich dar. Es ist deshalb aus Gründen der Übersicht und einer kontrollierbaren Ordnung vorteilhaft, sie in bestimmten Leistungsphasen nachzuweisen. Entsprechende Leistungsbilder enthalten vor allem einen kostenintensiven Planungsaufwand (vgl. Tab. 3.5). Die entstehenden Kosten bedürfen wegen ihrer arbeitsintensiven Entstehung aus nichtmateriellen - mehr geistigen - Leistungsanteilen einer allgemeingültigen Regelung.
Eine solche Regelung liegt in Deutschland mit der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure [HOAI]111 als Vertragsgrundlage vor. Kosten richten sich danach wesentlich auf die Entgelte der Auftragnehmer, die in den Leistungsbildern dieser Verordnung112 erfasst sind. In einer ersten Leistungsphase können daraus spezifische Kostenanteile für die Einrichtung von Tegas selektiert werden. Es ist verfügt:
„(1) Soweit Leistungen in Leistungsbildern erfasst sind, gliedern sich Leistungen in Grundleistung und Besondere Leistung.
(2) Grundleistungen erfassen die Leistungen, die zur ordnungsgemäßen Erfüllung eines Auftrages im Allgemeinen notwendig sind. Sachlich zusammengehörige Grundleistungen sind zu jeweils in sich geschlossenen Leistungsphasen zusammengefasst.
(3) Besondere Leistungen können zu den Grundleistungen hinzu oder an deren Stelle treten, wenn besondere Anforderungen an die Ausführung des Auftrags gestellt werden, die über die allgemeinen Leistungen hinausgehen oder diese ändern. Sie sind in den Leistungsbildern nicht abschließend aufgeführt. Die besonderen Leistungen eines Leistungsbildes können auch in anderen Leistungsbildern oder Leistungsphasen vereinbart werden, in denen sie nicht aufgeführt sind, soweit sie dort nicht Grundleistungen darstellen.“
Mittels Darstellung der möglichen Kostenursachen sind Art und Umfang des Kostenanfalls für die Instandhaltung der Tegas bestimmbar. Von der grundlegenden Aufstellung eines Instandhaltungskostenrahmens über definierte Leistungsetappen bis hin zur Mitwirkung bei der Auftragsvergabe und der folgenden Objektbetreuung der Tegas lassen sich die Instandhaltungskosten für Grund- und Sonderleistungen eindeutig festlegen.
Mit Hinblick auf die Finanzierung des Instandhaltungsaufwandes ist die Sortierung in Grund- und Sonderleistungen eine wesentliche Bedingung. Grundleistungen der Instandhaltung sind im Inhalt des Vertrages unterzubringen und sind somit Investitionsaufwand. Dagegen müssen Sonderleistungen extra vereinbart und vergütet werden. Das betrifft einige diffizile Vorgänge, wie z.B. das Aufstellen einer Bauwerks- und Betriebskosten-Nutzen-Analyse und die Suche nach realisierbaren Angebots- Alternativen und deren Wertung zur Optimierung der Instandhaltungskosten. Auch die Kalkulation von Instandhaltungskosten durch Aufstellen von Mengengerüsten ist als besondere Leistungen eingestuft.
Für diese gesonderten existieren keine normierten Anforderungen. Das Mittel der in der Fachliteratur angegebenen zulässigen Toleranzen von Instandhaltungskosten liegt bei einer Genauigkeit von ca. 30 %. Davon kann praktisch bei geschätzten Instandhaltungskosten ausgegangen werden. Die Kalkulation der Instandhaltungskosten soll mit einer Genauigkeit von ca. 20 % erfolgen. Erst der in der letzten Leistungsphase erarbeitete Instandhaltungskostenvoranschlag sollte eine Genauigkeit von ca. 10 % besitzen.
Diese zulässigen Toleranzen sind allgemein anerkannt. Inwieweit diese Auffassungen noch zeitgemäß sind, gilt es besonders zu überprüfen, wenn für den Kostenrahmen der Instandhaltungen eine zulässige Toleranz von 40 %113 genannt wird.
3.5.2 Nutzung von Dokumentationen zu Instandhaltungskosten
Bei der Ermittlung von Tegas-Instandhaltungskosten kann die Nutzung standardisierter Dokumentationen eine bedeutende Hilfe sein. Denn diese geben geprüfte realisierte Instandhaltungsvorgänge in statistisch gesicherter Aussage genormt wider. Eigene elementare Ermittlungen lassen sich damit unter Verwendung fremden Erfahrungsgutes ergänzen. Die angeführten Schätzergebnisse zu Instandhaltungskosten in der Phase der Investitionsvorbereitung von Tegas werden weitgehend abgesichert.
Standardisierte Dokumentationen zu Tegas sind verfügbar über Institutionen, die sich vornehmlich mit dem Bauwesen befassen. An der Aufstellung von Dokumentationen für die Planung der Kosten ist der Normenausschuss des Bauwesens [NABau] führend beteiligt. Er ist einer von sechzig des Deutschen Instituts für Normung e. V. [DIN] und über den nationalen Rahmen hinaus für die Vertretung114 in der europäischen und weltweiten Normungsarbeit115 des Bauwesens zuständig. Außerdem wirkt er in Gremien des Deutschen Verdingungsausschusses für Bauleistungen an der Aufstellung der Vergabeund Vertragsordnung für Bauleistung [VOB]116 und der Erarbeitung von Kostenstandards im Gemeinsamen Ausschuss Elektronik im Bauwesen [GAEB]117 mit. Der Aussagewert ist daher glaubhaft und weltweit anwendbar.
Die Daten über Instandhaltungskosten sind hauptsächlich in folgenden staatlichen standardisierten Dokumentationen enthalten:
-Bauwerkszuordnungskatalog,
-DIN 276, DIN 277118, DIN 18960119,
Leistungsbereiche entsprechend dem Standardleistungsbuch [STLB-Bau]120,
- Raumzuordnungskatalog121,
-Schnittstellenformate GAEB-2000.
Außerdem ist das Anlegen und Nutzen eigener betrieblicher Datensammlungen über realisierte Instandhaltungskosten in jedem Unternehmen geboten. Auf ihrer Basis ist die Vorhersage von Instandhaltungskosten für neue Tegas-Objekte mit angesammelten Nachkalkulationen von Instandhaltungen bei fremden und eigenen Tegas rationeller ermöglicht.
In den Datensammlungen werden die Instandhaltungskosten dokumentiert, die repräsentativ und vergleichbar sind. Zwar halten sich die meisten Datensammlungen bei der Darstellung der Instandhaltungskosten an die DIN 276 und das Standardleistungsbuch, dennoch unterscheiden sie sich oft wesentlich in ihrer Art der Darstellung, wie z. B. Gliederungstiefe, Merkmalsbeschreibung, Angabe der relativen und absoluten Instandhaltungskosten122 oder der Preisbasis. Datensammlungen werden heute sowohl nach Gewerken ausgerichtete als auch nach Kostengruppen der Instandhaltung aufgebauten Kennwerten aufgebaut. Andere geben dagegen entweder nur nach Gewerken ausgerichtete oder nur nach Kostengruppen der Instandhaltung aufgebaute Richtwerte getrennt an.
Daneben sind auch einzelne detaillierte Standards zu Instandhaltungskosten nutzbar. Neben den von staatlichen Institutionen der Bundesrepublik Deutschland, den Ländern und Kommunen geführten Datensammlungen123 und Dokumentationen124 sind weiterhin unterschiedlich formierte Datenbestände zur Planung und Überwachung der Instandhaltungskosten125 etabliert, wie z. B.: „Gebäudeschätzung über die Brutto- Geschossflächen“126, „Heinze Bau Datenbank [BDB]“127, „Bau Office Software GmbH [BO]“.
Sie können für eine zielgerichtete Auswertung im Zuge der Instandhaltungskostenplanung außerordentlich nützlich sein. Gerade bei der Erstellung neuer Bürogebäude mit ihrer Vielfalt zu investierender Tegas muss der Rückgriff auf genormte Erfahrungswerte über die Instandhaltungskosten erfolgen, auch um dadurch gewichtige Argumente zur Finanzierungsentscheidung für die Unternehmensleitung anzuführen.
3.6 Zusammenfassung Kapitel 3
Die Verbesserung der Planung der Instandhaltungskosten erfordert, quantifizierbare Größen zu erarbeiten. Sie bilden die Datenbasis, die den Kostenaufwand für den Verbrauch von Instandhaltungsleistungen repräsentiert. Dafür wurden folgende Vorgänge analysiert:
-Aufbau der Schnittmenge von Grundkosten für den Zweckaufwand, von Zusatzkosten als kalkulatorische Kosten und von neutralen Kosten für den außerordentlichen Instandhaltungsaufwand,
-Übertragung der Aufwände nach Kostenarten in die Struktur der Kostenrechnung,
-Anreicherung der Kostenarten über Tegas-spezielle Einzel-, Fest- und Laufkosten,
-Zuordnung der Gemeinkostenverrechnung auf Tegas-Kostenstellen,
-Ausweis der Wertedifferenzierung bei einzelnen kostenrelevanten Vorgängen auf Tegas-Kostenträger.
Die Erkenntnisse zur Datenbasis bilden den Ausgangspunkt für modellartige Vorstellungen zur Qualifizierung der Kostenplanung der Instandhaltung. Demzufolge werden im folgenden Kapitel die Aufgaben zur Vorbereitung der Modellierung der Instandhaltungskosten belastbar formuliert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die durchgeführte Analyse noch keine belastbare Aussage über eine Planungsoptimierung der Instandhaltungskosten ist.128 Es wird keine Optimierungsrechnung 129 angestrebt, die, wie im Vergleich zur Regressionsrechnung, zwar einen Zusammenhang zwischen Kosten und kostenbestimmenden Faktoren herstellen kann, jedoch den Nachteil einer höheren Komplexität vorweist. Und diese ist Abhängig von der Genauigkeit des zur Verfügung stehenden Datenmaterials, welches bei dieser Untersuchung nicht vorweisbar ist. Daher wird dem Regressionsansatz in der Untersuchungspraxis gegenüber dem Optimierungsverfahren Vorzug gegeben.
Die Kategorisierungs- und Analysephase steht im Fokus und ist ein unverzichtbarer Schritt, um bestehende Probleme nachfolgend zu lösen oder die Situation zu verbessern. Diese Methode ist jedoch begrenzt.
4 Modellbildung in Planansätzen der Instandhaltungskosten
4.1 Modellbildung in der praktischen Betriebsführung
Um gegebene Unsicherheiten in Kostendaten einzuschränken, wurde ein Anwendernutzungssystem 130 [ANS] entwickelt. Es ist eine Nutzungsanleitung für den Gebrauch von Tegas und ermöglicht, die Instandhaltungskosten im Unternehmen systematisch und periodisch zu bestimmen, auszuwerten und zu verbessern. Der Vorteil besteht in der ganzheitlichen Betrachtung wirtschaftlicher, technischer und rechtlicher Aspekte bei der Optimierung der Kosten. Die praktischen Möglichkeiten zu Instandhaltungskosteneinsparungen sind dabei vielfältig, weil schon mit geringen verhaltungsmäßigen, technischen und rechtlichen Änderungen große Wirkungen erzielt werden können.
Das Anwendernutzungssystem richtet sich auf die Verhaltensweisen der Tegas-Benutzer. Es orientiert zielgerichtet auf eine bewusste Beeinflussung der Instandhaltungskosten und die verbreitete Kenntnis der zutreffenden Rechtsgrundlagen. Für die Führungsebenen ist es ein Baustein zur Fixierung des besten Verhältnisses zwischen einem hohen wissenschaftlich-technischen Stand der Tegas und niedrigen Instandhaltungskosten. Das ANS basiert auf dem Prinzip, verringerte Kosten ohne Einschränkung der Funktionsfähigkeit der Tegas zu erreichen.
Gegenstand des ANS ist eine Prüfliste zur rechtzeitigen Mängelbehebung131 und zur Suche nach dem Verfügbarkeitsoptimum:
-Beleuchtung (Leuchtmittel, Nutzerverhalten, Ersatzvornahme)
-Raumlufttechnik (technische Infrastruktur, Nutzerverhalten)
-Heizung (Instandhaltung, Einstellung, Nutzerverhalten, Messung)
-Isolierung (Überprüfung, Lärm-, Zugluftverhalten)
-Klimatisierung (Notwendigkeit, Instandhaltung, Einsatz),
-Maschinen und Ausrüstungen (Wartung, Inspektion, Bedienung),
-Elektroenergie (Tarif, Belastung, Energiemanagement)
-Transport (Inspektion, Wartung, Einteilung, Bedienung, Organisation),
Die Daten werden gesammelt, systematisch aufbereitet und ausgewertet. Durch das kompetente Abdecken der Schnittstellen und Zusammenwirken der verschiedenen Fachbereiche können die Verhältnisse sofort überprüft und Änderungsvorschläge unmittelbar erarbeitet werden. Rechtliche Fragestellungen werden aus der Sicht der technischen und wirtschaftlichen Besonderheiten geklärt.
Alle beteiligten Fach- und Führungskräfte müssen über das ANS informiert werden.132 Es ist darzustellen, wie durch das kostensparende Verhalten der Benutzer der Tegas Einsparungen erzielt werden können, z. B. durch die Regulierung der statischen Heizkörper in den Büros bei geöffneten Fenstern. Die einfachen Grundregeln des ANS regen an, die Heizenergie besser zu nutzen und Wärmeverluste zu vermeiden. Dazu gehören Arbeitsanweisungen über das Nutzerverhalten in jeder Verwaltungskostenstelle, die von Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretung gemeinsam erstellt, angewendet und kontrolliert werden.
Die neu entwickelte Nutzungsanleitung des ANS wurde in bedeutenden Verwaltungsobjekten im Kraftwerk Boxberg sowie der Firmenzentrale an den Standorten in Berlin erprobt und angewendet. Ihre konsequente Durchsetzung erbrachte fallweise gewichtige Erkenntnisse hinsichtlich des Mängelanfalls durch Tegas-Missbrauch und dessen Auswirkungen auf die Instandhaltungskosten. In unterschiedlichem Maße standen entsprechend der technischen Charakteristik von Tegas in Verwaltungsgebäuden Abwassersysteme, Brandschutz- und Fluchtanlagen sowie Klimaanlagen im Mittelpunkt. Hier wurde der größte Anfall von missbräuchlicher Nutzung festgestellt. Solcher Missbrauch obliegt fast immer der Anwendung und der Benutzung durch Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und Besuchern, seltener durch elektronische Steuerungsstörungen in der Technik der Anlagen. Mit dem ANS konnten Kostentreiber identifiziert und vor allem auch die Mitarbeiter für eine sachgerechte Behandlung der Tegas motiviert werden. Nachgewiesene Erfolge geben der durchgängigen Anwendung eines solchen ANS Recht.
