Mit Erlassung der 35. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) seitens der Bundesregierung am 10. Oktober 2006 wurde die deutschlandweit einheitliche Kennzeichnung emissionsarmer Kraftfahrzeuge vorgeschrieben. Die sogenannte „Plakettenverordnung“ trat bereits im März des darauffolgenden Jahres in Kraft. Im Dezember 2007 erfolgte eine Ausweitung auf Fahrzeuge, die zur Reduzierung der Feinstaubemission mit einem Partikelminderungssystem oder Fahrzeugkatalysator ausgestattet wurden. Auf Basis dessen war es den zuständigen Straßenverkehrsbehörden möglich, nach §40 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BIm-SchG) den Kraftfahrzeugverkehr durch Einführung von Umweltzonen zu verbieten bzw. zu beschränken.
Begonnen wurde am 01. Januar 2008 in den Städten Berlin, Hannover und Köln mit der Erhebung eines Einfahrverbots für Kraftfahrzeuge, die der Schadstoffgruppe 1 angehörten. Diese Beschränkung wurde über die Jahre kontinuierlich ausgeweitet. Seit Anfang 2010 dürfen in Berlin und Hannover sowie seit Mitte 2014 auch in Köln nur noch Fahrzeuge, die zur 4. Schadstoffgruppe zählen, in den gekennzeichneten Bereich einfahren. Es handelt sich dabei um die sogenannten „grünen Zonen“. In ganz Deutschland wurden bis dato insgesamt 48 Umweltzonen eingeführt, die bereits überwiegend den Status der grünen Zone erreicht haben. Lediglich vier Regionen befinden sich noch in der zweiten Phase der Einführung. Für das Jahr 2015 ist die Implementierung drei weiterer Umweltzonen geplant.
Die Auswirkungen von Feinstaub auf die menschliche Gesundheit sind in der Wissenschaft bereits ausführlich untersucht worden. In Folge dessen rücken folgende Fragestellungen, denen im Verlauf der Arbeit nachgegangen werden soll, in den Fokus: Inwieweit wird eine Reduzierung des Luftschadstoffs durch Einführung der Umweltzonen erreicht? Und wie wirkt sich diese Entwicklung auf die Gesundheit der Bevölkerung aus?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Vorgehensweise
- Umweltzonen in Deutschland
- Umweltzonen
- Rechtliche Rahmenbedingungen des BImSchG
- Finanzielle Belastung für Autobesitzer
- Luftschadstoff Feinstaub
- Feinstaubpartikel
- Messung der Feinstaubbelastung
- Entwicklung der Feinstaubbelastung in Deutschland
- Wirkung von Feinstaub
- Durch Feinstaub gefährdete Krankheitsbilder
- Atemwegserkrankungen
- Medizinischer Prozess
- Bisherige Forschungsergebnisse
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Medizinischer Prozess
- Bisherige Forschungsergebnisse
- Sonstige Erkrankungen
- Medizinische Prozesse
- Bisherige Forschungsergebnisse
- Empirische Analyse
- Ökonometrische Schätzmethode
- Annahmen der Difference-in-Difference Methode
- Chancen und Risiken der Methode
- Untersuchungsgegenstand der Analyse
- Auswahl und Einteilung der Studienpopulation
- Auswahl und Einteilung der Krankheiten
- Modellierung
- Ergebnisse der Analyse
- Sensitivitätsanalyse
- Vergleich und Einordnung der Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Auswirkungen von Umweltzonen auf die Gesundheit der Bevölkerung. Die Arbeit zielt darauf ab, die gesundheitlichen Folgen der Feinstaubbelastung durch Umweltzonen zu analysieren und die Effektivität dieser Maßnahmen zu bewerten.
- Die gesundheitlichen Auswirkungen von Feinstaub auf die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System
- Die Wirksamkeit von Umweltzonen zur Reduktion der Feinstaubbelastung
- Die ökonomischen und sozialen Folgen von Umweltzonen
- Die Rolle von Umweltzonen in der Gesundheitspolitik
- Die Bedeutung von empirischen Studien zur Bewertung der Effektivität von Umweltzonen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in die Problemstellung ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Es wird die Relevanz von Umweltzonen für die Gesundheit der Bevölkerung aufgezeigt und die Vorgehensweise der Arbeit beschrieben. Das zweite Kapitel beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen von Umweltzonen in Deutschland und stellt die finanziellen Belastungen für Autobesitzer dar. Im dritten Kapitel werden die Eigenschaften von Feinstaub und dessen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit detailliert untersucht. Das vierte Kapitel konzentriert sich auf die gesundheitlichen Folgen von Feinstaub, insbesondere auf Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das fünfte Kapitel widmet sich der empirischen Analyse der Auswirkungen von Umweltzonen auf die Gesundheit. Es werden die verwendeten Methoden und die Ergebnisse der Analyse präsentiert. Das sechste Kapitel vergleicht die eigenen Ergebnisse mit bestehenden Forschungsergebnissen und ordnet diese im Kontext der aktuellen Literatur ein.
Schlüsselwörter
Umweltzonen, Feinstaub, Gesundheit, Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, empirische Analyse, Difference-in-Difference Methode, Gesundheitsökonomie, Umweltpolitik.
- Quote paper
- M.Sc. Wiebke Baum (Author), 2014, Die Auswirkung von Umweltzonen auf die Gesundheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286847