4.2 Einfluss spezifischer Kostenstrukturen auf Planansätze
4.2.1 Planansatzprobleme der Abschreibungen von Tegas
Die Abgrenzung der Tegas nach steuer- und handelsrechtlichen Bestimmungen133 stellt eine grundlegende Fundierung der Kostenrechnung im Instandhaltungswesen dar. Es geht darum, die Kostendeckung der sachgemäß notwendigen Instandhaltung auch derjenigen Tegas und Tegasmodule, die steuer- und handelsrechtlich zum Bauwerk gehören und mit diesem durch Veranlagung mit der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des Gebäudes abgeschrieben werden, durch Maßnahmen der Kostenkalkulation zu ermöglichen. Das erfordert, den Instandhaltungsprozess für die zum Bauwerk gehörenden Tegas, die entsprechend der technischen Lebensdauer nach DIN verschleißen, kalkulatorisch so abzusichern, dass deren Instandhaltung auch während der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer des Bauwerks nach AfA finanziell gesichert ist. Das ist nicht nur durch den AfA-Mittelrückfluss möglich, sondern auch durch die Zahlungsflüsse der im Gebäude ablaufenden Leistungsprozesse. Aufgrund der dazu notwendigen Kostenkalkulation, gestützt auf die technische Lebensdauer der Tegas, soll deren Ausstattungsrad ermittelt werden.
Zahlreiche Tegas, die zum Bauwerk mit einer überjährlichen Nutzungsdauer134 gehören und bewertungsrechtlich Gebäudeteile sind135, unterliegen einem anderen Werteverzehr als es das Handels- und Steuerrecht vorschreibt. Gebäudeteile können alle Tegas sein, die typische Merkmale eines Bauwerks aufweisen. In streitigen Fällen136 über die rechtlich zulässige Veranlagung ist nach der Verkehrsauffassung zu entscheiden.137 Die Unterscheidung richtet sich danach, ob eine Tega oder ein Tegamodul
-zum Bauwerk gehört und bewertungsrechtlich
-Gebäudeteil oder Betriebsmittel mit betriebswirtschaftlicher und bewertungsrechtlicher Gleichbehandlung ist,
-Betriebsmittel138 mit betriebswirtschaftlich und steuerrechtlich unterschiedlicher Veranlagung ist,
-sich im Gebäude oder bei den Außentegas befindet, also nicht zum Bauwerk gehört, und bewertungsrechtlich Betriebsmittel mit ungleicher betriebswirtschaftlicher und steuerrechtlicher Einstellung des Werteverzehrs behaftet ist.
Betriebswirtschaftliche und steuerrechtliche Gleichbehandlung der Tega ist gegeben, wenn die Beträge der kalkulatorischen Abschreibung139 [KAB] und die der „Absetzung für Abnutzung“ [AfA] übereinstimmen. Ungleichbehandlung heißt, dass der Werteverzehr richtig in der Höhe des zutreffenden AfA-Betrages als KAB kalkuliert wird, die tatsächliche „Absetzung für Abnutzung“ aber gegenstandsfern mit dem AfA-Anteilssatz des Gebäudes vorgenommen und steuerrechtlich angesetzt wird. Eine Tega in einem standfesten, unmittelbar mit dem Grund und Boden verbundenen ober- oder unterirdischen Bauwerk ist
- Geb ä udeteil, wenn ihre Funktionsweise140 der räumlichen Umschließung von Personen oder Sachen dient und gleichzeitig bezweckt, diese vor Witterungseinflüssen zu schützen, wobei der räumliche Schutz vor der Witterung nicht zwingend an die vollständige Umschließung durch Außenwände geknüpft ist141.
- Betriebsmittel, wenn sie
-an anderen Betriebsmitteln unmittelbar befestigt ist, wie z. B. Umschließungen, die zum Betriebsmittel gehören, da diese i. d. R. nach der Entfernung des Betriebsmittel nicht standfest sind oder andere Betriebsmittel nur umhüllt,
-keinen Schutz vor Witterungseinflüssen gewährt, wie schmale Überdachungen,
-nicht die für Gebäude erforderliche Standfestigkeit besitzt, wie z. B. Umschließungen, Überdachungen,
-ortsbeweglich ist, wie z. B. eine Baustelleneinrichtung.
Nachfolgend werden in einigen Übersichten Tegas und Tegasmodule als feste Gebäudeteile eines Bauwerks dargestellt, um die Vielfalt der anstehenden AfA-Strukturen aufzuzeigen (vgl. Tab. 4.1).
Tab. 4.1: Tegas und Tegasmodule als Gebäudeteil des Bauwerks
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Andererseits sind einzelne Tegas, die nicht unmittelbar zum Gebäude gehören, anderen Bewertungsrichtlinien unterworfen.
Entscheidungskriterium im Sinne des bürgerlichen Rechts, ob nach Bewertungsrecht (vgl. A5, S. 400; A35, S. 751; A36, S. 59) einzelne Tegas und Tegasmodule entweder Geb ä udeteil oder Betriebsmittel sind, ist ihr vorrangiger Nutzungszweck. Außentegas sind grundsätzlich im Einheitswert des Verwaltungsgebäudes einzustellen. Differenzierte Kosten entstehen, wenn Bauwerk-Tegas oder bei den Außentegas
-Gebäudeteile, wenn sie nicht dem im Bauwerk ausgeübten Betrieb dienen,
-Betriebsmittel, wenn sie für die Absicht der Erzielung von Gewinn im Anlagevermögen des im Bauwerk befindlichen Betriebes geführt werden, also unmittelbar dem Gewerbebetrieb dienen
sind (vgl. Tab. 4.2).
Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass differenzierte AfA-Bewertungen dementsprechend unterschiedliche Aufwände verursachen.
Tab. 4.2: Gebäudeteile im Bauwerk oder in Außenanlagen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4.2.2 Planansatzprobleme nach zeitlich differenziertem Kostenanfall
Nach dem Literaturstudium[142 143 144 145 ] sowie aus der Berufspraxis des Autors im Instandhaltungsmanagement kann abgeleitet werden, dass Instandhaltungskosten nicht einheitlich entstehen. Entsprechend der differenzierten Instandhaltungsaufwände sind deshalb unterschiedliche Begründungen zu analysieren. Daraus ergibt sich ein zeitlich differenzierter Kostenanfall.
Grundlage ist die statistische Datenerfassung. Diese erstreckt sich von der Bestimmung des zu untersuchenden Gegenstandes über die Erhebung und Bearbeitung der Informationen bis zur Umsetzung des Ergebnisses der Untersuchung durch Interpretation in einem Befund146. Im Mittelpunkt der Kostenkalkulation steht dabei die zurechnungsfähige Zeitverteilung. Die folgende Zusammenstellung zeigt die analytische Verarbeitung der Daten:
Linear horizontale147 Zeitverteilung mit gleicher oder unterschiedlicher Basis. Sie führt zum Ansatz differenzierter Berechnungsmethoden (vgl. Abb. 4.1).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4.1: Kostenvoraussage der Instandhaltung bei horizontaler Zeitverteilung
-Steigende oder fallende Zeitverteilung der Kosten auf der Basis der Berücksichtigung von Zufällen. Zufallskomponenten können ohne Schwankungen oder mit konstanten148 bzw. variablen Schwankungen149 eingerechnet werden. Die vielgestaltigen Berechnungsmöglichkeiten können außerdem eine saisonal additiv oder multiplikativ150 Verknüpfung enthalten, die in der Instandhaltungspraxis verbreitet vorkommt.
-Nichtlineare steigende oder fallende Zeitverteilung der Kosten ohne Schwankungen; Schwankungen werden in der Kostenrechnung nur ausnahmsweise berücksichtigt.151
-Mathematisch-statistische Verfahren mit Änderungsraten152 für normalisierte Zeitverteilung.
-Methode der gleitenden Mittel153.
-Statistische exponentielle Glättung154 als Näherungsverfahren gewählter
-Ausgleichsparameter mit abnehmender Gewichtung vorhandener Kostendaten. Heuristisch exponentielle Glättung155 1. Ordnung156.
-Heuristisch exponentielle Glättung 2. Ordnung157 mit verschiedenen Berechnungsvarianten158.
Der typische Fall des saisonalen Einflusses auf den Kostenverlauf in der Instandhaltung wird in Zeitreihen abgebildet. Es ist normal, dass solche Zeitreihen Schwankungen aufweisen. Dann wird eine gültige Kostenaussage durch Erweiterung um eine Saisonkomponente gewonnen oder die Saisonbereinigung auf der Basis des gleitenden Mittels ermöglicht.
Als Schlussfolgerung ist festzustellen, dass die beschriebene Problemvielfalt nicht allein mit mathematischen Verfahren zu endgültigen Ergebnissen führen wird. Dagegen sind die angegebenen analytisch-inhaltlichen Möglichkeiten der strukturellen Aufarbeitung der Daten über die Entstehung der Instandhaltungskosten umfassend zu entwickeln.
4.3 Planansatz mit abgerechneten Kosten
4.3.1 Verfahrensansatz
Auf der Grundlage für unterschiedliche Zeit- und Kostenbewertungen wurde ein neues Vorgehen entwickelt. Es erfolgt eine innovative Auswertung der zeitlichen Verteilungen der Instandhaltungskosten. Sie beruht auf einer zielgerichtet begründeten Kostenaussage und dient der quantitativen Klärung eines vermuteten Zusammenhangs zwischen dem Zeitverlauf der Leistungsprozesse und den davon abhängigen Instandhaltungskosten. Dieser Zusammenhang entwickelt sich linear. Die resultierende zeitabhängige Linearfunktion ist auf die Alternative gerichtet:
Entweder ein Wachstum durch linearen Anstieg oder einen Rückgang durch linearen Abschwung der Instandhaltungskosten und die dazugeh ö rige Standardabweichung.
Zur mathematisch-statistischen Lösung bietet sich nach der Literaturrecherche[159 160 161 162 163 ] in diesem Fall die Anwendung der Regressionsanalyse an. Bei statistischen Auswertungen von Instandhaltungsdaten besteht das Ziel darin, Korrelationen zwischen zwei oder auch mehreren Variablen zu beschreiben.164 Im Instandhaltungsmanagement ist beispielsweise von Bedeutung, ob technische Systeme oder Anlagenteile einen niedrigen Abnutzungsvorrat aufweisen und ob dieser durch Faktoren wie Nutzungszeitraumänderung der Anlage oder vorbeugende Wartungen die Zeit der Anlagenverfügbarkeit ändert oder nicht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4.2: Zuordnung der unabhängigen (x) und abhängigen Faktoren (y) im Koordinatensystem
Die erste Bestimmung von der Stärke eines Zusammenhangs bieten die Zusammenhangsmaße. Zusammenhangsmaße geben die Stärke und die Art eines Zusammenhangs zweier Variablen (vgl. Abb. 4.2). Die Variable, welche den Abnutzungsvorrat erklärt, ist die abhängige Variable (y), auch Zielvariable genannt. Dagegen werden die erklärenden Variablen der Nutzungszeitraumänderung und vorbeugenden Wartungen als unabhängige Variablen (x) bezeichnet. Größen wieder. Falls demzufolge die abhängige (Abnutzungsbevorratung) und unabhängige (vorbeugende Wartung und Nutzungszeitraumänderung) Variablen stetig sind, beschreiben die Korrelationskoeffizienten die Stärke dieses Zusammenhangs.165
Mit der Anwendung der Regressionsanalyse ist es möglich, drei wesentliche Aspekte zu untersuchen, nämlich Beschreibung, Schätzung und Prognose.166 Das ist in der Instandhaltungsplanung von signifikanter Bedeutung, da technische Systeme immer in Abhängigkeit zu anderen technischen Systemen oder Prozessen, die vorwiegend durch das Facilitymanagement gesteuert werden, stehen.167
Zur Begründung, warum das Analysemodell der Regression eine im Instandhaltungsmanagement eine belastbare Auskunft über Einflüsse und Kostenentwicklung geben kann, soll hier am bereits verwendeten Beispiel der Abhängigkeit der Abnutzungsbevorratung zu den Faktoren vorbeugende Wartung und Nutzungszeitraumänderung beschrieben werden.
-Beschreibung: Der Zusammenhang zwischen der Zielvariable (y) und der Einflussvariablen (x) kann mittels einer Regressionsanalyse statistisch beschrieben werden.
In der praktischen Umsetzung ist es dem Meisterbereich der Instandhaltung möglich, eine Korrelation zwischen der niedrigen Abnutzungsbevorratung und dem Einfluss von vorbeugender Wartung und Nutzungszeitraumänderung zu erkennen. Die Entscheidung darüber, ob der Kühlwasserwärmetauscher am Beispiel eines Blockheizkraftwerkes aufgrund von Abnutzungserscheinungen nun sofort gegen ein neues Aggregat ersetzt werden soll -obwohl er noch voll funktionstüchtig ist- oder ob dieser Tausch zeitlich bis zur geplanten Wartung in der nächsten Abrechnungsperiode verzögert werden kann, weil entweder eine vorbeugende Wartung den Abnutzungsvorrat erhöht oder durch Änderung der Nutzungszeit eine Minimierung des Abnutzungsvorratsabbaus gelingt, kann belastbar begründet werden.
-Schätzung: Die Werte der Zielvariablen (y) können zudem mittels der beobachteten Werte der Einflussvariablen (x) geschätzt werden.
Durch diese Beobachtung können Szenarien geschätzt werden, mit welcher Belastbarkeit der Einfluss der Nutzungszeitveränderung sowie der vorbeugenden Wartung auf die Nutzung des Kühlaggregates einwirkt. Könnte beispielsweise nur die Nutzungszeitveränderung die gewünschte Verlängerung der Verfügbarkeit des Kühlwasserwärmetauschers bis zur geplanten Wartung beeinflussen, würde der Aufwand für den Werteverzehr der vorbeugenden Wartung entfallen.
Prognose: Die für eine Prognose signifikanten Diversifikationsfaktoren können gefunden und individuelle Trends erstellt werden.
Ein beeinflussbarer Faktor, welcher die Prognose des Instandhaltungskostenverlaufs verbessert, d.h. die Chancen erhöht, dass das Blockheizkraftwerk mit dem Originalteil des Kühlwasserwärmetauschers bis zur geplanten Wartung verfügbar ist, ist der Gesamtanlagenzustand, welcher vom Baujahr oder auch von der fehlerfreien Nutzung der Anlage abhängig ist. Je moderner das Blockheizkraftwerk zum Zeitpunkt der geplanten Wartung ist, umso besser sind die Aussichten, dass dieses mit geringem Wartungsaufwand weiter betrieben werden kann. Anlagenausfälle in Verbindung mit hohen Instandsetzungskosten fallen demnach nicht an.
Aufgrund dieser literaturbasierenden und praxisorientierten Beschreibung können mit Regressionsverfahren die für die Kostenplanung der Instandhaltung notwendigen Abschätzungen der künftigen Entwicklung vollzogen werden. Aus den klassischen Methoden der robusten Regression oder der nichtparametrischen Regression, der Bayesschen Statistik und bei fehlenden Daten oder fehlerbehafteten unabhängigen Variablen wurde die Methode der linearen Regression ausgewählt.
In diesem Zusammenhang wurde auch der Ansatz einer exponentiellen Gl ä ttung überprüft. Diese kommt in Frage, wenn sich die Kapazität im betrachteten Zeitraum wesentlich ändert. In den folgenden Beispielen ist dieses als Kostenkonstante der Instandhaltungskosten ausgewiesen. Auch wegen der relativ konstanten Größe der Steigerungsraten entsprechend der verfügbaren Stichproben-Messwerte scheidet der exponentielle Ansatz zugunsten der linearen Methode aus.
Die lineare Regressionsanalyse erscheint für die Feststellung der Planwerte der Instandhaltungskosten die am besten geeignete Methode zu sein, aus verfügbaren Abrechnungsdaten und aufgezeigten Parametern kurzfristige Parameterwerte zu gewinnen. Praktisch ist unter Kurzfristigkeit die Zeitspanne einer Folgeperiode zu erkennen. Für die Kostenplanung ist zunächst hier die Planperiode eines Jahres interessant. Der einfachste Zusammenhang wäre:
-Voraussetzung: Ziel- und Einflussvariable quantitativ
-Annahme: Zusammenhänge deterministisch (nicht vom Zufall abhängig)
-Funktionsanpassung (Schätzung einer linearen Regressionsfunktion): Methode der kleinsten Quadrate.
Regressionsanalysen können sinnvoll nur innerhalb eines sachlogisch abgegrenzten Wertebereichs, dem Definitionsbereich der Regressionsfunktion durchgeführt werden. Mit dem Ziel der Modellierung künftiger Werte kann der mit der Regressionsanalyse ermittelte funktionale Zusammenhang beschrieben werden. Hier kommt der n-dimensionierte Bereich des funktionellen Zusammenhangs
y = f (x1, x2 … xn) + z
in Anwendung. Bei der sachgerechten Darstellung der Kostenvorhersage ist damit zu rechnen, dass zusätzliche Parameter ohne zugehörigen Wert (z) als Residuen vorliegen. Mit dem Regressionsmodell können bisher nicht definierte Werte gefunden werden. Die mathematische Funktion ermittelt die Residuen (z) als minimale Werte. Das geschieht mit der Methode der kleinsten Quadrate, indem die Summe der Quadrate der Abweichungen minimiert wird. In einem robusten Verfahren wird der Betrag der Abweichungen minimiert. Beide Verfahren werden für die Kostenmodellierung angewandt.
Andernfalls bietet sich die Regressionsanalyse auch deshalb vorteilhaft an, weil eine variable Größe, wie die Zeit zur Instandhaltung, in Zusammenhang mit mehreren anderen variablen Größen, wie Lohn-, Material- und Energieaufwand, zu bringen ist. Mit der Methode der Regression kann die kostenmäßige Beziehung zwischen unabhängigen Variablen und abhängigen Variablen mathematisch ausgedrückt werden. Auch kann damit die Stärke des Zusammenhangs quantifiziert werden, wie es analytisch für die differenzierte Kostenbeeinflussung durch die aufgezeigten Parameter typisch und vor allem erforderlich ist.
Die Wahl der linearen Regressionsfunktion zur Modellierung der Instandhaltungskosten ist aus Überlegungen zu anderen geeignet erscheinenden Regressionsmethoden entstanden. Bei einer nichtparametrischen Regression ist das Modell ebenfalls weitgehend aus den vorliegenden Daten hergeleitet, aber der funktionale Zusammenhang ist nicht vorgegeben. Das wird als nicht relevant zur Lösung angesehen. Mit Hilfe der semiparametrischen Regression kann die lineare Funktion durch additive Modelle oder Index-Modelle erweitert werden, indem eine Summe der nichtparametrischen Regressionen gebildet und eingefügt wird. Das erfordert viele Daten zu jedem Kostenparameter. Da diese jedoch praktisch in der Anzahl und Varianz überschaubar sind, erscheint der größere Aufwand für diese Methode nicht erforderlich zu sein.
Die aus der Datenbasis abgeleitete Überlegung vereinfacht sich, wenn auf aggregierte Daten zurückgegriffen wird. Es bieten sich dafür die jährlichen Instandhaltungskosten an. Das methodische Mittel erfasst die aus einer Längsschnittstichprobe abgerechneten jährlichen Instandhaltungskosten, i. d. R. für einen zurückliegenden Zeitraum von mindestens fünf Jahren. Obwohl die darauf beruhende Kostenvorschau umso sicherer ist, je größer die für die Funktionsbeziehungen zugrunde gelegte Längsschnittstichprobe ist, werden fünf Vorperioden praktisch für ausreichend gehalten. Mit Berechnung der Standardabweichung wird die Sicherheit weiterhin dadurch qualifiziert, wie genau die Funktionswerte die Vergangenheitsdaten ausdrücken.
Es muss noch erkannt werden, dass typisch für unterschiedliches Funktionsverhalten der sich zeitlich verändernde Instandhaltungskostenanfall in den Instandhaltungsperioden ist. Können dafür analytisch begründete Beziehungen definiert werden, dann ist es möglich, diese durch eine ansteigende oder abfallende lineare Funktion darzustellen. Damit sind Schätzungen anzureichern.
Im Zuge der Anwendung der Regressionsanalyse auf vorliegende Fälle der Planung von Instandhaltungskosten ist es gegeben, eine Validierung der Modelle vorzunehmen. Mit diesem neuen Verfahren wird die daraus resultierende Kostenprognose als Beitrag für eine größere Planungsstabilität verstanden. Nachfolgend soll das an Instandhaltungsbeispielen aus der Praxis demonstriert werden.
4.3.2 Planansatzbeispiel für horizontalen Kostenverlauf
Im einfachsten Fall ergibt sich ein horizontaler Kostenverlauf über die Vorlaufperioden, weil die Steigerungsraten
b = 0
sind. Ohne weiteres sind die Ergebnisse als jährliche Instandhaltungskosten auf einfache Weise extrapolierbar. Mit dieser zu Abszisse parallelen Funktion ergibt sich selbstverständlich eine überaus hohe Planungssicherheit. Dies kann aber als Sonderfall angesehen werden.
Dieser Sonderfall existiert zum Beispiel für Raumgeräte nach DIN 276 4393 im Verwaltungszentrum Chausseestraße Berlin, über die ein mittelfristiger Wartungsvertrag mit einem externen Dienstleister zu festem Kostensatz vorliegt. Die Abrechnungswerte lauten: Kostenkonstante K 0 = 2000,00 €/A°, Kostenfaktor des Instandhaltungswesens k = 0,00000 €/A°, Stichprobenumfang n = 6 St., Standardabweichung = 0,00 €/A°, Instandhaltungskosten des folgenden Planjahres K 7 = 2.000,00 €/A° (vgl. Abb. 4.3). Die Zone der Abweichungen (σ oben/σ unten) ist nicht erfüllt, weil die Standardabweichung = 0 ist. Als definitiver Planansatz für die Instandhaltungskosten der Folgeperiode K 7 ergibt sich 2.000,00 €/A°. Schwankungen sind durch 0,00 €/A° nicht erkennbar.
Es muss noch erkannt werden, dass sich bei unterschiedlichen Funktionsverhalten der Tega der Instandhaltungskostenanfall in den Instandhaltungsperioden differenziert auswirkt. Können dafür analytisch begründete Beziehungen definiert werden, dann ist es möglich, diese durch eine ansteigende oder abfallende lineare Funktion darzustellen um Schätzungen belastbarer zu verifizieren.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4.3: Instandhaltungskosten mit Standardabweichung - DIN 276 4393
Im Zuge der Anwendung der Regressionsanalyse auf vorliegende Fälle der Planung von Instandhaltungskosten ist es gegeben, eine Validierung der Modelle vorzunehmen. Mit diesem neuen Verfahren wird die daraus wird die daraus resultierende Kostenprognose als Beitrag für eine belastbarere Planungssicherheit verstanden. Nachfolgend soll das an Instandhaltungsbeispielen aus der Praxis demonstriert werden.
Die Berechnung der Abrechnungswerte folgt der linearen Regression:168 169
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Nach der KQ-Methode folgt hier die Regression, indem die Schätzer und so gewählt werden, dass die Summe der quadrierten Residuen aller Messwerte zum Minimum geführt wird.
Die Parameter und sind wie folgt zu schätzen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
und erhält die geschätzten Standardabweichungen als Indikator für die Güte der Regression:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4.3.3 Planansatzbeispiel für die Hauptverwaltung Cottbus
Eine beispielhafte Regressionsanalyse zum linearen Verlauf der Instandhaltungskosten mit Abrechnungswerten für RLT-Anlagen DIN 276 431 aus Längsschnittdaten (vgl. Tab. 4.3) ist mit Berechnung der Funktionswerte, der Standardabweichung und dem Instandhaltungskostenwert für das Folgejahr nachfolgend dargestellt.
Tab. 4.3: Planansatzberechnung für die Instandhaltungskosten: RLT-Anlagen DIN 276 431
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Instandhaltungskostenkonstante beträgt K 0 = 17.572,80 €/A°, der Kostenfaktor des Instandhaltungswesens k = 55,05715 €/A°, Stichprobenumfang n = 6 St., Standardabweichung = 1.829,62 €/A° (vgl. Abb. 4.3). Die Zone der berechneten Standardabweichungen lässt eine relative Konstanz zwischen Sigma oben = ca. 19.600 €/A° und Sigma unten = ca. 16.000 €/A° erkennen, wodurch Maßnahmen zur Kostenersparnis perspektivisch erfolgreich eingeleitet werden können. Eine unerlässliche Verbindung von Kostenplanung und Management ist gegeben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4.4: Instandhaltungskosten mit Standardabweichung - DIN 276 431
Im Ergebnis beträgt der Planansatz für die Instandhaltungskosten K 7 = 1.7958,26 €/A° für die RLT-Anlage. Als Schwankungsbereich wird 1.829,62 €/A° festgestellt, der wie dargestellt zu Kosteninitiativen anregt.
An dieser Stelle wird ergänzt, dass die ursprünglich verwendete Datenerfassung aus den Jahren 2001 - 2006 mit den Folgeaufw ä nden nach dem Jahre 2006 jahresweise qualifiziert und intensiv überprüft wurde. Im Ergebnis konnte festgestellt werden, dass keine wesentlich neuen Resultate über den Kostenverlauf erkennbar sind. Der berechnete Trend setzt sich fort, wodurch ebenfalls ein Sicherheitsfaktor für die Kostenplanung künftiger Perioden gegeben ist. Das gilt auch für alle nachfolgenden Darstellungen.
4.3.4 Planansatzbeispiel für das Kundencenter
Für das bedeutende moderne und hochwertig mit Tegas ausgestattete Kundencenter des Konzerns Volkswagen AG in Wolfsburg kommt die Regressionsanalyse zum linearen Verlauf der Instandhaltungskosten für Klimaanlagen DIN 276 433 beispielhaft zur Anwendung. Aus Längsschnittdaten der Jahre 2006 - 2012, die sich ebenfalls auf Werte der vorangegangenen Jahre 2001 - 2006 stützen (vgl. Tab. 4.4) sind die Funktionswerte, die Standardabweichungen und der Instandhaltungskostenwert für das Folgejahr ermittelt worden.
Tab. 4.4: Planansatzberechnung für die Instandhaltungskosten: Klimaanlagen DIN 276 433
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Instandhaltungskostenkonstante K 0 = 4.280,20 €/A°, Kostenfaktor des Instandhaltungswesens k = 289,80000 €/A°, Stichprobenumfang n = 6 St., Standardabweichung = 273,75 €/A° (vgl. Abb. 4.5).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4.5: Instandhaltungskosten mit Standardabweichung - DIN 276 433
Es ist ein relativ konstanter Kostenanstieg im Planansatz für das Folgejahr mit Instandhaltungskosten K 7 = 6.019,00 €/A° zu eliminieren. Der Anstieg ist der Technik mit zahlreichen hochempfindlichen Sensoren zuzurechnen. Dieser wird für normal gehalten und ist ökonomisch vertretbar. Der Schwankungsbereich von 273,75 €/A° zeigt eine gut beherrschbare Kostenremanenz durch das Management, darauf mit Einsparungsmaßnahmen zu reagieren.
4.3.5 Planansatzbeispiel für das ServiceHaus
Tab. 4.5: Planansatzberechnung für die Instandhaltungskosten: Raumgeräte DIN 276 4393
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Im Ergebnis ist ein relativ harmonischer Kostenanstieg zu verzeichnen. Das ist wichtig für die Extrapolation der Werte für die Folgeperiode. Trotz eines nach unten und oben in den Jahren 2007 -2009 abweichenden Instandhaltungsaufwandes nimmt der berechnete Funktionswert einen relativ stabilen Verlauf an. Daraus können sichere Planungen abgeleitet werden. Die Regressionsberechnung gleicht so eine Unebenheit in der Instandhaltungskostenkonstante K 0 = 1.291,33 €/A° aus. Als Kostenfaktor des Instandhaltungswesens wurde k = 30,85714 €/A° auf der Basis des Stichprobenumfangs n = 6 St. und als Standardabweichung = 97,88 €/A° (vgl. Abb. 4.6) ermittelt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 4.6: Instandhaltungskosten mit Standardabweichung - DIN 276 4393
Aus der Regressionsanalyse für dieses gewählte Beispiel, das verallgemeinert für zahlreiche ähnliche Anwendungen der Plankostenermittlung dienen kann, ergab sich ein Planansatz für die Instandhaltungskosten K 7 = 1507,33 €/A° mit Schwankungsbereich 97,88 €/A°. Die Zone des engen Schwankungsbereichs verdeutlicht eine hohe Planungssicherheit mit der Möglichkeit, eindeutig wirksame Managementmaßnahmen zur Kostensenkung einführen zu können.
4.3.6 Planansatzbeispiel für die Puschkin-Allee in Berlin
Bei der Tegas-Instandhaltung stehen oft Großgeräte im Vordergrund, deren Instandhaltung enorme Auswirkungen auf den Hauptleistungsprozess und auf die Instandhaltungskosten haben kann. Dazu wurde ein Beispiel für die Instandhaltung von Transformatoren ergänzt, die in einem Verwaltungsgebäude mit völlig unterschiedlichen elektrischen Belastungssituationen die Spannung gewährleisten und gleichhalten müssen. Das Ergebnis der Plankostenanalyse ist deshalb von überragender Bedeutung in einem Unternehmen.
Die vorgenommene Regressionsanalyse zum linearen Verlauf der Instandhaltungskosten für Transformatoren DIN 276 4412 erbrachte aus vorhandenen Längsschnittdaten (vgl. Tab. 4.6) mit Berechnung der Funktionswerte, der Standardabweichung und dem Instandhaltungskostenwert für das Folgejahr überraschende Ergebnisse.
Tab. 4.6: Planansatzberechnung für die Instandhaltungskosten: Transformatoren DIN 276 4412
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Wie Tab. 4.6 und Abb. 4.7 aufzeigt, fand 2008 - 2009 eine technische Revision am Transformator statt. Neben externem Personalaufwand und Stillstandzeiten (Schaltung vom Netz) wurden zudem Logistik- und Betriebsmittelaufwand verbucht. Solche technischen Ereignisse wiederholen sich planmäßig, wurden auch zuvor 2003 - 2004 im technischen Instandhaltungsplan realisiert. Man kann also in der Zukunft relativ genau den Kostenanfall für die Instandhaltung abschätzen. Die Regression harmonisiert den Funktionswert, der über die Jahre eine abfallende Tendenz aufweist. Das kann als Beweis der Wirksamkeit einer sorgfältig durchgeführten Instandhaltung gelten, die künftig mit geringerem Kostenaufwand rechnen kann.
Die Instandhaltungskostenkonstante wurde mit K 0 = 1.798,40 €/A° bestimmt, der Kostenfaktor des Instandhaltungswesens ergab k = 107,54286 €/A° bei einem Stich- probenumfang n = 6 St. Die Standardabweichung war relativ groß, sie betrug = 493,17 €/A°.
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Abb. 4.7: Instandhaltungskosten mit Standardabweichung - DIN 276 4412
Die lineare Verrechnung der Regression rief einen Planansatz für die Instandhaltungskosten K 7 = 1045,60 €/A° für die Großanlagen hervor. Wenn die Sicherung der Arbeitsweise solcher Großgeräte mit hinzugezogen wird, bedeutet der relativ geringe Schwankungsbereich 493,17 €/A° eine hinreichend sichere Aussage für die künftigen Instandhaltungskosten. Wegen der Bedeutung der Großanlagen für den Hauptleistungs- prozess des Unternehmens muss die Finanzierung ihrer Instandhaltung an vorderer Stelle stehen.
4.3.7 Auswertung der Planberechnung
Für jedes einzelne Beispiel existiert eine Klasse verwandter Instandhaltungsaufwände mit Ansätzen für die folgende Planperiode. Es ist möglich festzustellen, dass unter bestimmten Voraussetzungen die Summe der Funktionswerte annähernd normal verteilt ist. Es wird die in der Praxis auch stets vorhandene Bedingung gesetzt, dass die ermittelten Ansatzwerte Erwartungswerte für die Folgeperiode und die errechneten Varianzen endliche Größen sind.
Letztlich interessiert der Gesamtaufwand an Kosten für die Instandhaltung, um ihre vorausschauende Finanzierung rechtzeitig einzuleiten. Es ist deshalb erforderlich und möglich, die bei der Approximation der Vorgabewerte errechneten Varianzen aller Instandhaltungserfordernisse der gesamten Tegas zu addieren, um einen komplexeren Planansatz für die Kostenstelle der Instandhaltung zu gewinnen (vgl. Tab. 4.7):
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Tab. 4.7: Funktionswerte und Standardabweichung: Instandhaltungskosten 2012 Vorgabe K 7
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Der aus den Beispielobjekten gewonnene Planansatz für die Kostenstelle der Instandhaltung wurde mit KV = 28.530,19 €/A° bei einer Standardabweichung von V = 1.917,09 €/A° bestimmt.
Die Verallgemeinerung dieser Untersuchung führt zu dem real praktizierbaren Schluss, dass
-als Betrag KV = 28530,19 €/A° für das Folgejahr der Wert der Planvorgabe für die Kostenplanung benutzt wird;
-zur Plansicherheit eine Rückstellung aus der Standardabweichung V = 1917,09 €/A° gebildet wird, um entsprechend der Normalverteilung der Summen der voneinander unabhängigen Instandhaltungskosten mögliche Schwankungen der Plankosten der Instandhaltung in Richtung überhöhter Kostenanfälle abdecken zu können.
Mit diesem neuentwickeltem Verfahren, aus der Vergangenheit der Kostenentwicklung statistische Mittel der daraus gewonnenen kurzfristigen Zukunftswerte zu bilden und für den Planansatz zu verwenden, wird eine höhere Stabilität der Planung erzielt. Da aber stets Schwankungen bei der tatsächlichen Kostenentwicklung auftreten, die nur eingegrenzt werden können, sonst aber unvermeidbar sind, entsteht ein hinreichend verwertbares Ergebnis. Neben den errechneten Planansatzwerten ist in der Praxis des Managements auf die Bildung ausreichender Rückstellungen - natürlich auf der Grundlage der Standard- abweichung - bei der Planvorgabe eine erhöhte Sicherheit für die Finanzierung der Instandhaltungsprozesse im Planjahr zu sorgen.
4.4 Planansatz mit unabhängigen Kostenvariablen
4.4.1 Verfahrensansatz
Aufgrund einer qualitativen Analyse der Datenverteilung der Instandhaltungskosten besteht die Vermutung, dass zwei unabhängige Veränderliche, nämlich Ausstattungsgrad und Stundenkostensatz, einen bestimmenden Einfluss auf die Kosten als abhängige Variable ausüben. Denn im laufenden Leistungsprozess ist durch Instandhaltungsmaßnahmen die Gebrauchs- und Funktionsfähigkeit der Tegas ständig aufrecht zu erhalten:
Das Wissen um die Leistungsprozesse im Verwaltungsgrundstück und deren stetige Absicherung durch rationelle Instandhaltung der Tegas bestimmen entscheidend den Erfolg des Instandhaltungswesens.
Der Tegas-Ausstattungsgrad in der Einheit mit dem anteilig anfallenden Stundenkostensatz der Instandhaltung wirkt besonders intensiv auf das Instandhaltungswesen ein.
Die Analyse der Instandhaltungskosten aufgrund der unabhängigen Kostenvariablen erfordert die Basis der multiplen linearen Regression. Damit kann man feststellen, mit welcher Stärke diese beiden unabhängigen Variablen die abhängige Kostenveränderliche der Instandhaltung beeinflussen. Das ist wegen der Dualität der beiden Einflussfaktoren Ausstattungsgrad und Stundenkostensatz und der darauf zurück zu führenden sehr grundsätzlichen Ausprägung der Instandhaltungskosten geeignet, den inneren Zusammenhang der betrachteten Erscheinungen zu erfassen und die bestmögliche Beziehung des Kostenverlaufs zu finden.
Die Anwendung der linearen Mehrfachregression erfüllt den gesetzten Anspruch, die Wirkung der beiden genannten Ursachen:
Erhöhung des Anteils der Tegas im Verwaltungsgrundstück (Ausstattungsgrad), Steigen der relativen Aufwendungen für die Instandhaltung (Stundenkostensatz), auf die von ihnen hervorgerufene Erscheinung, die Veränderung der Instandhaltungskosten, gleichzeitig zu erforschen und ihre Wirkungen funktionell darzustellen, um damit die mittelfristige Kostenvorausschau quantitativ zu untersetzen.
4.4.2 Ausstattungsgrad der Tegas
Der Tegas-Ausstattungsgrad ist eine Führungsgröße mit wachsender Bedeutung für die Steuerung und Finanzierung der Instandhaltung. Bei der Entwicklung der Instandhaltungskosten spielen Güte und Umfang der technischen Ausstattung des Verwaltungsgrundstücks eine ausschlaggebende Rolle. Daher stehen Instand- haltungskosten und Tegas-Ausstattungsgrad in einem wechselseitigen Zusammenhang. Der Ausstattungsgrad A ° stellt eine Kennzahl der Verfügbarkeit von (technischen, kommunikativen) Tegas im Verwaltungsgrundstück dar.170 Er charakterisiert den Entwicklungszustand des Verwaltungsgrundstücks und bezeichnet das Kapitalverhältnis zwischen Verwaltungsgrundstück und Tegas.
Um den Tegas-Ausstattungsgrad inhaltlich und methodisch sorgsam zu ermitteln, wird für Tegas deren Werteverzehr erfasst, um zeitgerecht die Kosten im Zusammenhang mit ihrer Nutzungsdauer zu ermitteln. Grund und Boden171 haben weder steuerrechtlich noch kalkulatorisch einen Einfluss. Der Tegas-Ausstattungsgrad eines Verwaltungsgrundstücks unterliegt einem Wachstum mit strukturellen Veränderungen, die sich in der Akkumulation des in den Tegas gebundenen Sachkapitals niederschlagen. Die Wirtschaftlichkeit der Tegas erfordert eine optimale Synthese von Ausstattung und Leistungserstellung. Das erzeugt eine Modernisierungsanpassung nach Entwicklungsphasen der Instandhaltung (vgl. Tab. 4.8).
Tab. 4.8: Entwicklungsphasen des Ausstattungsgrades von Tegas
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Ausgehend von den Unterlagen errechnet sich der Tegas-Ausstattungsgrad A ° aus
-den Zählergrößen:
-Bauwerkstegas172 C und deren Werterhöhung durch Instandhaltung M, Funktionstegas173 D und deren Werterhöhung durch Instandhaltung N,
-im Verhältnis zu den Größen im Nenner:
-Normalherstellungskosten des Verwaltungsgrundstücks G und der baulichen Außenanlagen A, Baumängel und -schäden174 S, wirtschaftliche Überalterung W, Bodenwert B
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Um das Vorgehen bei der Bestimmung des dynamischen (A°) und des normalen Ausstattungsgrades (A0°) zu zeigen, soll im folgenden Beispiel der Ausstattungsgrad für ein Verwaltungsgrundstück mit Garagen berechnet werden. Meist entsteht dabei eine beträchtliche Differenz, die in den Komponenten A° und A0° zu bewerten ist. Folgende Daten waren aus der Objektbuchhaltung verfügbar:
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Für die weitere Planung der Instandhaltungskosten wird nur der dynamische Ausstattungsgrad A° benutzt, da er die entscheidende Maßstabsgröße der Instandhaltung von Tegas verkörpert.
4.4.3 Stundenkostensatz der Instandhaltung
Die Kostenrechnung über den Stundenkostensatz eignet sich für Verwaltungsgebäude mit einem Instandhaltungswesen, das seine Wertschöpfung vorrangig durch personelle Leistungen erbringt, die über die Leistungszeit abgerechnet werden. Bei der Kalkulation des Stundenkostensatzes werden zunächst die produktiven, geplanten Stunden und die Plankosten ermittelt.175 Alle Instandhaltungskosten, die nicht als Einzelkosten den Tegas unmittelbar oder über Kostenstellen mittelbar verrechnet werden, beziehen sich dann auf produktive, geplante Stunden und ergeben den Stundenkostensatz. Die höheren Investitionen in die technische Entwicklung, die Modernität und den Komfort von Verwaltungsgrundstücken sind nur dann wirtschaftlich, wenn die dabei anfallenden Fix-176 und Laufkosten177 im Verhältnis zum Tegas-Ausstattungsgrad verringert werden. Das betrifft vorrangig das verbesserte Nutzungsverhältnis und die Optimierung der Instandhaltung durch Richtwerte für den stofflichen und den immateriellen Verzehr je Arbeitsstunde an einem Instandhaltungsplatz. Stundenkostensätze dienen
-der verursachungsgerechten Zuordnung der durch die Bereitstellung bzw. den Einsatz von Instandhaltungen bedingten Kosten zur Kostenträgerrechnung,
-der operativen Leitung der Produktion hinsichtlich des Einsatzes der Betriebsmittel zur Aufdeckung und Ausschöpfung der auslastungsbedingten Reserven für die Kostensenkung (Kostenstellenrechnung).
In den Stundenkostensatz gehen die Teilrichtwerte ein für
-ortsgebundene, für bestimmte Instandhaltungen benötigte Vorrichtungen, Werkzeuge, Prüfmittel und Software,
-Transportprozesse mit verschiedenen Ausgangswerten in Abhängigkeit von den jeweiligen Einsatzbedingungen; dafür sind repräsentative statistische Mittel als Datengrundlage zu erarbeiten und bereitzustellen, die den häufigsten Einsatzbedingungen entsprechen,
-Gütesicherung und Gütekontrolle,
-Kosten des Instandhaltungswesens mit den restlichen Leitungs- und Hilfskosten, bezogen auf die geplante Leistungszeit des Personals.
Diese Art der Verrechnung der Kosten des Instandhaltungswesens ist zweifellos besser als der Bezug auf den Grundlohn, da dieser wegen der ständig wachsenden Leistungsdichte eine abnehmende Zuschlagsbasis darstellt.
Stundenkostensatz der Instandhaltung von Tegas ist ein auf Arbeitsstunden bezogener, aus dem durch den Einsatz technischer Mittel bewirkten über eine längere Periode abgeleiteter Richtwert, der aus leistungsabhängigen und stofflichen Elementen besteht, wie z. B. dem Stundenkostensatz für Vorrichtungen, Werkzeuge, Prüfmittel und Software. Ferner können Stundenkostensätze der Tega und Stundenkostensätze der Tegas-Klassen in direkte Nettokostensätze und indirekte Bruttokostensätze eingeteilt werden. Der auf die Planzeit bezogene Stundenkostensatz der Instandhaltung errechnet sich wie folgt:
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Nachfolgend sind Daten eines realen Bezugs aufgeführt:
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Der kostendämpfende Einfluss einer hohen Auslastung kann als Funktion zwischen dem Stundenkostensatz der Instandhaltung von Tegas s als abhängiger Variablen und dem Auslastungsgrad q der Planleistungszeit Z als unabhängiger Variablen ausgedrückt werden; sie ist zugleich ein Maßstab des Werteverzehrs des instandhaltungsgebundenen Sachkapitals und der Nutzung des installierten Leistungspotentials; denn je höher die Auslastung, um so niedriger der Stundenkostensatz.
Die Approximation von kapazitiv abhängigen Richtwerten der Stundenkosten ermöglicht es, entsprechend der tatsächlichen Auslastung zu schätzen, wie viel die mittlere Instandhaltungsstunde einer Tega kostet. Außerdem ist daraus zu erkennen, in welcher Degression sich die Instandhaltungskosten einer Tega mit der Auslastung verringern.
4.4.4 Multiple Analyse der Instandhaltungskosten
Für die Abschätzung der Instandhaltungskosten für die Tegas eines Verwaltungsgrundstückes in jeweils einer Planperiode sollen zwei Prämissen auch dann gelten, wenn Abhängigkeiten anderer Ordnung zu vermuten sind. Dafür soll ein Ausgleich gefunden werden für den folgende Prämissen gelten:
1. Die Untersuchung erstreckt sich auf die wesentlichen Ursachen und deren Parameter, die für die Ausprägung der Instandhaltungskosten maßgeblich sind.
2. Zwischen der abhängigen Veränderlichen K, die für die Instandhaltungskosten fungiert, und den unabhängigen Veränderlichen s, A °, die als Parameter des Ursachenkomplexes definiert sind, wird ein quadratischer Zusammenhang unterstellt. Quantitativ wird er durch die festen Kostenkonstante a 0, dem Stundenkostensatzfaktor a 1 und dem Ausstattungsgradfaktor a 2 ausgedrückt.
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Technologische Berechnungen und Nachkalkulationen ergaben Stichprobendaten für den Tegas-Ausstattungsgrad, den Stundenkostensatz der Instandhaltung und den Instand- haltungskosten einer Planperiode (vgl. Tab. 4.9). Es wurde der Verlauf der Instand- haltungskosten K des i -ten Abrechnungszeitraumes mit einer quadratischen Mehrfach- i regression178 analysiert. Ihre Strukturierung soll nach deren Verursachung durch zwei voneinander weitgehend unabhängige Instandhaltungsparameter erfolgen, dem abgerechneten Stundenkostensatz si und dem mittleren jährlichen Tegas-Ausstattungsgrad A ° i. Mit den ermittelten Parameterwerten der Ausgleichsfunktion: der Kostenkonstanten a 0, dem Stundenkostensatzfaktor a 1 und Ausstattungsgradfaktor a 2, sind mit den Planwerten für den Stundenkostensatz sv und Tegas-Ausstattungsgrad A ° v die Instandhaltungskosten des Folgejahres festzustellen.
Tab. 4.9: Abgerechnete mittlere Stundenkostensätze, Tegas-Ausstattungsgrade und Instandhaltungskosten
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4.4.5 Praktische Anwendung der Planansatzmodelle
Beim Modell mit den abgerechneten Kosten werden einzelne Analgen innerhalb einer Betrachtungseinheit untersucht. Es geht darum, mögliche Kostenszenarien für die Zukunft aus einer Reihe von abgerechneten Kosten zu berechnen.
Als Betrachtungseinheit wird eine Immobilie genannt deren Anlage folglich ein technisches System der Tega darstellt. Am Beispiel ist es ein Raumgerät der Zuordnung DIN 276 433 RLT-Gerät (vgl. Abb. 4.8). Das Modell mit den unabh ä ngigen Kostenvariablen Stundenkostensatz (sv) und dynamischer Ausstattungsgrad (A °) findet seine Anwendung bei der Modellierung von zu erwartenden Instandhaltungskosten einer immobilen Betrachtungseinheit (vgl. Abb. 4.9). Die Betrachtungseinheit in diesem Beispiel ist ein Grundstück mit Garagen und Verwaltungsgebäude im Produktionsstandort Braunkohlkraftwerk Jänschwalde.
Im Stundenkostensatz werden dafür alle produktiv geplanten Stunden herangezogen. Der reale Bezug dafür ist die Aussage, dass bei hoher Anlagenauslastung die Kosten der Instandhaltung minimiert werden. Im Tegas-Ausstattungsgrad werden Verwaltungsimmobilien und deren technische Ausstattung betrachtet.
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Abb. 4.8: Immobile Betrachtungseinheit für die Modellierung mit abgerechneten Kosten: RLT-Zentrale der Vattenfall Europe AG Cottbus.
Zur Immobilie gehört nicht nur das Gebäude, sondern auch das gesamte Grundstück pro Betrachtungseinheit. Es werden dementsprechend die zur Tega bezogenen Kosten mit den Kosten des Verwaltungsgrundstücks berechnet um somit eine Aussage treffen zu können, ob eine Erhöhung des Ausstattungsgrades auch eine Erhöhung des Instandhaltungsaufwandes darstellt. Wie bereits erwähnt sind höhere Investitionen in die technische Ausstattung der Tega nur dann sinnvoll, wenn der Aufwand an Fix- und Laufkosten im Verhältnis zum Ausstattungsgrad verringert wird.
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Abb. 4.9: Immobile Betrachtungseinheit für die Modellierung unabhängiger Kostenvariablen: Braunkohlekraftwerk Jänschwalde, Grdst. 12/345, Fläche innerhalb der roten Linie, Garagen und Verwaltungsgebäude 23
Praktische Bedeutung hat dieses Berechnungsmodell für die Beantwortung der Frage, ob Verwaltungsgebäude, bei denen ein hoher Aufwand für die Bewirtschaftung erkennbar ist, verkauft und danach angemietet werden, oder diese durch weitere, über zusätzliche Investitionen erzielbare Optimierung der Bewirtschaftungskosten, im eigenen Anlagebestand verbleiben sollen. Weiterhin wird mit der Methode der multiplen Regression die Effizienz des Meisterbereichs der Instandhaltung in der Immobilie untersucht. Bei zu hohen IH-Kosten, welche sich durch den variablen Einsatz der eigenen Instandhalter im Havariefall zeigen, muss entschieden werden, ob diese Leistung eventuell durch Outsourcing geleistet werden kann, um somit ein fixes IH-Budget für die nächste Abrechnungsperiode planen zu können, oder diese variablen Kosten durch Änderung der Instandhaltungsstrategie des eigenen Meisterbereichs entfallen. Mit Hilfe dieser Methode wird der Entscheidungsbaum (vgl. Abb. 4.10) mit quantifizierten Daten implementiert, aus denen der Kraftwerksleiter seine Entscheidung ableiten kann (vgl. nochmals Abb. 4.9).
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Abb. 4.10: Entscheidungsbaum Abteilung Immobilienmanagement der Vattenfall Europe AG
Für die Gewinnung von Planansätzen der Instandhaltungskosten sind methodisch geordnete Analysen notwendig. Sie stellen den originalen Modellierungszustand für die spezifischen Tegas-typischen Erfordernisse dar:
-die Bestimmung der relevanten Kosten über die Abschreibungspoblematik und die Abgrenzung der Berechnungsgrundlagen,
-das Verfahren mit abgerechneten Instandhaltungskosten,
-die Demonstration von Planansatzberechnungen für beispielhafte Tegas-Objekte,
-die Planansatzbestimmung auf der Grundlage unabhängiger Kostenvariablen,
-die Bestimmung von Ausstattungsgrad und Stundenkostensatz der Tegas-Instand- haltung über die multiple lineare Regression,
-die multiple Analyse Berechnung der Instandhaltungskosten über die quadratische Mehrfachregression.
Damit konnte eine theoretisch fundierte und praktisch nachvollziehbare Grundlage für die Planung, Stabilisierung und Bereitstellung von Instandhaltungsleistungen, denen der Aufwand gegenübergestellt werden kann, aufgebaut werden.
5 Zusammenfassung der Arbeit
5.1 Erfüllung der Forschungsaufgabe und eigener Beitrag des Autors
Die Instandhaltung von Tegas in Verwaltungsgebäuden ist ein technisch organisatorischer und betriebswirtschaftlicher Schwerpunkt des Managements industrieller Unternehmen. Mit der vorliegenden Arbeit wurden Ergebnisse einer tiefen Analyse der Kostenstruktur der Instandhaltung in Unternehmen mit Konzerncharakter dargestellt. Auf der Grundlage sämtlicher relevanter Kostenursachen und Kosteneinflüsse auf die Instandhaltungsprozesse konnten inhaltliche und dimensionierte Erscheinungen definiert werden. Diese wurden in der Innovation eines vom Autor mit der Erstellung dieser Dissertation aufgestellten und bis heute erfolgreich umgesetzten Anwendernutzungssystems verwertet. Beispiele aus der Instandhaltungspraxis haben zur technischen und betriebswirtschaftlichen Verständigung und Berechnung entsprechender Fakten und Faktoren gedient.
Instandhaltung von Tegas ist als spezifischer Leistungsvorgang auf die Gewährleistung der ständigen Funktionsfähigkeit von Bürogebäuden gerichtet. Ihre Kostenstruktur ist daher nicht nur allein für einen Ausweis der Wirtschaftlichkeit geeignet, sondern besteht im Zusammenhang mit der Wirtschaftlichkeit des Leistungsprozesses des Unternehmens. Das kompliziert den analytischen Weg wie auch das Finden eines realisierbaren Ergebnisses für die mittelfristige Kostenplanung der Instandhaltung.
Die Analyse von Kostenstrukturen der Tegas ist im Hinblick auf Planungs- und Optimierungsansätze der Instandhaltung mit zwei Modellen abgeschlossen worden:
-Analyse mit abgerechneten Kosten, gestützt auf die jeweiligen Abrechnungs- und Folgeperioden innerhalb eines sachlogisch abgegrenzten Wertebereichs. Die dafür genutzte Möglichkeit ist die Vorgabe nach Längsschnittdaten. Sie ist umso sicherer, je größer der zugrunde gelegte Datenumfang ist. Entscheidend war, die Kostenverteilung möglichst genau durch eine lineare Funktion179 wiederzugeben, deren Anstiegsfaktor als Indikator für die wirtschaftliche Analyse dient.
-Analyse mit den unabhängigen Kostenvariablen: Tegas-Ausstattungsgrad und Stundenkostensatz, gestützt auf die jeweiligen Abrechnungs- und Folgeperioden. Aufgrund der vorgenannten Zusammenhänge bietet sich für die Untersuchung der Funktion der Instandhaltungskosten die multiple Regressionsanalyse an. Der TegasAusstattungsgrad und Stundenkostensatz sind quasi exogen gegebene Variablen.
Die Beziehungen für die zeitliche Abhängigkeit des Tegas-Ausstattungsgrades und für die zeitliche Abhängigkeit des Stundenkostensatzes können funktionell dargestellt werden. Sie beziehen sich auf die Variablen: Tegas-Ausstattungsgrad und Stundenkostensatz in Bezug auf die Zeit t. Auf Basis von Längsschnittstichproben wird eine Regression vorgenommen, die später in das Modell der Instandhaltungskosten eingesetzt wird. Im Ergebnis entsteht dann eine zeitabhängige Funktion der Instandhaltungskosten. Das ist keine lineare Beziehung, sondern ein Modell nach der multiplen Regressionsanalyse:
-Kostenkonstanten a0, Stundenkostensatzfaktor a1 und Ausstattungsgradfaktor a2, sowie den funktionell zeitabhängigen Größen
-Stundenkostensatz s (t) und Tegas-Ausstattungsgrad A ° (t), die jeweils den dafür ausgewählten Wachstumsfunktionen folgen.
Auf dieser begründeten komfortablen Modellbasis können die Instandhaltungskosten für die nächsten Folgejahre dargestellt werden. Die Einführung der unabhängigen Variablen als Wachstumsfunktionen erfolgt aufgrund eines autonom für jede abhängige Variable zu prüfenden sachlogischen Zusammenhanges. Diese Wachstumsfunktionen bilden die Grundlage für die Bestimmung der Instandhaltungskosten.
Während der Einfluss eines wachsenden Ausstattungsgrades des Verwaltungsgebäudes mit Tegas in einer zeitabhängigen Funktion erfasst werden kann, war die Widerspiegelung der Abschreibung problematisch nur nach einer umfassenden analytischen Arbeit zu leisten. Dazu war es erforderlich, objektbezogen folgende Fragen zu klären:
1. Welche unterschiedliche betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer haben nach AfA die Verwaltungsgrundstücke entsprechend ihrem Nutzungszweck?
2. Wie hoch ist der Ausstattungsgrad der Verwaltungsgrundstücke mit Tegas, ebenfalls nach Gebrauchszweck der Verwaltungsgrundstücke und nach der Eigenschaft der Tega: zugehörig dem Verwaltungsgrundstück oder selbsttätig, gegliedert?
3. Wie ist die Lebensdauer der betrachteten Tega nach AfA, nach DIN 276 und nach der Wertermittlungsrichtlinie?
4. Wo gibt es für die Funktions- und Betriebsweise der Tega Differenzen aus der vorstehenden Lebensdauerbetrachtung und wie können diese betriebswirtschaftlich überbrückt werden durch eine Berücksichtigung der steuerlichen Abschreibung und der kalkulatorischen Abschreibung180 im Tegas-Ausstattungsgrad, untergliedert in einen normalen und einen dynamischen Tegas-Ausstattungsgrad?
Die für die Modellierung der Instandhaltungskosten in Betracht gezogenen unabhängigen Variablen umfassen einmal die unmittelbare Zeitabhängigkeit der Instandhaltungskosten und zum anderen den Mengeneinfluss des Tegas-Ausstattungsgrades des Verwaltungsgebäudes sowie des Stundenkostensatzes des Instandhaltungswesens auf die Entwicklung der Instandhaltungskosten.
Die mit den entwickelten Planansatzmodellen zu gewinnenden Werte begründen besser die zu erwartenden Kosten der Instandhaltung. Sie definieren den Finanzbedarf der folgenden Jahre und stabilisieren somit die Planung und Bereitstellung der erforderlichen finanziellen Mittel durch das Management eines Unternehmens. Letztlich dient das erarbeitete Ergebnis neben dem wissenschaftlichen Anliegen vor allem auch der Absicherung einer leistungsstarken Instandhaltung.
Mit der Arbeit wurden die gestellten Ziele der Forschungsaufgabe erreicht, nach der eine zuverlässigere Planung der Instandhaltungskosten für Tegas auf der Basis der Analyse der spezifischen Zeit- und Kostenstruktur der Instandhaltung in Betracht genommen wurde und geeignete Planansatzmodelle erarbeitet wurden.
Weiterhin konnten neue Erkenntnisse zur Wirtschaftlichkeit der Tegas-Instandhaltung gewonnen werden. Als Gegenstand wurde ein Modellzustand der Instandhaltungskosten gewählt, der die Kosten für unbedingt erforderliche operative Instandhaltung und die Kosten für eine planmäßig vorbeugende Instandhaltung verbindet. Bisher fehlten dazu gesicherte Erkenntnisse.
Es wurden Kostenmodelle für die spezifischen Erscheinungen der Instandhaltung mit folgenden Innovationen erarbeitet:
-Der Leistungsaufwand der Instandhaltung ist als Werteverzehr zur unbedingt notwendigen Gewährleistung der Hauptproduktion als schwierig handhabbare Finanzierungsvoraussetzung analysiert worden.
-Die Kostenanalyse wurde mit rechenfähigen Modellen verbunden.
-Darstellung eines innovativ gestalteten inhaltlichen und methodischen Instrumentariums zur Kostenmodellierung.
-Entwicklung von Kostenansätzen dynamischer Natur nach dem Zeitverhalten in der Betriebsdauer der Tegas.
-Erarbeitung von Gestaltungsempfehlungen für den allgemeinen Nachvollzug der Kostenoptimierung mit dem Einsatz quantitativer Rechenmethoden.
Daher besteht ein wesentlicher Beitrag in der Vorlage einer kostentheoretischen Studie, einer empirischen Analyse und einer neugestalteten Synthese von Kostenermittlung, - analyse und -modellierung. Die eigenen praktischen Erfahrungen wurden dafür komprimiert eingebracht.
In der Fachliteratur gibt es in der funktionalen Anwendung von Ausstattungsgrad und Stundenkostensatz keine Ausführungen.
5.2 Praktische Transformation der neuen Erkenntnisse
Hier konnte nachdrücklich aufgezeigt werden, wie mit der Begründung von künftigen Instandhaltungskosten für die Finanzierung eine besser gesicherte Basis erhältlich ist. Für die Planungs- und Entscheidungsvorgänge wird mit dem empfohlenen Einsatz quantitativer Methoden geholfen, Kosten im Schnittpunkt von Betriebs- und Funktionssicherheit des Hauptproduktionsprozesses und Instandhaltungsaufwand zu finden.
Ebenso kann das entwickelte Anwendernutzungssystem für Tegas-Nutzer kostengünstig wirken, indem es als Indikatorprogramm und als Frühwarnsystem zu praktizieren ist.
Mit der Erfüllung der Forschungsaufgabe ist neben einem wissenschaftlichen Beitrag zur Betriebswirtschaft und zur Führungswissenschaft die praktische Anwendungsmöglichkeit im Management hervorzuheben. Da eine Kostenproblematik stets Überlegungen zur Kostendeckung impliziert, sind mit den Gestaltungsempfehlungen präzisere Entscheidungen zur mittelfristigen Finanzierungssicherheit gegeben.
Da sich der Autor bereits seit dem Jahr 2006 mit den wissenschaftlichen Inhalten der Kostenanalyse der Instandhaltung beschäftigt, konnten auf der Grundlage der Anwendbarkeit der neuen Methoden signifikante Verbesserungen bei der Planung der bereitzustellenden Geldmittel für die Instandhaltung festgestellt werden. Ferner wurden im Laufe der Zeit konzerninterne Projekte gestartet, welche die Kostensicherheit auf der Grundlage der vorgestellten Methoden für wesentliche Unterstützungsprozesse der Hauptproduktion erhöht. Dies sind neben der Instandhaltung der Tegas u.a. die Abteilungen Informationstechnologie, Materialwirtschaft, Einkauf, Personalwesen, betriebsärztliche Versorgung und Innerbetriebliche Sicherheit. Einen internen Einblick in die Betriebsabläufe kann es aus Gründen der Datensicherheit, welche im Zusammenhang des Ergebnisses dieser Arbeit keine Rolle spielt, an dieser Stelle nicht geben. Es ist aber ein ausgewiesener Vorteil entstanden, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse beim Verfassen dieser Arbeit bereits praktikable Anwendung in der Industrie gefunden haben, welche sich in einem ständigen Optimierungsprozess befinden.
5.3 Weiterführender Forschungsbedarf
Mit der genaueren Erkenntnis des Finanzierungsbedarfs für die Instandhaltung in der mittelfristigen Zukunft wird eine Stabilisierung der bisher unklaren Entscheidungssituation eintreten. Es ergibt sich die Fragestellung, wie die zu erwartenden Finanzmittel ebenso mittelfristig bereitgestellt werden können. Weitere Untersuchungen können in diesem Zusammenhang aufzeigen, ob und wie welche sicheren Finanzquellen gefunden werden können, eventuell durch planmäßige Rückstellungen oder Rücklagen. Wegen des unsicheren Anfalls von Havarieeinsätzen und der Wiederherstellung der technischen Systeme in den Sollzustand durch die Instandhaltung erscheint eine fundierte Analyse in dieser management-theoretischen Richtung angeraten.
Darüber hinaus kann im Rahmen der Finanzierung der geplanten Instandhaltungskosten die finanzwirtschaftliche Steuerung des Verantwortungsbereiches Instandhaltung ein weiterer Forschungsgegenstand sein. Dabei ist es möglich, ein geschlossenes Kompendium als Instandhaltungscontrolling zu entwickeln, in dem die Budgetierung des Planansatzes, eine Prozesskostenrechnung und betriebswirtschaftliche Plankostenrechnung, sowie die Deckungsbeitragsproblematik behandelt werden. Dazu wäre auch die Idee eines innerbetrieblichen Outsourcings (Konzerninterne Leistungsverrechnung [KILV]) zu überprüfen. Das würde zum Beispiel die Umsetzung der berechneten Plankosten in Verrechnungspreise erfordern. Somit wäre der gesamte Prozess der Finanzierung der Instandhaltung in einem Großunternehmen ein neuer Forschungsgegenstand.
Weiterhin ergeben sich zur internen Fortführung der Forschungsarbeit folgende theoretisch ergiebige Problemfelder:
-Analyseberechnung mit abgerechneten Kosten, gestützt auf die jeweiligen Abrechnungs- und Folgeperioden innerhalb eines sachlogisch abgegrenzten Wertebereichs. Die dafür genutzte Möglichkeit ist die Schätzung der Trendfunktion aus Längsschnittdaten. Sie ist umso sicherer, je größer der zugrunde gelegte Datenumfang ist. Dazu sollten Ausgleichsfunktionen g efunden werden, die auf betriebswirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten der Ausprägung der Instandhaltungskosten beruhen und aus dem Zusammenhang ihrer Erscheinungen entwickelt werden.
-Vertiefung und Erweiterung der Analyseberechnung mit den unabhängigen Kostenvariablen Tegas-Ausstattungsgrad und Stundenkostensatz, gestützt auf die jeweiligen Abrechnungs- und Folgeperioden. Der Tegas-Ausstattungsgrad und der Stundenkostensatz können vielleicht als quasi exogen gegebene Variable erforscht werden, in deren Folge die Funktion der Instandhaltungskosten in einer informativ sicher und einfacher anwendbaren Fl ä chenkurve darzustellen sein wird.
6 Verzeichnisse
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Abbildungsverzeichnis
Abb. 1.1: Abbaukurve des Abnutzungsvorrates
Abb. 1.2: Brückentypen des Brücken-Projekts V36 Pardubice
Abb. 2.1: Badewannenkurve des typischen Ausfallverhaltens von Tegas
Abb. 3.1: Struktur der Kostenrechnung
Abb. 3.2: Laufkosten über der relativen Anzahl gleicher Instandhaltungen
Abb. 3.3: Sprungfixe Kosten über gleichen Instandhaltungen
Abb. 4.1: Kostenvoraussage der Instandhaltung bei horizontaler Zeitverteilung
Abb. 4.2: Zuordnung der unabhängigen (x) und abhängigen Faktoren (y) im Koordinatensystem
Abb. 4.3: Instandhaltungskosten mit Standardabweichung - DIN 276 4393
Abb. 4.4: Instandhaltungskosten mit Standardabweichung - DIN 276 431
Abb. 4.5: Instandhaltungskosten mit Standardabweichung - DIN 276 433
Abb. 4.6: Instandhaltungskosten mit Standardabweichung - DIN 276 4393
Abb. 4.7: Instandhaltungskosten mit Standardabweichung - DIN 276 4412
Abb. 4.8: Immobile Betrachtungseinheit für die Modellierung mit abgerechneten Kosten: RLT-Zentrale der Vattenfall Europe AG Cottbus.
Abb. 4.9: Immobile Betrachtungseinheit für die Modellierung unabhängiger Kostenvariablen: Braunkohlekraftwerk Jänschwalde, Grdst. 12/345, Fläche innerhalb der roten Linie, Garagen und Verwaltungsgebäude 23
Abb. 4.10: Entscheidungsbaum Abteilung Immobilienmanagement der Vattenfall Europe AG
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Darstellung der Methodik der Arbeit
Tab. 2.1: Nettoanlagevermögen am Jahresanfang zu Wiederbeschaffungspreisen
Tab. 2.2: Betriebsmittelarten
Tab. 2.3: Klasseneinteilung von Tegas nach Betriebsmittelart
Tab. 2.4: Anteile der Technischen Anlagen am Bauwerk
Tab. 2.5: Prioritäten P der Tegas in Bürogebäuden
Tab. 2.6: R-Consche Matrix-FM
Tab. 3.1: Schnittmenge von Zweckaufwand und Grundkosten
Tab. 3.2: Kostenstrukturen nach Zurechenbarkeit
Tab. 3.3: Kostenarten nach Zurechenbarkeit
Tab. 3.4: Kostenrechnungsarten der Instandhaltung
Tab. 3.5: Untergliederung der Einzelkosten (Praxisbeispiel)
Tab. 4.1: Tegas und Tegasmodule als Gebäudeteil des Bauwerks
Tab. 4.2: Gebäudeteile im Bauwerk oder in Außenanlagen
Tab. 4.3: Planansatzberechnung für die Instandhaltungskosten: RLT-Anlagen DIN 276 431
Tab. 4.4: Planansatzberechnung für die Instandhaltungskosten: Klimaanlagen DIN 276 433
Tab. 4.5: Planansatzberechnung für die Instandhaltungskosten: Raumgeräte DIN 276 4393
Tab. 4.6: Planansatzberechnung für die Instandhaltungskosten: Transformatoren DIN 276 4412
Tab. 4.7: Funktionswerte und Standardabweichung: Instandhaltungskosten 2012
Tab. 4.8: Entwicklungsphasen des Ausstattungsgrades von Tegas
Tab. 4.9: Abgerechnete mittlere Stundenkostensätze, Tegas-Ausstattungsgrade und Instandhaltungskosten
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
1 Tegas = Abkürzung für Komponenten der Technischen Gebäudeausrüstung in Verwaltungsgebäuden
2 Tegas = zkratka pro komponenty technického vybavení správních budov
3 Vgl. HAUSTEIN, D. (1969), S. 61.
4 Vgl. BÄR, M.; FISCHER, K.; HERTEL, G. (1988), S. 114.
5 Vgl. BEICHELT, F. (1993), S. 201.
6 Zur Vereinfachung der nachfolgenden Kapiteltexte wird künftig in der Einzahl statt Technische Gebäudeausrüstung das Kurzwort Tega, in der Mehrzahl das Kurzwort Tegas verwendet.
7 Vgl. MOUBRAY, J. (1996), S. 250.
8 Vgl. COENEBERG, A.; FISCHER, T.; GÜNTHER, T. (2012), S. 35.
9 Vgl. DIN 31051, (2010).
10 Vgl. COENEBERG, A.; FISCHER, T.; GÜNTHER, T. (2012), S. 35
11 Auszahlung: Abfluss von liquiden Mitteln (Summe aus Barmitteln [Kasse, Schecks]) von der Aktivseite der Bilanz. Vgl. ebenda, S. 13
12 Ausgaben: Abnahme des Netto-Geldvermögens, welches die Summe der liquiden Mittel und kurzfristigen Forderungen abzüglich der kurzfristigen Verbindlichkeiten (auch Fonds des Netto-Geldverm ö gens genannt) darstellt. Vgl. ebenda, S. 60.
13 Vgl. BLOBEL, V.; LOHRMANN, E. (2012), S. 152.
14 Vgl. KAMPS, U. (2012), S. 124.
15 Vgl. COENEBERG, A.; FISCHER, T.; GÜNTHER, T. (2012), S. 524.
16 Vgl. COENEBERG, A.; FISCHER, T.; GÜNTHER, T. (2012), S. 525.
17 Vgl. MOURBRAY, J. (1996), S. 13.
18 Vgl. BONE-WINKEL, (2005), S. 15.
19 Vgl. BOHN, K. (2006), S. 555.
20 Das ist auch bei öffentlichen Verwaltungen zu beobachten
21 Vgl. SCHRÖDER, M. (2009), S. 28.
22 ebenda
23 Vgl. STRUNZ, M. (2012), S. 23.
24 Nähere Erläuterungen dazu innerhalb der Definition der Instandhaltung nach DIN 31051.
25 Eine vorbeugende Wartung ist der zeitlich definierte Eingriff in technische Systeme mit dem Ziel der Gewährleistung der höchstmöglichen Verfügbarkeit. Vorbeugende Wartung verwendet Überwachungs-, Diagnose- und Instandsetzungsverfahren, um den Anlagenausfall auf ein Minimum zu senken oder diesen idealerweise auszuschließen.
26 Der 1856 gegründete technisch-wissenschaftliche Verein Deutscher Ingenieure (VDI) e. V. ist nach eigenen Angaben die größte Vereinigung von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern in Deutschland. Er leistet hauptsächlich technisch-wissenschaftliche Arbeit bei Normierungen und Durchführungen von ingenieurtechnischen Leistungen. Auch in der Instandhaltung.
27 Vgl. HAUSTEIN, H.-J. (1969), S. 61.
28 Dafür gibt es keine Quellen. Aufgrund der wissenschaftlichen Tätigkeit des Autors als Dozent und Prüfer an verschiedenen Hochschulen in Deutschland, z.B. Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Staatliche Studienakademie Sachsen, Hochschule Anhalt, Brandenburgische Technische Universität Cottbus, wurden bei der Betreuung und Verteidigung von Diplomarbeiten, Bachelor- und Masterthesen diese Zustände bekannt und dokumentiert. Eine Veröffentlichung muss aufgrund von Sperrvermerken hier unterbleiben.
29 Eine solche Anwendersoftware (Enterprise-Ressource-Planning [ERP]) bzw. Unternehmensressourcenplanung unterstützt die unternehmerische Aufgabe, die in einer Organisation vorhandenen Ressourcen (Kapital, Betriebsmittel oder Personal) möglichst effizient für den betrieblichen Ablauf einzusetzen und somit die Dokumentation und Steuerung von Geschäftsprozessen zu optimieren.
30 ebenda
31 Ausfallrate: Die Ausfallrate ist eine Kenngröße für die Zuverlässigkeit eines technischen Systems in der Instandhaltung. Vgl. RASCH, A. A. (2000), S. 14.
32 Vgl. BECKER, W. (2000), S. 12.
33 Vgl. VINOD, D. (1981), S. 65.
34 Vgl. BERAN, V. (2009), S. 83 - 87.
35 LCC = Life Cycle Costs.
36 Vgl. BERAN, V. (2009), S. 83 - 87.
37 Bestandsimmobilien sind Immobilien, die sich bereits über einen mittelfristigen Zeitraum in der Nutzungsphase befinden und die baurechtlich anders gestellt sind als Immobilien, welche in der Phase der Genehmigungsplanung sind (Autor).
38 Vgl. Standortkonzept Volkswagen AG (Dokument nicht extern publiziert).
39 Bei der Energiewende in Deutschland wird der Fokus auf die Realisierung einer nachhaltigen Energieversorgung in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität mit Erneuerbaren Energien gerichtet. Ziel ist es, den Bedarf an fossiler Primärenergie für die Energieversorgung zu senken. Primärenergie umfasst die Energieformen, die von der Natur zur Verfügung gestellt werden. Dazu gehören auch die fossilen Energieträger, wie Kohle, Erdgas und Erdöl. Ebenfalls Uran ist ein Primärenergieträger.
40 Interne Praxis in den durch den Autor untersuchten Konzernliegenschaften.
41 Nach den steuerrechtlichen Vorschriften werden diese Tegas mit dem Bauwerk lt. Absetzung für Abnutzung [AfA] abgeschrieben, unabhängig davon, welche technische Nutzungsdauer sie haben.
42 Die Funktionstegas sind selbständig angeordnete und unterliegen eigenen AfA-Vorschriften.
43 Wertminderung des Gebäudes in Abhängigkeit von seinem Entwicklungszustand.
44 Die Bedeutung des Instandhaltungswesens erfordert nicht nur einen strukturbezogenen Kapitalansatz, sondern auch den Bezug auf Umwelt und Arbeitsbedingungen.
45 „Strukturell verteilte sich das Anlagevermögen zu 3 % auf die Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, zu 15 % auf das Produzierende Gewerbe und zu 82 % auf den Dienstleistungsbereich. Mit 12,5 Mrd. € konzentrierte sich fast die Hälfte des Bestandes an Ausrüstungen und sonstigen Anlagen im Produzierenden Gewerbe. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich der Ausrüstungsbestand dieses Wirtschaftsbereiches um 58 Mill. € bzw. 0,5 %. Deutschlandweit fiel der Rückgang des Ausrüstungsvermögens im Produzierenden Gewerbe mit 0,6 % leicht stärker aus. Der größte Teil (88 %) des in Bauten gebundenen Kapitals befand sich im Dienstleistungsbereich. Hier erhöhte sich das Vermögen um 2,7 Mrd. € auf 129,1 Mrd. €. Das entsprach einem Zuwachs von 2,0 % in Sachsen- Anhalt (Deutschland: 1,5 %).“ Statistisches Bundesamt Deutschland. Pressemitteilung Nr. 26 vom 03.02.2012.
46 Angabe in Prozentpunkten.
47 Vgl. PFNÜR, A. (2006), S. 34 ff. und BEYERLE, T. (2006), S. 231 f.
48 Vgl. OSWALD. R. SPILKER, R. (2000), S. 3.
49 Vgl. PFNÜR, A. Immobilienmanagement (2010), S. 36
50 Im Bauwesen beschränkt sich Instandhaltung überwiegend auf überfällige Instandsetzungen.
51 Vgl. OSWALD. R. SPILKER, R. (2000), S. 3.
52 Vgl. TOMM, A. Ökologisch bauen und planen (2000), S. 92; TOMM, A.; Rentmeister, O.; Finke, H. Geplante Instandhaltung (1995). S. 13.
53 Damit wird eine Synergie zu den Anschaffungskosten der Tegas hergestellt.
54 Dieser Anspruch kann je nach Verwendungszweck der Tegas verschieden sein.
55 Vgl. LEWANDOWSKI, K. (1988), S. 19.
56 Vgl. MÄNNEL, W. (1988), S. 41.
58
57 Vgl. KLUMPP, F. Energiewirtschaftliche Bewertung (2009). S. 23.
58 Vgl. KUSTER, N. (2006), S. 34.
59 Vgl. RAUSCH, V. (2009). S. 22.
60 Vgl. JACOBI, H.-F. (1991). S. 35.
61 Vgl. BROWN, R. G. (1963). S. 45.
62 In Fachliteratur und Praxis werden verschiedene, ähnlich klingende Begriffe im Zusammenhang mit der Erhaltung von Bauwerken und Anlagen verwendet. Deren Herkunft und Anwendung liegt sowohl im Bauwesen als auch im Maschinen- und Anlagenbau. Letzteres ist besonders von Bedeutung, als vor allem Technische Gebäudeausrüstungen einen zunehmenden Anteil an technischen Anlagen aufweisen.
63 DIN 31051 = Maßnahmen zur Bewahrung und Wiederherstellung des Soll-Zustandes sowie zur Feststellung und Beurteilung des Ist-Zustandes von technischen Mitteln eines Systems
64 Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN 31051), (2010), S. 23.
65 Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN 31051), (2010), S. 31.
66 Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN 31051), (2010), S. 41.
67 Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN 31051), (2010), S. 54.
68 Vgl. OSWALD, R.; SPILKER, R. (2000), S. 7.
69 Vgl. HOMANN, K.; SCHÄFERS, W. (2006), S. 195.
70 Vgl. WASSERMANN, J. Zustandsüberwachung von Maschinen, (2011), S. 27.
71 Vgl. SIEMON, K. D. (2005), S. 32.
72 Vgl. SEIFERT, W.; PREUSSNER, M. (2007), S. 26.
73 Vgl. BCIS (2011), S. 46.
74 Vgl. GERICKE, E.; SCHULZ, E. (1991), S. 126.
75 Vgl. VOß, R. (1998), S. 138.
76 ebenda, S. 137.
77 Vgl. RAUSCH, V. (2010), S. 17.
78 Vgl. Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN), (2010), S. 136.
79 Vgl.: BAHR, C. (2008), S 24.
80 Vgl. VLTAVSKÝ, C. (2012)
81 Konzerne vergeben Forschungsaufträge mit der Maßgabe, die Ergebnisse ausschl. dem Auftraggeber zur Verfügung zu stellen. Vgl. Schriftverkehr des Autors mit Prof. Dr. Janzen, FH Südwestfalen zu: „Analyse, Benchmarking und Optimierung des Instandhaltungscontrolling der Daimler-Chrysler AG, Werk Rastatt“.
82 Wie nach deutschem Recht üblich, werden die Anschaffungswerte gebucht und während der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer jährlich um den Abschreibungsbetrag vermindert; er spiegelt, wie in der Kostenrechnung üblich, den beim Gebrauch des Gebäudes übertragenen Wert des genutzten materiellen (Gegenstände) und immateriellen (Schutzrechte, Lizenzen etc.) Anlagekapitals wider.
83 Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von Gegenständen des Anlagevermögens ist im Handels- und Steuerrecht der entscheidende Maßstab für die zeitliche Verteilung ihrer Wertminderung.
84 Die Abschreibungsbeträge mindern den ermittelten Gewinn erstens in der Handelsbilanz in Form von Zeit- und Kostenaufwand und beeinflussen die Ausschüttungen, in der Steuerbilanz in Form von Betriebsausgaben und reduzieren die Steuerzahlungen.
85 Handelsrechtliche Abschreibung (vgl. §§253, 254 HGB), und zwar planmäßige und außerplanmäßige, erlaubt das Entstehen stiller Reserven, wie z. B. dann, wenn der Buchwert eines Gegenstandes abgeschrieben worden ist, aber ein hoher Marktwert erzielt wird.
86 Steuerlich oder bilanziell bei der Gewinn- und Verlustrechnung. Die planmäßigen Abschreibungswerte [AfA] sollen den abgenutzten Wertanteil des Anlagevermögens widerspiegeln, für geringwertige Wirtschaftsgüter in vereinfachter Form. Darüber hinaus gibt es die „Absetzung für außergewöhnliche technische oder wirtschaftliche Abnutzung“ [AfaA], die „Absetzung für Substanzverringerung“ [AfS], „erhöhte Absetzungen“, „Sonderabschreibung“ und „Teilwertabschreibung“. Der Abschreibungszeitpunkt wird steuerlich und handelsrechtlich identisch geregelt. Die nach dem Steuerrecht im Anlage- und Umlaufvermögen getätigten Abschreibungen sind auszuweisen und zu begründen (§281 II HGB). Zu beachten sind besonders §7 Einkommensteuergesetz und HGB §253 (2) 2, das besagt: Planmäßige Abschreibung „muss die Anschaffungs- oder Herstellungskosten auf die Geschäftsjahre verteilen, in denen der Vermögensgegenstand voraussichtlich genutzt werden kann“.
87 An wirtschaftlichen Vorgängen betrifft das u. a. die geminderte Effizienz von Teilen des Anlagevermögens niedriger Wiederbeschaffungskosten wegen usw.
88 Wie z. B. die Registrierung von technischen Kontrollen, der Durchführung von Reparaturen, von Wechseln der Kostenstellen.
89 Abschreibungsformen sind die direkte oder indirekte Einzelabschreibung nach dem Prinzip der Einzelbewertung und die Pauschalabschreibung.
90 Vgl. HEINICKE, W. §7 (5) EStG. (2011).
91 Trifft auf Gebäude und Gebäudeteile zu (vgl. §7 (5) Nr. 3b EStG), die nach dem 31. Dezember 1995 fertig gestellt worden sind oder für die ab diesem Zeitpunkt ein Bauantrag gestellt worden ist.
92 Instandhaltungsaufwand, der nur aus Kosten besteht.
93 Instandhaltungsaufwand, der nicht zugleich Kosten umfasst, ist neutraler Instandhaltungsaufwand.
94 Sie stellen den bewerteten, sachzielbezogenen Verbrauch an Instandhaltungsleistungen ohne kalkulatorische Größen dar.
95 Leistungsfaktoren mit zeitkonstanter Gegenstandsstruktur, wie z. B. Grund und Boden, die während ihrer Laufzeit sukzessive Leistungen an das Unternehmen liefern. Aufgrund ihrer hohen Wertanteile besitzen sie im Grundstücksunternehmen das Primat.
96 Leistungsfaktoren ohne Laufzeit und mit vollständigem Verzehr im Leistungsprozess; sie unterliegen einer periodischen Beschaffung und sind weitgehend teilbar, wie z. B. Betriebsstoffe.
97 Nach Kostenarten.
98 Kostenarten auf Kostenstellen.
99 Beispiel: feste Vertragspreise für periodische Instandhaltungen durch Fremdbetriebe. Sie sind zu entrichten, gleichgültig, ob überhaupt die Tega eingesetzt worden ist oder nicht.
100 Hauptkostenstellen sind kalkulatorisch selbständig. Die Kosten der Instandhaltung dieser Instandhaltungskostenstellen werden nicht auf andere Instandhaltungskostenstellen weiterverrechnet, sondern unmittelbar in die Tegaskostenträger übernommen.
101 Hilfskostenstellen sind kalkulatorisch unselbständig. Ihre Kosten der Instandhaltung sind auf andere Hilfs- bzw. Hauptkostenstellen umzulegen. Die Summen dieser Hilfskostenstellen werden damit nicht unmittelbar in die Tegaskostenträger übernommen.
102 Allgemeine Instandhaltungskostenstellen: Leistungen für die Verwaltungsgebäude-Tegas; sie werden von zahlreichen anderen Instandhaltungskostenstellen in Anspruch genommen, wie z. B. Energieversorgungs-, Reinigungs-, Wasserver- und -entsorgungsanlagen, Technische Küchenausrüstungen.
103 Gleichzeitig sind entsprechende Hilfskostenstellen zu bilden. Deren Kosten der Instandhaltung sind am Ende einer Abrechnungsperiode auf die Verwaltungskostenstellen zu verrechnen, die Leistungen dieser Hilfskostenstellen in Anspruch genommen haben, wie z. B.: Vorstandssekretariat, technische Leitung, Lehrwerkstatt. Je komplizierter die Verwaltungsgegebenheiten sind und je breiter das Sortiment ist, desto feiner wird der Verwaltungsbereich untergliedert, u. U. bis zu den einzelnen Arbeitsplätzen.
104 Aufgabe der Materialstelle ist es, Werkstoffe zu beschaffen und zu lagern. Die Materialstelle ist kalkulatorisch selbständig. Bei komplizierteren Gegebenheiten im Materialbereich eines Unternehmens können mehrere Hauptkostenstellen (und eventuell auch Hilfskostenstellen) gebildet werden. Das ist dann vertretbar, wenn dadurch eine verursachungsgerechtere Zuordnung der Gemeinkosten auf die Tegaskostenträger erleichtert wird. So ist es denkbar, dass die Werkstoffe für einzelne Tegaskostenträger in unterschiedlichen Klassen der Tegas unterschiedlich aufwendig gelagert werden.
105 Verwaltungsstellen: Im Regelfall wird eine möglichst verursachungsgerechte Zurechnung der Gemeinkosten auf die Tegaskostenträger die Bildung mehrerer Hauptkostenstellen erforderlich machen.
106 Verwaltungsstelle: Dazu gehören die Geschäftsleitung, das Rechnungswesen und das Personalwesen ebenso wie Dokumentation und Hausverwaltung. Diese Zusammenfassung zu einer kalkulatorisch selbständigen Instandhaltungskostenstelle ist gerechtfertigt, da die Bindung zwischen den Kosten der Instandhaltung dieser Teilbereiche und den Tegaskostenträgern gleich locker ist. Wie z. B.: Vertriebsstelle: Absatzlager, Außendienst, Marktforschung und Kundendienst sind Beispiele für diejenigen Strukturgruppen, die unter der Hauptkostenstelle Vertrieb zusammengefasst werden.
107 Bei einer Untergliederung des Betriebs in Verantwortungsbereiche ist darauf zu achten, dass nicht nur die personale Verantwortung klar abgegrenzt wird, sondern dass für jeden dieser Verantwortungsbereiche auch nur eine Person zuständig ist. Bei Zuständigkeitsüberschneidungen dürfte eine Kontrolle der Instandhaltungskosten weniger wirkungsvoll sein.
108 Untergliederung nach Räumlichkeiten.
109 Vgl. WELLPOTT, E.; BOHNE, D. (2006), S, 14.
110 Dabei soll nicht verschwiegen werden, dass es in der Unternehmenspraxis häufig recht schwierig ist, an entsprechende Vergleichszahlen heranzukommen. Hier können jedoch in vielen Fällen die Fachverbände, das RKW (Rationalisierungs-Kuratorium der Deutschen Wirtschaft), auf die jeweilige Unternehmensgruppe spezialisierte Unternehmensberater oder öffentliche Statistiken über Instandhaltungskostenstrukturen der einzelnen Unternehmensgruppen wertvolle Hinweise geben.
111 HOAI = Honorarordnung für Architekten und Ingenieure.
112 Für Architekten und Ingenieure gilt in Deutschland die Honorarordnung. Vgl. Gesetz zur Regelung von Ingenieur- und Architektenleistungen vom 04.11.1971. Zitiert wird § 2 „Leistungen“.
113 Vgl. RUF, H. U. (1990), S. 111.
114 U. a. des nationalen Standpunktes für „Grund- und Planungsnormen“ im Bauwesen.
115 Europäisches Komitee für Normung [CEN], Internationale Organisation für Normung [ISO].
116 VOB = Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen.
117 GAEB = Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen.
118 DIN 277 = Grundflächen und Rauminhalte von Bauwerken im Hochbau.
119 DIN 18960 = Nutzungskosten in Hochbau.
120 STLB = Standardleistungsbuch. Es bezeichnet verschieden Textsammlungen für Ausschreibungstexte von Bauleistungen, die vom Gemeinsamen Ausschuss Elektronik im Bauwesen (GAEB) aufgestellt werden.
121 Raumzuordnungskatalog = Der Raumzuordnungskatalog/Raumnutzungsschlüssel ergänzt die DIN 277 und ordnet die Grundflächen.
122 Absolute Instandhaltungskosten in € je Instandhaltungskostengruppe oder % der SBK, relative Instandhaltungskosten in € je Bezugseinheit.
123 Vgl. Staatliche Hochbauverwaltung Baden-Württemberg.
124 Vgl. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.
125 Z. B. BKI Objekte, Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern; BKI Baukosten 2007 Teil 1 und Teil 2; BKI Kostenplaner des Baukosteninformationszentrums; Arbeits- und Kontrollhandbuch zur Bauplanung und -ausführung nach §15 Honorarordnung für Architekten und Ingenieure [HOAI]; S:T:E:R:N Katalog; Baukosten 2006 – Instandsetzung, Modernisierung, Sanierung, Umnutzung; Gebäudekosten 1994 – Baupreistabellen zur Schätzung von anfallenden Instandhaltungskosten; Deutsche Bauzeitschrift – Gebäudedaten.
126 Vgl. METZMACHER, W.; KRIKLER, M. (1997). Hierbei handelt es sich um eine klassische Datensammlung für die Instandhaltungskostenplanung. Der vom Bundesanzeiger-Verlag getragene Titel des Buches ist verwirrend, da der Begriff „Bruttogeschossfläche“ in der Kostenplanung der DIN 277 nicht angewandt wird.
127 Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Bauwirtschaft unter Federführung der Heinze GmbH/Deutsche Baudokumentation.
128 Vgl. HUČKA, M.: (2013) S. 4.
129 Vgl. COENEBERG, A.; FISCHER, T.; GÜNTHER, T. (2012), S. 525
130 Vom Autor mit der Dissertation entwickeltes System, das auf der Grundlage von Prüflisten bei seinen zu betreuenden Verwaltungsgebäuden der Vattenfall Europe AG im Kraftwerk Boxberg sowie an Standorten der Firmenzentrale in Berlin implementiert wurde.
131 Angezeigte Mängel muss der Betreiber in einer angemessenen Frist beseitigen lassen. Als Faustregel gilt: Je schwerer der Mangel oder je leichter die Fehlerbehebung, desto kürzer die Frist. Bei einer Weigerung, den Mangel zur Kenntnis zu nehmen oder ihn zu beheben, kann der Betroffene auf Mängelbeseitigung klagen. Nicht jedoch, wenn nachweislich durch falsche Benutzung eine Komponente beschädigt wird. Und dies ist im Fall der Hausschließanlagen sehr oft der Fall.
132 Schulungen zur Verbesserung des Nutzerverhaltens sind effektiv.
133 Grundlage: Erlasse der Finanzminister der Länder der Bundesrepublik Deutschland [IDW].
134 Inwieweit ein Bauwerk von einiger Beständigkeit ist, ist allein von seiner stofflichen Beschaffenheit aus zu beurteilen, unabhängig davon, ob es nur zu einem vorübergehenden Zweck errichtet wurde, wie z. B. für die Zwecke einer Ausstellung. Vgl. A9, S. 376.
135 Vgl. A13, S. 517, A31, S. 628.
136 Tegas in wirtschaftlich genutzten Hallen, wie z. B. überdachte Bahnsteige, Industriehallen, Markthallen, sind dann Gebäudeteile, wenn die Hallen selbst als Gebäude gelten. Vgl. B1, S. 205.
137 Vgl. A1, S. 517/612.
138 Für den Begriff „Betriebsmittel“ wird synonym auch Betriebsvorrichtung verwendet.
139 Bewertungsrechtliche Vereinzelung zum Zweck korrekter Kalkulation, um ihren tatsächlichen Werteverzehr nach der „betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer“ auszuweisen, unabhängig davon, dass die steuerrechtliche Abschreibung nach dem AfA-Anteilssatz für das Gebäude vorzunehmen ist.
140 Vgl. A1, S. 517.
141 Vgl. A6, S. 121.
142 Vgl. RAUSCH, V. (2010), S. 11.
143 Vgl. HOMANN, K.; SCHÄFERS, W. (2006), S. 34.
144 Vgl. FAHRENHORST, F. (2005), S. 23.
145 Vgl.: LUCZAK, H.; EVERSHEIM, W. (2000), S. 26.
146 Vgl. OPPITZ, V. (2001), S. 1.
147 Vgl. HÜTTNER, M. (1986), S. 55; FIRTH, M. (1977), S. 47.; GLASER, H.; GEIGER, W.; ROHDE, V. (1991), S. 108–112; SCHRÖDER, M. (1994), S. 16 ff.; FRIEMUTH, U.; STICH, V. (1999), S. 128; SCHULTE, C. (1999), S. 309.
148 Nicht zufällige Schwankungen um den konstanten Wert stehen in einem ursächlichen Zusammenhang zur Zeit t (Jahreszeiten, Feiertage usw.). Die Amplituden müssen um 20 – 50 % vom langfristigen Mittelwert abweichen. Nur zeitunabhängige sind zufallsbehaftet. Die zeitbedingten Schwankungsamplituden sollten dabei wesentlich größer sein als die zufälligen. Vgl. KRYCHA, K. T. (1986), S. 75.
149 Die Zufallskomponente kann Gesetzmäßigkeiten aufweisen, wenn diese Schwankungen periodisch mit bestimmten Amplituden auftreten.
150 Additive und multiplikative Schwankungen unterscheiden sich nur rechnerisch bei horizontaler Zeitverteilung. Bei konstanten Schwankungskurven liefern beide Verknüpfungen die gleiche Zeitverteilung.
151 Vgl. wie z. B.: WITTE, H. (2000); ARNOLDS, H.; HEEGE, F.; TUSSING, W. (1996); MELZER-RIDINGER, R.(1991); OELDORF, G.; OLFERT, K. (1998); KRYCHA, K. T. (1986); GROCHLA, E. (1990); KOPSIDIS, R. M.(1992); EHRMANN, H. (2007); SCHULTE, C. (1999); HARTMANN, H. (1997); VOSSEBEIN, U. (1997);FRIEMUTH, U.; STICH, V. (1999).
152 Vgl. OPPITZ, V. (2005), S. 76 ff.
153 „...Einführung in die Methoden des sogenannten Exponential Smoothing ..“. LEWANDOWSKI, R. (1974), S. 33. Vgl. MELZER-RIDINGER, R. (1991), S. 99; FIRTH, M. (1977), S. 47.
154 Vgl. OPPITZ, V.; NOLLAU V. (2004), S. 111 ff.
155 „The major advantage of exponential smoothing methods is that they are simple, intuitive, and easily understood.“ BOWERMAN, B. L.; O’CONNELL, R. T. (1993), S. 430.
156 Das Verfahren stammt aus dem gewogenen gleitenden Mittel (vgl. HÜTTNER, M. (1986), S. 55 f.) als Sonderfall (vgl. BROWN, R. G. (1959)). „Da die neuen Zeitreihenwerte im Vergleich zu den älteren Zeitreihenwerten einen höheren Informationswert besitzen, ist es zweckmäßig, diesen ein höheres Gewicht beizumessen.“ ROSENTRETER, J (1977), S. 37. Vgl. SCHRÖDER, M. (1994), S. 19.
157 Spezialfall, der eine höhere Prognosegenauigkeit aufweist. Vgl. WIEDEMANN, R. (1990), S. 57. Diese doppelte Glättung der 1. Ordnung soll das „Hinterherhinken“ (HANSMANN, K.-W. (1983), S. 33) von Prognose- und Zeitreihenwerten durch eine Trendgerade mit zwei in der Vergangenheit liegenden Glättungswerten vermeiden.Vgl. BROWN, R. G.; (1963), S. 128.
158 Vgl. SCHRÖDER, M. (1994), S. 24 f.
159 Vgl. FAHRMEIR, L.; KNEIB, T.; LANG, S. (2009), S. 23
160 Vgl. HORN, M; VOLLAND, R. (1995), S. 42
161 Vgl. QUANTEMBER, A. (2010), S. 113 ff.
162 Vgl. SCHIPP, B. (2011), S. 34.
163 Vgl. MADDALA, G. S. (2009), S-. 65.
164 Vgl. THEIL, H. (1971), S. 26.
165 Vgl. SCHNEIDER, H. (2001), S. 59.
166 Vgl. FAHRMEIR, L.; KNEIB, T.; LANG, S. (2009), S. 27.
167 Vgl. SCHNEIDER, H. (2001); S. 144.
168 Vgl. AUER, L. (2007), S. 23
169 Vgl. RAUSCH, H. (2012), S. 9
170 Das heißt, die komparativ-statische Analyse betrachtet zwei statische Wertzustände mit Hilfe einer Querschnittsanalyse, einer Datenauswertung also ohne Zeitentwicklung. Erst bei einer Längsschnittanalyse (evolutorischen Analyse) spielt die Zeit eine Rolle.
171 Grund und Boden unterliegen keinem Werteverzehr und können nicht abgeschrieben werden.
172 Nach den steuerrechtlichen Vorschriften solche Ausrüstungsgegenstände, die Bestandteil des Bauwerkes sind und mit diesem lt. Absetzung für Abnutzung [AfA] abgeschrieben werden, unabhängig davon, welche technische Lebensdauer der Gegenstand hat.
173 Funktionstegas sind selbständig angeordnete und selbsttätige technische Ausrüstungen.
174 Wertminderung des Gebäudes in Abhängigkeit von seinem Entwicklungszustand.
175 Vgl. Fachverband SHK. (2006), S.2.
176 Vom Verwaltungsbetrieb weitgehend unabhängige Kosten, die von diesem unbeeinflusst bleiben.
177 Veränderliche Instandhaltungskosten, die mehr oder weniger stetig anfallen und vom Leistungsgrad der Instandhaltung abhängig sind, wie z. B. Löhne, Material-, Beschaffungs- und Verwaltungskosten.
178 Bei der Entstehung von Instandhaltungskosten durch verschiedene Einflüsse ist eine mehrfache quadratische Regression vorzunehmen, um die unterschiedliche Wirkung von Instandhaltungsparametern auf die Instandhaltungskosten zu erfassen. Sie beruht darauf, dass die ziemlich kleinen Werte für den Stundenkostensatz und Ausstattungsgrad einen starken Einfluss auf die großen Werte der Instandhaltungskosten besitzen und dass die Größe der Abweichungen vom jeweiligen Mittelwert stärker gewichtet wird. Mathematisch bestimmen die unabhängigen Parameterwerte die abhängige Kostengröße.
179 Ausgleichsfunktionen sollten auf betriebswirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten der Ausprägung der Instandhaltungskosten beruhen und aus dem Zusammenhang der Erscheinungen entwickelt werden.
180 Vgl. OPPITZ, V. (1995), S. 225–246.
181 Die mit * gekennzeichneten Quellenangaben dürfen entsprechend einer Vereinbarung zwischen der Vattenfall Europe AG und dem Autor nicht veröffentlicht werden.
- Quote paper
- Volker Rausch (Author), 2013, Kostenplanung im Prozess der Instandhaltung von Bürogebäuden in großen Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286940
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